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Der ungeheure Wagen, der die Statue Ludwigs XIV. zu Pferde von Paris nach Lyon bringen soll, ist vor acht Tagen von letzterer Stadt abgegangen. Er ist 22 Fuß lang, 85 Fuß breit und 10 Fuß hoch; mit der Statue wird er eine Hoͤhe von 23 Fuß haben. Die Hinterräder haben einen Durchmesser von 10 Fuß und die Vorderräder von 7 Fuß. Der leere Wagen wiegt 3200 Pfund, die Statue 30,000. Zehn Pferde sind erforderlich, um den leeren Wagen fortzuschaffen, und man wird ihrer 30 brauchen, wenn er seine Ladung haben wird. Durch einen kuͤnstlichen Mechanismus wird die Schnelligkeit der Bewegung der Raͤder bei den Abhaͤngen verringert, so daß kein Ungluͤck moͤglich ist. Der Wagen hat 8000 Fr. gekostet.
Es heißt, die beruͤhmte Saͤngerin Mainville-Foder werde wieder hierher kommen.
Fuͤnsprocentige Rente 99 Fr. 80 C. — Dreiprocent.
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London, 10. September. Ueber die entscheiden⸗ den Vortheile, welche unsere Truppen im Lande der Birmanen errungen haben, theilt der Globe und Tra— veller folgendes, nahere Nachrichten enthaltendes Schrei ben aus Sincapore vom 9. April mit, und druͤckt bei dieser Gelegenheit die Hoffnung aus, daß sich die darin enthaltene Nachricht bestäͤtigen moge. „Da ich eine Gelegenheit babe, mit einer franzoͤsischen nach Bordeaux bestimmten Brigg nach Europa zu schreiben, so lasse ich sie nicht vorüuͤber gehen, ohne Ihnen die wichtig, hier so eben angekommene, Neuigkeit mitzutheilen, daß die brittischen Armeen das birmanische Reich bezwungen, den goldfuͤßigen Monarchen zum Gefangenen gemacht, und von seiner Hauptstadt Besitz genommen haben. Dieses Geruͤcht ist von dem brittischen Schiffe Caroline Capt. Johnson in 17 Tagen von Bangkok (der Haupt— stadt und dem Hauptseehafen von Siam) mit Depeschen der siamischen Regierung an ihren hiesigen Residenten nach hier gebracht, welcher letztere sie, sobald sich Ge— legenheit dazu darbietet, nach Bengalen zu senden ge— denkt. Ich yabe die Details, welche in Bangkok be—
kannt waren, saͤmmtlich aus dem Munde des Capitains Johnson, dessen Glaubwürdigkeit nicht in Zweifel gezo—
gen werden kann. Er sagt, daß das Geruͤcht in Bang— kok den Tag zuvor, ehe er segelte, namlich am 20. oder 21. März ankam, und daß ihm der daselbst wohnhafte portugiesische Consul, der sehr im Vertrauen des Vol— kes und des Hofes ist, versicherte, daß man sich auf die Nachricht als Thatsache verlassen koͤnne. Die brit, tische Armee, oder vielmehr die Avantgarde, hieß es, befand sich zur Zeit, als das Schiff segelte, nur drei Tagemärsche oder ungefähr 1060 Meilen von Bangkok, woselbst beinahe jeden Tag um den andern Nachrichten ankamen. Man erzaͤhlte sich von einer Metzelei, welche in einer sehr bedeutenden birmanischen Stadt, die sich unsern Waffen ergeben hatte, statt gefunden haben soll. Es hieß naͤmlich, daß, als der Befehlshaber die Unter— wuͤrfigkeit der Einwohner und der Regierungsbehoͤrden empfangen hatte, er diejenigen von ihnen, die er des Vertrauens fuͤr wuͤrdig hielt, zu Staatsaͤmtern ernannte und ein ziemlich; starkes Detaschement zuruͤckließ um die Stadt in Ordnung zu erhalten. Kaum hatte indessen die Hauptarmee die Stadt verlassen, als die verraͤtheri— schen Birmanen gegen die Soldaten aufstanden und sie alle erinordeten. Sobald die Nachricht von dieser Ca— tastrophe dem Befehlshaber zu Ohren kam, kehrte er zuruͤck und ließ saͤmmtliche Bewohner uͤber die Klinge springen, was dem Reste der Nation einen so panischen Schrecken einfloͤßte, daß, wo er auch immer hin kam, er nichts als Unterwuͤrfigkeit fand, und zur Zeit, als das Geruͤcht abging, hieß es, daß sich das ganze Land unserer Autoritaͤt unterworfen habe und von unsern Truppen occupirt sei. Wenn dies alles wahr ist, so
muß die offizielle Nachricht davon schon in Calcutta an—
gekommen sein, von wo aus wir sie nunmehr täg erwarten duͤrfen.
