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wenn es den Soͤhnen Heinrichs IV. anver— ein Volk in Ruhe und Ordnung lebt,
Die Gesetz—⸗ Prineip aller
zweifeln, trauet ist? Wenn so waͤchst und entwickelt sich Alles in ihm.
mäßigkeit ist das Lebens-, und Freiheits— Nationen, die Revolution ist Tod.
Der Aristarque theilt ein Schreiben aus Madrid in welchem von der Verlobung des Herzogs von Prinzessin Elisabeth Ferdinandine, Tochter des Infanten Don Francis de Paula die Rede ist. Die Etoile sagt, sie glaube, jene Nachricht habe auch nicht den entferntesten Anschein von Wahrheit.
Privatbriefe aus Port Louis, (Isle de France) melden, daß ein aus Calcutta angekommenes Schiff die Nachricht dahin gebracht habe, Rangoon sei von den Birmanen wieder genommen und verbranni worden, bei welcher Gelegenheit unter den Englaͤndern ein großes Blutbad angerichtet worden sei.
Der Etrzbischof von Paris ist vorgestern hier ange— kommen. Bei seiner Abreise von Rom hat ihn der Pabst mit zwei Buͤsten des heiligen Paulus und des heiligen Petrus, nach dem Modell der im Lateran be⸗ findlichen Originalien, beschenkt.
Die Oppositions Journale aller Farben haben we— gen des vorgestrigen Falls der dreiprocentigen Rente ein allgemeines Hurra! erhoben. Die Inhaber der Renten scheinen sich jedoch von der ersten Bestuͤrzung erholt zu haben, denn die Dreiprocents gingen gestern wieder etwas in die Hoͤhe, der Cours schwankte zwischen 72 Fr. A0 C. und 72 Fr. 70 C.
Fuͤnfprocentige Rente 102 Fr. 35 C.
London, 12. August. Die Times enthalten die wesentlichsten Bestimmungen des Vertrages zwischen Mexico und England, der aber, wie bekannt, nicht ra— tificirt worden ist. Nach dieser Mittheilung setzt der Artikel 1. ewige Freundschaft fest, Art. 2. bis 9. Frei⸗ heit des Handels auf den Fuß der begunstigsten Natio⸗ nen; die Kuͤstenfahrt ist natuͤrlich ausgenommen; als Mexicanisches Schiff wird jedes angesehn, welches ent— weder in Mexico gebaut oder naturalistrt ist und dessen
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mit, Bordeaux mit der
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Mannschaft zu den drei Vierteln mit Wissen der Re—
gierung angenommen, der Patron aber ein geborner oder naturalisirter Mexicaner ist; die Dauer dieser Fest— setzung ist auf 10 Jahr bestimmt. Art. 10. betrifft den Nachlaß und die das Vermoͤgen angehenden Verfuͤgun— gen der Einwohner des einen Landes in dem Andern, die auf den Fuß der beguͤnstigsten Nationen behandelt werden sollen; Art. 11. die Freiheit von gezwungenem See und Landdienste; Art. 12. die Bestellung von Consuls und die diplomatischen Agenten. Durch Art. 13. wird der Fall eines Krieges vorausgesehn und das Interesse der beider⸗ seitigenuuterthanen, namentlich der Handelsleute, verwahr “. Der Artikel 14. setzt fest, daß die Brittischen Untertha— nen in Mexico von Verfolgungen und Beunruhigungen, hinsichts der Religion, geschuͤtzt sein sollen, vorausgesetzt, daß sie sowohl die Religion der Nation, bei welcher sie leben, als deren Verfassung, Gesetze, Gebrauche und Gewohnheiten respectiren. Art. 15. Die Bedingungen; des 6. Ürtikels ) im Traetat von Versailles vom 3. Septbr. 1783 (zwischen Großbrittanien und Spanien) und die Convention zur Erläuterung der Stipulationen des 5. Art., unterzeichnet zu London am 14. Juli 1786, **) sollen zwischen Sr. Großbrittanischen Majestät und den Vereinigten Staaten von Mexico in so weit, als er den Theil des Gebiets derselben betrifft, in voller Kraft und Guͤltigkeit bleiben. Durch Artikel 16. verpflichtet
) Dieser Artikel bezieht sich auf das Faͤllen von Campeche— Holz, welches dem Brittischen Unterthanen innerhalb ge⸗
wisser Grenzen gestattet wurde. *) Betrifft gewisse Grenzbestimmungen und Erlaͤuterungen
räcksichtlich des Faͤllens von Farbholz und der Fischerei auf dem Festlande. ;
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genen ersten halben Jahres zu hoͤren. hieraus, daß die Gesellschaft in dieser Zeit,
ten, mithin jene Personen schuldig seien, die
sich Mexico fuͤr die Abschaffung des Selavenhande
irksam zu sein. Art. 17. setzt fest, daß nach set ahren die Verhaͤltnisse zur etwanigen Abschließn euer Verträge in Erwägung gezogen werden soll
Art. 18. betrifft die Ratisieation. Ein Zusatz-Artt bestimmt daß die moͤglicherweise Spanien zu gewaͤhr— den Privilegien nicht ausschließlicher und verbietenderh sein und auf zu bestimmende Jahre beschraͤnkt werden sol (Der von dem englischen Blatte mitgetheilte Aust stimmt, mit dem in der Liste der Hamburger Boͤrsp
alle enthaltenen vollstaͤndigen Traktate uͤberein).
