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woher kam die Kraft der Republiken und jenes so ge— priesenen Rom's, als von Principien, die denen, welche man heut zu Tage bekundet, ganz entgegen. Wer wuͤrde jetzt in dem Bilde eines Vaterlands Freunds, wie es in einer Republik aufgefaßt ward, sein eignes erken— nen? „Die Republik kann ihn nicht verlieren, so we, nig sie es sich auch angelegen seyn lasse, ihn fuͤr sich zu erhalten; er erduldet blos mit Geduld, aber doch noch mit Heiterkeit die ihm wiederfahrenden Kraͤnkun— gen und Ungerechtigkeiten. Nie ist es ihm in den Sinn gekommen, sich durch einen Buͤrgerkrieg an dem Vater— lande zu raͤchen, und er findet den Namen eines un— schuldig verbannten weit ehrenvoller als den eines sieg— reichen Schuldigen. Von seiner Kindheit an hat man ihn gelehrt, daß ein Burger jederzeit seinem Vaterlande, auch wenn dieses undankbar ist, und ihn als Feind be— handelte, verpflichtet bleibt.“ Wo sind aber (faͤhrt die Etoile fort) heut zu Tage Diejenigen, die nur aus Ruͤck— sichten auf das Gemeinwohl lieben und hassen?
Während Bessisre zu Meding erschossen wurde, ward Empecinado zu Roa hingerichtet. Die Madrider Zeitung begleitet die Meldung von dem Tode des letz— teren mit Betrachtungen, die auf seine fruͤheren Lebens— verhaͤltnisse Bezug haben. Am Schlusse heißt es: Ein solches Loos wartet aller derer, die sich wie jener un— sinnige Revolutionair, dem Ungestuͤm ihrer regellosen Leidenschaften uͤberlassen und es wagen werden, Thron und Altar anzugreifen und die oͤffentliche Ruhe zu stoͤren; mit welchem Vorwande sie auf immer ihre treulosen Anschlaͤge bedecken oder was immer fuͤr Dienste sie fruͤ— her geleistet haben moͤgen. Denn wenn Se. Maj. sich darin gefällt, die getreuen Diener reichlich zu belohnen, so ist Hoͤchstderselbe auch nicht minder unwiederruflich eurschlossen, den unbeugsamen Arm der Gerechtigkeit uͤber die Verbrecher auszustrecken. .
Aus Havannah schreibt man vom 24. Juni, daß zu Matanza eine heftige Empoͤrung unter den Negern ausgebrochen ist. Ungefähr 25 Weiße, meistens Fran— zosen, waren das Opfer davon; sobald sich aber die Nach— richt von dem Vorfall verbreitete, versammelten sich alle durch das Beduͤrfniß der Sicherheit vereinten Weißen, und fielen uͤber die empoͤrten Selaven her; 150 bis 200 Reger blieben auf dem Platze; die ubrigen werden in den Wäldern verfolgt. Die Zahl der Aufruͤhrer betrug an 1,200. .
Es verbreitet sich das Geruͤcht, die Häfen von Ja— maica würden der Schifffahrt aller Nationen geoͤffnet werden, indem England beabsichtige, diese Zan! zum Stapelplatz des Handels mit der neuen Welt umzu— schaffen.
9. verschiedenen Haͤfen Frankreichs befinden sich gegenwärtig 12 Schiffe, die ausgeruͤstet werden, um bis zum 20. d. M. nach Hayti abzusgeln.
Faͤnsprocentige Rente 102 Fr. 5 C. — Dreiproc. 70 Fr. 70 C. bis 71 Fr. ;
London, 2. September. Der Koͤnig verweilt noch immer in Windsor und faͤhrt oͤfters nach Virginia— 2Water. Gestern war der Herzog von Wellington bei Sr. Majestät zum Besuche. Der Herzog und die Her— zogin von Clarence werden binnen Kurzem vom Conti— nent zuruͤck erwartet. Lord Liverpool ist gestern von Calais angekommen. ö t .
. Am 30sten und 31sten Aug. hatte der Franzoͤsi sche Bothschafter Verhandlungen im auswärtigen Amte, die, wie es heißt, höͤchst wichtig waren.
