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blick in diesen Gewaͤssern ankommen koͤnne, so mußten sie den Sturm beschleunigen. Dieser wurde nun in der Nacht vom 1. zum 2. August, zwei Stunden vor Aufgang der Senne, von der Land, und Seeseite un— ternommen. Das Feuer dauerte vier Stunden, und war so suͤrchterlich, daß die Umgegend erzitterte, und auch die Europaͤer, die von den Mastbaͤͤumen ihrer ent⸗ fernt liegenden Schiffe mit Fernglaͤsern zuschauten, be⸗ täubt wurden. Die Besatzung verfolgte die zuruͤckge⸗ schlagenen Belagerer bis Chirassoro, und bemaͤchtigte sich vieler Kanonen, Fahnen und Gepacks. Die Zahl der getoͤdteten Tuͤrken soll sehr betracht lich sein. Niki tas schlug mit außerordentlichem Muthe bei Vassilardi den Angriff von der Seeseite ab. Einige Tage nach⸗ her machte die Besatzung, durch die Generale Goura, Zavella, Karaisco und Andere verstaͤrkt, einen neuen Ausfall, und trieb die Tuͤrken bis Vrachori.“ . — Nach einem, von der Allgemeinen Zeitung mit⸗ getheilten, Schreiben aus Triest vom 29. August, ent— halten die neuesten uͤbe r Cor fu eingegangenen Verichte aus Missolunghi vom 12. August die Meldung, daß die Griechen bei Salona, sobald sie die Niederlage des Seraskiers Reschid-Pascha bei. Missolunghi erfuhren, mittelst naͤchtlicher Feuer- Signale alle Einwohner zu den Waffen gerufen, und den Seraskier im Ruͤcken angegriffen. Ein großer Theil der, sich nach Vrachori fluͤchken den Tuͤrken sei, versolgt durch die Besatzung von Missolunghi, zwischen zwei Feuer gerathen, und. unter dem Schwerdte der Griechen gefallen, die besonders vicle Artillerie erbeutet hatten. — Nach Driesen aus Corfu ist eine Division der Flotte des Kapudan Pascha, verfolgt von Miaulis, in Avlona an der Kuͤste von Albanien eingelaufen. Unterwegs sollen drei Schiffe davon durch die Grizchen verbrannt worden sein. ᷣ Spanien. Die Etoile meldet aus Madrid vom 28. August: Mehrere Personen sind hier verhaftet, an— dere unter Aufsicht gestellt und noch andere von hier weggewiesen worden; unter den verhafteten befinden sich, dem Verlauten nach 6 Geistliche, namentlich der
s Rath und Kanonikus Roxas, der Abt Salomé, ,, , vordem Redacteur des im Jahre 1814 erschienenen Zeitschrift: Erocurador de Rey. Auch zwei Portugielen werden unter den Verhafteten 6 ein gewisser Castille und der Obrist Fort. Bessieres . wie es scheint, von seiner eigenen Parthei im 66 gelassen worden, welche, nachdem sie ihn ins en, gestuͤrzt hat, nunmehr das spanische Ministerium be— schuldigt, daß es jenen Aufstand unter der Hand erregt habe, um einen Vorwand zu erlangen, dies Wiederein, ruͤcken der franzoͤsischen Truppen in Spanien ö ken. Dieselben Personen behaupten, daß n, General Zayas von Herrn Zen nach Vayenne, geschickt worden sey, um das Wiedereinruͤcken zu beschleunigen, welchemnaäͤchst die Errichtung von Kammern erfolgen 3 Der Moniteur enthaͤlt folgende Nachrichten: . Madrid, 25. August. Die Gazetta enthält ein langes Cirecularschreiben der . Inhalts: daß die Regierung so eben ein e, rn, ,. Fecht zur Einbringung von 600 Tonnen baum wol en Wanren, gegen Vorausbezahlung von 106500, 000 . len, als dem approximativen Betrag der Abgaben, be—
illi de. ᷣ wia, , Igleséas und Antonio Santo, die, we—
gen Hochverraths zum Tode verurtheilt waren, si heute hingerichtet worden; sie wurden mit dem Siri um den Hals zum Richtplatze gefuhrt.
Zu Corunna befinden sich sdermalen (000 Man Truppen, die nach Havannah bestimmt sind. Der G neral Miranda, Unterbefehlshaber auf Cuba, ist daselh eingetroffen, um die Expedition zu leiten, und man n wartet nunmehr die Transportschiffe. ;
Briefe aus Andalusien melden, daß von Can 1000 Mann franzoͤsische Truppen nebst 2 Kanonen m Ronda gekommen sind; nach der Meinung Einiger sl len diese Truppen nach Tarifa gehen, wo sich ber ein Bataillon desselben Corps befindet; Andere da gen halten dasselbe fuͤr einen Succours, der dem, das ger von St. Roch befehligenden General O Donnel; gesandt worden sey; weil letzterer wegen der Stimmn des unter ihm stehenden spanischen Regiments la Pn ee sa Besorgnisse hege.