Der Courier sagt hinsichtlich der Bekanntmachung g ses Dokuments, es sei kaum noͤthig zu bemerken, g
es, unter den jetzigen Umstaͤnden, durchaus nicht ben 7 Li wegen politischen Ursachen in der letzten Ungluͤcks—
et zu werden verdiene. Die letzten Nachrichten aus Mexico sind v. 11. In
Seit der Praͤsentation des Hrn. Ward als Großbrin nischen Geschaͤftstraͤgers, hatte sich nichts von Bedeutm ereignet, mit Ausnahme der Ankunft des ersten Siht
ransports aus den Gruben von La Valenciana, welch jach Mexico zum Muͤnzen gebracht worden ist. E
derbar genug traf gerade am naͤmlichen Tage die R. des Hrn. Baring an, April) darzuthun bemuͤht hat, daß das ganze Mexien sche Bergwerksgeschaͤft eine Spiegelfechterei sei. Ga wurde er nicht so reden, wenn er saͤhe, wie viel tan
in welcher er sich (im Mo
Menschen zu einem ehrlichen Broderwerb durch
Aufleben des Bergbaues in diesem Lande gekommenf
Gestern hat eine Versammlung der Genm ampfbootschifffahrtsgesellschaft statt gefunden, um! Bericht uͤber die Geschaͤfte der Gesellschaft des verg Es ergiebt ungeach der Hindernisse, welche sie besonders wegen des Mang an Sampfmaschinen gehabt hat, doch 15 Packet theils gebaut, theils gekauft hat, welche im regelmt gen Verkehr zwischen London und den Haͤfen von Hö burg, Ostende, Ealais, Boulogne, Dieppe, Duͤnkirt Jarmouth, Remsgate und Margate begriffen um einzelnen Fallen auch zum oͤffentlichen Dienst oder Privat Unternehmungen angewendet worten sind. ganze Betrag der Frachten ist ungefahr 27,000, der eln der Ausgaben beiläufig 17,000, der reine Gewinnst 10,900 Pf. Die Direktoren haben hiernach vorgesch gen, eine Dividende von 8 Procent zu vertheilenn hoffen, daß es moglich sein wird, im naͤchsten halb Jahre eine ahnliche Dividende zu geben, wonach der jährliche Gewinn der Gesellschaft auf 16 Proe belaufen wird.
Sch weitz (Lucern, 4. August. ) Gestern am 6 burtstage Sr. Majestat des Koͤnigs von Preußen h
der Koͤnigl. Preußische Gesandte, Freiherr von Otterstih
die Schultheiße des Directorial-Cantons mehrere Lan tags, Abgeordnete und eine Anzahl anderer Person zu einem Mittagsmahle vereinigt. Der Sch althij Am Rhin, jetziger Praͤsident er Eidgenossenschaft, die Gesundheit Sr. Majestät des Koͤnigs von Preuß ausgebracht und der Freiherr von Otterstedt hat hieti der Versammlung in den schmeichelbaftesten Ausdrütg dafuͤr gedankt.
