1825 / 186 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 12 Aug 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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Das constitutionelle Regierungs, unter der Erde, die Ueberreste eines Boot's gefun ; . welches man fuͤr roͤmischen Ursprungs hält und we

Neun Karren mit Silber sind gestern nach der gangenes Schiff war den Tag vorher angekommen Bank gefuhrt, das edle Metall ist zu Schiffe in Bruͤs⸗ brachte die (in Europa schon 83 . .

sett, folgen sollte. daß ein Aufstand der mexicanischen Truppen auf der

Conseil war am 27. Mai installirt worden.

Sta. Ana war in Alvarado angekommen, nach dem er den Oberbefehl in Jucatan folgsam abgegeben und eine leyale Adresse an den souveramen Congreß gerichtet hatte. In Mittel⸗Ameriea waren dig Unruhen bei— gelegt, nachdem der Bischof von. Leon de Nicaragua und feine royalistischen Auhaͤnger sich ergeben hatten.

Der Courier versichert, die Nicht-Ratification des Tractats mit Mexico und dessen einstweilige Zuruͤcksen— dung ruͤhre von zwei oder drei Bestimmungen von ge⸗ ringerer Bedeutung in demselben her, deren leichte Aendrung nicht zu bezweifeln sein werde.

Von Columbien werden zwei Commissarien zur Un— tersuchung uͤber die vorige Anleihe hier erwartet. Die allgemeine Versammlung aller Americanischen RNepraͤ⸗ sentanten in Panama sollte bald vor sich gehen und die HH. Gual und Castillo (Finanzminister), von Colum— bischer Seite dazu ernannt, waren im Begriff, von Bo⸗ gota abzugehen.

. Auch sind Lima Zeitungen bis zum 13. Maͤrz ein— gegangen, wornach der constituirende Congreß am 10. nachdem er die dietatorische Gewalt Bolivars noch sehr erweitert, seine Arbeiten, als in dieser Hinsicht voreilig und uͤberflüssig, eingestellt und geschlessen hatte. .

Eine kuͤrzlich erschienene „Geschichte Englands seit der Invaston der Romer“ von dem katholischen Priester Dr. John Lingard, macht hier viel Aufsehen. In dem

Edinkurg Reviere, welches, wie bekannt, eines der besten Literatur- Jourgale von Großbrittanien ist, wird be hauptet, daß dies Werk allen bisher erschienenen Schrif. ten uͤber Englands Geschichte unbedingt vorzuziehen sei. Selbst die Schriften von Gibbon, Robertson und Hume, denen im Vergleich mit jenem Werke nur der aͤußere Vorzug zugestanden wird, nicht ausgenommen.

Nach dem Leeds Intelligeneer soll Lord Cowper nach einem ihm vorgelegten Plane die Anlegung einer neuen Stadt auf seinem Grunde und Boden beschlossen und dazu 250,000 Quadrat Ruthen zwischen den Stra— ßen von Leeds nach Harrewgate und von Leeds nach Roundhay bestimmt haben, die schon dieser Tage unter vorgeschriebenen Bedingungen wegen Gleichförmigkeit der Bauart u. s. w. durch Licitation vereinzelt werden sollen. Alle rauchmachende Gewerbe, oder die Taschi⸗ nen anwenden und uͤble Geruͤche verbreiten, sollen aus⸗ geschlossen, dagegen soll ein Stadtviertel aus druͤcklich zu Land- und Garten, Lusthaͤusern fuͤr Bewohner der alten Stadt Leeds und Andere eingerichtet werden.

In Irland sind drei Englische Capitalisten, die Herren Montefiore (naher Verwandter des Herrn Rothschild), Medley und Edw. Blount angekommen, um jeder verschiedene Provinzial⸗Banken in mehreren Gegenden Irlands zu errichten. .

