1825 / 218 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 19 Sep 1825 18:00:01 GMT) scan diff

scheint sich aber die Politik des Franzoͤs. Cabinets ge andert zu haben. Die Unterstuͤtzung des Hrn. Zea be wies, daß es Spaniens Lage begriff, und die Schwie⸗ rigk lten, welche dieser Minister fand, so wie das BVes⸗ siüressche Unternehmen brachten vollends die Wahrheit ans Licht. Die Franzoͤs. Minister sahrn, wohin die st enge Beobachtung eines Prinzips geführt. Die letzte Anwesenheit des Herzogs Wellington scheint mit jenen Verhältnissen in Verbindung zu stehen. Die Crisis in Spanien hat weder Englands noch Frankreichs Staats, männer uͤberrascht, und Frankreich scheint jetzt entschlos⸗ sen, Ferdinands Autorität gegen eine sogenannte roya— listische Parthei aufrecht zu halten, wie fruͤher gegen eine revolutivnaire. Dieser Entschluß steht mit den wichtigsten Interessen Frankreichs in Verbindung: mit der Ruhe der eignen Gränzen, der Gewaͤhrleistung der von Spanien zu fordernden Summen, Unterdrückung der Theorien (der Priester) die sich jetzt auf die beun— ruhigendste Weise unter dem Fra und endlich der Sicherheit der Truppen, die Frankreich, bis zur gaͤnzlichen Vollziehung der bestehenden militai— rischen und finanziellen Conventionen, auf jeden Fall in Spanien stehen lassen muß. Das Resultat dieses Ent— schlusses wird nicht nur das Franzoͤs. Ministerium im Innern, sondern auch in seinem Einfluß nach außen staͤrker machen; es bildet auch ein neues Band zwischen England und Frankreich. Die Erwartungen mehrerer Englischer Staatsmänner werden in Erfuͤllung gehn und nicht bloß aus Frankreichs bisherigen Fehlern, sondern auch aus den Fehlern der bisher von demfelben unter— stützten Parthei wird ein großer Nutzen erwachsen. Da⸗ gegen verdient noch ein anderer Gegenstand Beachtung, der in engerm Zusammenhang mit dem, was bereits erwaͤhnt worden, steht: die ausgesprochene Anerkennung St. Domingo's. Was bleibt hiernach noch uͤbrig, als die Anerkennung der neuen Sud ⸗Americanischen Staa—⸗ ten? Die Minister Carls X. köͤnnen jedoch nur nach dem Prinzip der legitimen Souveranitat dahin wirken, Ferdinand VII. zu einem ahnlichen Emancipatiensact zu bewegen. Die Gelegenheit ist jetzt hoͤchst guͤnstig. Wir hoͤren von Vorschlaäͤgen, welche die vormaligen Spa nischen Colonien gemacht haben sollen, von Vermitte— lung Englands, von Subsidien⸗Abzuͤgen zu Gunsten Frankreichs und der andern Glaͤubiger Spaniens. Al— les dies ware jetzt nach Besstre's Hinrichtung leicht abzuthun. den nächsten Kammern sammenkommen) erscheinen,

(die erst im Februar 1826 zu,

wenn sie die heftigen De—

clamationen, denen sie so lange ausgesetzt waren, durch vortheilhafte Handelsverträge mit den verschiedenen Staa— ten der neuen Welt mit der aus den Emancipations,— Geldern empfangenen Zahluag der Forderungen an Spa⸗ nien 2c. beantworteten! Wir unsrerseits wurden ihnen zu einer solchen Wendung der Verhaͤltnisse Gluͤck wuͤn⸗ schen; denn, wenn man auch unser Land unaufphoͤrlich der Selbstsucht und Handels-Eifersucht bezuͤchtigt, so halten wir uns doch uͤberzeugt, daß jeder Helldenkende unter uns Alles freudig willkommen heißen wird, was irgendwo in der Welt zur Befoͤrderung der Sache der Freiheit, des Handels und der Eivilisation geschieht, ei, ner Sache, bei der wir, es komme wie es wolle, noch lange voran stehen werden!“ Unsre Regierung denkt sehr eifrig daran, eine Danmpflotte in Bereitschaft zu haben; sie läßt viele Dampf-Maschinen verfertigen und eigends fuͤr die Ma— rine in die Zeughäuser aufstellen. Vor kurzem erhielten drei der ersten Fabriken des Landes Auftrag, gleichartige Maschinen von derselben Kraft und Anordnung zu ver— sertigen. Die Admiralität ließ in Gegenwart des Werk⸗ meisters Proben damit anstellen, und es ergab sich, daß die Maschine der hiesigen Fabrik der HH. Mandsley et Co., fowohl wegen Schnelligkeit, als geringen Koh—

nzoͤf. Volke verbreiten

Wie wuͤrden die Franzoͤsischen Minister vor.

