1825 / 198 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 26 Aug 1825 18:00:01 GMT) scan diff

barer Mitbuͤrger, Herr Seyfard, ist in der gestrigen Versammlung zum Generalagenten der Gesellschaft er⸗ nd ernannt.

n n,, , . Der Handelsverkehr im Innern ist in der letzten Zeit unbedeutend gewesen, aber auch mit dem benachbarten Auslande landwaͤrts nicht lebhaft ausgefallen; stromwaäͤrts beschraͤnkte sich derselbe haupt⸗ saͤchlich nur auf Holz und Holzwaaren. Die Ausfuhr war wegen unguͤnstiger Handels, Conjuncturen sehr ge— ringe. Die von Koͤnigsberg zuruͤcktehrenden Witteinen sind theils ganz ledig, 8. mit Getraͤnken und sol—

en Gegenstaͤnden befrachtet, . i belegt, in russisch Georgenburg zur Ver⸗ stenerung angemeldet wer den konnen. Am letzteren Orte ist nunmehr das bisherige Deklarations⸗ Amt aufgeloͤset und statt dessen ein aus 35 Personen bestehen des Haupt⸗ Zollamt, mit gleichen Befugnissen wie das in Polangen,

eingerichtet worden.

* Königsberg. Auch in dem Monat Juli ist, wie ö in den fruͤhern, der Handel am hiesigen Orte nicht be— 1 traͤchtlich, der zu Memel und, Braunsberg aber sehr be⸗ deutend gewesen: weil Getreide immer noch keinen Ab satz findet, die Nachfrage nach Holz und Flachs sich aber fortdauernd erhaͤlt. In dem selben Verhaͤltnisse wie der Handel war daher auch der Schiffsverkehr inden Hafen Pillau und Memel. In Pillau sind eingelaufen 42 Schiffe, von denen 17 mit Stuͤckguͤtern, 3 mit Theer, Eisen, 22 mit Ballast, und ausgelaufen 51 Schiffe, von denen 16 mit Getreide, 17 mit Stuͤckůͤtern 11 mit Holz und 7 mit Ballast beladen waren, In Me⸗ mel sind ' eingegangen 106 Schisse, namlich 99 mit BVal— last, 2 mit Stuͤckgut, mit Heringen, 1 mit Tyheer,/ und ausgegangen 189 Schiffe, und zwar 168 mit Holz, 14 mit Saat, 4 mit Flachs, 1 mit Weitzen, 1 mit Roggen und 1 mit Schleifsteinen befrachtet. Der Handel in Memel waͤre vielleicht noch bedeutender ge— wesen, wenn nicht der Mangel an Schiffen gefuͤhlt wurde. Die Fracht steigt daher und das Gewerbe des Schiffbaues lebt nicht allein bei uns, sondern auch im Auslande wieder auf, welches sich aus der großen Nach, frage nach Eichenschiffsholz schließen läßt. Groͤßten⸗ theils wird dieses aus Preußischen Waͤldern entnommen und geht uͤber Memel nach England. Der große Vor⸗ theil, in welchem dieser Handelsplatz vor Koͤnigsberg . steht, hat vorzuͤglich darin seinen Grund, daß große 4 Schiffe bis nach Memel herauftommen konnen, dagegen bei Königsberg sehr kostspielige Umladungen statt finden müssen. Um diefe zu vermeiden, hat die Kaufmann. schaft zu Koͤnigsberg den Plan aufgefaßt, das ganze frische Haff durch einen von einer Dampsmaschine ge, triebenen Bagger zu vertiefen. Von Nußland sind im Monat Juni 25 Witteinen und Trachten mit Nus⸗ sischen Produkten nach Koͤnigsberg gekommen und der Eingang von Holzwaaren aus Rußland und Polen nach Memel, welcher durch niedriges Wasser in der Memel und Wilia sehr aufgehalten sein soll, scheint bedeuten, der als im vorigen Jahre zu werden.

Magdeburg. zwar bei weitem nicht

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so lebhaft, wie es wohl zu wuͤn— schen ist; in den Tuch- und Wollenzeug, Manufaktu— ren, welche fortwährend in Thaͤtigkeit sind, hat aber doch ein staͤrkerer Absatz der Waaren als fruͤher statt gefunden. Die Preise derselben stehen wohl mit den immer noch hohen Wollpreisen noch nicht im richtigen Verhältnisse, sie sind aber gegenwärtig im Steigen be— griffen. Mehrere Fabrikanten hatten verabsaumt, ih re Wollankaͤufe zu einer Zeit zu machen, wo die Preise . der Wolle niedriger standen und haben nun den Nach—

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die mit minder druͤcken⸗

31 solche zu den jetzigen hohen Preisen einkaufen z muͤssen.

