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t es mit den Sommerfruͤchten, den Futter— . 1 Gartengewächsen mislich aus. Die sen ist die anhaltende Duͤrre dereits nachtheilig geworden uns sie werden, wenn sich nicht ein wohlthaͤtiger Regen ein stellt, voͤll ig verderben.
Niederrhein. — Koblenz.. Die anhaltend a. Witterung hat auf die Erzeugnisse des Bodens einen verschiedenartigen zum Theil sehr nachtheiligen Einfluß gehabt und die Erndte fruͤhzeitig herbei geführt. — Der Roggen hat weniger an Garben und Stroh gegeben, als im vorigen Jahre. Dagegen ist der . nergehait derselben sehr reich und von ee, ,. Qualität, weshalb man ihn auch guffallend theurer be— zahlt als den vom vorigen Jahre. Er eignet sich beson— ders zum Aufbewahren. Das Schicksal der Weitzen⸗, erndte kann noch nicht bestimmt werden; sie wird der Roggenerndte in manchen Gegenden wohl nachst ehen, ohne jedoch mißrathen zu sein. Die Sommerfrüchte dagegen liefern eine schlechte Erndte, besonders der Ha⸗ fer, welcher durch die anhaltende Dürre vor dem Aus⸗ wachsen gereift, und gaͤnzlich mißrathen ist. In man— chen Gegenden hat er fast gar keinen Halm bekommen, sondern die gehaltlosen Aehren sind uber der Erde ent, standen und verdorrt.!— Der Preis desselben ist daher um A5 Procent gestiegen und dieses Steigen wird auch Einfluß auf die Preise des Roggens haben, welches dem Landmanne sehr zu goͤnnen ist. — Eben so nach⸗ theilig hat die Hitze und Duͤrre, obwohl dieselbe dem Einziehen der Heuerndte guͤnstig war, auf die Futter— fräuter und das Gemuͤse gewirkt. Die Sarteffeln ein so wesentliches Nahrungsmittel in volkreichen Gegen— den, geheihen nur spärlich und sind ungewöhnlich klein. — Der Kohlsaamen hatte in manchen Distrikten von der Kaͤlte gelitten und ist uberhaupt nur von sehr mit⸗ telmäßigem Ertrage gewesen. Dagegen versprechen die welschen Nuͤsse einen sehr reichlichen Ertrag. Das Oost betreffend, wird der Ertrag des Kernobstes weit gerin, ger ausfallen, als jener des Steinobstes. Von letzterem haben besonders die Kirschen einen guten Ertrag gelie, fert, der durch den bis Koln und Du sseldorf gehenden Berkauf dem Landmann einiges baares 6 verschaffte. In der Buͤrgermeisterei Bassenheim z. B.“ betrug ö. fer Verkauf uͤber S000 Thlr. — Die Lohrinde ist . die Hitze und trockene Witterung von besonderer Gute geworden, der Flachs dagegen aus den naͤmlichen Ur⸗ fachen gänzlich mißrathen. — Die Weinbautreibenden Gemeinden dieses Regierungsbezirks sind noch in ge, spannter Erwartung uͤber das Schicksal der dies jaͤhrigen Veinlese. Der Wein hat hier vielerlei Hauptzartungen, 1) Der Bleichert an der Olho hatte bereits im Mai durch den Frost etwas gelitten. Die darauf bei großer Hitze erfolgte Duͤrre hat verursacht, daß viele Beeren abgefallen sind oder in der Winʒzersprache geruͤhrt ha—⸗ ben, wahrend die uͤbrigen klein blieben. Jetzt sind auch diefe einigermaßen welk und der grunen Farbe he, (sie haben den Heu) weshalb ein baldiger Regen noͤ— thig ist. Tritt dieser ein, so wird die Qualitat des Beins den Abgang an Quantitat ersetzen. — Ein aͤhn— siährer Zustand der Bleichert Weinberge herrscht am rech, ten Rheinufer, im Kreise Neuwied. 2) Der weiße und rothe Rheinwein hat ebenfalls von der gin . litten, mehr aber durch die Ungleichheit der Bluͤthe und den sogenannten Heuwurm, besonders an den Klein⸗