enverbrauchs einen entschiedenen Vorzug erhielt. egte 2470 Engl. Meilen in 269 Stunden 4 Min. rück; die der HH. Boulton und Watt brauchte dieselbe Strecke 273 St. 41 Min.

Nach der Britisl Eress werden gegenwaͤrti⸗ Dampfschiffe fuͤr die Griechen gebaut und in 21 naten schon nach Griechenland abgehen konnen. U Lord Cochrane's Abreise dahin ist bis jetzt nichts N res bekannt.

Die Coneurrenz der Dampfschifffahrt zwischen verpool und Dublin ist jetzt so groß, daß Per onen die Ueberfahrt in der Cajuͤte nur 5 Shill. und auf! Verdeck nur 6 Pence bezahlen. Ein einziges 6 nahm in der vorigen Woche 700 Verdeck ⸗Passagiere Die nach Angabe Sir Humphrey Davy's gen ten Kupferbedeckung der Kriegsschiffe ist auf Befehl Admiralität wieder abgenommen worden, nachdem erwiesen, daß zwar das Kupfer dadurch vor Oxidt geschuͤtzt wird, aber die Sicherung gegen die Sean mer verloren geht.

Nach einem der Lords -Cimmittee vorgelegten richt befinden sich in der Irlaͤndischen Grafschaft ster 30 Moͤnchs- und Nonnenkloͤster; ihre Ein sind aber unbeträchilich.

Der Congreß von Buenos -Ayres hat zur Bis zung der Provinz Entre Rios, die Aufstellung von Mann Truppen bewilligt.

Obgleich der zwischen England und Portugn geschlossene Vertrag, wegen der Zollverguͤnstigung sischer Erzeugnisse in Brasilien, bereits im Ferna J. abgelaufen ist, so hat doch, dem Vernehnrenn noch keine Veraͤnderung in diefer Hinsicht in Bin statt gefunden, da der Regent beschlossen hat, die handlungen uͤber diesen Gegenstand bis zur Ankunf Sir Charles Stuart zu verjchteben, welchen man, folge der neuesten Nachrichten aus Rio de Janeith, das sehnlichste daselbst erwartete.

Brüfsel, 9. September. Am 5. d. sind E H. der Prinz von Oranten in Begleitung de Prinzen, ihrer Sohne, ihrer Durchlauchtigsten G lin bis nach Luͤttich entgegen gereist und am solg Tage trafen die hoöͤchsten Herrschaften zusammen hie

Se. Maj. haben beschlossen, der dritte Theil Stipendien, welcher bisher den Stifts Se minarien floß, solle hinfuͤhro dem neuen phiiosophischen Coh zugewiesen werden.

Dieser Tage wird der Americanische Gest Hr. Hughes, Sr. Majestaͤt dem Koͤnige sein Cre überreichen und innerhalb 14 Tagen auf Urlaub America zuruͤckkehren, wo er ein Jahr zu verweilel denkt.

Vom 10. September. Die englische Jacht, yal-Sovereign, jetzt auf der Rhede von Antwerpen den Herzog von Clarence zu erwarten, wird taͤglic einer großen Anzahl Neugieriger besucht, die deren volle Einrichtung anstaunen.

Aus Loͤwen schreibt man, daß seit dem Besuche, den Herr Walter, der Direktor der An genheiten suͤr den offentlichen Unterricht, in bieser gemacht, die Arbeiten zur Einrichtung des phil schen Kollegiums an der Universitaͤt mit der lebhyn Thätigkeit fortgesetzt werden, so daß die Vorlesn bꝛrreits im Oktober ihren Anfang nehmen sollen Local ist praͤchtig, und die Regierung spart keines um diese Stiftüng dem großen Entzwecke ent einzurichten. Der große Hoͤrsaal ist amphithenn erbaut, und kann 1,200 Zuhörer fassen. Dis! Gebaͤude wird mit Gas erleuchtet.

