1825 / 237 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 11 Oct 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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Einnahme von Arracau erstat— teten Berichte des Generals Morrison, ist die. 10 000 Mann starke Birmanische Armee, welche die Paäͤsse zu dieser Hauptstadt vertheidigte, ganzlich zerstreut und aufgelost worden. Die Anhoͤhen, welche man nehmen mußte, waren 350 bis 400 Fuß hoch; an 160 Engli— schen Meilen Weges und viele Moraͤste mußten wegdar gemacht und uͤber unzaäͤhlbare Fluͤsse und Baͤche Bruͤcken geschlagen werden; aber alle diese Schwierigkeiten wur- den mit der beispiellosesten Ausdauer gluͤcklich besiegt. Die Haͤupter der Eingebornen haben sich freiwillig unter, worfen, nur die eigentlichen Albaneser sind, hoͤchstens 1000 M. stark, tiefer in's Innere gezogen. Außer allen Arten von Waffen und Kriegsmunition wurden 28 ei⸗ serne und metallene Kanonen nebst 8 Drehbassen er— obert. Dagegen hat sich Sir Archibald Campbell, zufolge Nachrichten aus Bombay vom 15. Mai, in der Mitte Marz, wegen der Schwierigkeiten, die sich dem General Eotton entgegenstellten, etwa 50 Engl, Meilen auf Donabew zuruͤckgezogen. Am 3. April wollte er in Vereinigung mit der Abtheilung anter diesem General Donabelv angreifen, wozu beinahe 100 Kanonen zusam— mengebracht waren. Die Einnahme von Arracan ist in ganz Ostindien mit Freudensalven gefeiert worden. Die Birmanen haben nun bereits in diesem Kriege die fruͤ her eroberten Reiche Assam, Cachar, Arracan und Pegu verloren.

In Folge des Sieg Gouverneur von Indien bezeugungen ertheilt.

Nach dem uͤber die

es bei Arracan hat der General— Lord Amherst, viele Gnaden— Viele zum Straßenbau verur— theilte inlaͤndische Soldaten erhielten ihre Freiheit, so wie ein Regiment die Fahne wieder, die ihm nach dem Aufstande von Barackpore abgenommen wurde ꝛe. Die Militair-Depeschen, welche zuletzt aus Indien gekommen, sind, wie die Times bemerken, „von etwas demüthigenderer Art, als alle, die wir bisher noch von dem Schaupratz des Krieges mit den Birmanen erhiel— ten. Ungerechnet die Geschicklichkeit und den Muth, welche bei Bewuͤrkung der Einnahme der Hauptstad: Arracan durch General Morrison (am 1. April) bewie⸗ sen zu sein scheinen, ist die Brittische Macht durch ih— ren Sieg in eine, das Meer beruͤhrende Stellung auf dem Birmanischen Gebiet gebracht worden; im mer aber ist es noch nichts mehr als eine Stellung an der Kuͤste. Es ist kein Haltpunkt im Innern, noch ein. Fottschritt auf der Straße nach des Feindes Hauptstadt gewonnen worden. Ein auffallender Umstand in allen diesen Er— zählungen von der Kriegfuͤhrung der Birmanen ist die bewundernswerthe Wahl, welche ein rohes Volk unver— anderlich in seinen Kampfstellungen trifft und die Thäͤ— igkeit und Regelmäßigkeit, womit es den Vortheil der Stellung noch durch die Regeln militairischen Wissens vergroͤßert. Dennoch sind, bei allem seinem Vorzuge des Otts, der Anzahl und der Kenntniß des Bodens, die kühne Unternehmung, 10,000 dieser Krieger verglei— chungsweise nur mit einer Handvoll Brittischer Solda ten ünd Seapoys anzugreifen, der rasche Erfelg und mäßige Verlust, womit die Unsrigen jene aus ihren mei⸗ stechaft gewählten Stellungen vertrieben, in gleichem Grade Dinge, wozu wir uns Glück zu wuͤnschen haben. Bestände ein Krieg unter den Wendekreisen bloß aus Ge— fechten und wenig oder gar keinen Maͤrschen, so wurde unser Beginnen eines Feldzuges wider einheimische Mächte weniger sorgliche Betrachtungen erwecken, als es die Erfahrung bisher geze

igt hat.“ Die englisch ostindische Kompagnie hat mit lebens— werther Politik die Zahl

