796
in den oͤkonomischen Verhaͤltnissen gemacht, so Hoͤhe erreicht hat, die alle billi⸗ gen Anforderungen vollkommen befriedigt, und ibre Dauer fur immer gesichert hat. Saͤmmtliche Fabrikar⸗ beiter, wovon die vorzuͤglichern im Anfange Englaͤnder waren, sind mit Ausnahme zweier, welche es vortheil hafter gefunden haben, fuͤr einen Lohn zu arbeiten, wel⸗ chen man auch geschickten inläandischen Arbeitern zu rei chen sich nicht wuͤrde entschlagen konnen, jetzt Deutsche, wodurch bedeutend erspart wird, und außer den noth— wendigen mannlichen, findet eine bedeutende Anzahl un— bemittelter Frauen und Maͤdchen darin, unter strenger Aufsicht, angemessen Arbeit und verhältnißmäßigen 3 welches, außer dem Nutzen fuͤr die Fabrik, auch fur diese Klasse, in Berlin nicht vollig beschäftigter Men, schen eine Wohlthat ist, so daß es in boppelter Hinsicht einen beruhigenden Anblick gewahrt, in dem Arbeitssaal, wo die Appretur⸗AUrbeiten vorgenommen werden, die se weiblichen Arbeiter, in reinlicher Kleidung, still und emsig beschäͤftigt zu sehen, weil dadurch auch die Mo— ralität wesentlich befördert wird. . .
Der jetzige Werkmeister, welcher in den Rheinge⸗ genden geboren ist, und dort den technischen Theil ei⸗ ner Papierfabrik mehrere Jahre lang geleitet hat, wer bindet mit der solidesten Sachkunde, in theorztischer und praktischer Hinsicht, einen seltenen Eiser in Be— nutzung aller sich durchs Fortschreiten der Wissenschaft und Kunst dardietenden oͤkonomischen und tech nischen Vortheile. Hiervon hat er bei der in dieser Fabrik be⸗— wirkten Anfertigung des Papiers zu den neuesten Kas⸗ sen⸗Anweisungen von 50 Thaler vorzuͤglich ruͤhmliche Beweise gegeben und diese Art farbiger und figurirter
apiere wird jekzt, nachdem diese Schule nicht .
Lehrgeld und Opfer durchgemacht ist, mit einer Voll⸗ kommenheit angefertigt, welche durchaus befriedigen muß, und das Erscheinen falschꝛr Staates papiere, 6 ein gaͤnzliches Verhindern in die Reihe der Unmglich, keiten gestellt werden muß, wenigstens im hoͤchsten Grade schwierig macht. . 8 e. die Vollkommenheit der aͤbrigen Papier⸗ sorten, wovon ein vollstaͤndiges Lager in allen gesuchten Groͤßen und von jeglicher Feine gehalten wird, bekun⸗ Ten die Kenntnisse und Aufmerksamkeit, womit die Fa— brik geleitet wird. Referent hat die Erzeugnisse mit wirklich in England angefertigten Papieren genau g. glichen, und sie, im Verhaͤltnisse der Preise, besser 18 diese gefunden; namentlich ist das Briefpapier der fein⸗ sten und duͤnnsten Sorte, wovon der Briefbogen nur Loth wiegt, weniger durchsichtig, als ein gleich schwe es englisches Papier, welches das Schreiben und Le— sen sehr erleichtert. Diese Vervollkommung der Pre⸗ dukte, verbunden mit einer strengen, auf wissenschaftli⸗ chen Principien gegruͤndeten, Oekonomie, und das der Fabrik vom Staate geschenkte Vertrauen, hat nun auch in der letzten Zeit einen ansehnlichen Vortheil fuͤr 3. Unternehmer zur Folge gehabt, so daß in dem Rech⸗ nungsjahre 1837, nachdem die Zinsen mit 5 pCt. in anno an die Actionnairs berichtigt, und mehr als die statutenmaßig festgesetzte Summe von den Fabrikgebaäͤu, den und Maschinen abgeschrieben worten, ein reiner Ueberschuß von 5 pCt. hat vertheilt werden konnen.
Auf diese Weise ist dem Preußischen Staate ein Institut gewonnen, welches in die Reihe der unenibehr⸗ schen gestellt werden darf.
als auch daß sie in beiden eine
1
von der schnellen Erweiterung seiner Industrie, von g
Unter die unzähligen Beispiele, die Großbrittanje
damit verbundenen raschen Zunahme der Bevoͤlkernn der Gegenden, wo sie begruͤndet worden, und von zweckmäßigen Wahl der Mittel, wodurch selbst die vollkommnung einzelner Gewerbszweige bewirkt win aufstellt, gehoͤrt auch folgende Notiz, die wir daher einem andern Blatte entnehmen:
Allgemeine
hreußische Staats-Zeitung.