Die gestern angekommenen Zeitungen von Buenos, Ayres vom 22. Juni enthalten einen Brief des Generals Sucre aus Potosi vom 6. April an die Regierung der vereinigten Provinzen von La Plata, in welchem er meldet, kaß General Olaneta, der Potosi am 28. März veriassen habe, von einem zur Befreiungs-Armee
gehorenden Corps angegriffen, geschlagen worden, und
sei. Die 2 bis 300 Mann,
ergeben. General Suere beabsichtigte, starke Garn nen in den Grenzplaͤtzen zu hinterlassen und hern wieder zum Haupteorps der Armee zu stoßen.
Ein anderes suͤdamerikanisches Blatt enthaͤlt
Truppen geschlagen wurden. Der Gouverneur di
bereist und die Einwohner sowohl mit den Folgen
bekannt gemacht. Einstimmig haben sie sich aber schlossen, fest am Mutterlande zu halten, und n Schritte zu thun, die sie bereuen möchten, da sie wissen, daß der Triumph der Vice-Koͤdnigreiche; Mexico, Buenos-Ayres, Santa Fe, Pera und 9
chie geweckt hat, der gegenwartig unter ihnen hen und sie zu vernichten droht. Was die Nord-Amer
namlich die Anerkennung von Seiten der Europaͤist Machte, haben jene Republiken nicht in 16 Jahren langen konnen, dies beweist die Verschiedenheit i Stellung. Die Europaäͤischen Maͤchte, welche uns erhabenen Koͤnig den Vollgenuß seiner Rechte in alten Welt wieder verschafften, werden aber die Wus nicht eher niederlegen, bis dies auch in der neuen
4 Geschwader mit 25,000 Mann zu diesem ufe. heit unjerer Absichten zu uͤberzeugen, wird die diesse Regierung Commissarien nach Chili, Peru und ? Janeiro schicken, die uͤber den wirklichen Zustand Dinge Erkundigungen einziehn sollen; inzwischen da Ihnen dieses Land fuͤr Ihre freisinnigen Anerbiett i und es hofft, der bisherige Friede werde ung'sh ,
Die letzten Nachrichten aus Monte Video 15. Juni melden, daß der erste Transport Brasili scher Truppen dort angekommen und daß in der S alles ruhig ist. Die Insurgirten sind uneinig m einander nnd beinahe in voͤlliger Aufloͤsung; was! am wichtigsten erscheint, ist, daß die Regierung
testirt.
Juli vollkommene Ruhe. Das Ausbleiben der res ten Jahrszeit, die erst zwei Monat später als gen lich eintrat, hatte fruͤher große Besorgnisse wegen M gel an Lebensmitteln erregt. . Die fuͤr Schiffe aus dem Mittellaͤndischen M verordnete Quarantaine zu Standgate Creek wird streng gehandhabt. in der Nähe von t kroͤten keine Erlaubniß, sie ans Land bringen zu ( und mußte sie unter das Schiffsvolk vertheilen. Nach mehreren der ersten Handelsstädte Engla wie Hull, Bristol c., sind Regierungs- Commissts
die genausten Erkundigungen einzuziehen.
Zu Liverpool sind in diesen Tagen sehr viele Sc
in Folge der erhaltenen Wunden am 2. April gestort welche noch nicht zerstre
worden waren, haben sich, wie andere Nachrichten n den, pater durch Capitulation dem General Urdinm
Schreiben des spanischen Gouverneurs von Chiloe den Minister der ausg artigen Angelegenheiten von Che woven Folgendes ein kurzer Auszug ist: Der Unterze nete hat die Ehre, den Empfang Ihres Schreibens m 31. Januar anzuzeigen, womit Sie ihn Namens Ih Regierung zu einem freundlichen Vergleiche und zu ner Vereinigung mit der Republik Chili aufforde und zwar in Folge der unglücklichen Schlacht bei cucho, wo die vom Vicekoͤnig Laserna befehligten koͤn Provinz hat hierauf die verschiedenen Theile derseh
Ereignisses bei Ayacucho als auch mit Ihrem Antn
uͤber ihre Bruͤder, die Spanier, nur den Geist der An
nische Republik in weniger denn 7 Jahren erlangt
geschehn ist, und schon sammelt sich bei Minorea
. ö ⸗ 7 Um die chilesische Regierung aber von der dauptstadt beschaͤftiget.
