rere sehr angesehene Handlungen in Fabrikstaäͤdten, i — Manufakten die Hauptmessen Deutschlands bejogen, sehr bedeutende Geschaäͤfte auf denselben machten, und nicht leicht eine versaͤumten, haben sie seit einigen Jahren gaͤnzlich aufgegeben, und bewirken den sehr beträchtlichen, fortwaͤhrend steigenden, Absatz ihrer Waaren lediglich durch direkte Versendun⸗ en in's In und Ausland. Wir fuhren nur Beispiels⸗ weise die Druckwaaren⸗-Fabrien von Ruben Goldschmidt und der Gebruͤder Spahrkaͤse, so wie die Theilnehmer der Dannenbergschen Anstalt in Berlin an, wovon die ersteren keine, die letztern aber kaum noch eine Messe
suchen, und die sich nichtsdestoweniger in steigendem ir r lr Der Verschleiß ihrer Fabrikate geschieht groͤßtentheils auf an sie eingehende Bestellungen Sei—
ᷣ ausgebreiteten Kundschaft, nach zugeschickten . 2 durch Unternehmungen von Spekulatio— nen in Gegenden, wo sich Gelegenheit zum Absatz zeigt. Diese Art des Handels ist in spaͤterer Zeit selbst von den Handelshäusern eingeschlagen worden, welche den Besuch der Messen noch nebenbei beibehalten haben. Die mehresten großeren Kaufleute halten jetzt Reisende,
se sich in die Wohnorte und Laͤger ihrer Kundschaft 6. derselben ihre neueren Proben und Muster vorlegen, und Bestellungen aufnehmen, die dann ent⸗
aus dem Magazine des Fabrikanten, oder, wenn 2 r eee den Meñßstaͤdten naͤher liegen, von dort aus realisirt werden, wohin die Fabrikanten ohnedies mit ihren Lagern hinziehn. Diese Zusendun— gen gereichen nun zwar zur gegenseitigen Bequemlich⸗ keit der Kaͤufer und Verkäufer, vermindern aber noth— wendig die Frequenz der Messen; denn erscheint auch unter diesen Umstaͤnden der Verkäufer nach wie vor, so kann der Käufer doch fuͤglich wegbleiben. Er wird mit seinem Bedarf an Waaren gehoͤrig versorgt, und erspart bi- Kosten der Meßreisen. — So gestalten sich also die Messen jetzt mehr zu Speditions Gelegenheiten, von welchen die Waaren in die Laͤger der Kleinhaäͤndler, ins besondere der im , 2 , und im Preußi⸗ 1 schen ansäßigen, verschickt werden,
n y, i , den Markt abgeben, auf welchem
der eigentliche Kauf abgeschlossen und vollfuͤhrt wird. Diesen zum Nachtheil des Meßhandels gereichen den Neuerungen ist nicht entgegen zu streben. Sie ent kei⸗ men den Verbesserungen, worauf die Fuͤrsorge der Re⸗ gierungen jetzt uͤberall gerichtet ist, dahin abzweckend, bie Mittel' und Wege der Communikationen moglichst zu erleichtern, zu bahnen und zu verkürzen. In eben dem Maaße, wie die Landstraßen nach allen Richtungen, durch die Anlagen von Chausseen verbessert; wie das Reisen, durch die Einfuͤhrung von Schnellposten und Diligencen weniger kostbar gemacht wird, und man in aller Art durch diese schoͤnen Einrichtungen an Zeit und 4 Geld- Aufwand erspart; in eben dem Maaße wird der . Betrieb der Handelsgeschaͤfte durch Reisende und Cor— respondenz, zum Nachtheile des Meßverkehrs, zunehmen. — Es sind damit zu sehr anlockende Vortheile und
Bequemlichkeiten fuͤr den Handelsstand verbunden.
Man fuͤhrt zwar zu Gunsten der Messen an, daß der Zusammenfluß von Waaren sie zu reichhaltigen Aus⸗ stellungen der Erzeugnisse des Gewerbfleißes der verschiede⸗ nen Nationen Europens mache; daß sie die besten Gelegen, heiten abgeben, wodurch die Fabrikanten ihre preiswerthen Produkte bekannt machen und ausbieten koͤnnen; und daß
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als daß sie, wie sie
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gil genmeisne
reußische Staats -⸗-Zeitung.
MW 191.