„Toͤpfereien in England. Wie das englis Landstaͤdtchen Rochdale fast ganz Europa mit Flan und Boi versorgt, so liefert ein anderer Ort, der eg so wenig in den meist geographischen Lesebuͤchern auf fuͤhrt ist, den groͤßten Theil der Toͤpferwaaren,
M
200.
England sonst aus der Fremde kommen ließ. Er ü in der Grafschaft Stafford, umfaßt eine Strecken 10 — 12 englischen Meilen mit einer Bevoͤlkerung y 60, oo Menschen, in mehrere kleine Städte und R fer vertheilt, die sich allmaͤhlig einander lo genaͤhrt ben, daß sie jetzt eine einzige Stadt zu bilden schein welche in der Gegend unter dem Namen der Toͤps (Pottery) bekannt ist. Es erscheint hier eine Th zeitung (Eottery-gazette), und eine gelehrte Ge sellsts hat sich gebildet mit dem Titel der philosophischen sellschaft der Toͤpferei. Im Anfange des vorigen R hunderts war diese Gegend nur von wenigen Landlu bewohnt, die aus der Thonerde ihres Bodens ei
i —
J. Amtliche Nachrichten.
Keont kt den K gge s.
Seine Koͤnigliche Majestaͤt haben den bisherigen ö Kuhlmeier zu Trier an die Ulle des jetzigen Regierungs-Vice⸗Praͤsidenten von grobe Toͤpferwaaren verfertigte. Im Jahre 1822 ba emark zu Magdeburg 24 . , . die Ausfuhr nach der Zoll Liste 423,399 Pfd., um] Director der General-Commission zu Stendal zu fremden Topfwaaren hatte England nicht mehr als ennen geruhet. A992 Pfd. gebraucht. Im Jahre 1823 war die! fuhr bis 489,792 Pfd. gestiegen, während der Ben vom Auslande sich nur auf b6g5 Pfd. belief.“ Die Toͤpferei ist bei uns zwar auch auf einen! ganz niedrigen Grad der Vollkommenheit stehen gi ben; insbesondere zeichnet sich die Ofen fabri kation Berlin sehr vortheilhaft aus, an deren Spitze die Hrn. Feilner steht, dessen Kunsterzeugnisse keinen u deutenden Absatz ins Ausland finden. Aber es mi die Ausfuhr der Berlinischen Töpferwagren doch einen geringen Theil des Werth-Betrags der engl ausmachen; indeß ist und bleibt es doch immer ersn lich, daß eine solche Statt findet, und daß der Fin fleiß unferer Gewerbtreibenden in diesem Fach sehd im Auslande anerkannt wird, so wie, daß ihre Bw samkeit sich diese Wege des Absatzes zu eroͤffnen wis
35. e n nnn . Prinz Wilhelm von eußen ohn Sr. Majestäaͤt des Koͤnigs) i nkfurt a. d. O. ar rl, ,,
Angekommen. Der diesseitige außerordentliche sandte und bevollmächtigte Minister am Koͤnigl. Daͤ— then H- fe, Graf von Dohna, von Marienwerder. Abgereist. Der General- Majgr und Komman—
r ,. Kavallerie Brigade, von Sohr, nach argard.
Schau spiele. Im Schauspielhu
Königliche
Sonnabend, 27. August. „Das Vogelschießen,“ Lustspiel in 5 Abtheil., von Elauren. (Mad. Devrient: Lottchen Wollnack )
U. Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.
Sonntag, 28. August. Im Opernhause: Juan,“ Oper in 2 Abiheilungen, mit Tanz. Fon Mozart. (Mad. Seidler: Zerlina.)
In Charlottenburg: „Die Geschwister,“ Sch spiel in 1 Aufzug, von Goͤthe. Hierauf: „Laßt Todten ruhen,“ Tustspiel in 4 Abtheilungen, vm Raupach.
Montag, 29. August. Im Schauspielhause. Erstenmale: „Der Verrath,“ Drama in 3 Abthes gen. Hierauf: „Der Freimaurer,“ Lustsp. in 1 ö zug, von Kotzebue. (Madame Unzelmann: Caron Und: „Ein Divertissement,“ worin Hr. Maurich ster Tanzer beim Theater zu Warschau, und Dll.