Hannover, 14. September. Die letzten . richten von der Ostfriesischen Heringsfischerei lauten stiger als Anfangs erwartet wurde.

Cons. 89, nachdem sie bereits 89? gestanden e

871

Die Zahl der Bade gaͤste auf der Insel Nordleney t in diesem Jahre 552 betragen; 135 weniger als im

brigen Jahre.

Wien, 10. Sept. Der oͤsterreichische Beobachter efert . e, ,, me, r (S. Nr. 215. der St. eit.) nachstehende Auszuͤge aus den K Zei e i. Juli und 1. . ,

(Aus Nr. 135. des Gesetzesfreundes vom 29. Juli.) euer Sieg des Hrn. Demetrius Ypsilanti. Nachdem herr Ypsilanti, welcher die in der Nahe von Tripolitza egende Berge besetzt hielt, bemerkt hatte, daß der Feind le Tage mit dem fruͤhesten Morgen Ausfaͤlle nach den zenen machte, detaschirte er am 19. Juli gegen Abend n 700 Mann starkes Corps, um sich der Dorfer Ri— s, Vouno und Pyeli zu bemaͤchtigen, und den Feind, bald er sich auf der Ebene zeigen wuͤrde, zu umzin— ln. Die Lage dieser drei Dorfer, die beinahe einen zalbkreis bilden, war fuͤr den Plan des Hrn. Ypsilanti hr vortheilhaft. Allein einer von den Anfuͤhrern, der hh mit den andern zertragen hatte, verließ in der Nacht e herrliche Position von Pyeli, und laͤhmte dadurch , n Erfolg der weisen Dispositionen des Hrn. psilanti.

Am 20. mit Tagesanbruch zeigten sich die Feinde gen 1200 Mann stark, auf der n,. den jzrfern; die 700 Griechen ruͤckten ihnen aus ihren ztellungen entgegen, und Hr. Demetrius Ypsilanti kam it 00 Mann von den Anhoͤhen herab zu Huͤlfe, so ß die Streitkräfte von beiden Seiten gleich waren.

Die Erscheinung und die Flucht des Feindes waren 6 Werk eines und desselben Augenblickes. Die Grie— n, unter Anfuͤhrung des Hrn. Demetrius HYpsilanti, tfogten ihn, mit dem Saͤbel in der Faust, dis unter e Mauern von Tripolitza. Hundert Araber wurden töͤdtet, und dreißig zu Gefangenen gemacht; außerdem n, und Maulesel und drei Kavallerie-Pferde eutet.

Die Griechen haben in diesem Gefechte keinen ein— en (gemeinen) Mann verloren, aber den Tod zweier fern Anfuͤhrer, Georg Gika und Polichroni zu be— gen, die mit unaufhaltsamen Eifer in die Gefahr stuͤzend, gefallen sind. Der Eine von ihnen hatte it der einen Hand zwei Gefangene gemacht, und oste noch einen dritten machen. Dieser stellte sich an 8 ob er sich ergeben wollte, toͤdtete aber den Siegel rch einen Pistolenschuß in der Naͤhe. Waͤre die tellung von Pyeli nicht verlassen worden, so waͤre von n . 2 4 entkommen.

Am 21. schickte Hr. Ypsilanti 23 von den G nen nach Napoli di Romania; die uͤbrigen 3 wundet im Lager geblieben. Als er an demselben gage erfuhr, daß ein feindliches Corps von 3000 Mann gen Mistra im Anzuge sei, brach er sogleich auf, um tvena (seitwärts an der Straße von Tripolitza nach istta) zu besetzen, und den Feind aufzuhalten.

Griechische Flotte. Am 23. Juli hat die zweite Hötheilung unserer Flotte, unter den Befehlen des Eon— Admirals Georg Sachturi den Boiatischen ) Meer⸗ sen verlassen, und sich gegen die Byzantinische Flotte vendet, welche vor Messolunghi, zur Blockade dieses atzes erschienen ist. Am 26. und 27. ist auch die ke Abtheilung unter den Befehlen des Admiral Mi— . Hydra abgeselt, um die Plane des Feindes zu Aus Nr. 136. des Gesetzfreundes, vom 1. Augu st.)