der Lehrer bei jedem ihrer, aus Eingebornen bestehenden, Regimenter um zwei ver⸗ mehrt, und,

um den Wetteifer zum Studiren bei den Soldaten anzufachen, veror

duet, daß in Zukunft kein Seapoy zum Unteroffizier erhoben werden soll, (es wäre

er nicht zum wenigsten eine chen (Persisch oder Hyndu) Ueberhaupt scheint die weiter fortzuschreiten. steher des Kollegiums zu zuͤglich zur Erzie bestimmt war,

von den gewohnlichen Sy lesen und schreiben koͤm Geistesbildung in Indien im Dem fuͤnften Bericht der V Serompore zufolge, welches hung eingevorner christlicher Juͤnglin hne jedoch Hindus und Mohamed

befanden sich in demselben ein Mohamedan

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davon auszuschließen, Hindus, wovon acht Braminen,

3 in der Vorbereitungsschule wa as Studium des Sanskrit! durch abzukuͤrzen, daß man, statt der Hinduschen! welche den Studirenden 1009 grammatische Regeln der zu lernenden Sprache selbst abgefaßt, auswen lernen läßt, ehe sie ihn zum lesen zuläßt, und R mit einem aͤußerst schweren Gedicht anfängt, die Regeln ins Bengalische uͤbersetzt, und eine jede

leichten Erlaͤuterungssaͤtzen begleitet hat, die die R linge allmählig lesen und uͤbersetzen. Auch sucht

durch den Unterricht in den Naturwissenschaften

Hinduismus zu bekämpfen, welcher auf falsche N ansichten gegruͤndet ist. Inzwischen schienen die dus doch die Wichtigkeit des Unterrichts noch nicht

pfunden zu haben, indem die Juͤnglinge noch ost

ihren Studien abgezogen werden. Auch bed auen Bericht den Mangel an belehrenden Lesebuͤchern in Landessprache zum Gebrauch der Schuͤler außer den terrichte; und der Ausschuß hat deswegen beschlu jahrlich eine gewisse Anzahl von Uebersetzungen enn scher Geistesproduete herauszugeben, und zwar mir schichtswerken den Anfang zu machen. Zu Calcutt sich auch ein Verein gebildet, dessen Zweck es viele von den Knaben europaischer Abkunft (Indo ten) wie moglich Handwerke lernen zu lassen,

dadurch geschickt zu machen, ihr Brod im Lam verdienen, und die Gefahr zu vermindern, die der tischen Herrschaft von den vielen Tausenden armer n ßiger und unerzogener Menschen dieser Klasse⸗

wovon das Land bereits wimmelt, und die, i n Stand ihrer Eltern stolz, große Anspruͤche machn es schwer ist zu befriedigen.

Zu Sincapore ist Ende Maͤrz das Schiff Sh aus Bangkok in Siam angelangt. Der Koͤnig von hatte an den jungen Beherrscher Siams, bald nas! Tode seines Vaters, ein Schreiben gesandt, worn ihn um seinen Beistand gegen die Englaͤnder ers und sich erbot, alle fruͤhern Zwistigkeiten zu vern und, zum Beweis seiner Freundschaft, selbst i Verbrennung der verstorbenen Fuͤrsten nach Sin tommen. Die Siamesen haben aber, trotz die set erwarteten Anerbietens beschlossen, treu mit den! laͤndern zu halten und ein Heer von 30,000 Mam Feld ruͤcken zu lassen. Die Officiere und die schaft des Shannon konnten nicht genug die ihne den Siamesen bewiesenen Freundschaftsbezeigun n

ben. Ein auf Banca ausgebrochenes bösartig ber raffte viele Europäer und Chinesen weg.

Aus Lima haben wir Nachrichten bis zum 21. erhalten. Bolivar hat am 16. Mai zu Arequiz! gendes wichtige Decret erlassen: 1) Die vorm Spanischen Provinzen von Ober-Peru sollen, in des Decrets des Generals Sucre, eine all gemein

sammlung bilden, um sich frei uber ihre Angelegenn und die Regierungsform, nach dem Wunsche du ziehenden Gewalt der Vereinigten Provinzen an plata Strome, und der besagten Provinzen selbf. u sprechen. 2) Die Berathschlagungen dieser Ver

ung sollen erst bei der näͤchstsährigen Installitun neuen Congresses von Peru sauctiontrt werden;. Provinzen von Ober Peru sollen

