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richtet und mehrere mit 3ucker beladene-Schiffe sind un—
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tergegangen. Man glaudt, der Schaden, den die Pflan⸗ zer erlitten, werde die gegenwärtige und auch nech die folgende Eindte verzögern. Zu Portorico soll auf der. ganzen Insel ein unberechnenbarer Schaden entstanden fein. Die schone Laffceerndte ist verschwunden, und sammiliche Schiffe rund um die Insel sind entweder verloren gegangen oder gestrandet. Unter den erstern sind drei bis vier deutsche Schiffe, einige mit, andere
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ohne Ladungen. Eine zahllose Menge Häuser ist zer— stöͤrt worden. Zu St. Kitts und Nevis sieht es auch schlimm auf den Plantagen aus. Die meisten Mühlen sind schwer beichädigt. Das junge Zuckerrohr zu nach,
der gegenwärtigen Erndte so gut wie vernichtet, da die Muͤhsen nicht so Ichnell wieder hergestellt werden konnen und das Rohr unter der Zeit verdorben sen wird. Ueber die Zerstörungen auf Guadeloupe wollen wir einen Brief aus VBasseterre vom 29. Juli selbst reden lassen:
„Unsere ungluͤckliche Stadt und den größten Theil der Colonie hat ein schreckliches Ungtuͤck betroffen. Ein Orcan, furchibarer, wie irgend einer in den Jahrbuͤchern dieser Insel erwahnte, verwandelte Besseterre in weni— gen Stunden in Linen Truüͤmmerhaufen. Am 26. um 5 Uhr Morgens zeigten uns verschiedene Vorzeichen das Annahen der Zersidcung an. Das Wetterslas fiel einige Linten unter Sturm, und der Wind bließ stoßweise und wirbelud. Die Ueberschwemmung des Graestusses, der uͤber das Geländer der Brücke stieg und in Sirdömen in die Straßen floß; eine wuͤthende Fluth nebst Erdbeben; das Einstuͤrzen von Haäͤusern und oͤffentlichen Gebäuden; die groͤßsten Bäume mit der Wurzel ausgerissn. — Dieses zusammen bot den furchtbarsten Anblick dar, woran ich ohne Schaudern nicht denken kann. Das Land hat ebenfalls seyr gelitten. Häuser, Maschinerieen, Baume, alles ist zerstoͤrt. Unsere ungluͤckliche Stadt mit ihrer Nachbarschaft, vor wenigen Tagen noch so blühend, ist jetzt nur eine große Ruine. Eine Menge Menschen sind unter den einstuͤrzenden Haäusern zerschmet— tert ober von dem Fluß weggefüͤhrt worden. Wir sind jetzt mit Hinwegräumung des Schuttes beschaͤftigt, un— ter welchem schon 150 Leichen, und unter diesen mehrere ven sehr angesehenen Leuten der Jusel hervergezogen sind. Zu Basseterre sind 500 Häuser zum Theil abgedeckt, zum Theil ganz zerstoͤrt, und die stehen gebliebenen haben meyr oder weniger gelitten.“ „Das Regierungsgebäude, der Justizpallast und andere der schoͤnsten oͤffentlichen Gebäude, sind groͤßten— theils zerstoͤrt. Ein Theil der Wälle des Forts Riche— pause ist niedergestuͤrzt u. J. w. Die Regierung hat unmittelbar Befehle zur Eröffnung der Hafen der Co— lonie erlassen.“ .
London, 24. September. Vorgestern d. wurde im auswärtigen Amte von 2 bis 5 Uhr Kabinetsrath gehalten; bote Ruff an den Lordkanzler nach Encombe in Dor— setshire abgesandt.
Gestern früh ging Graf Liverpool nach Windsor ab. Heute Mittag wird wiederum ein Kabinetsrath gehalten werden. Man ist in sehr gespannter Erwar— tung, hinsichtlich des von den Ministern zu fassenden Beschlusses üder die Aufloͤsung des Parlaments.
Am 21sten Nachmittags hatte der Kaiserl. O ster— reichische Gesandte, Fuͤrst Esterhazy, geraume Zeit Ge— schaͤfte mit dem Minister Canning im auswaͤrtigen
Amte. Ein Brief aus Portauprince vom 31. Juli enthalt die unverbuͤrgte Nachricht, daß Praͤsident Beyer Spa, nien eine Aßstandssumme fur seinen vormaligen Anutheil Haiti's bieten lassen wolle.
