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des oͤftern Regens fuͤr das Wachsthum der Pflanzen sehr gedeihlich. Nur in den ersten Tagen des Monats wurde es etwas kalt; am 2. des Morgens hatte es sogar gereift; nach einem am 9. statt gefundenen Gewitter aber erfolgte warme frucht⸗ bare Witterung, die auch bis jetzt aushaͤlt.
tend warm, und wegen
III. Brandenburg. — Potsdam. Die Wit terung hat im Monat Juni wieder zwischen bedeuten— der Hitze und beträchtlicher Kälte gewechselt. Von den Getreidearten hat besonders der Weitzen durch Kaͤlte gelitten. Derselbe hat an manchen Orten nicht durch die Kappen kommen koͤnnen, und daher halb entwickelt nur gebluͤht. Der Roggen steht zwar im Ganzen gut, doch sieht man auch haufig sehr kurzen Roggen, der fast gar keine Aehren hat. Auf Gerste und Hafer hat die uünguͤnstige Witterung zum Theil einen nachtheiligen Einfluß gehabt; die Erbsen stehen durchweg ganz vor— trefflich. Der Obstgewinn laͤßt sich uͤberaus verschieden an, obgleich die Baume stets gebluͤhet haben, und es durfte auf keine reichliche Obsterndte zu rechnen sein. Die Heuerndte verspricht im Allgemeinen große Ergie— bigkeit. — Frankfurt. Die zum groͤßten Theil be— endete Heuerndte hat einen ausgezeichneten Ertrag ge— währt; auch steht die Sommerung gut und die Witte— rung berechtigt zu den schoͤnsten Erwartungen.
IV. Pom mern. — Coslin. Die fast durchge— hends statt gefundene, mit kalten Nächten verbundene, trockene Witterung während des abgewichenen Juni— Monats, an dessen Schluß jedoch mehrere Gewitter, mit starkem Regen begleitet, eintraten, ist der Vegeta— tion bisher noch nicht schaͤdlich gewesen. Das Winter— getreide steht im Allgemeinen gut und verspricht eine Mittelerndte. Die Sommersaat, zum Theil erst im Aufgehen begriffen, laͤßt eine vorzuͤgliche Erndte erwar ten. Die erste Heuwerbung läßt sich ergiebig an, da— gegen hat die Obstansetzung — gleich dem Roggen in seichtem Boden — in vielen Gegenden durch die Nacht froͤste gelitten. — Stralsund. Die Witterung im Juni war im Ganzen schoͤn und warm, besonders fuͤr das Sommerkorn sehr fruchtbar, welches zur rechten Zeit warmen Regen bekam. Auch hat selbiger sehr ge⸗ deihlich auf den Weitzen und auf den Graswuchs ge— wirkt. In den letzten Tagen des Monats kamen, be— sonders am 27sten, sehr schwere, von Platzregen und Hagel begleitete Gewitter auf, die auch hin und wieder Schaden anrichteten. Vorherrschend war der Suͤdwest, wind. Durch die fruchtbare Witterung beguͤnstigt ist im Anfang des Juni die noch in den Niederungen ei— niger Feldmarken zuruͤckzebliebene Bestellung der Som⸗
auch nicht die ergiebigste, da die kalten Nächte Graswuchs aufgehalten haben. Dagegen verspricht! Klee eine ergiebige Ausbeute, auf welchen die letz warmen Regen vortheilhaft gewirkt haben, und son duͤrfte es an Viehfutter nicht fehlen. Der Flachs hin und wieder durch Nachtkaälte zwar gelitten, dass gilt auch von Kohlpflanzungen; in vielen Gegem steht jedoch der Flachs dennoch gut. Die Aussicht
eine reichliche Obsterndte haben die Ringelraupen g tentheils vernichtet. Auch die Kartoffelerndte wird
sonders in niederen Gegenden, wegen des häusigen! gens, nicht befriedigend ausfallen. — Liegnitz. In Gegend um Gruͤnberg hegt man die Hoffnung auf gute Weinlese. Am 20. Juni d. J. richtete ein sta Gewitter, durch Hagel auf einigen Feldmarken im B
lauschen Kreise, vielen Schaden an. An demselben og bei einem aus Osten heraufsteigenden Gewitter in ßen dichten Schwärmen eine Menge sogenannter Wa uymphen oder Libellen, bei der Stadt Neu salz nach We
hin, voruͤber, welche man anfaͤnglich mit großer Besor
fuͤr Heuschrecken hielt. Eine gleiche Erscheinung n man am 11ten im Laubanschen Kreise zu Langenöh derselben Richtung wahr; man will dort in diesen sekten die wandernde Zugheuschrecke, nach Linné 6 lus migratorius, erkannt haben. Auch uͤber Laren und näher am Gebirge zogen solche Schwarme
