1825 / 192 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 19 Aug 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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mehr gereicht werden wird. Die fruͤ⸗ waren so gemißbraucht worden, itaine sich haͤufig in die, von der Unterstuͤtzungen mit den Einwan— derern theilten, Leuten von solcher Duͤrftigkeit, daß sie schon vor Ablauf der vier Monate, in einem Fall schon drei Tage nach ihrer Ankunft zuruͤckzureisen begehrten und die Regierung auch das Ruͤck-Passagegeld fuͤr sie

erlegen mußte. Die Times behaupten, daß die Angaben des Cou⸗

riers, unsre diplomatischen Verhaͤltnisse mit Mexico haͤtten nur eine hoͤchst unwesentliche Storung erlitten, kein Vertrauen verdienen (was dieser sehr uͤbel genom— men hat und nun desto staäͤrker darauf besteht). Ein angesehener Kaufmann wartete Freitag dem Unter— Staatssecretair, Hrn. Planta, deshalb auf und erhielt muͤndlich „bestimmte Versicherung, daß alle wesentlichen Punkte des Tractats gegenseitig geordnet seien, die Re—

ens gierung in Mexico aber einigen untergeordneten Aende— rungen (des Congresses,

wie es scheint) zugestimmt habe, welche die hiesige Regierung nicht zu bestaͤtigen fuͤr gut finde, die aber nicht

von der Art seien, daß sie Personen, welche mit Mexico verkehrten, irgend eine Besorgniß machen konnten.“ Die Times sagen: es sei Amt und Pflicht des Hrn. Planta gewesen, alles aufs beste darzustellen; allein aus sehr guter Quelle vernäh⸗ men sie, daß die Differenz zwischen Hrn. Canning und den Mexicanern durchaus nicht unwichtig sei.

bringen können, heren Bewilligungen daß Amerikanische Cap Regierung gereichten,

Die Discussionen im Congreß seien so heftig und die Aus— sicht auf einen guͤnstigen Ausgang zu entmuthigend ge— wesen, Veranlassung gefunden, ihre Paͤsse zu fordern; worauf mit Widerstreben einige Zugeständnisse erfolgten, die, wie Hr. Morier hoffte, annehmlich sein wuͤrden; jedoch, als der Tractat Hrn. Canning vorgelegt wurde, ver— weigerte dieser peremtorisch seine Zustimmung und ver— langte die Zuruͤcksendung des Documents zur Revidi⸗ rung nach Mexico. Die wesentliche Schwierigkeit be⸗ steht in den uͤbertriebenen Forderungen der Mexiraner in Betreff gewisser Schifffahrts-Vorrechte; nicht im Punkte der Religions-Duldung. Waͤren es die letzten allein gewesen, so wuͤrde der hiesige Gesandte Mexico's es uͤber sich genommen haben, darin nachzugeben.

Lord Cochrane war neulich in Portsmouth, wo die Fregatte Peranga in vierzehn Tagen zum Absegeln wie— der fertig sein wird. Ueber 250 Mann von der Be⸗ satzung haben wieder Dienste genommen; ob aber der Lord felbst wieder mit gehen wird, steht noch dahin. In Neuyork hatte man Schiffernachrichten aus Buenos-Aires bis zum 27. Mai, womit der Aufstand wider die Brasilier in der Banda oriental als sehr be— deutend erschien. Der Commandant von Montevideo hatte einen Theil der dortigen Garnison, welcher aus

Pernambucanern bestand, zu entwaffnen noͤthig ge— unden.

. Bis zum 6. April hatte die belagernde Macht vor Callao keinen Eindruck auf den Commandanten gemacht. Die Laufgräben waren in der Entfernung einer Mile von der Stadt eroͤffnet, und es wurde ein lebhaftes Feuer auf dieselbe gemacht, aber fast nicht weniger hef—

tig erwiedert. ö Man schreist aus Barbados vom 25. Juni, daß dort eine Franz.

laut Nachrichten aus Martinique

Kriegsflotte von nicht weniger als funfzehn Segeln,

worunter einige von der Linie, nebst großen Fregatten,

Kanonen Briggs und Schoonern sich befand. Con sols 90.

