1825 / 200 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 29 Aug 1825 18:00:01 GMT) scan diff

Einwohner hat.

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Auffuͤhrung Lord Cochrane's sein mag, ist es uns un— moglich, nicht anzuerkennen, daß er ein Seeofficier von großen Verdiensten sei. Eine Sache ist zu erwägen: Lord Cochrane wird sich in diese Unternehmung nicht einlassen, wenn nicht Mittel zu seiner Verfugung ge— stellt werden, die das Gelingen derselben unfehlbar ge— wiß machen.“

Der Globe and Traveller giebt auszuͤglich den Brief eines Englaͤnders, der zu Fuß durch Morea ge— reist ist. Der Briefsteller spricht mit vielem Lobe von der Redlichkeit und Gastfreundschaft der griechischen Landleute, bemerkt aber dabei, daß sie sich genoͤthigt se—⸗ hen, bei der Annaͤherung von Soldatenhaufen ihrer ei— genen Nation ihre Haͤufer zu verlassen; seiner Ve rsiche⸗ rung nach sollen sie sich indes daruͤber troͤsten, indem sie dußern, daß es besser sei, von den Landsleuten als von den Unglaͤubigen gepluͤndert oder gemishandelt zu werden. Bei alle dem kann der Briefsteller die Be— merkung doch nicht unterdruͤcken, daß der Enthu sias⸗ mus der Griechen durch die Erpressungen und die uͤble Behandlungen nothwendigerweise erschoͤpft werden muͤsse, wenn die Regierung diesem Zustande nicht durch Er⸗ richtung von Communal-Verwaltungen oder National- Garden bald ein Ende mache.

In der Grafschaft Surrey bildet sich eine Gesell⸗

schaft, um fuͤr die aus den Gefaͤngnissen Entlassenen zu

sorgen und ihre Sitten zu bessern. Diese Aufgabe ist aber sehr schwierig, da im Laufe des vorigen Jahres aus dem Surrey Gefaͤngnisse nicht weniger als 3000 Personen nach abgesessener Strafzeit entlassen sind. Dies ist eine ungeheure Anzahl, zumal wenn man be— denkt, daß die ganze Grafschaft Surrey nur 323,000 Die hier angekommenen Jamaica-Zeitungen vom 22. Juni enthalten nichts politisch Neues. Einige wohl thaͤttge Regenguͤsse hatten das Land erfrischt und alle Aussichten zu gesegneten Erndten waren vorhanden, Die Universität Cambridge hat mit großer Libera litaͤt Hrn. Vinc. Novello die Erlaubniß ertheilt, sich aus dem reichen Vorrath des Fitzwillianischen Mu seums geistliche Musikalien zur Herausgabe auszuwaͤhlen und es läßt sich schließen, was man davon erwarten darf, wenn man weiß, daß unter den Veifassern der vorzuͤg⸗ lichsten Tonstuͤcke in dieser herrlichen Sammlung sich die Namen der Clari, Carissiimi, Leonardo Leo, Palestrina, Padre Martini, Durante, Jomelli und Pergolese be— finden. Saͤmmtliche Musikalien sind nie gedruckte und seibst in der Handschrift höͤchst seltene Werke. . Nach der Washington Gazette ist in Cincinnati eine nach dem Plan des Hrn. Owen aus Lanark ge⸗ modelte Ansiedelung beschlossen und dazu eine Strecke Landes von mehr als 700 Aeckern angekauft worden, eine Gemeinde ⸗Verfassung angenommen worden und es sollte auch sogleich Hand ans Werk gelegt werden. Die Hitze ist in allen Gegenden Nord⸗Amerika's dieses Jahr uͤbermaͤßig und war zu Anfang dieses Mo— nats das Fahrenheitische Thermometer selbst in Quebec auf 100 Grad im Schatten gestiegen. Wir haben Faͤlle, daß alle Fische in großen Teichen vor zu großer Hitze abgestanden sind. Es scheint, daß sich kein Fieber hier geäußert hat, doch belaͤuft sich die Zahl der Todesfaͤlle in diesemn Monate hier schon auf 129. . In Canada sind, in Folge der neuen Ver guͤnsti⸗ gungen, kuͤrzlich die beiden ersten Ostindienfahrer, Lon⸗ doner Schiffe, mit Theeladnngen aus China angekom⸗ men und wollten dort Holz nach London einnehmen. Consols 893. . Büffel, 19. August. Nachrichten aus Parama—

ribo vom 21sten Juni zufolge, war die Schifffahrt mit

dem Mutterlande und Nord⸗Amerika fortdauernd sehr lebhaft. Im vorigen Jahre waren 78 Niederlaͤndische

von 64 Kanonen uͤbrig, welches im vorigen Jahtt !