berger Trauben und den alten Weinstoͤcken. Die Duͤrte hat die Beeren ebenfalls klein gehalten und zum Ab, sallen, gebracht. Indessen troͤstet sich der Weinbaue mit dem uralten Spruche: „die Sonne hat noch kei nen Bauer aus dem Lande geschienen.“ 3) Der Mo— sel und 4) der Nahewein haben zwar ebenfalls durc das Abfallen der Beeren gelitten, doch ist ihr Stan mehr versprechend, als jener des Bleicherts und det Rheinweins, indem ein mehrmaliger Gewitterregen den Weinstock an der Mosel und Nahe erquickt hat. Aachen. Ein großer Theil der Sommerfruͤchte ist durch die brennende Hitze verdorrt, im Wachsthum aufgehah ten, oder zu fruͤh zur Reife gelangt, meist taub geblie ben. Die Erndte dieser Fruͤchte wird daher nur seh sparsam ausfallen, an vielen Orten vielleicht nicht ein mal die Aussaat liefern. Eben so nachtheilig hat di Witterung auf alle Gemuͤsearten, ganz besonders abe auf die Futterkräuter eingewirkt, denn wo noch der Kli vom Mausefraß befreit geblieben, da ist derselbe zun Theil vertrocknet und der Nachwuchs durch die anha tende Duͤrre verhindert. Schon zeigt sich uͤberall Man gel an frischem Viehfutter, so daß man jetzt schon hi und wieder hat anfangen muüͤssen, Hen und Stroh; fuͤttern. Der Landmann hegt daher die aͤngstlichste Besorgnisse fuͤr die Erhaltung seines Viehstandes waͤh rend des bevorstehenden Winters. — Besondere Natu Phänomene haben sich nicht ereignet, indeß ist es auf fallend und bemerkenswerth, daß in Gegenden, wo son ein Hitzegrad von 18 bis 20 Grad häufig Gewitte herbei fuͤhrt, keine dergleichen bei 25 bis 26 Grad dur erzeugt worden sind; und daß waͤhrend dieser auße ordentlichen Hitze nur immer Nord- und Nordostwin geweht hat, und endlich, daß trotz dieser Hitze bei Tag dennoch in mehreren Gegenden, namentlich in den Kre sen Eupen, Malmedy and Montjoie auch Nachtfroͤß eingetreten sind.
Schau spiele.
Sonnabend, 3. September. Im Schauspielhaust „Des Fahnjunkers Treue,“ oder: „Besser spaͤt al gar nicht,“ dramatisirte altpreußische Anekdote, in Abtheil,6, von J. von Voß. Hierauf; „Tartuͤffe, oder: „Der Scheinheilige,“ Lustspiel in 5 Abtheil., na Moliere.
Kö5nigläche
I.
Sonntag, September. Im Opernhause: „D Jungfrau von Orleans,“ romantische Tragödie in Abtheil.ü, von Schiller.
In Charlottenburg: „Jeder fege vor seiner Thuͤre Lustspiel in 1 Aufzug. Hierauf: „Humoristische Stl dien,“ Schwank in 2 Abtheil', von C. Lebruͤn. Um „Die Damenhuͤte im Theater,“ Lokal⸗-Posse in 1 Auf von J. von Voß.
5. September. Im Schauspielhaus
Montag, = . Zum Erstenmale: „Der ewige Jude,“ dramatische Seitensti
gende in 5 Abtheil., von A. Klingemann.
zum Faust.
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Redactenr Joh!
Allgemeine
preußische Staats-Zeitung.
Qa 206.
Berlin, Montag, den 5ten September 1825.
I. Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Des Königs Majestaͤt haben den bisheri g aj herigen Stadt— hysieus Dr. Höpffn er in Aachen zum Regierungs— d Medizinal-Rath bei der dortizen Regierung aller— e s, h: a und das daruͤber atent Allerhöͤchst Eigenhaͤndig zu vollziehen geruhet. Seine Majestät der Konig haben den 4 ißerordentlichen Professor, Dr. Wilhelm Esser, zum dentlichen Professor bei der philosophischen Fakultaͤt 1 zu . zu ernennen, und die des— estallung fuͤr denselben All h c . a l erhoͤchst Selbst zu es Koͤnigs Majestät haben dem Mun — 1 ? zrendanten Sekret der Schlesischen Gesellschaft fuͤr vater⸗ idische Kultur, Dr. Muller, das Prädikat Pro⸗
sor beizulegen, und das Patent x 69 liziehen geruhi. Patent Allerhbchst Selbst zu
Abgereist. Der Königl. Sardinis—
14 ; ; inische außerordent— he Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister ö. Kaiserl. ustschen Hofe, Graf von Sales, nach St. Pe—
eoburg. Der Großherzogl. Toskanische Ober Hof⸗Meister,
arquis de Renun-cini, nach Dresden.