Berlin, Donnerstag, den 18ten August 1825.
diese es auf anderm Wege nie so werden köͤunen; aM in großen Lagern, und die Waaren häufen sich in st Was die vorzuͤglich assortirten Handlungen in den gr Fabriken bezogen. Man findet in den Laͤgern die schwerlich je angetroffen werden. Das Neuere u die Waaren-Zufuhr richtet sich nach dem Verlangen in fuͤhren. Sie werden aber mehr bei den geringen Regel, die schoͤneren, neuen, kostbaren Artikel in! ten wohl schwerlich einen Vergleich mit den Natih— der ausgezeichnetesten und vollendetesten Erzeugnisse und alles Ausgezeichnete gleich angekündigt wird, si 1 also um so weniger erst auf den Messen zu suchen bu
diese Behauptung hat auch in der neueren Zeit Vie von ihrer Haltbarkeit verloren. .
4 ken Massen in denselben auf. Aber das Neuere, Fr; nere, Kostbarere, fuͤr das höhere Leben bestimmte Vn ßeren Städten Deutschlands in dieser Art von Waan führen, koͤmmt nicht von den Messen, sondern wird Handlungen jetzt haͤufig Zusammenstellungen von ein solchen Verschiedenheit und Reichhaltigkeit der volln Kostbarere wird auf diesen wenigstens nicht so zusa mengebracht. Der Meßverkehr ist mehr auf den groh Kaͤufern, die aus entfernteren Gegenden eintreffen,! die Civilisation noch auf einem niedrigeren Grade st einmal gangbaren und wohlfeileren Artikeln stehen ben, und selten nur das Vollendete, Theure waͤhl ungeheuern Masse der gemeinen Waaren. Mit h besonderen Werth der Ausstellungen auf den Mese Ausstellungen im Louvre aushalten, noch weniger i einer solchen, die in England angeordnet wurde. S Nationalsteißes bewerkstelligen, und diese in Wi Muͤnchen, Berlin, Dresden u. s. w. Statt finden, s dem fehlt es den Fabrikanten nicht an guten Geha heiten, ihre Industrie bekannt zu machen, und ihwmph chen, und dadurch nicht bestimmt werden, sie zu bas hen, wenn sie auf andern Wegen beguemeren Ab
Die Ausstellungen auf den Messen bestehen zw endetere, kommt in der Regel nicht auf die Messa mitteibar aus den franzoͤsischen, englischen oder deutsch. deteren und kostbareren Artikel, wie sie auf den Mes Bedarf des gemeinen Mannes im Lande berechnet, q Diese Käufer moͤgen wohl mitunter viel Waaren s⸗ Daher verschwinden denn auch auf den Messen, in hat es sonach seine eigene Beschaffenheit. Sie m dem die Regierungen periodische Zusammenstellung dem in der Handelswelt die jetzige Oeffentlichkeit herrg dukte oͤffentlich zur Schau zu legen. Sie werden wf finden. GortfeKzun folgt.)
Königliche Schau spiele.
Mittwoch, 17. August. Im Schauspielhause; 9 Jude,“ Schauspiel in 5 Abtheilungen. Hierauf: irre mich nie,“ oder: „Der Räͤuberhauptmann,“
Lebruͤn.
Donnerstag, 18. August. Im Schau spielhause: „d Fahnjunkers Treue,“ oder: „Besser spaͤt wie gar nichl dramatisirte altpreußische Anekdote in 3 Abtheil.ͥ, J. v. Voß. Hierauf: „Die Eifersuͤchtigen auf i
Lande,“ kom. Ballet in 2 Abtheilungen.
w
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Redacteur Johl
„958. die Allerhöoͤchste Kabinetsorder vom 18ten v.
IJ. Amtliche Nachrichten.
die unterzeichnete Haupt-Verwaltung der Staats zulden beauftragt, den Betrag der ihr nach §. XVIII. Verordnung vom 17. Januar 1820, Gesetz Samm— g No. 577, zur Deckang der unverzinslichen Staats— chuld uͤberwiesenen 11,242,347 Rthlr. weisungen zu verbriefen und
maäßheit dieser Allerhoͤchsten Verordnung sind bereits en Anweisungen
gegeben.