Mill. Pfund Kaffee, uͤber 22 Mill. Pfund Zuch 71,380 Pfund Cacao ꝛe. ausgefuͤhrt haben. Die g genzeit hatte dieses Jahr e, n,, fruͤh ben nen, nämlich im Marz. Man erinnerte sich weng Jahre, wo ein so großer Ueberfluß an allen Leben s min vorhanden war, als gegenwärtig. Vom 21. August. Der Prinz von Oran wird stuͤndlich erwartet. J Nord Sidmouth ist hier angekommen.

Man spricht von einer neuen Zoll‚ Verordnung, noch stätkere Repressalien wider den Franzoͤsis. Hanh unter anderm auch den Buchhandel zu treffen.

Es hat sich in Amsterdam eine Gesellschaft zur w endung des Canals, in Overyssel, genannt die Din vaart, und Benutzung der an demselben liegenden M moore mit einem Fonds von 1,900,000 Fl. in Ach zu 1000 Fl. gebildet. In zwei Tagen waren schon Viertheile der Actien genommen.

Unsre Blaͤtter hatten es schon seit einiger Zeit! haft geruͤgt, daß Familienväter in unserem Lande,! zum Theil in hohen Staatsaäͤmtern stehen, ihre Kn zur Erziehung in die Franzoͤsis. Jesuiten Schule, z nach St. Acheul schickten, wo es den Lehrern von sn Superioren „zur Pflicht gemacht ist, der Jugend ah Abscheu wider unser Grundgesetz beizubringen, weh die Freiheit der Gottesverehrungen heiligt, und i Grundsaͤtze einzufloͤßen, welche weder die unsrigen, die unfrer Regierung sind.“ Mit innigem Dankgt koͤnnen wir jetzt melden, daß Se. Maj. einen Bist gefaßt haben, wonach die Niederläaͤndischen Juͤngln welche ihre Schulwissenschaften ausserhalb Landes em ben, vom 1. October an von der Aufnahme in die derlaͤndischen Universitaͤts-Matrikeln, von oͤffentht Aemtern und geistlichen Functionen ausgeschlossen! ben sollen.

Gobbelschroy, ergangen.

In Antwerpen wird fiskalische Klage wider Katholische Geistliche erhoben, welche Käufer von! tional Guͤtern uͤber die Rechtsmaͤßigkeit ihres Of beunruhigt haben. ;

Amtlichen Ausweisen zufolge hat die Zoll- Einnm in Batavia, seisdem die Insel Java den Niedetlann zuruͤckgegeben ist, von 1816 an, wo sie nur 1173810 2C. betrug, sich durch regelmäßigen jährlichen Zupz so vermehrt, daß sie 1824 schon 2,599,943 Fl. ! betrug. Dies war uͤbrigens das erste Jahr, wo su gen das vorige (1823) wieder um mehr als 20h Fl. abgenommen hatte. ö

Maria von 86 Kanonen? Daͤnemark von 66 und M nix von Kanonen; 6 Fregatten: Rota und Fih jede von 46 K.; Fylla, Nympha, Minerva und Van jede von A0 K.; 3 Corvetten: Fortung von 24 K Diana und Najade, jede von 26 K.; 4 Briggs: Ml von 18, Falster von 46 und St. Croix und St. In jede von 14 Kanonen, und einem (in Nord- Amq gekauften) Schooner von 10 Kanonen. Außerdem es 80 Kanonier- und Moͤrser-Schaluppen. Alle! 97 großeren und kleineren Fahrzeuge sind vollkomm in dienstfähigem Stand. Auf den Docks werbch

Kandnen, eine Fregatte von 64 K., eine Corvett⸗ 20 K. und eine Brigs von 16 Kanonen. Von det tern Flotte war nur noch das Linienschiff Louise Aug

getakelt wurde. . 1

Stockholm, 16. August. Staatsrath, Grit wenhselm, der bekanntlich als außerordentlicher R nungsgesandter in Frankreich war, ist bereits wieder

Schiffe von dort ausgelaufen, die unter andern fast b

Schweden angekommen und befindet sich gegennin

Sieser merkwürdige Beschluß ist auf Bericht unsers neuen Ministers des Innern, Hrn.