II. Zeitungs-Nachrichten.
Auslan d.
Paris, 29. August. Der Koͤnig hat, in Be— citung des Dauphin's und des 6 7 „eam 2b. in dem Walde bei St. Germain gejagt. „sind 1594 Stuck Wild erlegt worden; der Dauphin ein hat 1200 Schuͤsse gethan. ; Hr. Lawrence, erster Maler des Koͤnigs von Eng— / hat gegenwärtig die Ehre, unsern König zu maä— „3 das Bild soll in der Gallerie Sr. Großbrittannt, en Majestaͤt aufgestellt werden. Mehrere Zeitungen melden heute das, was das . Vlatt Publie Ledger in Beziehung auf die an— n Conferenzen zu Spa sagt, welche, wie jenes — behauptet; die Zuruͤckgabe der Festungen Landau . Yhilippeville an Frankreich zum Zweck haben soll— Es ist, bemerkt die Etoile, hinreichend, den Ver—
ausgefertigte
Nach
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trag von 1815 durchzulesen, um sich zu überzeugen, wi wenig Glauben diese mit so vi ĩ ,. r. , it so vieler Bestimmtheit gegebene Das Abkommen mit Haiti beschaͤfti die Federn unserer an n n, 89 andern Abgeschmacktheiten sagen die Oppositionsblaätter auch die franzoͤsische Regierung habe bloß aus Furcht vor England nicht gewagt, San Domingo wieder zu er⸗ obern, und doch hatte Hr. von Mackau ein starkes Ge⸗ schwader unter seinem Befehl, dessen Bestimmung, wie jedermann weiß (sagt die Etoile), keine andere war als die Hafen von San Domingo zu blockiren wenn die Königl. Ordonnanz nicht angenommen worden waͤre , 6 4. die Ordonnanz ein Akt der ; urch di s. ĩ . . Sendung des Geschwaders ein Fuͤnsprocentige Rente 102 Fr. 25 C. — Dreiproc. einigen Tagen hieß es
71 Fr. 55 bis 75 C. 6 n, 27. August. Vor an der rse: die Regierung werde, au mehrerer Kaufieute, die nach der Levante , Lord Cochrane feinen Hülfszug zu Gunsten der Griechen unter sagen, und die Griechischen Scheine fielen auf die⸗ ses Geruͤcht wieder betraͤchtlich. Die gestrigen Times widersprechen jedoch letzterem auf das Bestimmreste; auch soll die Antwort, welche der Unterstaats secretair Herr Hobhouse, jenen Kaufleuten ertheiite, leinesweges be⸗ friedigend fuͤr sie gelautet haben. Lord Cochrane ist uͤbrigens am 22. d. bereits von hier abgereiset. Gleich nach Beendigung der Verhandlungen mit den hiesigen Griechischen Deputirten wurde ein Courier mit dieser 86 . 296 abgesandt. orgestern ist das Parl i . . . Parlament bis zum 1. Novem— Admiral Bingham ist zum Oberbefehlsha Brittischen Seemacht in Ostindien , 9 Auf der im Tajo liegenden Brittischen Flotte ist man sehr thaͤtig. Symptome neuen Factionsgeistes ha⸗ en an,, . , veranlaßt. —— em letzten Parlamente vorgelegter Beri über den Zustand von Sierra Leone 6. . . ches Bild von dem allmaͤhligen Fortschritten dieser merk, wuͤrdigen Colonie. Sie mar bis 1811 och fe unbedeu⸗ tend, daß gar keine Zoͤlle erhoben werden konnten; in der letzten Haͤlfte jenes Jahres belief sich die Gesammt— Einnahme auf 101 Pfd. 5 Sh. 1 P. Sterl.; ein Jahr spaͤter stieg sie schon auf 2175 Pfd. 19 Sh. 4 P., fiel
immer
.
dann in den drei darauf folgenden Jahren auf un e⸗ laͤhr 1500 Pfd. jährlich, und hob sich wieder 3 auf 5600 Pfd. bis zu dem Jahre 1821. Im Jahre 1823 betrugen saͤmmliche Abgaben 8730 Pfd. 5 Sh. Die Ausfuhr besteht aus den gewohnlichen Erzeuguiffen Afriea's. Die Einfuhr aus London, Liverpool und Bri⸗