22. December v. J. welcher eine Beschreibung die— Apoints anhängt.
Der Ueberrest jener unverzinslichen Staatsschuld ist
genwaͤrtig mit Cassen Anweisungen
Ebriest. Die Beschreibung derselben liegt hierbei. Der Umtausch gegen Tresor- und Thalerscheine, ch ehemals saͤchsischen Cassen-Billets Litt. A., so wie Ausreichung gegen baares Geld geschieht nach §. IV. , , n. vom 21. December v. J. bei der re, * mtrolle der Staats Papiere, Taubenstrare No. 30. spiel in 1. Aufzug, nach dem Franz. bearbeitet von , , , ngen mit dem letzten Februar 1826 geschlossen. Berlin, den 23. Julius 1825.
other. v. Schutze. Beelitz. Deetz. v. Rochow.
Das 15te Stuͤck der Gesetzsammlung, welches heute 6gegeben wird, enthaͤlt: unter t. 957. die Genehmigungs⸗Urkunde der in dem Schluß—
Buchst. a. des Klassen steuergesetzes vom 30sten Mai 1820, und . z
ö 959. die Allerhöchste Deklaration vom 27sten v.
Kronik des Tages. M., betreffend den ohne Einwilligung des
Bekanntmachung. Chefs oder Kommandeurs mit einem Sub“
Durch die Allerhoͤchste Cabinets-Ordre vom 21. De— altern-Offizier geschlessenen Darlehns-Vertrag. nber 1824 Berlin, den 18. August 1825.
wegen Einführung der neuen CassenAnweisungen 2 an die Stelle der Tresor- und Thalerscheine und ehemals saͤch sischen Cassen⸗Billets Litt. A. Gesetz⸗
Sammlung Ne. 904.
Komt'cgs r.
Angekommen. Der wirkliche Geheime OberRe— gierungs- Rath und Direktor im Ministerium des In⸗
nern und der Polizei, Kammerherr Graf von Harden— berg, von Luben.
mit Cassen⸗
auf welche Summen die einzelne Arten dieser Cassen⸗Anweisungen ausgefertigt sind oder ausge— fertigt werden
Beschreibung derselben bekannt zu machen. In
II. Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.
Paris, 11. August. Der Koͤnig und die Koͤnigl. Familie werden kuͤnftigen Montag, Mariä Himmel⸗ fahrt, nach den Tuillerien kommen und einer großen Messe mit Musik in der Schloßkapelle beiwohnen. Der Koͤnig wird sich hierauf in Begleitung des Dauphins und der Dauphine nach der Kathedralkitche zur Vesper be⸗ geben und sodann der alljährlich am 15. August statt findenden Procession, die sich durch mehrere Straßen ef egen . 6 Deputationen der Gerichtshoͤfe und des Pariser Magistrats werden sich bei dieser Fei lichkeit ebenfalls . 3 .
Durch einen aus Konstantinopel in der Mitte des vergangenen Monats abgegangenen Courier erfahren wir, daß alle dort anwesenden Franzosen sich am Tage der Salbung des Koͤnigs bei dem General Guillemin?t zu einer religiöͤsen Feierlichkeit versammelt haben. Das diplomatische Korps hat hierauf bei Sr. Excellenz ge⸗ speist und ein glänzender Ball beschloß dies Fest. — Der naͤmliche Courier bringt die Antwort des Generals Guilleminot auf die in der Ouvrard'schen Sache an ihn gerichtete Requisition. —
Sidi-Mahmuth, Gesandter des Bey von Tunis, hat sich am 27sten v. M. in Marseille eingeschifft, um nach Tunis zuruͤckzukehren.
Aus Bourbon wird gemeldet, daß di aus Mada— gascar kommende Goelette, la Semillante, welche 32 Negersklaven am Bord hatte, auf dem Ankerplatze der St. Pauls Bucht, in der Insel Bourbon, am 16. Maͤrz in Beschlag genommen, und daß von den Gerichten M., betreffend eine Deklaration des § 2. Leine Untersuchung deshalb angestellt worden ist.
L. zu Einem Thaler II. und zu Fuͤnf Thalern Es spricht daruͤber die Bekanntmachung
III. zu Funfzig Thalern
Haupt -Verwaltung der Staats, Schulden.
protokolle der Elbschifffahrts, Revisions, Kom mission enthaltenen ergänzenden Bestimmun, gen uͤber die Elbschifffahrts-Akte vom 2lsten Junt 1821. D. d. den Sten Juni d. J;