962
Esterhazy und der Graf Villa Real, arbeiteten im Laufe dieser Woche im auswärtigen Amte. . Es ist hier vor kurzem eine Schrift unter dem Ti⸗ tel: Noticias historicas, politicas j estatisticas de jas Prévincias unidas del Rio de la Plata, er schꝛe⸗ nen, die mit glaͤnzenden Farben ein reitzen des Gemaͤlde von dem Zustande der sogenannten Provinzen am La⸗ Plata Strom entwirft, und darauf berechnet scheint, Auswanderer und Capitalisten zu vermoͤgen, sich oder ihr Geld jenen Provinzen zu widmen. Ein andrer Ma— ler, unter dem Namen Brittannicus, hat jedoch im Courier vom 20. v. M. die Schatten des Gemaͤldes nachgetragen, und daran erinnert, daß von den Ver⸗ einigten Provinzen Buenos-Ayres, Monte Video, En⸗ tre Rios, Corrientes, Paraguay, Cordova, Salta, Potosi, Cochabamba, Charcas und la Paz, bloß die durchschossenen funf frei waren, ih re Bevölkerung höͤch⸗ stens eine halbe Million ? denschen betruͤge, die Erzeug⸗ nisse, mit Ausnahme von etwas Kupfer und Eisen in Salta, sich auf Getreide und Vieh beschränkten, die Militagirmacht höchstens 4000 Mann, schlecht equipirt und disciplinirt, ausmachte, die Seemacht null ware, und die Einkuͤnfte sich jaͤUhrlich auf etwa 515,430 Pfd. St. beliefen. Am 1. d. dankte Brittanicus dem Cou— rier fuͤr die Aufnahme seiner Bemerkungen, und be⸗ nutzte die Gelegenheit, um noch auf folgende drei Saͤze jener Schrift aufmerksam zu machen, die er fuͤr eine Beleidigung der monarchischen Staaten in Europa halt, nämlich; Es ist gegen das Interesse der Amerieanischen Staaten, darein zu willigen, 1) daß in ihrer Nachbar⸗ schaft eine gegen die heil. Allianz freundlich, gegen das republicanische System feindlich gesinnte Regierung (Bra⸗ silien) bestehe; 2) daß Brasilien einen einzigen Staat bilde (es muͤsse vielmehr in verschiedene kleine Staaten getheilt werden, wie das Spanische America,, und end⸗ lich 3) daß die Europaͤische Herrschaft in keinen Theile der ntuen Welt wieder hergestellt werden selle. Was wird, ruft Brittanicus, aus dem Franzoͤsischen und Niederländischen Guyana, was aus den Brittischen, Danischen und Schwedischen Besitzungen werden! Cons. 883. — Augsburg, 1. Oktober. Ein Brief vou Pyrgos vom 10. August, eingerückt in der griechischen Chronik von Missolunghi giebt folgende Nachtich ten uͤber die Stellung des Ibrahim Pascha in Morena. Dieser Chef hat sich noch nicht, trotz aller seiner Bemühungen, aus der üblen Lage ziehen koͤnnen, in welcher er sich zu Tripolitza befindet. Er sucht sich fast jeden Tag durch erneuerte Angriffe einen Weg zur Kuͤste zu babnen, aber fortwährend wird er mit Virlust in seine alten Posten zuruͤckgeworfen. Der letzte Kampf dieser Art ist in der Nähe von Eramphoho geliefert worden. Die griechischen Truppen, die an denselben Theil genommen, bestanden aus den Einwohnern von Pyrgos und Arkadien. Nach einem 5stuͤndigen blutigen Kampfe wurden die Araber vollkommen geschlagen, 150 blieben auf dem. Schlacht⸗ felde, uad mehrere, worunter einer ihrer Anfuͤhrer wur— den zu Gefangenen gemacht. Diese haben gestanden, daß es der Armee des Ibrahim an Munition fehlte, und daß die Armee an den Schrecknissen des Hungers
furchtbar litte. . 4. Oktober. Der Koͤnig und die
Stockholm, Der und d. Königin werden am 12. d. ihre Ruͤckreise von CThristiania und am 16. oder 17. hier
nach Schweden antreten, wieder eintreffen. ; Major Servais ist gestern als Courier nach Chri⸗ stiania abgegangen. Die Revisoren der Reichsstaͤnde haben nun auch die Revision des Staats-Comtoirs begonnen. ne. Ein Englaͤnder, Namens Mackintosh, hat um ein Privilegum fuͤr seine Etfindung: auf eine neue Art
sind, den Frieden und die
Dieser Tage ist hier eine neue Zeitung unter h
Titel: Der Comet, erschienen, die hauptsaͤchlich geg den Argus gerichtet zu seyn scheint.