Madrid, 1. August. In der Gaceta liest mi Folgendes: Auf den an den Koͤnig erstatteten Berich daß mehrere Personen in Corunna, die wegen polil scher Vergehen im Jahre 1814 zu Geldstrafen vern theilt worden waren, der Betrag derselben von de
stitutionellen Regierung zuruͤckgezahlt worden ist, h Sr. Majestaͤt beschlossen, daß, da die Akten jener Reh rung sammtlich fuͤr nichtig erklaͤrt worden sind, die
zu betritt Gelddußll Term
Zurückzahlungen ebenfalls als nicht geschehen
von neuem und zwar in einem prremtorischen von 3 Tagen zu bezahlen.
rch hin sichern Gang und beschäftigt 13 bis 14 Assorti—
Der Rath von Castilien hatte, um der Emigration Einhalt zu thun, und die Wiedereinwanderung der don Emigrirten zu befördern, bei Sr. Majestaͤt darauf ungetragen: 1) nur au kurze Zeit limitirte Paͤsse zu eben und 2 mit Sequestrationen der Guͤter derjenigen u drohen, die nicht in 6 Monaten zuruͤckkehren wuͤr— en. Die Preeuratoren des Raths von Castilien, de— edse die Sache zur Begutachtung uͤbersandt worden, ha— en sich mit dem Antrage, jedoch mit Ausnahme der Sequestrations⸗Maaßregel, einverstanden erklärt und vor⸗ eschagen, die Guͤter der Widerspaͤnstigen zur Verfuͤ— ung ihren in der Halbinsel angesessenen nachsten ge— tzzůaßigen Erben zu stellen. Die Procuratoren haben doch erachtet, daß es augemessen sei, die Personen,
heriode im Auslande verweilen, davon auszunehmen.
Der Herzog von Infantado hat sich umsonst be—
sͤht, das Zusammentreten der Sicherheits- Junta zu hindern. Er hat vom Koͤnige den auswruͤcklichen * erhalten, die Junta unverzuͤglich zusammen zu rufen. Man hatte das Geruͤcht verbreitet, daß in Mal— ga zwischen den dortigen Truppen Unruhen ausge— chen seien. Die neuesten Briefe aus dieser Stadt patnen jedoch hiervon nicht das Geringste.
Die Angemessenheit der Wiederherstellung der In— isition soll, wie es heißt, im naͤchsten Ministerrath in erathung gezogen werden. Diese Maaßregel wird in— ssen viele Gegner finden, und es ist um so weniger vermuthen, daß sie durchgehen wird, als der Pater lez, Erzbischof von San. Jago, der, wie man weiß, thaͤtigsten fuͤr dieselbe wirksam ist, und dessen Ein ß die Sache bis zu ihrem gegenwärtigen Stand— nkte gebracht hat, jetzt sehr krank und außer Stande
seinen Geschaͤften obzuliegen.
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Breslau. Mit Ausnahme des Zinks, welcher zu don plötzlich bedeutend im Preise gestiegen, hat sich allen andern hiesigen Ausfuhr Artikeln nichts gean— s. In der Grafschaft Glatz erhielt sich der Leinwand, el im Steigen; dagegen hatte die Getreide-Ausfuhr 6 dem Oesterreichischen sehr abgenommen. Der Ver, auf dem hiesigen Johannis-Jahrmarkte war sehr haft, es hatten sich viel fremde Kaͤufer, besonders den, eingefunden. Bunte und weiße Leinwand, auch ser⸗Waaren, hatten vorzuͤglich guten Absatz. — Die— 'sse zu Frankfurt a. d. O. hat den Cattun- und Tuch, rikanten der Provinz wieder einigen Absatz verschafft. n wesentlichem Nutzen, besonders aber auch fuͤr das jemeine Beste der Provinz, ist unverkennbar die Ver trung und Vermehrung des Maschinenwesens in die— beiden wichtigen Zweigen des Gewerbfleißes. Da die Neigung zu Fabrik-Anlagen und die Kenntniß verbesserten — Englischen — Maschinen im Allge— nen noch sehr fehlt, so bedarf es nur der Aufmunte— sum wenigstens einen Theil der großen Quantität le, welche das Ausland zu Tuͤchern verarbeitet, um erika mit diesem Artikel zu versorgen, hier im Lande arbeiten. Hierzu durfte vorzuͤglich die Forderung Woll; und Baumwollenspinnereien gereichen. Die r in hiesigen Regierungsbezirk einzige große Woll— seiei des Commerzienraths Oelsner zu Trebnitz, geht
ts, worauf alle Wochen 3 bis 4000 Pfand Schaaf. versponnen werden. Es wird dabei fortgefahren, . nlegung einer auten Walke, Faͤrberei und Scheer— nen auch eine vorzuͤgliche Tuchfabrikation zu erzie . Unternehmer macht sich um diesen Zweig der ischen Industrie verdienter, als die Anlegung be—