London, 10. August. Heute erschien ein Supple— ment der Hofzeitung mit dem Koͤnigl. Rathsbefehl in Betreff der neuen Quarantaine⸗-Verfuͤgungen.

daß die Englischen Commissarien zu einer Zeit

Eine zweite Beilage enthalt Depeschen aus Indien,

ren Inhalt schon bekannt war.

zestern hatte der vorige Königl. Portug. Botst ter, Graf Villareal, Geschaͤfte im auswärtigen 1 Wir haben die Lissaboner Zeitung bis zum 31. bekommen. Die vom 27. meldet, daß die Infantin Isabella Maria, welche gefaͤhrlich krank geworden sich in der Besserung befand.

Der Zimmerholzhandel war niemals so belebt

jetzt. In Bristol liefen seit dem 1. Juni nicht wen als funfzig Schiffsladungen der Art aus Amerika

dem Europäischen Norden ein.

Es ist kuͤrzlich ein vegetabilisches Talg eingef worden, das in Canara und anderen Provinzen westlichen Indiens aus dem Baume Vateria In wie es scheint einer Fichten-Art, gewonnen, um Mangalore das Pfund 25 D. verkauft wird. Die gebornen wenden es zu Heilpflastern und auf ihren B statt des Theers an. Es kam hier in Gestalt einet harten zaͤhen Kuchens, und laͤßt sich zu vortreff Lichtern gleich Wachs verarbeiten.“

London, 12. August. Seine Majestaͤt beft sich noch in Windsor. Heute wird daselbst eine h Fete statt finden, an welcher die Mitglieder der K Familie, die fremden Gesandten und andere ausgn nete Personen Theil nehmen werden.

In Sunderland hat gluͤcklicher Weise kein we Aufruhr statt gefunden; die Matrosen haben m Ministerium des Innern eine Vorstellung eingf um ihr Benehmen bei dieser Gelegenheit zu recht gen. Sie behaupten, zu dem Angriffe auf da dem Hafen auslaufende Schiff durch die Mißhan aufgeregt worden zu sein, welche eine Deputation, sie nach jenem Schiffe gesendet, erfahren habe,

klagen ferner daruͤber, daß die Aufruhr-Akte so von dem Orte der Zusammenrottung verlesen w sei, daß man auch nicht ein Wort davon habe koͤnnen. Auch beschweren sie sich uͤber die Grausn der Dragoner, welche auf einen Haufen Men worunter viele Frauen und Kinder, so ruhig geh hätten, als wenn sie beim Scheibenschießen gen wären. Dies Schreiben enthält weiterhin ein richt uͤber das Begräͤbniß der Matrosen, welch m diesen Schuͤssen gefallen sind. „An 1200 Maänd heißt es, Leute von so gutem Aussehen, als die

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hat, folgten je zwei und zwei den Leichen; die

waren mit der Brittischen Trauerfahnen mit einem Saͤngerchor schritten den chen voran.“ verwundet, fallen.

In Liverpool lanten mehrere Failliten statt gefunden.

Zu Ludford hat vorigen Sonnaben Verkauf der bekannten Renner aus des Hrn. tons Gestuͤt statt gefunden. hohen Preisen weg. Das Eine, Master Henry, w fuͤr die ungeheure Summe von 2900 Guineen verli

Der Eourier sagt: Er habe erfahren, daß di Rio“ Janeiro nach Monte-Video abgegangene dition durchaus nicht bestimmt sei, gegen Buenos /I zu handeln, wie es ein hiesiges Blatt behauptet Der Zweck der Expedition sei blos, den Aufstand Obersten Ribiero zu unterdruͤcken.

Consols 893 bis 3.

Amsterdam, 13. August. Am 10ten wurden Harlem durch den Königl. Minister des Innern, van Gobbelschroy die zuerkannten Ehrenpreise sit dort ausgestellten Werke ausgetheilt, und die

lung geschlossen.

im Ganzen waren nur 11 Schuͤsse

Gedachter Rathsbefehl fuͤllt fast vierzehn Seiten.

tische Seemacht solche nur jemals aufzuweisen g

Flagge bedeckt und

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Die Pferde gingen i

Fuͤnf Menschen sind gestorben und;

haben unter den Baumwoll Ey

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thvon Sutner entgegnete, es sei auch die Absicht

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Naͤchstens wird die Gemälde Ausstellung in Ant⸗

werpen eroͤffnet werden. .

Der Mexicanische Agent hat bei der Handelskam— ner ein Verzeichniß der Artikel niedergelegt, deren Ein⸗ suhr ganz zollfrei und deren Einfuhr verboten ist.