3. Sin s . den griechischen Nachrichten

zu viel Glauben beizumessen. Sie wuͤßten ganz ge wiß, daß eine Fabrik solcher Nachrichten bestehe,, die sie auf den Hauptplaͤtzen von Europa in Umlauf zu setzen verstaͤnde, und die sich dann gegenseitig zu be staͤ⸗ tigen scheinen. . 24

Ein Buͤchsenschäfter in Chichester ging vor einigen Tagen in den Wald, um eine neue Buͤchse zu probi⸗ ren, welche ungluͤcklicherweise platzte und ihn dermaaßen verwundete, daß er, noch ehe dieser Vorfall entdeckt wurde, starb. Er besaß indessen noch Staͤrke und Ge— genwart des Geistes genug nach einem Baume zu krie chen, woran er sein Testament schrieb und sein Eigen— thum seiner verlobten Braut vermachte, mit den Wor⸗ ten: „Ich vermache mein Haus an Marie.“ Dies ist fur ein rechtskräftiges Testament gehalten, und das junge Frauenzimmer jetzt in den Besitz des Eigenthums gesetzt worden.

in Calekonien vor beinahe 1740 Jahren gebaut ist. Die Glasgow Chronicle versichert, Schweizer? seline gesehen zu haben, die dem brittischen Mull— selin an Guͤte nicht nachstehen. Da nun in der Sc nichts dem englischen Korngesetze Aehnliches besteht, da der Schweizer Fabrikant zudem nicht den zchñ Theil der Steuern zu bezahlen hat, die dem englis Fabrikanten aufgebuͤrdet sind, so prophezeitzt dieses den Ruin dieses Zweiges brittischer Manufaectur,! der Kornhandel nicht frei kommen sollte.

Zu Ende des Jahrs 1824 zaͤhlte das Gesammn Großbrittanien 246,776 Kauffahrteischiffe; von h kamen auf England ꝛe. 20,803 Schiffe von 2,321 Tonnen mit 169,724 Seelenten; auf die Guernsey, Irsey und Man 477 Schiffe von A Tonnen mit 37965 Seeleuten und auf die Colt (wahrscheinlich nur Westindien und America); Schiffe von 211,273 Tonnen mit 15,809 Seeleute Consols 907ö7.

St. Petersburg, 2. August. Die haͤl Hagel und Platzregen verursachen in die lem Sn in mehreren Bezirken des Innern große Verwuͤst

Unter andern hat die Cantonstadt Sengiley, im

vernement Simbirsk, am 1. Juni außerordentlit litten.

Die hiesige Zeitung enthält einen Bericht üᷣh⸗ Erfolg vom Gebrauch des kuͤnstlichen Carlsbader Wi welches bei dem Gesundbrunnen zu Abo in Fim verfertigt wird. Der Bericht betrifft jedoch nn vorjaͤhrige Badezeit und da die Anstalt erst am 13

viel Gaͤste einfinden koͤnnen. Bei mehreren hat der Brunnen fehr gute Wirkungen gethan und kein Beispiel gewesen, daß der Gebrauch uͤble gehabt hatte.

Sechsproc. Inseriptionen in Silber 108. proc. 915.

Bruͤssel, 5. August. S. M. der Koͤnig ist du Abend um 8 Uhr von seinem Pallast in Laekaqh reiset, um sich nach dem Haag zu begeben; von w S. M. die Ausstellung in Harlem besuchen, woh Minister des Innern schon abgegangen, um dir theilung der von den Fabrikanten gewonnenen! vorzunehmen.

Unter den merkwuͤrdigen in Harlem ausges Gegenstaͤnden zeichnen sich besonders folgende aut; Moustiquaire, um sich während der Nacht wat Stiche der Insekten zu bewahren; ein Blatt 0 papier, welches 1 Elle breit und 8 Ellen lang ist, Zweifel mit einer solchen Maschine verfertigt, ie Patent- Papierfabrik zu Berlin in der 2 straße anwendet) eine Luftpumpe zur Vermindernn Bruchuͤbel; eit Instrument, um Kugeln aus A zu ziehen; ein Zifferblatt, welches während del Sommermonate die Stunden auf seiner oberen und waͤhrend der Wintermonate auf seiner unteren angiebt. Ein dreizehn Fuß langes Fernrohr, dessil jectiv 2 Fuß im Durchmesser hat; es ist ungefih Pfd. schwer.

Der Herzog v. Wellington und Waterloo ht Festungen zwischen der Franzoͤsischen Graͤnze, Termonde u. s. w. bereits in Augenschein gen und seine Reise fortgesetzt.