unmittelbar unter dem Oberbesehlsha

men 54, wovon 1 Man hat sich bemuͤht, d

in der Zwisc ber der Beftann

denn, daß er im Felde große Tapferkeit hewiesen,, wenn

drei Juͤnglinge von Garrow und A0 Christen, zus

lrmee, General Sucre, stehen. 4) Die Beschluͤsse des zuverainen Congresses von Peru vom 2ten Februar ollen, ohne die mindeste Abänderung, in allen Theilen sollfͤhrt werden. 5) Die Provinzen von Ober-Peru ollen in der Zwischenzeit, bis zur Einsetzung des Pe. uanischen Congresses, keine andre Centralgewalt, als ie hoͤchste Regierung jener Republik, anerkennen. 6) Der General-Secretair ist mit der Vollziehung dieses Decrets beauftragt. Adm. 1 9 . Uebertretung der on Seiten der Regierung ihm ert e mer im Verhaft. ** baelten elch e mac Am 24sten April hat der Finanzminister Pando der segierung einen Entwurf fuͤr die Organisation der Fi— nzen von Peru vorgelegt. Die inlaͤndischen Schul— en sollen gaͤnzlich von den im Auslande contrahirten trennt und, zur Bildung eines Tilgungsfonds, ver— hiedene Zoͤlle, der Ertrag aus dem Verkaufe der Berg— erke und Laͤndereien, die Stempel-Einnahmen, der der egierung zukommende Antheil am Zehnten () und der rtrag des Schießpulver, Monopols verwandt werden.

Die Regierung hat bereits mit einer Brittischen esellschaft zur Beatbeitung der Pasco-Bergwerke ei— n Vertrag auf 25 Jahre abgeschlossen. Die Gesell, haft zahlt jaͤhrlich 15,0900 Piaster und 30 Procent n . . . Ertrage.

Die Nachrichten aus Buenos-⸗Ar . Ayres gehen bis

Aus der Banda Oriental waren daselbst officielle achtichten über eine Niederlage angekommen, welche je Abtheilung Brasilianischer Truppen am Sten Juli

Perdido erlitten. Die provisorische Regierung je—

Provinz hat ihren Sitz in Florida, wo der groͤßte eil der Abgeordneten aus den Distrieten versammelt

Die Brasilianer, unter dem Befehle von Abreu d Vatreto, 1500 bis 2000 Mann stark, sind wieder er den Rio Negro gegangen. Die Patrioten waren h0 Mann stark, und man sah taglich einem neuen fechte entgegen. Unter den von Rio abgeschickten uppen soll große Sterblichkeit herrschen.

Bei der Legung des Grundsteins zu dem Denkmal s großen Schottischen Reformators Knox zu Glasgow, rden nicht nur, wie dies bei ahnlichen Fallen zu ge— ehn pflegt, Muͤnzen der jetzigen Regierung, sondern ch in einem luftleeren Gefäße 6 Glasgow - Zeitungen, szüge aus den statistischen Tabellen der Stadt, eine sammilicher Pfarrgeistlichen Glasgows seit der Re—

ztion; eine Adbschrift der wichtigsten Verhandlungen

beruͤhmten General-Synode in der Cathedrale zu uogow am 21Isten November 1635, in welcher das sopalsystem abgeschafft wurde, und endlich ein Ge— 9 des gesellschaftlichen Zustandes dieser Stadt bei—

Zu Macclesfield sind gelungene Versuche mit einer

einem gewissen Robert erfundenen Kopfbedeckung

Sicherung gegen das Ersticken angestellt worden.

mit derselben angethaner Mensch hielt sich eine ttelstun e lang in einem mit dichten Schwefeldampfe efüͤlten Zimmer auf, ohne Belaͤstigung zu fühlen.

= ,. Portwein-Erndte wird nicht so er— fallen, als in Oporto noch vor einigen ? zehofft wurde. .

y. 1sten Oct. (über Paris) das Parlament *9 die Könizliche Bestimmung noch bis zum 6 J. prorogirt worden.