Wir sind im Stande, sagt der Glebe and Tra ler, der in franzoͤsischen Zeitungen enthaltenen Ben uͤber eine Insurrection unter den Negern in Math (Cuba) zu widersprechen. Vor drei Monaten gah daselbst einige Unruhen, wobei drei Neger ums 8 kamen, aber der Aufruhr wurde sogleich unterdtt Seitdem haben sich die Neger, wie Briefe aus] tanzas vom 14. Juli sagen, vollkommen ruhig verhch
Vorgestern Abend herrschte in den meisten Stirn von Westminster eine egyptische Finsterniß, indem Arbeiter bei den Gaswerken, weil sie mehr Lohn! langten und man ihnen dies nicht bewilligen wi saͤmmtlich die Arbeit verließen.
Das Institut zur Bildung von Handwerkern) vorgestern unter dem Vorsitze des verdienten Doß Birkbeck eine neue Quartalsitzung. Das Gedeihen Anstalt hat selbst die kuͤhnsten Erwartungen uͤbertraß die Zahl der Theilnehmer am Unterrichte hat sich vergangenen Vierteljahre um 525 Individuen verme so daß deren Gesammtzahl gegenwaͤrtig 1483 beth die im Rechnen, in der Mathematik, im Zeichnen in der franzoͤsischen Sprache unterrichtet werden; Fortschritte haben einen hoöͤchst erfreulichen Erfolg h geben; und der finanzielle Zustand des Institut ebenfalls sehr gut, indem das Vermoͤgen durch Sh kungen und Legate vergrößert worden ist. Der Ant dem Doktor Birkbeck fuͤr seine Verdienste um d;el stalt zu danken, wurde mit lautem Beifall aufgenonm— In seiner Antwort hierauf äußerte der Doktor, Beispiel, welches sie gegeben, habe schon in vielen dern Orten den Wunsch zu ahnlichen Unternehmm hervorgebracht, und es seien auch bereits mehrere, dem Muster ihrer Anstalt, gegruͤndete Institute Werden; uͤbrigens freue er sich auch noch, anzeigen koͤnnen, daß stets die groͤßte Ordnung und Ruhe n den Besuchern der Vorlesungen herrsche, wenig dazu beitrage, den wirklichen Nutzen zu er und den guten Ruf des Instituts zu vermehren.
Die von dem ausgezeichneten Kuͤnstler Retsch dirten Zeichnungen zu Goöͤthe's Faust sind bekam hier nachgemacht worden und haben die Bewunden aller Kenner erregt. Der nämliche Kuͤnstler hat
ausgegeben, die einen gleichen Werth haben, und eh falls hier nachgestochen worden sind.
In Edinburg wurde neuerlich vor der Polizei seltsamer Fall verhandelt. Der Angeklagte war Studiosus der Arzneikunde, welcher sich's seit eint Monaten hatte angelegen sein lassen, die Waarenlg ihrer äußern Zierden zu entkleiden, als da sind Na koͤpfe, welche Tabacksfabrikanten auszustellen pfleg vergoldete Uhren von 3 Fuß im Durchmesser, wie! sie bei den Uhrmachern sieht; vergoldete Grashuͤᷣ Raupen u. s. w. Von allen diesen Dingen hatte e seinem Logis eine Sammlung angelegt, welche zuf durch jemanden entdeckt wurde, welcher zu ihm ge gen war, um ihn zu mahnen. Er gestand ein, e Theil dieser seltenen Sammlung zusammengebracht
haben; es zeigte sich aber, daß sie ursprunglich von
nem Vorgänger in der Wohnung angelegt war. Uch wiesen, fuͤnf Stuͤcke entfuͤhrt zu haben, wurde eine Entschädigung von 12 Pf. St. 12 Sh. 6 PM die Eigenthuͤmer, in 10 Pf. St. Strafe und sol Kosten verurtheilt.