Dle Plaͤne zur Errichtung einer Marinen zu Antwerpen sind bereits entworfen, berathschlag Sr. Maj. vorgelegt worden, Hoͤchstwelche auch di

In Glasgow hat man kuͤrzlich, ohngefaͤhr 10 Fuß.

eroͤffnet wurde, so haben sich wahrend der selben

legung derselben erlaubt haben. Man hat schon fangen, Schiffe zu bauen. Während des Juli / M J. sind im Hafen von Antwerpen 74 Schiffe angekon

man vermuthet, daß es während Agricola's Expeds kl angekommen. 16 nse

Darmstadt, 28. Juli. In Bergamo in Ober— alien haben sich, wie die Kirchenzeitung erzählt, vor zielen Jahren einige prytestantische Familien nieterge— assen, welche theils aus Deutschland, theils aus Frank⸗ eich stammen. Gegenwärtig zahlt diese tleine Gemeinde 5 Famlienhaäͤupter, welche alle Seiden-Fabrikanten nd sehr wohlhabend sind. dit ihren Kindern, Die— ern und fremden Arbeitern betragt die Gesammt, ahl er Protestanten etwa 200 Seelen. So fern von ihren

Flaubensbruͤdern, mitten in einem katholischen Lande,

ihnen ihr Glaube um so theurer geworden. Sie

aben sich daher vereinigt, einen protestantischen Geist⸗

chen zu besolden, der ihnen das Evangelium verkuͤnden allte. Da die Regierung sie erst anerkennen wird, henn sie 300 Seelen haben, so nennen sie sich auch icht Comune, sondern Comunione und tragen die osten allein. Der jetzige Professor Orell in Zuͤrch war her ihr Lehrer. Nach seinem Abgange wahlten sie inen saͤchsischen Kandidaten, welcher Hofmeister in ei— er ihrer Famlien war. Kräͤnklichkeit machte es diesem nmoͤglich, die Stelle länger zu behalten, und sie sahen ch gezwungen, einen andern zu suchen. Sie fanden nen Straßburger, den sie nach gehaltener Probepre— igt angenommen haben. Dieser, Hert Stahl, soll grerst nur in deutscher und franzoͤsticher Sprache pre— gen: später, wenn er der italienischen Sprache maͤch— g sein wird, soll er auch in dieser Sprache, welche na— ürlich von den langer hier niedergelassenen Familien 6 Muttersprache geredet wird, abwechselnd Religions terricht ertheilen. Sie haben, da sie noch nicht an— kannt sind, keinen Kirchengesang, keine Orgel, keine locken, nicht einmal eine Kirche sollen sie haben, son rn nur einen Betsaal. Doch haben sie dazu ein sehr schmaͤckvolles Gebäude mit reichen Aufopferungen er ut. Den Geistlichen besolden sie jahrlich mit 130 duisd'or 11 Fl.) Da seine Beschaͤftigungen ihm nicht sauben, Schule zu halten, weil er einen dreifachen deligions- Unterricht ertheilen soll, werden sie auch fuͤr nen tuͤchtigen Schullehrer besorgt sein. Aehnliche Ge funden bestehen, jedoch oͤffentlich anerkannt, in Vene— B und Livorno.

Schweiz, 3. August. Die mit dem 1. Julius 1825 geschlossene Jahresrechnung der Ersparnißkasse der Stadt zern zeigt, daß statt der aufgekuͤndeten und zuruͤckbezahl⸗ n 4b76 Gl., an neuen Einlagen 11,661 Gl. der Verwal ng anvertraut wurden und daß der gegenwartige B. * der Ersparnißkasse Gl. 34,512 oder Franken 46, 017

raͤgt.

Die fuͤr die Kantons-Huͤlfskasse von St. Gallen jaͤbrlich veranstaltete Liebes steuer hat im Jahr 1824 se Summe von 4008 Gl. 21 Kr. ertragen; das Maxi— um mit 828 Gl. steuerte der Bezirk St. Gallen, das linimum der Bezirk Utznach mit 280 Gl. Die echnung uͤber Einnahme und Ausgabe der Huͤlfskasse bst, zeigt fuͤr 1824 eine Gesanmtausgabe von 7581 . 30 Kr., worunter die Brandbeschärigten in Schä— s mit 3300 Gl. zum Vorschein kommen, bei 2000 Gl. hielten Gewitterbeschaͤdigte; ungemein zahlreich sind ich die, freilich zum Theil mit kleinen Gaben unter— ten, Viehbeschädigten. Die Deckung der Ausgabe schah durch den Ertrag der oberwaͤhnten Liebessteuer, ich 799 Gl. Zinseinnahme, 36 Gl. fuͤr Schießbewilli⸗ ngen und 2736 Gl., die aus dem stehenden Fond essen Betrag die bekannt gemachte Rechnung nicht giebt) enthoben wurden.

Madrid, 26. Juli. Der Koͤnig und die Infan— halten sich fortwaͤhrend in San Ildefonso auf.