Paris, 22. August. Briefe aus Port- au-Prince Ml zt. Domingo) vom 8. Juli n 1 aus
tlichere Nachrichten uͤber den Empfang der Koͤnigli— n Ordonnanz, welche diese Insel fuͤr unabhängig er i, Am 3. Juli ging eine aus drei Kriegsschiffen chen de frauzoͤsische Division auf der Rhede von ftau, Prince vor Anker, und den 4. Morgens begab ' dsmmandant der Division, Baron von Mackau ald wo er von den Behoöoͤrden auf eine ausge— nete Weise empfangen wurde. Am nämlichen Tage . die Unterhandlungen wegen der Unabhängig— e dnn und am 7. Abends um zehn Uhr waren kendigt. Den 8. wurde die K. Ordonnanz öͤffent,
„bekannt gemacht; der Praͤsident und der' Baron
toinette Palezcewska tanzen werden. Eau, umarmten sich, und laut erscholl es unter
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
B WVolke; es lebe Haiti! es lebe Frankre . . 3 2 . 1 * t ra ic ö
Redactenr Jol König ]. es lebe. die m , , sitreich! es lebe
6 . Die Königl. Akademie des Inscriptions et belles
Berlin, Montag, den 29sten Augu st 18235.
t —
lettres hat zu den bei ihr vacant gewordenen auswartiger Mitglieder den Koͤnigl. = — Minister, Varon Wilhelm von Humboldt, Bruder des beruͤhmten Reisenden, und den ebenfalls als Philologen rede. bekannten Professor Kreuzer zu Heidelberg er⸗ Das Echo du Midi hatte die Nachricht es solle kuͤnftiges Fruͤhjahr eine ,,,, Truppen in der Nähe der Pyrenäen in einem Lager statt finden. Die Etoile giebt jenem Blatte den Rath seinen Correspondenten zu ermahnen, nach der Wahr⸗ heit seiner Mittheilung besser zu forschen, um nicht so oer en,, die oben erwähnte, zu geben. nsprocentige Ren . — . 9 . ge Rente 102 Fr 45 C. Dreiproe. London, 17. August. Der Courier ö Globe and Lraveller 3 daß in der 1 das Gerücht in Umlauf wäre, Lord Cochrane habe mit den griechischen Abgeordneten eine Uebereinkunft abge⸗ schlossen, kraft welcher er den Griechen zu Huͤlfe kom— men solle. Der Globe and Traveller fügt hinzu, daß man sagte, er werde von Sir Robert Wilson begleitet werden, nebst einer Macht von A000 Mann Englaͤndern und Deutschen, einem Artilleriezuge und einer großen Anzahl von englischen und fremden Offizieren. Ferner wird gesagt, man habe zwei Schiffe von 74 Kanonen gekauft, die in Fregatten verwandelt wor— den waren, und zwei Dampsschiffe. ( Unter dem Handelsstande herrschen große Besorg— nisse, Spanien moͤgte sich, im Falle, daß es die Unab— haͤngigkeit der americanischen Staaten anerkennen wuͤr— de, aͤhnlicher Vortheile versichern, wie jene, die Frank— reich von Hayti erlangt hat. — Vom 18. Heute sagte man auf der Boͤrse, daß die Expedition des Lord Cochrane zu Gunsten der Grie— schen den Titel: Huͤlfs-Expedition fuͤhren wuͤrde, jund daß er (Cochrane) das Kommando derselben unter der einzigen Bedingung annahme, daß seine Operationen ungebunden und ohne Aussicht sein sollten. Der Courier enthalt uͤber diese Thatsache, die zu Londen der Gegenstand der allgemeinen Unterhaltung ist, folgenden Artikel: . . „Es ist gewiß, daß dem Lord Cochrane, von Seite der Personen in diesem Lande, die sich fuͤr die Sache der Griechen interessiren, Eroͤffnungen geschehen sind, um ihn zu bewegen, sie aus allen Kräften zu unterstuͤz⸗ zen. Wir haben uͤber diesen Gegenstand Aufschluͤsse, deren oͤffentliche Bekanntmachung voreilig sein wuͤrde. Dir Maaßregeln sind noch nicht definitiv festgesetzt, aber wir haben allen Grund, zu glauben, daß sie es werden, und zwar auf Grundlagen, die Griechenland einen un— ermeßlichen Dienst werden leisten konnen. Wie immer unsere Meinung uͤber die politische
d 0