Merseburg. Die Einfuhr an Waaren auf diesjaͤhrigen Petri, Paul⸗Messe uͤbertraf die der vorjaähr gen Sommermesse. Sehr dedeutende Geschaͤfte wur in Mittel- und ordinairen Tuchen gemacht. Die Elhe felder seidenen und halbseidenen Tuͤcher fanden sons Absatz, daß die Nachfrage nicht befriedigt werden konn

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preußische Staats- Zeitung.

An Leder- und Berlinischen gedruckten Waaren war s den Bedarf zu wenig Vorrath da. Es wurden uͤbn haupt bedeutende Einkäufe gemacht und eine in Naun burg noch nie gesehene Erscheinung war ein Griechisch Einkaͤufer aus Bucharest. Die Juden aus Brody hu ten wenig Geldmittel und ihre Einkaͤufe waren gerip

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weil man ihnen keinen Credit geben wollte. An der Wollmarkt in Naumburg war gut. Es wung 3885 Ctr. inlaͤndische und 1820 Ctr. auslaͤndische Wo als verkauft verwogen. Wenn nicht sehr große Quantität Wolle von Aufkaͤufern auf den Hofen vor der Mi erkauft worden waren, so wuͤrde weit mehr Wolle Markt gekommen sein.

Minden. Die Garn-⸗ und Leinwandfabrikat erhaͤlt sich in der schon seit mehreren Monaten bemq ten Lebendigkeit. Auf der neuen Legge zu Adendorf, Kreise Rahden, konnten die Beamten kaum dem! drange des Publikums genuͤgen und es wurden dase im Laufe des Julimonats 55,000 Ellen Leinwand 12,000 Thlr. verkanft. In der Grafschaft Raventh finden besonders die feinsten und groͤbsten Leinwand ten reißenden Abgang und auf die Legge zu Bieles sind in diesem Monat 489 Stuͤck mehr als im; v. J. gebracht worden. Im Kreise Halle vermehrt die Nachfrage nach dem daselbst fabricirten gerin Coventlinnen, Segeltuͤchern und groben Packlinnen gestalt, besonders fuͤr die Letztern, den Fabrikanten! an Material gebrechen duͤrfte, sie zu befriedigen. Ravensbergischen. Garnpresse steigen außerordent wozu vielleicht die in der Erndtezeit stets geringere; brikation bei vermehrter Nachfrage beitragen n Uebrigens durfte der sonst bedeutende Absatz unsg Ravensbergischen Leinwand nach Frankreich kuͤnftü sa abnehmen, nachdem eine neue Königl. franzoͤsische donnanz die Einfuhr Abgabe dieses Artikels wichnm betrachtlich erhoͤhet hat. Im Kornhandel hat nur Hafer Artikel einiges Leben gezeigt, welches die Revue bei Lippstadt bevorstehende Kavallerie Zusamm ziehung und vielleicht auch die nicht unwahrscheinl Aussicht auf baldige Oeffnung der englischen Haͤfen diese Fruchtart bewirkt haben mag. In grober n wolle sind wenig Geschaͤfte gemacht und der Preis! 28 Thlr. pro Centner nicht uͤberstiegen. Mehr R frage war nach der veredelten Wolle der Paderborn Kreise zu 100 105 Thlr. pro Centner. Die lu straßen des Regierungsbezirks sind den ganzen M

1. Amtliche Nachrichten.

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Angekommen. Der Ober-Landes-Gerichts-Praͤ— nt Schiller, von Teplitz.

Il. Zeitungs⸗Nachrichten. .

Ausland.

Paris, 19. August. Vorgestern hat der Herzog Wellington beim Koͤnige gespeist. Der neue Bischof von Limoges hat von seinem

. Am 31. v. M. hat er 84 Chasseurs vom 9. Ca— lie, Regiment die Communion ertheilt, und deren confirmirt. Die Truppen der Garnison wohnten ser Feier mit der groͤßten Andacht bei.

In Grenoble hat man auf die eingegangene Nach— t des Brandes von Salins, eine Sammlung veran— ltet, welche 7000 Fr. getragen hat, die sogleich nach lins befoͤrdert worden sind.

Ein hiesiges Blatt enthalt folgende statistische No— nuͤber St. Domingo: Der Franzoͤsische Theil dieser isel enthalt 1455 Quadratlieues; (25 auf den Grad) spanische Theil 2281 und die kleinen dazu gehoͤren— Inseln, de la Tortue, des Gonaies und von Sa—

Der Handel ist in dieser Gegend

Juli hindurch mit Frachtfuhrwerk stark besetzt genss Ein eigener und fuͤr den Augenblick sehr eintmn cher Industriezweig hat sich in einigen Gegenden n die Blutigeljagd gebildet, da der Gebrauch dieser A in der Arzneikunde sich so vermehrt hat, daß die! theken sich ihren Bedarf kaum zu verschaffen wissen,

