als abwärts, auf Landstraßen Waaren voruͤberzie— die einzig nur der Schifffahrt angehören sollten, werden die Theurung und die Langsamkeit der Rhein schifff a hrt herausgehoben, letzteres Uebel aber wird als das größere bezeichnet und dabei bemerkt, daß solches groͤßtentheils nur von den Schifffahrt Betreiben den selbst beseitigt werden koͤnne. Forschen wir aber, (heiß: es hiernächst) „nach dem Mittel zur Beseitigung dieses groͤßern Uebels, dann stellt sich dasselbe in jener großen Erfindung der neuern Zeit, in der Dampfschifffabrt dar. Wir sehen auf den bedeutendern Fluͤssen und Stroöͤmen von Europa und Nordamerika dieses große Beforderungs⸗ Mittel bereits lange in Anwendung, und die Schiff ⸗ fahrt⸗ Unternehmer sowohl, wie den Handel, die reichsten Früchte davon ernten; man ist also berechtigt zu fragen, warum auf dem wichtigen Strome, dem Rheine. diese Anwendung noch nicht ins Leben getreten ist? In der That ist die Berechtigung zu dieser Frage. um so groͤßer, als alle interessirten Theile sich gedemuͤthigt fühlen muͤs⸗ sen, den Genuß der doppelten Vortheile, fuͤr die Schiff. fahrt sowohl wie fuͤr den Handel, sich bis heran versagt zu haben und den bestehenden mangelhaften Zustand doch fortdauern zu sehn! Aber, zum Troste Aller und zur Rechtfertigung Unserer sey es gesagt, wir sind nicht ünthätig gewesen, sondern haben seit zwei Johren schon unablaßlich an der Verpflanzung der D impfschifffahrt auf den Rhein gearbeitet. Die Mittel und Wege, um dazu zu gelangen, waren jedoch nicht leicht, wenn zu⸗ gleich falsche Maaßregeln und unnuͤtze Geldopfer moͤg⸗ lichst vermieden werden sollten, die nur zu oft im er sten Beginnen schon das Vollbringen untergraben. Die Rheinschifffahrt unterliegt außerdem so eigenthuͤmlichen und beschwerlichen äußern. Verhaͤltnissen, daß wir nicht Behutsamkeit genug aufbieten konnten, um nicht dawi⸗ der zu verstoßen. Vor mehr als einem Jahre veranlaß⸗ ten wir den hiesigen Handelsstand, sich bei 26 e,, laͤndischen Dampfschiff⸗ Gesellschaft (nederlan sche Stoomboot - Maatschappy) zu betheiligen. Unser eigen⸗
auf⸗ hen,
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Dieselbe soll sich einstweilen auf den preußische Rhein einschraͤnken, zum Transport von Passagieren und Guͤtern. Allmaäͤhlige Ausdehnung und Fortschreinn nach Maaßgabe der sich entwickelnden Krafte und sie beseitigender Hindernisse, ist durch die Statuten in Voraus schon zugelassen. Nicht minder ertheilen s die Befugniß, sich mit andern derartigen Gesellͤschafte urch Betheiligung gegenseitig zu verbinden, damit zu
Allgemeine
preußische Staats-Zeitung.
Erreichung der hoͤhern Zwecke dieses Instituts, uͤbern die möitwirkende Hand sich geboten werden koͤnne. D vorläufige Kapital⸗Anlage wird auf 240,000 Rthlr. pren Cour. eingeschraͤnkt, weil das erste Bedurfniß nicht ma zu erfordern scheint. Durch die Vertdeilung dieser Sun
M 210.
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me auf 1200 Aktien, jede zu dem tleinen Betrage n 200 Rthlr preuß. Cour., wird bezweckt, daß die EG werbung der Aktien auch fuͤr Personen vom Schiff stande moͤglich gemacht werde, und daß so viele Inn viduen als thunlich sich dadei betheiligen koͤnnen, de die Sache selbst kann dadurch nur desto gemeinnuͤtzig werden, je mehr sie das Eigenthum von Vielen ist. Wenn die Fahrt von Koͤln nach Koblenz zuerst; Wirksamkeit treten soll, so hat dieses seinen Grund; der großeren Leichtigkeit, die sich in jeder Hinsicht de Unternehmen auf dieser Strecke darbintet. Aber inde beinahe gleichzeitig mit der niederlaͤndischen Gesellsch wegen der Zustandebringung einer direkten Dampfsch fahrt fuͤr Passagiere und Guͤter zwischen Antwerpen m Koͤln verhandelt wird, so kann man sich beruhigen, d das Groͤßere nicht zuruͤckbleikt, wenn das Kleinere au zuerst vorschreitet. ᷓ Wir wollen die Folgen des großen Unternehmen wozu wir hiermit den Grundstein legen, nicht im V aus lobpreisend ruͤhmen; sie muͤssen jedem klar vor d forschenden Auge stehen. Der Weg, den wir einsch gen, und die Mittel, welche wir bezeichnen, verbuͤr
l. Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Der bisherige Kammergerichts⸗Assessor Sembeck zum Justiz⸗ Commissarius bei dem Kammergericht id Notarius publicus in dem Departement dieses ollegii bestellt worden.