Sie haben zwar keinen Schaden angerichtet, aber
hat an ihnen bedeutend scharfe Freßwerkzeuge bem Bei Kosma, Goͤrlitzschen Kretses, dauerte der Zug solchen Libellen Schwarms beinahe eine Stunde. Be rer Besichtigung ergab sich, daß diese Insekten mit durchsichtigen braungefleckten Fluͤgeln, 6 Füßen und en langen spitzigen Leibe von schwaͤrtzlicher Farbe versehen: ren, der obere Theil und der Kopf waren gelb und beh—
fruchtbaren Witterung vortrefflich und geben Hoffa zu einer reichlichen Erndte. Die Heuwerbung, wi ebenfalls der Erwartung entspricht, hat bereits begom wurde jedoch haufig durch Gewitterregen erschn
sehr schlecht ausfallen, weil die Nachtfroͤste auf die] then zu nachtheilig gewirkt und die Ringelraun großen — bei allen Bemuͤhungen nicht abwendbarm Schaden angerichtet haben. Am 10. Juni zog ein) sogenannter Libellen in dichten dunkeln Wolken in Gegend von Ziegenhals, Neisser Kreises, voruͤber. darauf entstand ein starkes Gewitter, von einem Hagel vermischten Wolkenergusse begleitet. Der Bl fluß schwoll plötzlich an. Die Fluthen fuͤhrten aus Kaiserlich oͤsterreichischen Antheile Schlesiens Mensc leichen, thierische Koͤrper, Fragmente von weg geschwer
mersaat vollig beendigt. Auf den warmen und trocke— nen Feldern giebt sie, besonders die fruͤheste Aussaat, gute Aussichten zum Gedeihen. Dagegen steht auf den kalten Feldern, hauptsaͤchlich wegen der verspaͤteten Saatzeit, kein großer Ertrag zu erwarten. Die Erb— sen haben im Ganzen durch den nassen Fruͤhling sehr gelitten. Der Graswuchs ist so weit vorgeruͤckt, daß nächstens allgemein das erste Mähen vor sich gehen wird. Hin und wieder ist schon der Anfang damit gemacht worden.
V. Schlesien. — Breslau. Die Feldfruͤchte, namentlich Roggen und Sommerung stehen im Ganzen gut und berechtigen zu der Hoffnung einer reichlichen Erndte, besonders an Gebund. Auf den Koͤrner Ertrag durfte die Kaͤlte in der Nacht vom 15. zum 16. Mai d. J. hin und wieder nachtheilig gewirkt haben. Die Heuerndte ist durch Regen unterbrochen worden; ist
ten Häusern, Baumstaͤmme, Wirthschaftsgeraͤthe Art ꝛc. voruͤber. Fast alle Bruͤcken und Steige wu durchgerissen; das Wasser drang durch die Vor von Ziegenhals, und stand mehrere Fuß hoch auf Markt. Damme und Straßen wurden zerstoͤrt, lenwehre durchbrochen, und der Verkehr von
uber Polnisch Wette nach Ziegenhals wurde gaͤnzlitj
emmt. im (Schluß folgt)
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 2. August. Im Schau shielhause: drei Gefangenen,“ Lustspiel in 5 Abtheil., frei Dupaty, vom Königl. Schauspieler P. A. Wolff.
ö ; ; Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Re dacteur Jy
— Oppeln. Die Getreidefelder gedeihen bei der än
Dagegen wird die Obsterndte der Wahrscheinlichkeir
, Forderungen.
Allgemeine
preußische Staats- zeitung.
3 *
Berlin, Mittwoch, den zten Au gust 18235.
. Amtliche Nachrichten. Kronit des Tages. Heute, Nachmittags um A Uhr, wird die Konig
1
che Akademie der Wissenschaften zur Feier des Aller—
schsten Geburtstages eine oͤffentliche Sitzung halten.
Il. Zeitungs⸗Nachrichten.
Ausland.
Paris, 27. Juli. zungs- Forderungen wird thätig betrieben. e bei den Praͤfekten eingegangen und 1532 Bor— mur uͤber 75,000 Verkäufe von den Direktoren an— hertigt und den Reclamanten mitgetheilt worden. Die irch diese Bordereaux liquidirte Summe belaͤuft sich 121,167,605 Fr. Aktiv, und 46,098, 724 Fr. Pas⸗— For Die meisten bei dem Finanz-Mini— rio eingegangenen Bordereaux sind mit der Zustim— ung der Interessenten zu den darin enthaltenen An— ben versehen. n vor solchen Leuten, die ihrem Besorgnisse wegen
bei der Liquidation obwaltenden Schwierigkeiten sioͤßen und sie bewegen mochten, ihre Anspruͤche um en Spottpreiß wegzugeben; er versichert sie wieder— lt, daß sie weder nach Paris zu kommen noch einen wvollmächtigten zu ernennen brauchen, indem ßaaßregeln so getroffen wären, daß sie Alles von ih,
Wohnorte aus betreiben koͤnnten.