Amerikanische Zeitungen bis zum 2. d. M. bringen uns Nachrichten aus Buenos Aires vom 8. Juli, wo
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nach dessen Beendigung wurde der Koͤnigs-
stem Jahre ist mit der Wurzel ausgerissen und cas Uebrige tern Orte zu Ende.
sich einige Tage vorher das Brasil. Geschwara fur nothig gehalten, den Zins von den Scheinen höher Arm. Lobo, aus der Fregatte Maria da Gloria, zu stellen. Die beabsichtigte Würkung, namlich Ver— Corvetten, drei Kanonen Briggs, einem Schone trauen zu den Mitteln der Regierung, ist erfelgt und drei Kanonen Booten best:heud, auf die äußere es werden, nach der Meinung der am besten Unterrich— gelegt hatte, und unter dem Vorgeben, Seeram] teten, nicht mehr als eine Million Pft. St. auszuzah— dern zu wellen, die pasfirenden Schiffe visititie. len sein. . . Admiral sandte einen Officier ans Land, um zu Hr. Cas. Périer befand sich am 21sten auf unsrer langen, daz Buenos Aires alle Ansptüche auf Boͤr e. vidto ausgebe und den Kaiser als rechtmäßigen V Consols 85. desselben anerkenne. Die Antwort war: praälimiy Bruüussel, 21. September. Se. Maj. unser Koͤ— muͤsse das Geschwader zurückgezogen werden, ehe niz haben zu Großkreuzen des Belgischen Loͤwen Ordens unterhandeln koͤnne. Der Verkehr mit Mont ernannt, die Prinzen Karl und Albrecht von Preußen, war effen, wie gewohnlich, aber alles Geschäft a ten Herzog von Cumberland und den Fuͤrst von Witgen— In der Banda waren Wen stein; zum Kommandeur des Wilhelms-Orden den Koͤ— und Eolonia fortwährend von la Valleja zu Lan nig!. Preuß. General⸗Major von Witzleben. geschlossen. Von-General Sucre war an den Cr — Die Englische Jacht the Reyal Souvereign, an die amtliche Nachricht eingegangen, daß die Bras) deren Bord der Herzeg und die Herzogin von Clarence Truppen die Provinz Chiquttos am 26. April sich besinden, ist mit dem Dampfschiff Kemet bet der und die Fahne der Plata Provinzen beschimpft h Ebbe in voriger Nacht unter Segel gegangen. worauf er, der 15,000 Mann zu seiner Veirs — Der Graf Duͤtois de Ghisignies ist am 18. hatte, eine hinreichende Macht abgeschickt, um eie Abends im Helder angekommen, und hat sich am 19. silier wieder zu rertreiben. Hierauf wurde G auf der Konigl. Fregatte Bellona eingeschifft, die ihn Alvear von Buenos-Aires mit einem Auftrage q nach Batavia uͤberfuͤhren soll. neral Sucre geschickt. Aus der Banda waren za Der Resident und Militair⸗ Commandant zu Pa⸗ geordnete zum Plata-Congreß eingetroffen. Geri dang, Oderst v. Stuers, ist von der Regierung zum Valleja hatte ein Baltimoresches Schiff gekauf Ostindischen Commissair ernannt worden, um im Na— als Kaper ausgeruͤstet. nen Sr. Maj. des Koöͤnigs das Fort Marlborough und Der Portug. General Araujo e Silva zeigt! Bencoolen in Besitz zu nehmen, welche England, dem General Sucre aus seinem Hauptquartier in Suk lezten Tractate zusolge, an die Niederlande abgetreten am 26. April an, daß et Chiquitos vermoͤge inshat. Am 28. Maͤrz hat sich der Oberst in Batavia dasselbe ehrenvellen Capitulation eingenommen rm hach seiner Bestimmnng eingeschifft. Die Expedition derselben unter einstimmigen Acelamationen der esteht aus einer Corvette und einer Brigg, mit 400 M. wohner mit dem großen Reiche Vrasilten eim besatzung. Sobald unsere Flagge zu Bencoolen wehen habe, weshalb er sich aller Feinoseligkeiten, die ird, begiebt sich der Oberst v. Stuers nach Natal, um abzuweyren wissen warde, enthalten solle. Dem hach dieses in Besitz zu nehmen, so daß Lie ganze O st⸗ tair-Besehlshaber der (Plata) Provinz Sta ääste der wichtigen Insel Sumatra, die früher Eng— zeigte er zugleich an, daß wenn derselde sich nich nd mit zugehoörte, hinfuͤhro einem und demselben verhalte, er kommen, ihn und seine Truppen cepter gehorchen wird. Beim Abgange der Briefe ten und zum Denkmal fuüͤr die