Copenhagen, 20. August. Die daͤnische 6 macht besteht gegenwärtig aus 3 Linienschiffen: Kön

Kriegsschiffe gebaut, naͤmlich ein Linienschiff von

Gothenburg, wo er die ihm uͤbertragene Inspection er Gefaͤngnisse und Arbeitshäuser in den suͤdlichen Pro— nen des Reichs begonnen hat,

Der Director der Koͤnigl. Oper, Graf Lagerbjelke, at eine Reise nach Berlin unternommen. ?

vom 19. August. Se. Maj. haben, obgleich er Vorsteher der Veterinair-Anstalt, Ober-Direktor zrling, noch nicht dazu antathen wollen, doch, weil se Pferdeseuche in Danemark und Deutschland aufge— srt, die Pferde-Einfuhr aus beiden Laͤndern wieder laubt, jedoch bloß uͤber Helsingborg und Ystad, und Io die Pferde erst näher untersucht werden sollen. Bei Oestersund hat Hagelwetter an Korn und Gras koßn Schaden augerichtet, so wie auch dort und bei hernoͤsand fruͤhzeitig eingetretene Kalte.

Letzter Tage sind bedeutende Quantitäten Silber Barren, aus Hamburg und Luͤbeck kommend, in der hank, zur Erfuͤllung der mit derselben eingegangenen 'ferungs Contracte, eingegangen.

Aus London wird gemeldet, daß die Eisengruben— stzer sich vereinbart, um fremde Concurrenz zu ver— sten, ihre Preise um 2 Pf. Sterl. die Ton herabzu— ten, so daß das Eisen jetzt in London 13, und in zales 10 Pf. gelte.

Christiania, 12. August. Die Handelsverbin— Engen mit Schweden nehmen seit Einfuͤhrung der dar— Per zwischen beiden Bruderreichen in diesem Fruͤhjahre troffenen Uebereinkunft auf die erfreulichste Weise zu d werden besonders unter der Norwegischen Flagge nutzt, welche in Gothenburg jetzt zahizreicher als jede dre und auch in Stockholm erscheint.

Nach der nunmehr oͤffentlich abgelegten Staats, chunng von 1824 uͤberschritt die Einnahme in jenem

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* die Ausgabe um 70,000 Species Silber und

z o00 Spee. Zettel. Die Regierung hat, auf zwei Her drei Monate Loskuͤndigung, 166,000 Species in EBank abgegeben. 1 St. Petersburg, 13. August. JJ. MM. der siser und die Kaiserinnen residi'ren seit dem 10. d.

Heute verläßt uns J. K. H., die Frau Erbgroß— kjogin Maria von Weimar mit Ihrem Durchlaucht. smahle und beiden Prinzessinnen Tochter, um nach pimar zuruͤckzukehren. J. M. die Kaiserin Mutter Ad die geliebten Tochter und Enkel bis Dorpat be— eiten.

Der Oberpolizeimeister der Residenz, General Lieu, snant Gladko, ist zum Senateur und Mitgliede

r Commission zur Erbauung der Isaakskirche ernannt sotden. Seinen wichtigen Posten hat der bisherige sberpolizeimeister von Moskau, General⸗Major Schul— L, erhalten.

Vom 19. August. Seine Majestaͤt der Kai—⸗

haben dem General- Adjutanten J. A. Potemkin ittels huldreichen Schreibens Hoͤchst Ihre Theilnaame dem Verlust', den derselbe durch das Ableben seiner semahlin erlitten, zu bezeigen geruhet.

Die Obristen, der Eommandeur des Leibgarde— teabraschenskischen Regiments, Isslenjew und der mmandenr des Leibgarde Semenowschen Regiments, Ltipow J., sind, fuͤr den ausgezeichneten Zustand der im anvertrauten Regimenter, beide mit Beibehaltung let Postens, zu General⸗Majors befoͤrdert worden. De beim Reichs ⸗Collegio der auswärtigen Angele— heiten stehende wirkliche Etats⸗Rath Baron Nicolay jiur Belohnung seines ausgezeichneten Dienstes, zum theimen Rath befoͤrdert.