Unter der Ueberschrift: Zweikampf, erzaͤhlt in unserer heutigen Tagblaͤtter folgende Anecdote: Jahre 1751 geriethen zwei Offiziere von der Dublĩ Garnison beim Glase Wein uͤber einige Frauenzim! in Wortstreit und am folgenden Morgen sandte
Esche hieselbst
welches n
16 Blaͤtter zu Schiller's Kampf mit dem Drachen h
eine dem anderen eine Ausforderung zu, welche di
it nachstehenden Zeilen erwiederte:
konnen.
shaft erkennen wird.
g, und man sollte in Erwaͤgung ziehen,
eischt. Bruͤssel, 12. September.
straeich war, ganz befreit. Von diesen werden taͤg⸗ 20 bis 30 entlassen. Der Staatsrath hat am 6. seine letzte Sitzung in siger Residenz gehalten und sftigen Monats wieder im Haag versammeln, wo— 1 zu der Zeit saͤmmtliche Minister eingetroffen sein rden. Bremen, 15. September. Die in dieser Stadt kurzem erfolgten Todesfalle einiger jungen Per so⸗ in der Bluͤthe der Jahre, hatten zu dem sehr be— uhigenden SGeruͤchte die Veranlassung gegeben, als eine ungewoͤhnliche und gefaͤhrliche nkheit. Der Professor und Physikus Heinecken widerlegt hes in unserer heutigen Zeitung, indem er ausein— rsetzt, daß die Krankheit, woran hier mehrere Indi, en erkrankt und einige wenige gestorben sind, keine ewoͤhnliche, sondern eine der Jahreszeit und dem n Sommer, den wir gehabt, angemessene Krankheit gallichtem Character fei. Vom Main, 12. Sept. Nach den bisherigen Er— issen der Frankfurter Messe sind die Seiden⸗, Wol— und Baumwollen-Fabrikate seit der vorigen Oster— e im Preise gestiegen, wiewohl in ungleichen Ver— nissen; die wollenen Tuͤcher am Meisten, Schweizer mwollen-Wagren vielleicht am Wenigsten. Es ließe dieses Verhaͤltniß wohl schon aus den Preiswand⸗ zen erklaͤren, welche die Urstoffe zu beiderfei Erzeug⸗ nin der Zwischenzeit erfuhren; allein es treten noch nere Umstaͤnde hinzu, welche diese Wirkung modi— n. So konnte an mehreren niederlaͤndischen Fa⸗ uten aus Wassermangel nicht gewalkt werden; die ikanten waren daher im Laufe des Sommers nicht Stande den eingegangenen Bestellungen zu genuͤ⸗— wodurch sich die Nachfrage zu ihren Gunsten mitt— eile vergroͤßert hat. Noch jetzt, wiewohl solchem gel seitdem abgeholfen wurde, sind von manchen ikanten Waarenlieferungen zu leisten, die bereits Monat Mai verlangt worden. Auf die Messe selbst bis zur vorigen Woche nur wenig Tuch aus jenen nden gekommen. — Hinsichtlich der Seidenwaaren . man, der ergiebigen Erndte ungeachtet, einen . von 7 bis 8 Proz. Als Ursachen giebt man heils den groͤßern Absatz, den die franzoͤsischen Sei— aaren auf den Markten Englands und Amerika's „ theils die Erhohung der Handloͤhne, welche die beiter, wenn auch nicht uͤberall durch so gewalt⸗ Rittel, wie zu Rouen in Frankreich,) zu erzwin⸗ rmochten. — Englische Metall, und Stahlwaaren
s Mein Herr! Ich chne es als ein besonderes Gluͤck, durch die Officiere 18 Soldaten, welche Zeugen meines Benehmens bei ontenoy waren, den Beweis meines Muthes fuͤhren Wenn es Ihnen beliebt, so mögen Sie eine Ablehnung Ihrer Ausforderung zu verbreiten d mich als einen feigen Schuft zu brandmarken su— en; ich bin jedech vollkommen uͤberzeugt, daß Nie— and mich suͤr schuldig halten, Jedermann Sie fuͤr Der Gegenstand unseres Wort— echsels war eine Kleinigkeit; das Blut eines Solda— sollte fuͤr einen edleren Zweck aufgespart werden. be ist blind, Groll kleinlich und Geschmack eigensin— daß ein ord, obwohl man ihn mit dem truͤgerischen Scheine Ehre umhuͤlle, immer ein Mord bleibt und Rache
Se. Maj. der Konig t an seinem Geburtstage 700 Judividuen im Gefan— ihause in Gent, einen Theil ihrer Strafe entlassen, d ob andere Sträflinge, die fuͤr kleine Vergehen ein ogen worden, und deren Betragen im Gefangenhause