Nachwelt in deg on Padbang herrschte dort velltommene Ruhe. Die Sta. Cruz keinen Stein auf den andern lassen L Malaten legten sich mit Eifer auf Ackerbau und Han— Nach der Lima-Zeitung kam Adm. Rosamel Hel, welcher letztere schon sehr bluͤhend war. Koͤnigl. Franzoͤst. Fregartẽè Marie Therese am 16 St. Petersburg, 20. Sept. Am 13. d. haben in Corillos an, verlangte und erhielt am 18. in Be. Maj. der Kaiser ihre Reise in die suͤdlichen Pro— dalena eine Zusammenkunft mit Belivar, welch inzen des Reichs angetreten und begeben sich zuerst nach zu dessen Zufriedenheit zu gereichen schien. Taganrog. . Ueber Jamaica haben wir Berichte aus A Der vor kurzem hier angekommene Befehlshaber vom 20. Juli, und Peru vom 1. Mai. Außer nes jweiten Armee-Corps, Graf von Wittgenstein, wird lumbischen Ministern waren auch drei Peruanisch ächstens wieder an seinen Posten zuruͤckkehren. allgemeinen Americanischen Congresse in Panama Der K. Oesterr. Botschafter, Graf Lebzeltern, traf kommen, auf welchem Herr Alaman Mexico un m 10. d. von seiner Badereise nach Reval wieder Melina Guatimala repraäsentiren wird. Herr OMmier ein. aus Guayaquil war zum Celumb. Gesandten am Unser Consul zu Leipzig, Staatsrath Freigang, ist gen Königl. Hofe ernannt. General Consul füuͤr das Koͤnigreich Sachsen geworden. Bis zum 5. Juni war Callao noch nicht uͤbet Der bei der K. Russischen Gesandtschaft in Ber— Vorgestern war die halbjährliche Versammlin in angestellte Rath Voöͤlkersahm ist zum Collegien-A1sses— Bank-Aetionaire, welche aber keinen bedeutende lor, der General-Adjutant, Graf Orlow Denissow, an fluß auf die Stocks hatte. Die umlaufenden ie Stelle des wegen Kraͤnklichkeit entlassenen Grafen bettagen c. 18,200,006 Pfd. St., oder etwa 1 ambert zum Chef des 5ten Reserve-Cavallerie⸗ Corps, Pijd. St. wenlger als im vorigen Jahr. Der nd die Obersten Bibikow und Guéroi sind zu Fluͤgel⸗ Belauf der in drei Monaten verkauften Staatskäm ldjutanten Sr. Maj. des Kaisers ernannt worden. scheine ist nicht uͤber 670,000 Pfd. St. Die alf Der Stallmeister des K. Hofes, Fuͤrst Dolgorucky, pothek ausgelichenen Gelder betragen nicht uͤber 1,1 at sich eines sehr schmeichelhaften Allerhoͤchsten Reseripts und die auf Stocks 480,600 Pfd. St. So daß! ür bedeutende, von ihm gemachte Ersparnisse, in den haupt gar keine bedeatenden Aenderungen erschs on ihm dirigirten Hofmarställen und der Hofequipagen— Ein halbjahriger Dividend von 4 pCt. wurde einstommittee zu erfreuen gehabt. mig beschlessen. . Der Director des Berg- und Salz-Departements, Am Dienstag war der letzte Tag zur Umtaus birklicher Staatsrat, Karnejew, ist zum Mitgliede der von eingerufenen Schatzkammerscheinen gegen berschuldirection ernannt. odergueue Scheine, welche bevorstehende Frist beh Der Divistons-Chef, General-Lieutenant Lisanewitsch lich so sehr auf den Fall derselbn gewurkt hatte, er erste, ist mit Tode abgegangen. Minister hatten fur jeden Fall sechs Millionen in Am 11. d. wurde hier das St. Alexander ⸗Newsky—
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Spanien. Die Etoile enthält folgende Nachrich— ten aus Madrid vom 13. Sept.: Der General Kapi— taine von Grenada, D. Joseph Alvarez Campana, hat in dieser Statt eine Verschwoͤrung gegen die souverai— nen Recht: des Koͤnigs, unseres Herrn, entdeckt. Sie wurde von einem Faͤhndrich des 3ten Kavallerie-Regi— ments und drei anderen Offiꝑeieren, nebst einigen Ver⸗ trauten von Bessis es angestistet. Sie hatten den kuͤh— nen Plan gefaßt, ihren eigenen Odbristen zu versühren; aber von zwei Unterofsteieren, Namens Crescenzid Sae; und Michel Vilches, wurde alles in Zeiten entdeckt. Der Konig hat auf die Nachricht von diesem verbre— cherischen Umtriebe Befehl ertheilt, so schleunig als moglich, nach Maßgabe der Dekrete vom 17, und 21. August uber die Schuldigen zu richten.