— Das obgenannte Blatt enthaͤlt ferner aus B celona dom 27. August Folgendes: Unser General“ pitaine faͤhrt fort, die einsichtsvollsten Maaßregeln nehmen, um jede Stoͤrung der oͤffentlichen Ruhe, n nigstens in dieser Hauptstadt, zu verhindern. Se. cellenz hat alle Praͤlaten bei sich zusammen kommen! sen, und eine lange Conferenz mit denselben geha Nach allen bedeutenden Städten dieser Provinz si von dem General Capitaine außerordentliche Coun abgesendet worden.
Auf einem der hiesigen Plaͤtze hat die Polizei em großen Ballen in Beschlag nehmen lassen, worin m mehrere 1000 schwarze Eocarden, mit einem rothen h zen in der Mitte, gefunden hat. Die Schuldigen ben den Ballen im Stiche gelassen und sich durch! Flucht gerettet.
Eine große Anzahl Moͤnche, die vor kurzem hier abgegangen waren, um sich nach Madrid zu ke ben, sind jetzt wieder hier eingetroffen; was auch imn der Zweck ihrer Mission gewesen seyn mag, so hal sie sich beeilt, auf ihren Posten zuruͤckzukehren.
J, Llebenwerda, 6. September. Zu dem, am d. M. hier abgehaltenen zweiten diesjährigen Wolman sind 46 Ctr. zweischuͤrige Schaafwolle eingegang welche zu 55 Thlr. fuͤr den Centner verkauft wurden,
nil, ,
Mittwoch, 14. September. Im Schauspielhat Auf Begehren: „Der Freischuͤtz,“ Oper in 3 Abt lungen, von F. Kind. Musik von C. M. v. Weber
Die zu dieser Vorstellung bereits gekauften, Dien stag bezeichneten Schauspielhaus-Billets, . fuͤr Mittwoch guͤltig; auch werden die zum Freist noch zu verkaufenden Billets ebenfalls mit Dien bezeichnet sein.
Donnerstag, 15. September. Im Opernhw „Preciosa,“ Schauspiel imit Gesang und Tanz, Az Abtheilungen, von P. A. Wolff. Musik von C?
von Weber. (Mad. Stich: Preciosa.)
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Redacteur Joh
—
le,“
erica abreisen sollen.
Allg em eine
sreußische Staats -Zeitung.
MX 215.
Berlin, Donnerst ag, den 15 ten September 1825.
Zeitungs⸗Nachrichten.
Ausland.
Paris, 58. September. Die Herzogin von Berry ihre Reise in den nördlichen Departements fort; rall weiß sie die Herzen Aller durch ihre Herablas⸗ g und ihr liebevolles Benehmen zu gewinnen; fuͤr ndel und Fabriken zeigt sie ein lebhaftes Interesse Sbesucht in jedem Orte, wo sie sich befindet, die tigsten Fabrikanstalten. Uber die Sensung des Marquis von Magnan h Bogota, ist Mancherlei erzaͤhlt worden. Sie hatte unntlich nur die Reclamation wegen des von co, bischen Corsaren gekaperten franzoͤsischen Schiffes nia zum Gegenstande; da aber viele anders laurende üchte in Umlauf gesetzt worden sind, so moͤgen sich Uagläubigen aus der in der Zeitung jener Republik
haltenen officiellen Correspondenz zwischen dem Koͤnigl.
izoͤsischen General Consul in Havannah, Hrn. Ange— i, und der columbischen Regierung uͤberzeugen, daß e Geruͤchte grundlos. Der Consul druͤckt in seinem reiben zie Hoffnung aus, es werde eine schnelle
hinreichende Genugthuung, wie auch die Verguͤ⸗
alles Schadens erfolgen.
J. „Im entgegengesetzten „werde
sagt er, ich genöthigt seyn, die den Antillen stationirende franzoͤsische Seemacht nach Kuͤsten Columbiens zu berufen, bis eine weitere tscheidung meiner Regierung erfolgt seyn wird. Ich uftrage den mir zur Seite gestellten Hrn. Marquis Magnan, diese Depesche in die Haͤnde Ew. Excel⸗ selbst abzultefern und mir die Antwort zu uͤberdrin— “ Die Fregatte Constanece, welche ihn nach Cartha, a bringt, wird waͤhrend feiner Reife nach Santa de Bogota an der columbischen Kuͤste kreuzen, sich aller feindlichen Handlungen gegen die Kriegs- und ndels- Schiffe der ann Ihre Frevelthaten schnelle und gerechte Repre— en noͤthig machen.