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6 Unterrichts, welcher in der Koͤnigl. Dau, Atcbemie vom 1sten Oktober 1825 bis den 1sten Marz 1826 ertheilt wird.
1) Arithmetik, Algebra und Elementargeometrie, hrt Herr Professor Ohm, Montags, Dienstags, Dom ; re krstags und Freitags, von 8 bis 97 Uhr. 2) Analysis das gute Gelingen. Die Vereinigung Vieler zu ein d tzöhere Geometrie, Herr Geh. Hofrath Gruͤson, guten Zwecke, machen uberall die Erreichung unzweisbonnerstags von 8 bis 10, Freitags von 16 bis 12 haft, und wenn die Allianzen zwischen Nationen hd Sonnabends von 2 bis à Uhr. I) Statik und Hy
amlechster Zweck dabei war: nicht fremd zu bleiben = . . unserer naͤchsten Nachbarn, — das Interesse von diesen mit dem unsrigen enger und vertraulicher zu verbinden und uns Sachkenntnisse zu erwerben, die uns bis dahin nur unvollkommen zu Theil geworden seyn konnten. Wir erlangten außerdem 6 Probefahrten auf dem Rheine, die von den besten Er—⸗ folgen gekroͤnt worden sind, und wovon jene Gesellschaft bie Kosten getragen hat; für den Handelsstand den Ve, sitzern von Aktien al pary, die heute schon 22 Prozent Aufgeld werth sind; und endlich eine bereits vorlaͤufig eingerichtete wöchentliche Passagier- und Paquet, Fahr durch Dampsschiffe zwischen Rotterdam, resp. Antwer—⸗ en und Koln. Solche Resultate beweisen, wie wohl⸗ begründe unser Zutrauen auf dieses Institut gewesen. Durch Erprobungen nunmehr besser noch belehrt und smmer dringender angetrieben durch das— Gefuͤhl, wie sehr es Noth thut, der gesunkenen Schifffahrt endlich wieder aufzuhelfen, und ein Vorbild dessen zu liefern was bei dieser Aufhuͤlfe geschehen koͤnne und echo hen muͤsse, uͤberliefern wir nunmehr dem hiesigen Handels— stande insbesondere, und allen Lusttragenden uͤberhaupt, die naher durch die Statuten selbst entwickelte Idee
. . i D ifffahrts— Preußisch .
Unglaubliche hervorgebracht haben, so erzeugen die ostatik, Herr Dr. Diettlein, Montags, Dienstags, einigungen der Gelskraͤfte nicht geringere Wunder, Nittwochs und Dounerstags, von 10 bis 113 Uhr. 4) die juͤngere Geschichte des Handels und der Finan Naschinenlehre, der selbe, Montags, Mittwochs und uns neuerdings gelehrt hat. keitags, von 15 bis 3, und Sonnabends von 10 bis ü Uhr. 5) Stadtbaukunst, Herr Professor Rabe, Montags, Dienstags, Mittwochs und Freitags, von 8 is 9 Uhr. 6) Maschinenbau, Herr Ober-Muͤhlen— nd Bau- Inspektor Schwahn, Dienstags und Don— erstags, von 2 bis 4 Uhr. 7) Exper. Physik und Che— ie, in Beziehung auf Baukunst, Herr Professor Ae— um, Montags und Mittwochs von 3 dis A Uhr. 8) Mineralogie der Baukunst und Baumaterialien, der— lbe, Freitags von 3 bis A Uhr. 9) Situationskar— nzeichnen, Herr Prof. Berghaus und Herr Bau— nspektor Julius, Mittwochs und Sonnabends, von bis 4 Uhr. 10) Freie Handzeichnung und Bauver— rungen, Herr Professor Roöͤsel, Dienstags und Frei— igs, von 2 bis 4 Uhr. 11) Architektonisches Zeichnen, err Professor Meinecke und Herr Bau-Inspektor schramm, Montags und Donnerstags, von 2 bis 4 Uhr. Berlin, den 1. September 1825. Eytelwein.
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K niglit che Gch au sptetk n.