Zwei oder drei Officiere der Garnison von Telosa hatten das Complot gemacht, diesz Stadt am 27. Au⸗ gust in Aufruhr zu bringen. Nach Einigen war es auf Vernichtung der Negros abgesehen; nach Anderen wollte man sich eines Jeden entledigen, den mau zu beseitigen fuüͤr gut finden moͤchte. Der Gouverneur vom Platz erhielt daruͤber von dem Schloß-Comman— danten, dem man Anträge gemacht hatte, Nachricht, in deren Folge er die geeigneten Anstalten traf. Die Häuß— ter des Complots sind verhaftet und werden nicht lauge auf die verdiente Bestrafung warten. — Wer sich einen Reyalisten nennt und dem König ungehorsam ist, der ist nichts weiter als ein verstellter Revolutiongir. Den Maaßregeln der Minister, in die Se. Maj. ihr Ver— trauen gesetzt, entgegen zu arbeiten, heißt offenbar, sich füͤr einen Aufruͤhrer erklären.
— Der Konig hat, auf die Vorstellungen des fran—¶ zoͤsischen und oͤsterreichtschen Geschaftstraͤgers, mittels Deerets vom 17. August die fruͤheren Douanen-Regle— ments wieder in Kraft gesetzt, wonach kein Haus eines sremden Kaufmanns, der wegen Contrebande in Ver— dacht ist, ohne Dazwischenkunft des Consuls seines Fuͤr— sten, durchsucht werden darf.
Die Zeitung von Madrid enthaͤlt heute ein Schrei⸗ ben aus Lissabon, worin die im dasigen Hafen erfolgte Ankunft des portugiesischen Fahrzeugs Trajan von Rio— Janeiro gemeldet wird. An letztgenanntem Orte wurde Alles zum Empfang Sir Ch. Stuarts vorbereitet, des⸗ sen Mission, wie es heißt, die baldige Beendigung der Zwistigkeiten zwischen Portugall und Brasilten hoffen läßt. Man macht die Bemerkung, daß in jenem Arti— kel der Regent D. Pedro nur der Kronprinz ge— nannt wird. .
— Zu Cadix hat man Nachricht erhalten, daß der Dey von Algier ein sehr strenges Ediet gegen den un— erlaubten Schießpulverhandel erlassen hat, der zu Bona von der Mannschaft der europaäischen Schiffe betrieben wurde. Auch hat der Dey die Schenkhaͤuser jener Stadt schließen lassen, wegen der häufigen Unordnungen, die durch den Mißdrauch des Weins und der starken Ge⸗ traͤnke veranlaßt worden,
— Seit dem 26. August erscheint zu Cadix eine, dem Handelsverkehr insbesondere gewidmete Zeitschrift, unter dem Titel: El commercio de los dos mundos. Sie wird alle Freitage ausgegeben.
In dem Blatte vom 2. Sept. befindet sich eine Bemerkung uͤber den schändlichen Martinez, der das Linienschiff Asta den Columbiern Uüͤberliefert hat- Dieser Mensch war noch vor wenig Jahren Handels Pilot und zu Lima wohnhaft; späterhin befehligte er ein spanisches Corsarenschiff in der Sudsee.
Die brittischen Fabriken. Unter dieser Ueberschrift brachte unlängst die in London und Stuttgart gleichzeitig erscheinende Monats— schrift Brittaunia, folgenden Aussatz:
noten zur Verfugung der Treasury gestellt, aber ssst aufs feierlichste begangen.
Nein — es ist nicht immer wahr, daß die Bluͤthe