Die Regierung hat Depeschen aus Havannah vom

Sacrificios statt gefunden habe. Auch in Vera— Cruz soll eine Volksbewegung 9 , jedoch bald unterdruͤckt wurde. Auch sagte man, daß sich in La Puebla das Volk fuͤr den König ausgesprochen habe. Zu Alvarado sind aus England 500 Wagen von einer neuen Bauart angekommen. Es wurden noch 1000 von London erwartet. Eine aus Englaͤndern be— stehen de Gesellschaft soll beim Congresse mit der Bitte eingekommen seyn, ihr ein ausschließliches Privilegium auf den Landtransport von Waaren zu ertheilen, woge— gen sie sich anheischig machen wollte, mehrere Landstra— Ben in verschiedenen Nichtungen zu bauen. Die 76 Eng— laͤnder, welche die eben erwahnten Wagen nach Mexico fuͤhrten, sind unterwegs ermordet worden, und zwar wie man glaubt, aus Neid von Mauleseltreibern. Auch zu Guadalaxara hat ein Aufstand gegen die Englaͤnder statt gefunsen. .

Die Regierung hat Nachrichten aus den Philipxi— nischen Inseln vom 1. Marz erhalten. Das Linienschiff Asia und die Brigg Aguila waren noch nicht ange— kommen.

Tuͤrkei. Die allgemeine Zeitung enthalt die nach— stehencen Schreiben aus Constantinopel und Triest. Im Erstern befindet sich bloß eine Bestätigung der schon fruͤher vom Oesterreichischen Beobachter mitgetheilten, in Nr. 182 der Staats-Zeitung enthaltenen Nachrich— ten. Das Letztere ist anderer Art:

Konstantin opel, 11. Juli. Von dem Kriegs— Schauplätze sind uͤber Sniyrna so außerordentlich guͤn—⸗ stige Nachrichten fuͤr die Pforte verbreitet, daß es wohl gerathen sein durfte, nahere Bestätigung davon abzu— warten. So heißt es z. B., Reschid Pascha habe Messolonghi mit Sturm erobert, und 3500 Griechen über die Klinge springen lassen. Allein die Griechen und selbst Franken bezweifeln diese Nachricht um so mehr, da Messolonghi erst neuerlich mit Munition ver— sehen worden ist, waͤhrend Reschid Pascha an Allem Mangel litt, und der Kapudan Pascha noch nicht ein— getroffen war. Das Ganze scheint sich auf die nicht mehr zu bezweifelnde Einnahme von Tripolitza durch Idrahim Pascha zu beschraͤnken. Von dort ruͤckte er ogleich gegen Argos vor. Aus allem diesem ziehen in— dessen Viele den Schluß, daß, wenn es selbst im Plan der Griechen sein sollte, den Ibrahim Pascha in das In— nere von Morea eindringen zu lassen, um ihn der Lebens— mittel zu berauben, und so seinen Untergang zu berei— ten, dennoch die fruͤhere Energie von den Griechen ge— wichen zu sein scheint. Die einzige Entschuldigung fuͤr sie mag vielleicht darin liegen, daß sie es zum erstenmal mit europaäͤisch-disziplinirten, von fraͤnkischen Offizieren angefuͤhrten Truppen zu thun haben. Es ist jedoch zu bemerken, daß nach glaubwuͤrdigen neuern Nachrichten von Syra vom 22. Juni, Ibrahim Pascha in der Ge— gend von Arges bei einem Engpaß ernsthaften Wider— stand fand, und sich nach einem betraͤchtlichen Verlust,

den selbst die Tuͤrken auf 800 Mann angeben, nach

Calavrita zuruͤckzichen mußte. Der Kapudan Pascha bereitet sich vor, Suda zu verlassen, um neue Truppen nach Morea zu bringen. Bei einem neuerlichen Ver— such der Griechen gegen seine Flotte, hatten die Grie— chen wenig ausgerichtet.

Triest, 27. Juli. Ein so eben aus Odessa ange kommener Schiffskapitain erzaͤhlt: „Bei Calamatta sei er einem oͤsterreichischen Schiffe begegnet, welches ihm die Nachricht mitgetheilt habe, daß Ibrahim Pascha nach zwei im Innern von Morea vorgefallenen Schlach— ten verwundet worden, und hierauf in griechische Ge— fangenschaft gerathen sei.“

Mai erhalten. Ein aus San Juan d'ulloa abge⸗

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