Dle Etoile enthalt Nachrichten aus Konstantinopel m 28. Juni, nach welchen die Niederlage der Trup— n Ibrahim Pascha's in Folge der Angriffe des Colo. roni außer allem Zweifel sein soll. Auch soll der von n Tuͤrken auf Missolunghi am 17. Juni versuchte turm gänzlich zuruͤckgeschlagen worden, und der in drahim's Armee dienende General Boyer an den Fol— n der erhaltenen Wunden gestorben sein.
Se. Excellenz der Fuͤrst v. Polignae ist gestern fruͤh ch England zuruͤckgereist.
Der Marschall Macdonald wird binnen kurzem eder hier erwartet.
Hr. Victor Duͤcange, der wegen Preßvergehen zu
Die Liquidation der Entschaä—
igt r Am 15. sses Monats waren schon 4656 Entschaäͤdigungs⸗An—
Der Moniteur warnt die Rerlaman⸗
die
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2 Monat Gefängniß in contumaciam verurtheilt wor⸗ e. 26 2 6 e , ee, d, den Nieder⸗ ebte, hat sich vor kurzem i z ĩ * n. h zem in das Gefaͤngniß zu on der Abtheilung der ruͤhmlich bekann
des Barons Charles Duͤpin uͤber 6 . militairischen Macht die ses Landes handelt, ist bereits eine zweite Auflage erschienen. Noch ist das ganze Werk nicht herausgekommen und es sind die ersten Baͤnde 6 6 , . . Fuͤnfproc. Rente 103 Fr. 35 C. — ĩ ö F C Dreiproe. 76
London, 23. Juli. Aus der Levante wird oͤffentlichen Blattern Folgendes gemeldet: Der . und Hester. Handels Agent auf Rhodos, Hr. Masse, hatte sich uͤber Raubanfalle von Tuͤrkischen Truppen beschwert die er in seinem Landhause hatte erleiden muͤssen; seine Reeclamationen daruͤber blieben stets fruchtslos. Endlich segelte gegen Ende Mai's unsre K. Fregatte Seringa⸗ patam ausdruͤcklich hin, um Genugthunng zu fordern und der Befehlshaber derselben verlangte von dem Bei einen YNlam, d. h. ein Protokoll von dem, was vorge⸗ gangen war. Der Bei weigerte sich dessen auf die zweimal wiederholte, Forderung. Jetzt erklärte der Ve⸗ fehlshaber: Wenn er den Ylam nöcht in drei Stunden bekomme, werde er den Pallast des Bei's zusammenschie⸗/ ßen. Die drei Stunden verliefen und so ließ der Eng— länder zur Probe eine 24pfuüͤndige Kugel durch das Haus fliegen. Sofort erschienen vom Lande Signale eine Barke fuhr ab, kam an Bord, man parlamentirt⸗ und . einer pee, war der Ylam da.
ine zu Cowes angekommene Bri at am 2
e ,,. 47 22 — N. Br. einen . eln e eiben sehen, wie man de, n= e . . vermuthet, eine Truͤm⸗ ö Ein schreiendes Beispiel von dem Mißbrauch in Folgerungen, welcher durch die moderne unchristliche Ueberschaäͤtzung der heidnischen Alten entsteht, sindet sich in der Berichtserstattung des Georgianischen Volks, Re— präͤsentanten Lumpkin (Vergl. d. Art. New, York), wo er sagt: „Athen, Sparta, Rom haben Sklaven gehal⸗ ten; wir wollen sie auch halten.“
Als Gegenstuͤck zu der in den hiesigen Blattern enthaltenen pomphaften Beschreibung des Faustkampfes zwischen Cannon und Ward (S. das gestrige Blatt der Staats Zeitung) liest man in der Morning Chro— niele den Bericht uber einen vor dem Assisen / Gericht don Esser verhandelten Rechtsfall. Ein Seeoffizier, Namens Allison, fuhr mit seinem Vater, der ein Geist⸗ licher ist, uber Land. Sie kamen an einem Orte vor— bei, wo zwei Menschen in einem Faustkampfe fuͤr 1 Pfd. St. begriffen waren, und stellten sich als Zuschauer hin. Noch wahrend des Kampfes kömmt ein Hr. Byass