partement noch so selten ist. Die Preise der feinen, noch in den Haͤnden der hiesigen Wollhaͤndler befindli— chen Wolle, haben sich durch Nachfrage von Seiten des Auslandes zwar nicht gehoben, indeß sind noch Englische Wollkaäͤufer hier, von denen die Sommerwolle gut be— zahlt wird. — Bei den aäußerst niedrigen Preisen des Flachses sucht man einen Absatz desselben nach England zu bewirken, wo, besonders in Schottland, die Flache spinnerei mit Maschinen zunimmt. Indeß sind bisher auch dort nur geringe Preise zu erreichen gewesen, in— dem der Flachs aus dem Norden wahrscheinlich zu sehr niedrigen Preisen dort zu haben ist. Liegnitz. Der Lnwandhandel dauert lebhaft sowohl im Schlesischen als Lausitzschen Departe— ments Theile. Die auf den Markten erscheinen de Lein— wand wird uͤberall gekauft. Die Bleichen sind vollstän— dig belegt und die rohen Garne im Preise gestiegen. Neben der Leinwand geht auch immer noch rohes Lein— garn, und zwar nach Sachsen, in bedeutender Menge aus. Die Glashuͤtten im Gebirge sind lebhaft beschaäͤf— tigt und erfreuen sich starker Bestellungen, dazu mag besor de: der Umstand beitragen, daß in den letztern Jahren nicht nur die Glasmasse sehr verbessert worden ist, sondern auch im Schleifen, im Vergolden und in sonstiger Veredlung des Glases so bedeutende Fortschritte gemacht worden sind, daß die feinern Schlesischen Glas— waaren denen der benachbarten Boͤhmischen Hutten in Guͤte nirgends nachstehen. Der Glasfabrikant Prausler in Schreibershau, hat besonders dazu beigetragen, eie. sen Industriezweig zu heben. — Der Tuchabsat befindet sich im Allgemeinen zwar immer noch in unguͤnstiger Lage, doch hat die letzte Frankfurther Messe guten Absatz gewährt. Der gegenwartige Druck, welchem das Tuchgeschaͤft, das nach dem alten Schlendxrian betrieben wird, unterliegt, ist insofern nicht ohne Nutzen, als er die Verleger aufregt, sich durch Einfuͤhrung verbesserter Spinn, und Appretur-Maschinen diejenigen Vortheile zuzuwenden, welche die Concurrenten auf gleichem Markte bisher Vorzuͤge vor ihnen verschafft haben.
Oppeln. Der Handel mit Getreide, Flachs und rohem Garne nach den Kaiserlich Oesterreichischen Staa— ten dauert fort und gewahrt den Landmann in den Grenzkreisen einigen Absatz seiner Produkte. Die Aus— fuhr der rohen Wolle nach diesem Nachbarstaat ist in dirsem Jahre bedeutender als im verflossenen derselbe war. Der Speditionshandel zu Wasser war wegen des niedrigen Standes der Oder im Monat Juli unbedeu— tend. Der Tuchhandel stockte nach wie vor; die Glas-, Eisen“ und Zinkhuͤtten wurden mittelmaͤßig betrieben. Der Centner Zink wurde mit 6 Thlr. 26 Sgr. bis 7 Thlr. bezahlt. — Mit dem Bau der Chausseen auf der großen Handelsstraße von Breslau nach Krakau und Gallieien, welcher von der Koͤniglichen Seehandlung übernommen worden, wird thaͤtig vorgegangen. Die vom vormaligen Handels-Ministerium angeordneten Re— paratur Bauten mehrerer Strecken auf dieser Straße, um das Ganze in eine wirkliche Kunststraße umzuschaf— fen haben ebenfalls begonnen Potsdam. Auf der Elbe war der Verkehr im Monat Juli im Durchschnitt gut, besonders gäͤnstis zeigte sich derselbe bei der Ausfuhr, indem viel Wolle, Leinwand und Zink nach Hamburg abgefuͤhrt wurden. An Getreide wurden 1888 Wispel uͤber Wittenberge nach Hamburg ausgefuͤhrt; von diesen bestand mehr als die Halfte in Waizen. Ueberhaupt wurden in Witten— berge 147 beladene und 568 unbeladene Kaͤhne aufwärts, und 170 beladene und 2g unbeladene Kähne niederwaäͤrts expedirt, unter welchen sich 38 beladene Kaͤhne mit di— rektem Transitogut von und nach Sachsen und Böhmen befanden. Ueber Wittstock gingen 165 Frachten ein, welche mit 2794 Ctr. belastet waren. Davon kamen in
sort,
ender G i ie 2 . ü ĩ J ider Capitalien zu Fab. ik-Anstalten im hiesigen De—
Wittstock 609 Ctr, hauptsächlich Butter, Indigo, Reit,