Bruͤssel, 11. August. S. M. der König hat am 8. d. die Ausstellung der National- Industrie-Er⸗ seugnisse in Harlem mit seiner Gegenwart beehrt. Der könig, vom Haag kommend, stieg mit seinem Gefolge jei dem Gouverneur von Nordholland ab, ertheilte den herschiedenen Behörden Audienz, besuchte alsdann die Aus— sellung und äußerte zu mehrerenmalen seine ganz besondere Fufriedenhelt uͤber den Grad der Vollkommenheit, wel— shen der Volks Kunstfleiß erreicht hat. Nach eingenom— ener Mittagstafel bei dem Gouverneur kehrten S. M. n eben dem Tage nach dem Haag zuruͤck.

Gestern sind Se. Maj. der Koͤnig von Harlem bieder im Haag eingetroffen.

Der sich hier aufhaltende Neapolitanische General pepe fuͤhrt hier ein sehr eingezogenes Leben und er— cheint in gar keinen Gesellschaften. Mithin ist die von ariser Blaͤttern verbreitete Nachricht, daß er oft in ersammlungen den Vorsitz fuͤhre, ungegruͤndet.

Es heißt, Hr. Cevallos, ehemaliger Minister der uswaärtigen Angelegenheiten des Königs Ferdinand VII. tbeite jetzt an einer Geschichte Napoleons in Spani— her Sprache. Bekanntlich war Cevallos Verfasser je— es beruͤhmten Manifestes der Spanischen Nation, helches in Europa so großes Aufsehen machte, waͤhrend apoleons Heere den Zug nach Spanien ausfuͤhrten.

annover, 13. August. Unser Gesandter am aiserl. Oesterreichischen Hofe, Staats- und Cabinets— sinister, Graf von Hardenberg, tritt, wie oͤffentliche zlätter melden, in den Ruhestand. Zu seinem Nach— ger bestimmt man den Grafen von Meervelst.

Ein Mitglied der Deutschen Legion wird naächstens Werk unter dem Titel: Nachrichten von den Zuͤ— g der Deutschen Legion des Koͤnigs in Großbritan— n, Irland, Danemark, der Pyrenaäͤischen Halbinsel d Italien, herausgeben.

Muͤnchen, 12. August. In der vorgestrigen Siz— g der Kammer der Abgeordneten hielt der Staats— h von Sutner einen Vortrag uͤber das Staats— suldenwesen. Er machte auf die guͤnstige Aenderung n Zinsfuße seit 1819, auf die Zunahme des Kredits dauf den gestiegenen Kurs der Staatspapiere auf, kksam, und entwickelte die Motive des fuͤr die naͤchste namperiode vorgelegten Gesetzes. Der erste Red— , Dr. Geyer, fuͤhrte hierauf die Gefaͤhrlichkeit des neuerer Zeit so beliebten Systems, die Lasten der Ge— nwart durch das Mittel der Anlehen auf die Zukunft huber zu wälzen. Er tadelt es, daß die Ausstattung Schuldentilgungs-Commission vermindert, und die— Anstalt Geschaͤfte aufgewälzt worden sind, welche haͤtten fremd bleiben sollen. Die gegenwartig even— votirte Dotation haͤlt er zwar fuͤr hinreichend, for⸗ staber eine weitere Dotation fuͤr das Creditvotum Deckung des Finanz⸗Deficits. Der Freihr. von bsen trug darauf an, die aufkuͤndbaren Papiere in üustuͤndbare zu verwandeln, und fernerhin keine auf— ware Schulden mehr zu contrahiren. Der Staats.

von Armansperg auch fur die Mobilisirung der ; daß es angemessen sein die Tilgangseasse zu autorisiren, noͤthigenfalls igen, um zu diesem Zwecke zu ge—

Staatsschuld aus, und gl . . glaubte, einige Opfer zu brir langen.