Sidi Mamuhd ist wieder in Tunis zuruͤck. Seine unft hat den lebhaftesten Eindruck hervorgebracht. nermuͤdet gar nicht, ihn alles Wunderbare erzählen hören, was er in Frankreich und besonders in Paris hren hat. Sein Vater ist von seinen Erzählungen
Entzuckt gewesen, daß er, um ihm einen Beweis sei⸗
hohen Zafriedenheit zu geben, ihm erlaubt hat, hin seiner Gegenwart zu setz en.
Ein Brief aus Havre meldet, daß der General ahette in der ersten Halfte des Monats dort erwar— werde. Er hat in der Mitte August am Bord der gatte Brandy⸗Winn, die, wie der Eeurier fran gais net, eigens zu diesem Behufe erbaut worden ist, von
Republik enthalten, wenn nicht!
Fuͤnsprocentige Rente 99 Fr. 70 C. (NB. ohne Coupons). — Dreiprocent. 71 Fr. 20 C. ; London, 6. Septbr. Man glaubt, daß die Failliten
mehrerer bedeutender Baumwollspeculanten in Liverpool wesentlich zum Falle der Fonds beigetragen haben. Diese Speculationen fanden in einem Maaße und in! einer Art statt, von denen man bisher noch kein Beispiel ge— habt hatte. Die Liverpooler Kaufleute, welche Zeugen von dem großen Gewinn gewesen waren, welchen einige Speculanten an der Londoner Boͤese im Handel mit Staatspapieren gemacht hatten, versuchten namlich, in eben derselben Art mit der Waare zu speculiren, welche den Gegenstand des groͤßten Verkehrs in Liverpool bil— det, namlich die Baumwolle, denn es ist bekannt, daß in dem Hafen von Liverpool ungefähr die aller Baum⸗ wolle eingefuhrt werden, die in England zum Markt kommen. (Dieser Handel vesteht in Lieferungsgeschaͤf⸗ ten, oder sogenannten Zeitkaäͤufen, wo oft eine Quanti⸗ tat Waare verkauft wird, die der Verkaͤufer eben so wenig besitzt, als der Kaͤufer das Geld, womit sie be⸗ zahlt werden soll.) Diese Art zu speculiren fand bald so viel Beifall, daß alle Classen sich derselben uͤberließen. Den Adel wie den Buͤrgerstand, den Kaufmann wie den Handwerker sah man eifrig diese Geschaͤfte treiben, deren näͤchste Folge eine uͤbertriebene Erhöhung der Baum— wollpreise war. Dieses ploͤtzliche Steigen erfuhr aber eine gewaltige Ruͤckwuͤrkung, da, waͤhrend der Ver— brauch anderer Ursachen wegen abnahm, die Zufuhr, durch die hohen Preise herbeigelockt, bedeutend zunahm, und sich das natuͤrliche Verhältniß bald wieder herstellte. Der starke Fall der Baumwollpreise veranlaßte den Sturz von 4 der ersten Handlungshaͤuser Liverpvols, und eine Unzahl kleinerer Handlungen erlitten das naͤmliche Un⸗ gluͤck, welches wegen der genauen Verbindungen zwi— schen London und Liverpool gewiß mit Grund als eine der Ursachen angesehen wird, die den bedeutenden Fall der oͤffentlichen Jonds an der Londner Boͤrse hervorge— bracht haben. Man troͤstet sich gegenwartig mit der Betrachtung, daß die niedrigen Preise des rohen Mate⸗ rials einen fuͤr die Fabrikanten von baumwollenen Waag— ren guͤnstigen Einfluß haben werden. — Unter den ge— genwaͤrtigen Umständen ist eine vergleichende Uebersicht der Einfuhr von roher Baumwolle in Liverpool und in ganz England, wahrend der letzten Jahre, nicht ohne Interesse, daher wir sie nachstehend mittheilen: Liverpool. England. 111,111 Ballen. I91 647 Ballen. 453,903 533,59
3 3 183783 rh, n,, bbs, ́s4⸗
. 18383 7, 909 * 550,976 Die großen Voträthe, die im Jahre 1824 angehäuft worden sind, haben ohne Zweifel auf die jetzige Ueber, fuͤllung init eingewirkt. 33
Im Jahre 1821: ' 11822