Buenos -Ayres gegen jede Verbindung mit ihnen
Sowobl zu Pernambucco als Bahia herrschte M
So erhielt der Eigenthuͤmer Gibraltar gefangenen Parthei St (
in auf dem linken Ufer,
mit außerordentlichen Vollmachten abgereist, um alle auf den Handel Bezug habende Angelegenh
mit Baumwollen Ladungen eingetroffen. Die Nach—
am 18ten Juni in New-York ein, und verursachte große Niedergeschlagenheit. ö;
Mit dein letzten Paquet sind fuͤr mehr als eine Millien Pfund Sterling protestirte Wechsel nach Ame, rica zuruͤckge sandt worden. ö.
In dem Register fuͤr Kuͤnste und Wissenschaften findet sich eine Zusammenstellung über die in Großbrit— tanien vorhandenen Canale. Hiernach giebt es deren 103; ihre Lasnge betragt 26823 Meile (engl.), d. h. un— gefaͤhr die Ausdehnung von Europa von Osten nach Westen; bhhre Kosten werden auf 34 Millionen Pf. Sterl. geschaͤtzt. In den verschiedenen Canaͤlen befinden sich 48 unterir— dische Durchstiche; A0 davon sind 32 Meilen lang.
Kein einziges dieser so wichtigen Werke ist vor dem J. 1755 projektirt worden.
Das Linienschiff, Prinzeß Charlotte, von 140 Ka— onen, eines der größten und schoͤnsten, die jemals er— haut worden, wird im Laufe dieses Monats zu Ports— onth vom Stapel gelassen werden.
icht, Consols wurden zu 87 verkauft. Heute ist Feier— ag bei der Bank. Luͤsrtich, 5. September. Se. K. H. der Prinz bon Oranien ist heute um 2 Uhr hier eingetroffen, um eine erhabene Gemalin zu empfangen, welche in wenig Btunden erwartet wird. , Der General-Inspector fuͤr den oͤffentlichen Unter— icht, Hr. Walter, ist vorgestern hier angekommen, um neseiner neuen Eigenschaft die hiesige Universität zum sstenmale zu besuchen. Die allgemeine Häaleigung aller reunde der Auftlärung und des gruͤndlichen Unterrichts Hräch sich durch die von der Universitaͤt veranstalteten estlichkeiten aus.
Wien, 2. September.
! Zwei interessante Schau— ppiele haben in diesen Tagen,
fast auf einer und der Elben Stelle an den Ufern des Donau-⸗-Kanales die ufmerksamkeit und Neugierde der Bewohner dieser Das eine war die, mittelst nes sehr einfachen Mechanismus, bewerkstelligte Ein ugung der Ketten zum neuen, anstatt der ehemaligen Hasumowski⸗Bruͤcke, erbauten Kettenstege, uͤber dessen Mmlage wir näachstens einige nähere Daten mittheilen berden. Das andere bestand in einer, in Gegenwart Br; Exe ll. des commandirenden Herrn Generals, aus efuͤhrten Production des K. K. Pionier Corps Behufs es Schlagens einer neuen Art von Bock-Bruͤcken, die Fele zur Ausruͤstung dieses Corps gehoren, aber uch fuͤr manche Faͤlle in Friedenszeiten, und fuͤr andere wecke, als die des Krieges, von Natzen sein duͤrften. Der Donau⸗-Kanal war an der Stelle, wo diese Bruͤcke Eschlagen wurde, 196 Wiener Fuß breit, die tiefste Felle des Flusses 10“ 3“, und die Schnelle der Stroöͤ— ung 4. 2“ auf eine Secunde, letztere hatte wahrend Mansvers durch den fruͤher gefallenen Regen Ech zugenommen. Ungeachtet dessen ward in sieben tiertelstunden eine solide Braͤcke auf acht Böcken (che- alets) hergestellt, auf welcher die Truppen in breiten eihen, nebst Pferden uͤbergingen, und uͤber die auch Felchuͤtze und jedes leichtere Fuhrwerk mit Sicherheit sassiren könnte. Das heiterste Wetter beguͤnstigte dieses Manoͤver, kelches, durch Tausende von Zuschauern belebt, den tsamen Contrast des Friedens und Krieges darbot; wo nach dem Uebergang Scheingefechte der als Infanterie⸗Truppen ver— Endeten Pioniers mit der Kavallerie Statt fanden, man mitten unter den Vorposten- Gefechten und FHallerie Attaquen die Zuschauer friedlich spazieren ge— Kein unangenehmer Augenblick truͤbte den schsͤnen r; 1
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hehrere je
richt von dem beträchtlichen Fallen dieses Artikels traf
Der Preis unserer Effekten verbesserte sich gestern
tenten Gerichtshöfe sich mit Eifer und vorzugsweise mit jenen Prozessen beschaͤftigen, Einem Monate alle zur Entscheidung vorliegen, nach den bestehenden Gesetzen zu erfolgen hat,
derselben Sr. Majestät Bericht zu erstatten ist; solcher— gestalt moͤgen also die vorbe moͤglich beendiget werden.“
am naͤmlichen Tage erlassenes Schreiben lautet felgen“ dermaaßen:
en Abschrift von drei koͤniglichen Decreten mitge— theilt,
schuldig erkannte verhaͤngte Strafe gemildert wird.“
gen der Verurtheilten während Erleidung der Strafe, in welche die gegen sie verhängte, verandert oder ver mindert worden ist, genau beobachtet werde.