Schweiz, (3Zuͤr ich, 10. August. n der sechs⸗ zehnten Sitzung, am 1. August, 2 die . zung einen gedoppelten Bericht ihrer Kommission uber Handelsverhaͤltnisse, womit einerseits der Entwurf zur Antwort an den sardinischen Geschaͤftstraͤger, den Rit ter Bazin de Chaney, auf seine vor etlichen Monaten eingereichte Note vorgelegt und anderseits beliebt ward, eine Mahnungsnote an den Hrn. Grafen von Liedekerke zu erlassen, wegen Beantwortung jener bisher unerwie— dert gebliebenen Note, welche die schweizerischen Kom— missarien, die Rathsherrn von Muralt und Laroche, ihm vor einigen Monaten uͤbergeben hatten. Die Tag— satzung genehmigte beide Anträge. Der in den ange— bahnten Verhandlungen mit Sardinien eingetretene völ— lige Stillstand geht aus den inzwischen veraͤnderten Handelsverhaäͤltnissen und neuen Konvenienzen zwischen Sardinien und der Lombardey hervor. Ein um staͤnd⸗ licher Kommissionalbericht uͤber die zwischen den Kanto— nen anzuerkennende Reziprozitaͤt, hinsichtlich der Erbge— setze, ward durch den Buͤrgermeister Fetzer erstattet. Derselbe stellte das völlig Unziemende und Unhaltbare des von St. Gallen ausgesprochenen Grundsatzes dar, welcher die eigenen Erbgefetze auf fremdes Gebiet uͤber— tragen will, und von andern Kantonen verlangt, es sollen dieselben entweder seine Erbgesetze bei sich anwen— den oder auf die Erbfähigkeit ihrer Angehoͤrigen in sei— nem Gebiete verzichten. Wie aus solcher Behanptung unvermeidliche Gegenmaßnahmen, Storungen und Span- nungen hervorgehen muͤßen, ward einleuchtend gezeigt. Der Sr undsaß, zu dem sich Zuͤrich bekennt, die Fremden und Cinheimijchen gleich, und den Landesgesetzen uͤber Erksachen gemäß zu behandeln, ist hingegen derjenige des gemeinen Rechts, und auch fremde Staaten machen ihn gegen die Eidgenossenschaft geltend. Wenn die Erb— gesetze zweier Staaten ungleich sind, so wird bei diesem kee rern Grundsatz das Gesammtergebniß sich in einer Reibe von Erbfaͤllen, ohne Schaͤdigung der Einzelnen, fuͤr den Staat ausgleichend rechtfertigen; da hingegen beim ersteren Grundsatz uͤberall nur Schädigung und nirgends Kompensation oder Ausgleichung gefunden wer— den mag. Die Kommission trug darauf an: es moͤchten die Stande sich durch Konkordat zur Anerkennung des Grundsatzes einverstehen: „In jedem Kanton soll, nach dessen bestehenden Erbrechten, den Angehoͤrigen anderer Kantone gleiches Recht, wie den eigenen, gehalten wer— . Nochmals waren es nur die Gesandten von Luzern und Appenzell, die in der weiteren Eroͤrterung sich, vom Gäatachten der Kommission abweichend, im Sinne von St. Gallen erklärten. Neunzehn Stimmen nahmen den Entwurf des Konkordates zur Instruktion, die von Luzern und Freyburg blieben beim Referendum stehen und der Gesandte von St. Gallen enthielt sich der Abstimmung.

ö. Eine Bienenzuchtanstalt zur Verbreitung dieses Industriezweigs durch Muster und Unterricht, ist in der Nahe von Bern durch einen gewandten und betrieb— samen Mann, Hrn. Rohrdorf aus Zuͤrich, gegruͤndet worden, worin auch spanische Bienen, von eigner Art und Kunst, gezogen werden. Einer umstaäͤndlichen Em—

Regierung, die schwebende (aufkuͤndbare Schuld) zu

mindern; die Schwierigkeit liege aber in der Aus— zung, die bei den Papieren zu 5 pCt. leichter, bei

Aut

procentigen aber sehr schwer sei, da der Schul— til(ungs Commission die Befugniß nicht zustehe, Ka— il oder Zins auf irgend eine Weise zu vermehren. lden Discussionen vom Platze sprach sich der Graf

pfehlung dieser Bienenschule, die in bernischen Blattern gelesen wird, entheben wir nur folgende Angaben: Man kann annehmen, daß sich wirklich 20,000 Bienenstoͤcke im Kanton Bern befinden, deren Werth im Durch⸗ schnitt 160,000 Fr. betragen mag. Es ist ferner gewiß,& daß durch eine zweckmaͤßige Behandlung der Bienen— stoͤcke die Zahl derselben in ein Paar Jahren um die