* Dr, , gestern aus Rio Janesro hier einge— 2 wi. hat Lord Cochrane an einen dasigen e, . werde, so lange die jetzigen Mi— . . Ir blieben, nicht wieder bei der

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; Hannover, 7. Oktober. a und Carl von Hessen, Darmstadt sind am Aten 3 hg angekommen, und haben am 5ten Abends die ar, nech Wassel fortgeseßt. Gestern ist J. K. H. die . Wilbeim von Hessen, mit Ihren durchlauch— . von Rumpenheim, zu einem Besuche erzogin von C idge ieselbst ei getroffen. ven ne n , R, , nnen, ,

JJ. HH. die Prinzen

ö Spanien. Die Etoile meldet aus Madrid vom 5. Sept.: Man arbeitet schon an dem Reglement fuͤr die Arbeiten der Berathungs-Junta; die Mitglieder derselben sollen sich fuͤr die vorbereitenden Arbeiten in Sectionen theilen, welche den verschiedenen Verwaltungs— Zweigen entsprechen; ihre Berathungen sollen gemein— schaftlich sein. Unter den Mitgliedern der Junta bemerkt man besonders den Erzbischof von Mexico, einen Verwandten Calomarde's und Mann von großem Ver⸗ dien st, aber von so zerruͤtteter Gesundheit, daß er wahr— scheinlich keinen sehr thaäͤtigen Antheil an den Arbeiten wird nehmen koͤnnen. Da er sich dem Iturbide nicht , , nnen, fluͤchte er sich bei der Revolution teuspaniens nach Europa und zog sich in ein Kloster zuruͤck. Von 200,060 Piastern Einkünften, die er in Mexiko hatte, behielt er nur 12,000 fuͤr sich und ver— wendete die ubrigen zu Acten der Wohlthätigkeit. Der Erzbischof von Saragossa D. Bernardo Frances ein anderes Mitglied der Junta, ist der Sohn ane] Franzosen, Vuchhändlers zu Madrid, der successiv zu seiner hohen Wurde gestiegen ist und solches dem ver— dienten Rufe tugendhafter Strenge verdankt. Der Bischof von Palencia, ebenfalls Mitglied der Junta ist der Erzieher Calomarde's und des Erzbischofs van Mexico. Sein hohes Alter setzt ihn fast außer Stand, noch zu dienen. Er war einer der Persas und zeichnete sich durch Mäßigung aus. Der Marquis de la Reu⸗ nion agegas) Direktor der Artillerieschule zu Sego— via ist einer der geachtetsten Militairs von Spanien, so wie auch der Graf von Guaqui (Goyeneche) durch sein Commando in Peru bekannt, und sehr reich. D. Francisco Marin, Staatsrath, Mitglied der Ca— mara, vor kurzem erst in den Rath von Castilien ge— treten und jetzt eines der angesehensten Mitglieder der Junta. D. Bruno Vallarimo, Rath von Judten, gilt für einen fähigen und festen Mann; wahrend der R volu⸗ tion hat er sich hoͤchst ehrenvoll benommen. D. Ja— (obo Maria Parga, Finanz- Rath und Schwager don Rnfsino Gonzalez, ein allgemein geachteter Mann von wahrem Verdienst. Zu Anfang der constitutionellen Negierung hatte er etliche Tage das Ministerium des Innern. D. Louis Gargollo, Kaufmann zu Cadix. Er nahm den Konig 1823 in sein Haus auf und benahm sich dabei so gut, daß man ihn später durch Verleihung des großen Bandes von Orden der Isabella Catholiea belohnen zu muͤssen glaubte. D. Augustin Perales, Marine ⸗Intendant; wahrend der Revoluttonezeit Be— amter in einem Ministerio. Er hatte Gelegenheit, mit dem König damald in persoͤnliche Berührung zu kom— men, wofür Se. Maj. ihm dankbar geblieben. Dies sind, nebst dem General Castannos und Pater Cyrillus die ausgezeichnetesten Personen der neuen Junta, Die noch unbesetzten 6 Platze sind fuͤr große Grundstuͤcksbe— sitzer in den Provinzen bestimmt. Die Grands von Spanien haben einiges Misver— gnuͤgen gezeigt, keine Repräsentanten in der Junta zu haben. Ware der Herzog von San Carlos und Herr von Villahermosa hier gewesen, so hätte man sie er— nannt. Der Herzog von Hyar und Herr d' Albuheyte sind stets, ve moge ihres Dienstes, um die Person des Königs. Herr Castro Torreno ist in der Provinz Alt— Kastillen, wo er General Kapitain ist, nothwendig.

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Gern hätte man auch den Erzbtschof von Toledo in der