3 110, in Summa 3846. Die Zählung von 1824 ergeben, daß sich die Bevölkerung auf 935,000 Ein— hner belief. Das Verhältniß zwischen den Farben selben ist jedoch nicht bekannt; nach der Aeußerung 2s Ministers des ehemaligen Koͤnigs Christoph, be, sden sich im Franzoͤstschen Theile 12,000 Weiße, 87,000 litten und 600,000 Schwarze. Im Spanischen

Könisgsliche Schau spiele. PF n n . meistens Spanier. 3

fa . 0 chauspielhan le och hier ei nicht vergessen werden, daß der Nan

e ,,, . ,, ĩ „Weißer,“ in den Spanischen Colonien ein kaͤuf— „Pomme Intrig wir , , Hierauf⸗ sr Titel war, der vielfältig an Mulatten gegeben

Lustspiel in 3 Abtheil,, von tebrů ö . wiederholt: „Die Benefiz⸗Vorstellung,“ p in 5 Aufzuͤgen, nach dem Franzoͤsischen, bearbeitet

de. Im Jahre 1788 betrug die Ausfuhr des in dsischen Theils von St. Domingo nach Frankreich b Millionen, wovon 67 auf Zucker, 15 auf Baum—

Th. Hell.

le und 75 auf Caffee kamen. Jetzt soll die Baum, lle den meisten Ertrag liefern (35 Nach amtlichen

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

szaben beträgt die jetzige Militairmacht Lon St. Do—

Tedacteur Joh s MI,. ö 6 R ö ngo 15,000 Mann; der wirkliche Stand ist aber viel

sthume auf eine recht ruͤhrende Weise Besitz genom,

Berlin, Freitag, den 26sten Au gu st 1825.

geringer. Ausserdem giebt es noch 100 bis 110 tausend Mann Nationalmilizen. Die Regierungsform ist rep raͤ⸗ sentativ. Der Praͤsident uͤbt die exekutive Gewalt le— benslänglich aus.

Die Einnahme der 10 hiesigen Theater hat waͤh— rend des sehr heißen Monats Juli 291,000 Fr. betragen. Die größte Einnahme hatte das Theater von Madame (Gymnase), namlich 38,000 Fr. Dies Theater ist das juͤngste von allen; es entstand erst vor einigen Jahren, und ö nur ,. und kleine Comoͤdien.

Fuͤnfprocentige Rente 102 Fr. 20 C. ĩ a. g Sr C. Dreiproc.

London, 16. August. Graf Liverpool ist nach Frankreich abgegangen. Hr. Canning macht eine Tour im Norden Englands und Hr. Peel hat ein Landhaus an der Kuͤste Kents gemiethet.

Sir Hudson Lowe (fruͤher Gouverneur von St. Helena) ist zum Unter-Befehlshaber auf Ceilon ernannt.

Rear Admiral Wodehouse ist zum Ober, Befehls— haber der See- Station in Indien ernannt und wird in Portsmouth seine Flagge auf dem Warspite von 74 , aufziehen.

er, sieden Monate angedauerte Streit zwi den Schiffbau Meistern (shiphuilders) der , den Zimmerleuten (shipwrights) ist schleunig durch die vem Marine-Amt ertheilte Erlaubniß beendigt worden, daß die Handwerker vom Portsmouther Werft in die Stelle der letzteren treten durfen. Auch hat die Com— bination der gedachten Zimmerleute bereits die Folge gehabt, daß die Agenten Foord und Drakeford einen K. Rathsbefehl ausgewuͤrkt haben, um ein Brittisches, setzt in der Themse liegendes, Schiff von 384 Tons in einem Hafen der Ostsee ausbessern lassen zu durfen.

Wegen Aufhebung des Kriegs Zolls von Taback ha, . . Fabriken und Detaillisten jetzt die Preise herab— gesetzt.

Das Faliment des sehr angesehenen Hauses Crow— der Clough et Comp. wurde schon unterm 8. d. M. aus Liverpool gemeldet, wo es große Bestuͤrzung verursacht hatte. Man schaͤtzte, daß es unter anderem 14 bis 15,000 Ballen Baumwolle im Besitz habe.

Heute sind drei Bruͤder des Herrn. von Rothschild Naris hier angekommen.

; Es geht heute das Geruͤcht, die Bank habe beschlos— sen, fuͤr vier Millionen Schatzkammerscheine zu verkau— fen, um den Umlauf von klingender Muͤnze zu beschraͤn— ken und so die Ausfuhr zu verhuͤten.

Am Geldmarkt waren heute keine bedeutende Schwankungen, außer in Griechischer Anleihe, die in Folge von Geruͤchten, daß die Aegypter retirirt hatten, um 3 pCt. besser ging. Der ploͤtzliche Fall der 3 pts. in Paris, zu dem die Verheißungen unsrer politischen Blätter noch gar nicht quadriren wollen, hat fuͤr den

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