9 Napoli di Romania, den 30. Juli. 2 Hr. Ypsilanti, nach dem Gefechte am 26. d. „600 Mann Verstarkungen erhalten hatte, nahm er

* 1 von Doliana, vährend Zacharopulo und 2 , e. Dan schi Stephani und Hadschi Georgi . rigen Truppen, 2000 Mann an der Zahl, , . . . rveng und Sparta zu decken. ĩ gegen Iͤr Nachmittags griff ein 1000 Mann, worunter 160 Reiter, , , , Corps . Hrn. Ypsilanti in feinen Stellungen an. Der 2 5 sehr hitz ig, dauerte aber nur eine Stunde. ö 6 welcher sich jener Stellung (Doliana) nicht emeistern konnte, ließ 60 Toste auf dem Schlachtfelde und e w. ö. gegen Arachova. t Allein bei Annäherung des Feindes ergriffen di Gebrüder Hadschi Stephani * , Jh 3h) Flucht, und rissen auch ihre Soldaten mit sich fort; . der tapfere Zacharopula blieb mit 50 Mann zuruck, . che ihre Stellung wahrhaft wie Helden vertheidig— . 5655 mußten jedoch der Uebermacht des Feindes ö hen, und zogen sich, nachdem sie sieben Mann ge— ( . drei Pferde erbeutet hatten, zuruͤck. . ( dittlerweile ruͤckte Hr. Ypsilanti mit seinen bob Mann vor, um dem Feind in die Flanke zu fallen. Da . jedoch Avacheva und die Verschanzungen bereits ar hatte, zog sich Hr. Ypsilanti nach Verveng zu— e. 5 a ne; halten konnte, weil die Kavallerie einer and Sei r it 1 rn, n,, ,. ern Seite zugleich mit ihm, Der General Colocotroni, welcher bei Anfang des Ruͤckzuges der Griechen angekommen war, eilte sogleich hinter den Fliehenden her, um sie wieder zu sammeln. Allein dieser tapfere Heerfuͤhrer konnte vor Einbruch der Nacht, mit vieler Muͤhe kaum 500 zusammenbringen, mit denen er, so wie auch Hr. Ypsilanti, umkehrte, um sich dem Feinde entgegen zu stellen. ; Zwoͤlf Griechen schlossen sich, als die Flucht ihrer Kameraden begann, in einen Thurm ein, wehrten sich den ganzen Nachmittag gegen den Andrang der Feinde, toͤdteten 35 derselben, und noͤthigten, nachdem Hr. YIp— silaͤuti und General Colocotroni hinzugekommen waren, die Uebrigen zum Ruͤckzuge, der so eilig war, daß sie nicht einmal ihre Todten mitnehmen konnten. Die woͤͤlf Helden im Thurme theilten unter sich allein die Beute der Erschlagenen, ohne daß ein von denen, welche fruͤher die Flucht ergriffen hatten, es wagten, einen Theil daran zu fordern, indem sie sich ihrer Feigheit schamten, und den Muth ihrer zwoͤlf Kameraden be— , en. welche sich dadurch so viel Ruhm erworben ö Rom, 31. August. Die Militair⸗Commission von Frosinone hat von zwei ergriffenen Raubgehuͤlfen einen zum Erschießen von ruͤckwärts, den andern zum Pran— ger und lebenswieriger Galeerenstrafe verurtheilt. Der Spruch wurde am 25. Juli vollzogen. Neapel, 25. August. In den Gemeinden der Previnz Calabria Citeriore, Rossano und Orsomarso verspuͤrte man nach vorhergegangenen heftigen Ungewit— tern und Regenguͤssen, im ersteren Orte am 25., im letzteren am 27. Juli, ein leichtes, unschaͤdliches Erdbe⸗ ben. In Orsomarso vertrockneten darauf alle Gewaͤsser bis auf die Entfernung von einer halben Meile von den Wohnungen. .

Spanien. Nach den neuesten Nachrichten aus Madrid, in Pariser Blaͤttern, dauern daselbst die Ver⸗ haftnehmungen fort. Viele vormalige Beamte, besonders solche, die vor⸗ dem bei der Berwaltung der Inquisitions-Guͤter ange— stellt waren, finden sich in die Bessteresche Verschwoͤ— rung verwickelt.

Man hat die Bemerkung gemacht, daß auf Bessie— res Neise von Madrid nach Zafrilla kein einziger koͤ⸗ niglicher Freiwilliger aus den Dörfern, wo diese Miliz

Nach der alten Stadt Boea in Lakonien.

aus Angefessenen besteht, sich ihm angeschlossen hat.