Wien, 20. August. Der Haus Hof, und Staats nfler Sr. K. K. Majestät, Fuͤrst von Metternich, ist sein Abends von Ischl hier eingetroffen. Venedig, 7. August. Gestern lum 6 Uhr fruͤh Hichten Se. Majestaͤt der Kaiser abermal das Arsenal

derum auf Kamenost Ostrow und der Jelagins-Insel.

und verweilten dort drei Stunden, um Alles aufs ge— naueste in hoͤchsten Augenschein zu nehmen. Ihre Majestät die Kaiserin besuchten die St. Markuskirche, bestiegen den Thurm, um die ausgebreitete Aussicht zu genießen, und deehrten mehrere Erziehungs Institute mit Hoͤchstihrer Gegenwart. Um A Uhr reisten der Herzog von Modena und sein Bruder, der Erzherzog Ferdinand, nach dem Schlosse Catajo ab. Vom 8. Aug. Gestern um 7 fruͤh Uhr besuchten Se. Majestäͤt der Kaiser das allgemeine Archiv und die Gebaͤude von Rualto, wohin mehrere Stellen verlegt wer— den. Um 11 Uhr empfieng der Monarch die Aufwar— tung der Civil- und Militairbehoͤrden. Hierauf ver— fuͤgte er sich in den Thronsaal, wo Allerhoͤchstderselbe in Gegenwart aller geheimen Raͤthe, Kémmerer, der in Venedig anwesenden Ritter des Leopold⸗Ordens und jenes der eisernen Krone, mit dem statutenmäßigen Ce— remoniel mehrere Dekorationen feierlich verlieh. Nach Beendigung dieser Ceremonie war Tafel von 67 Cou— verts. Abends wohnten die Allerhoͤchsten und Hoͤch— ae ,, einer Regata auf dem großen Ka— na 1.

Vom 10. Am 7. d. wurden in der hiesigen k. k. Akademie der schoͤnen Kuͤnste dies Preise feierlich ver— theilt. Am 8. d. besuchten Ihre Majestät die Kai— serin das weibliche Erziehungs-Institut delle Muneg— het te und das Arsenal; die Herzogin von Parma die St. Markus-Bibliothek, und Se. Majestät der Kai⸗— ser in Begleitung des Erzherzog Viceköͤnigs die Akahe— mie der schoͤnen Kuͤnste und die dort befindliche schoöͤne Gemaälde⸗ Sammlung. Gestern um 8 Uhr fruͤh rei— sten Ihre k. k. Majestäten, in Gesellschaft der beiden Erzherzoge, von vielen Gondeln begleitet, von Venehig ab. Die hiesigen Israeliten hatten zur Feier der An— wesenheit der allgeliebten Svuveraine eine Allmosen— spende veranstaltet. .

Turin, 4. August. Ein Kuͤnstler hat ein musika—

lisches Instrument erfunden, das die einzelnen Vorzüge

der Harfe und der Guitarre in sich vereint. Kleiner und leichter, als letztere, hat es die Melodie der er— stern. Es hat sieben Saiten, die variirt werden kän— nen, und ganz die Toͤne einer Harfe geben. Die Taͤu— schung ist so groß, daß selbst das geuͤbteste Ohr irre ge—⸗

fuͤhrt wird. 1 ; Neapel, 2. August. Am 15. und 22. v. M. richteten heftige Ungewitter in mehreren Gemeinden von Basilieata und Laurenzang große Verheerungen an. Am 18. wurden zwei Schaͤfer, welche mit ihren Heer— den vor einem Ungewitter unter einer Eiche Schutz 63 nebst mehreren Stuͤcken Vieh vom Blitze ge—

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Aus der Schweiß, vom 20. August. Die allge— meine Gesellschaft schweizerischer Naturforscher hat ih⸗ ren diesmaligen Jahresverein den 27., 28. und 29. Juli in Solothurn abgehalten. Es hatten sich etwa achtzig Mitglieder aus verschiedenen Theilen der Schweiz ein— gefunden, am zahlreichsten aus den westlichen Kantonen.

Die Vortrage der Mitglieder, der gegenwartigen sowohl als der abwesenden, waren mannigfach und zahl— reich; viele derselben von allgemeinem Interesse. Dahin gehoͤren unter andern Charpentier's Abhandlung uͤber die Salzwerke von Bex; Pfarrer Steinmuͤllers aus Rheineck Nachrichten und Beobachtungen uͤber die Le—⸗ bensart der Stoͤrche, ihre Kriege und Verfolgungen der Jungen und ihr Zusammenleben; Decandolle's in Genf Erlaͤuterungen uͤber die rothe Materie, welche im Fräh—⸗ ling dieses Jahres auf dem Murtensee erschien; sie ruͤhrt wahrscheinlich von einer zahllosen Menge mikroskopischer Thierchen her, die unter dem Namen Oscillatoria ru- bescens bekannt sind. Hieran schließt sich Colladen's chemische Analyse dieses rothen Stoffes. Dr. Schinz aus Zuͤrich legt eine interessante Einleitung zu einer

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* 53 . 66 . . , . 3. . 28 * G / . , . , ,

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