Donnerstag, 8. September. Im Schauspielhauf „Der Verrath,“ Drama in 3 Abtheilungen. ; Hieran „Der Baͤr und der Bassa,“ Vaudeville Burleske 1ẽ' Aufzug, von Carl Blum. .
Freitag, 9. September. Im Schauspielhau „Abu-Hassan,“ Singspiel in 1 Aufzug, von Hien Musik von C. M. v. Weber. (Neu einstudirt.) H auf: „Concert fuͤr Clarinette,“ von Cramer, vorgetre von C. Bolssius, Schuͤler des Koͤnigl. Kammermust Herrn Tamm. Und zum Erstenmale: „Der rosen bene Kobold,“ Divertissement vom Koͤnigl. Ballen
er Herrn Titus.
s nir, . 10. September. Im Schauspielh⸗ Zum Erstenmale wiederholt: „Der ewige Jude,“ matische Legende in 5 Abtheil.,, von A. Klingem— Seitenstuͤck zum Faust. Die Ouverture und zur Hr lung gehoͤrige Musik ist vom Koͤnigl. Kapellmeiste L. Seidel.
auf Aktien.
ö. . ꝛ Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
II. Zeitungs⸗Nachrichten.
6 9 w d.
Paris, 2. September. zenerals Bessieres hat geendigt,
Redacteur Joh
Das Unternehmen des empfaͤnglich seien, die Ursache sind. wie man es erwarten breitete und geglaubte Geruͤcht gekommen,
Berlin, Freitag, den 9ten September 1825.
konnte, mit dem Tode der Aufruͤhrer. Der gestrige Moniteur enthalt folgende telegraphische Depesche aus Dayonne vom 31. August: „Am 25. August hat der General, Graf von Espagne, Bessieres und seine Mit— verschworne, eine halbe Stunde weit von Molin? de Aragon, eingeholt und verhaftet. Am 26. sind Bessieres und sieben seiner Gesellen erschossen worden; folgende sind deren Namen: der Oberst Bagnos, der Rittmeister Gomes, der Partheifuͤhrer Peranton, der Cavallerie— Adjutant Ortega, und die Tavallerie-Lieutenants Be— losco, Guisbona und Toures. — Der Konig ist fort⸗ während zu San Ildefonso und die größte Ruhe herrscht slowohl in Madrid als auf der ganzen Strecke bis Bayonne.“ — Diese Depesche ist ein Auszug aus der offictellen Madrider Gazeta und ist durch einen außer⸗ ordentlichen Courier nach Bayonne geschickt worden.
Der Graf von Puebla, ehemaliger Botschafter Sr. Catholischen Majestaͤt in Paris, hat diese Stadt verlassen, um sich nach Madrid zu begeben. Herr Eugene von Pradel hat vorigen Sonntag eine neue improvisatorische Abendunterhaltung gegeben. Lord Byron scheint der Liedlingsgegenstand aller Im⸗ previsatoren zu sein, denn der Tod dieses Dichters wurde auch von Herr v. Pradel besungen und hierauf der Brand. von Salios beschrieben. In der letztern Improvisation erwarb sich H. v. Pradel den allgemei⸗ nen Beifall, besonders bei ber Schilderung des Muths der zur Huͤlfe herbeigeeilten Soldaten. — Die beiden Improvisationen wurden wahrend des Vortrages nach⸗ geschrieben und sind bereits im Druck erschienen. . An mehreren Straßenecken liest man in großer Schrift folgende Anzeige: „Leichenrede des ungluͤcklichen, in der Blathe seiner Jahre verstorbenen Dreiprocents, gesprochen von dem bekehrten Rentier (rentier converte), Herrn Bonnardin.“ Der Eingang dieser Trauerrede ist eine Parodie der Lobrede des beruͤhmten Admirals Duͤguay Trouin.
Fuͤnfprocentige Rente 102 Fr. 10 C. bis 191 Fr. 80 C. — Dreiproc. 71 Fr. bis auf 70 Fr. 50 C.
London, 30. August. Lord Wellington ist gestern hier angekommen.
Der Brazen von 28 K. ist am 27sten mit unsern unternehmenden Afrikanischen Reisenden abgesegt.
Gestern erneuerte sich der Schreck unter den In⸗
habern Engl. Staatspapiere und Cons. fuͤr baar fielen
auf 88, fremde Staatspapiere und Actien haͤtten aber nicht anders als mit sehr bedeutendem Verluste abge— geben werden koͤnnen. Die Times wiederholen auch setzt, daß bloß sehr bedeutende Verkaufe von Job— bers, die des Schreckens, sobald sie wahrneh— men, daß mehr Verkaͤufer als Kaͤufer da sind, sehr Dazu sei das ver⸗ daß die