wird sich am 3. des
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66. doch läßt sich die Differenz noch nicht mit Be— stimmtheit angeben. — An Wolle schäͤtzt man die der—
maligen Vorraͤthe auf et wa 6600 B ; ö im Stei allen; im Steigen, und m len; ihr Preis ist
au glaubt, daß jene Vorraͤthe in Kurzem vergriffen sein durften, d 1. a die Nac r keineswegs abgenommen hat. e z. is roc . St. Petersburg, 6. September der an unserm Hofe accke 4 schafter, Lord Disbrowe, wieder hier ein. Mit Anfang 1826 ist die Aufhebung d z Leibeigenschaft aller Bei hebung der frühern vohner de ee Provin . h r Ostsee, Provinzen Am 2. Jun
9 traf ditirte Großbrittannische Bot⸗ von seiner Reise nach Finnland
i hat man abermals in den Berawer ken von Slatousk (Gouvernement Perm) 25 8 r. e ng, Goldes, 2 Pud 26 Pfund 13 Solotniks i,, Das groͤßte dieser Stuͤcke wog fast Rußland hat im vergangenen Jahre nach den Ver— einigten ard Am eiern f k . 6 ö ö Erzeugnisse ab gesetzt. ;
rag, 10. Sept. Die diesjährige oͤffentliche Pruͤ— fung der Zoͤglinge des hiesigen , instituts wurde am 2. August 1. J. abgehalten, wobei das zahlreich versammelte Publikum sich abermal uͤber— zeugte, welche erwuͤnschte Fortschritte die Schuͤler in allen fuͤr sie bestimmten nuͤtzlichen Kenntnissen, auch in dem abgewichenen Schuljahre gemacht, und mit welcher Sorgfalt die Institutsvorsteher bemuͤht sind, diese wohl— . und Bildungsanstalt, so weit es die Fond⸗ räfte derselben nur immer ge on Zei i zu vervollkommnen. Kö . Die fuͤr das Jahr 1824 gelegte Kassarechnung der— selben gewaͤhrte die angenehme Ueberzeugung, daß ihr Fond auch in dem genannten Jahre ber der'menßchen— , . werkthaͤtigen Unterstuͤtzung
Institutswohlthäter, so wie d i Wi k vermehrt worden ist. r n,
Pressburg, 6. September. Die auf Allerhoͤchst Anordnung, Behufs der leichteren , 4 beiden Donau Ufern, fuͤr die Dauer des Reichstags von einer Abtheilung der Kaiserl. Koͤnigl. Pontoniere erbaute stehende Schiffbruͤcke wurde am 2. d. zusammen⸗ gefügt und ist seit diesem Tage der Benutzung sowohl fur Fußgänger als auch aller Arten Fuhrwerks eroͤffnet. Sie ruht auf 32 Schiffen, ist 148 Klafter lang, 24 Schuh breit und hat eine doppelte Fahrstraße.
„vom 9. September. Unsere Stadt gewinnt nun stuͤndlich ein regeres Leben. Der groͤßte Theil der Abgeordneten zum Landtage ist bereits hier, die wenigen noch fehlenden, worunter auch die hoͤchsten Magnaten und die Landesstellen treffen morgen und uͤbermorgen ein, da nach den allerhoͤchsten Bestimmungen auf den Sonntag der Landtag seinen Anfang nehmen soll. Spanien. Privatbriefe aus Mabrid vom 1sten September (in Pariser Blattern) melden, daß der General- Polizei⸗Intendant Recacho gleich nach seiner am 30. August Abends erfolgten Ruͤckkunft von San Ildefon so sich nach dem Buͤreaux des Ministers der Gnaden und der Justiz begeben hat, wo dann die Be— amten bis in die spaͤte Nacht hinein beschaͤftigt gewesen sind. — Man wundert sich, daß Hr. Recacho von San Ildefonso zuruͤckgekehrt ist, ohne eine Gunstbezeigung erhalten zu haben; man schreibt solches seinem uͤblem Vernehmen mit dem Minister Calomarde zu, der sich bis jetzt im Ministerium erhalten hat.
Hr. Gordon, der Secretair der Kammer des Raths von Castilien und Praͤsident der obersten Reinigungs— Junta fuͤr Civilbeamte, dessen Verhaftung letzthin ge— meldet worden, wird aus der bisherigen mit allen Be— quemlichkeiten versehenen Haft im Adels-Seminar nach
—
zuch um ein Merkliches theurer, als in der Oster⸗/
dem Gefaͤngniß Carcel del Corte gebracht werden. Wie