jeden Semesters, uͤber jenes Betragen Bericht erstattet werde, um zu Gunsten derjenigen, welche unzweideutige
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Tag, schwimmend setzte zuletzt die Arrieregarde aufe andere Ufer. ! .
Ihre Kaiserlichen Hoheiten der Erzherzog-Kronprinz und der Erzherzog Carl, und Se. Königl. Hohelt der Erzherzog Maximilian, so wie der Herzog von Veja, hatten dieses militaärische Schauspiel mit Ihrer Gegen
wart beehrt. Majestät haben mittelst allerhoöͤchster
Se. K. K Entschließung vom 15. Juni d. J. zu genehmigen ge— ruhet, daß das allzemeine Zoll-System auch gegen die tuͤrkische Grenze in jener Art eingefuͤhrt werde, wie es gegen die Grenzen anderer Nachbarstaaten besteht, daß mithin alle, in Hiusicht auf Zollsatz und Zollbehandlung zwischen türkischen und nicht tuͤrkischen Wagren, zwi— schen den tuͤrkischen und den K. K. oͤsterreichischen, dann den fremden Unterthanen bäsher bestandenen Unterschei— dungen aufgehoben, und die tuͤrkischen Waaren und Unterthanen nach gleichen Grundsatzen, wie jene ande— rer Nationen, dann wie die eigenen und fremden Un— terthanen, bei der Ein- und Ausfuhr behandelt und ber legt werden. .
Königreich beider SieFeilien. Am Vorabend des Geburtsfestes Sr. Majestaͤt des Königs beider Sicilten und am Tage diefes Festes selbst (18. und 19. Angust) warden zu Neapel verschiedene koͤnigleche Decrete bekannt gemacht, worin die uͤber eine große Anzahl von Intzividuen in beiden Koͤnigreichen, (54 in Neapel und 62 in Sieilien) wegen Hochverraths in der ungluͤcklichen Epoche zer R volution vom Jahre 1826 oder stastesverbrecherischer Theilnahme an geheimen Seeten und Verbindungen gefaͤllten Strafurtheile ge— mil ert werden. Zugleich hatte der Instizminister Marchese Tommasi solgendes Schreiben an die General⸗Procuratoren bei den großen Criminal-Gerichtshoͤfen, und an die Militär— Commandanten in den Provinzen erlassen: . Neapel, 17. August 1825. „Die Prozesse wegen Staatsverbrechen oder Theil— nahme an geheimen Verbindungen, sind nicht allgemein mit der gehoͤrigen Schnelligkeit vorgeruͤckt; viele der— selben schweben noch vor den Gerichten, und erneuern durch ihr Dasein das traurige Andenken an die ver— gangenen Unruhen.“ „Es ist der Wille Sr. Masestaäͤt,
daß die compe—
damit in Zeit von die wobei im Falle der Verurtheilung vor Vollstreckung
edoch,
sagten Prozesse so schnell als ⸗
„Der Marchese Tommasi.“ Ein von dem Justizminister an den Polizeiminister
Neapel, 17. August 1825. „Excellenz! Ich habe Ew. Excellenz unter heutigem
worin die über mehrere des Hochverraths oder er Theilnahme an Seeten und geheimen Verbindungen Individuen in beiden Koͤnigreichen
„Es ist der Wille Sr. Majestaͤt, daß das Betra—
Se. Ma staͤt wollen ferner, daß Hoͤchstdieselben nach Ablauf
Beweise von Reue und Besserung geben, die in Ihrer