Cours auf Hamburg 123 Schill. Christiania, 2. October. Gestern legten Se. M der König den Grundstein zu dem neuen Koͤnigl. Schlo
Von saͤmmtlichen Behsrden und lihren Hofstaate beg
tet, begaben sich Allerhoͤchstdieselben in feierlichem nach dem auf dem Schloßplatze errichteten Zelte. Koͤnigin wohnte der Feierlichkeit dei. Bischof Shi sen hielt eine passende Rede, worauf Se. Maj. Grundstein an der Stelle legten, wo der Altar Schloß -Capelle zu stehen kommen soll. Nachdem g die hoͤchsten Beamten Hand angelegt hatten, wurde großer Marmorblock uͤber den Grundstein gelegt. Vom Aufange dieses Monats an erscheint zu gen ein neues Blatt unter dem Titel: „Der Buͤn freund.“ Neapel, 20. September. Wir sind Zeuge einer ruͤhrenden Huldigung gewesen, welche unser Kn selbst dem Alter und den langen und ruhmvollen R sten dargebracht hat. Der Nitter Don Giovani Dan Capitaine, General der Koͤnigl. Marine, vollendete g sein hundertstes Jahr. Diesen Morgen um halb 11 hielt ein Wagen vor seiner Wohnung, 2 Personen mehrere Kinder stiegen aus demselben, und man utt von dem Erstaunen der Umstehenden, als sie den Kh die Koͤnigin und die jungen Prinzen erkannten. Admiral wird durch die Freudensrufe, welche sich hi lassen, davon benachricht. Beim Namen seines Kh verdoppeln sich seine Krafte, er eilt ihm entgegen; kann in seiner Bewegung vor Ihren Majestaten die lebhafte und ehrfurchtsvolle Erkenntlichkeit s Herzens ausdruͤcken; er will sich zu Ihren Fuͤßen fen, der Konig haͤlt ihn zuruͤck, indem er wohl w seine Haͤnde ergreift. Der Koͤnig erzaͤhlte hieraus Herzog von Calabrien, dem Thronerben, die Dis
sen Dienstzeit schon unter Carl III. begonnen hat. Beim Abschied erlaubten Ihre Majestäͤten dem! miral Danero nicht, Sie zuruͤck zu begleiten. Triest, 21. September. Es befinden sich kleine Abtheilungen tuͤrkischer und griechischer Flotte dem Jonischen Meere und in den benachbarten Gel sern. Mehrere griechische Fahrzeuge befinden sich h zend vor Prevosa, und wollen ein Decret des vert ten Gouvernements, nach welchen der großere Thꝛil Kuͤsten von Epirus und von Albanien in Blockirm zustand erklärt worden, in Ausuͤbung bringen, aber neutralen Fahrzeuge, wollen sich dieser Erklaͤrung n unterwerfen. Ihre Capitaine behaupten, daß ihre ten Kriegsschifft, welche keine feste Station haben,? Blockirung durchsetzen koͤnnen. Selbst die Fahr der Jonischen Inseln, deren Capitaine sehr li Griechen gestimmt sind, aber ihre commerziellen ressen durch obiges Dekret gefaͤhrdet sehen, theilen kommen diese Ansicht. Sie haben Verhaltungsbe von dem Lord, Commissair von Corfu gefordert, h aber noch keine Anwort erhalten. Die griechischen Guerillas zeigen sich oft in An im Ruͤcken der Armee von Reschid, und fallen Detaschements und seine Transporte an. Man spricht von großen Mißhelligkeiten, mi zwischen Reschid Pascha und Jussuff Pascha au brochen sein sellen. dadrid, 26. Sept. so eben 2 Circulaire ergehen lassen,
stellen. ihnen an: verletzt worden sei:
daß das Herz des Königs bei der Nach daß man in einigen Kirchen um Haß unter die Zuhoͤrer
Stahl zu fabriciren, angehalten.
Predigt mißbrauche,
onnt gemacht werden soll.
welcher dieser alte Diener dem Staate geleistet hat,
m Koͤnigreich Preußen .
Der Minister der Justi die nur getlg Ruhe im Koͤnigreiche hen Das erste an die Erzbischoͤfe und Bischoͤfen
ustreuen. es auferlege, uͤbertreten zu haben, hit ihnen,
lagten in Freiheit zu setzen.
Die oͤffentliche Aufmerksamkeit richtet sich jetzt auf ie Amnestie, welche statt den 1sten Oct. den 13ten be— Diese Amnestie wird keine usnahmen, als nur einige Personen, die einzeln ge—
annt werden sollen, machen. Barcellona, 28. Sept. at so eben eine koöͤnigl. Ordre erhalten,
ctivitaͤt erhielten, so lange genießen sollen,
erdiensten angemessen finden wird.
le geogr. Ephemeriden enthalten uͤber die jetzige Volks,
anzahl des juͤdischen Volks nachstehende Notizen, deren Richtigkeit wir nicht weiter verbuͤr— gen wollen:
die juͤdische Nation
Wir finden jetzt
ch nicht,
ht sehr verändert. D ihre jetzige Anzahl wird gegen 3,200,000 betragen.
Felgende Tabelle zeigt ihre Anzahl in den verschie—
en Landern und Staaten:
1 4 ; 6 Sach sen 9 * 9 * . c ; b, 100 Wuͤrtemberg . J 9, 068 Baden ö ; 16,930 Hessen, Chursuͤrstthghtz. .. 5, 170 , 14,982 den uͤbrigen deutschen Bundesstaaten 18,248 1 r ,, 5, 200 11 , 400 m hu rg . 8000 den Oesterreichischen 153, 5145 134,980 426,908 232, 000 12,000 b0, 000 80,000
450 b000 1970
36, 900 7000 7300
321, 000
53, 402 1,300
Staaten
Raßlandd. . 416. m Koͤnigreich Polen . n Großbritaunien . ; Frankreich... ö den Niederlanden . K (in Amsterdam 20,100) , eme, , Geiz , . den Italienischen Staaten uf den Jonischen Inseln . 1 ‚ . 111 Asien (davon allein in der Asiatischen , Afrika (davon allein in Marokos und J Amerika . * . 9 . * P . P * 1 . ꝰ))
138,000
504,000 700 50
Jos, d
Der Konig verlange daher von den Prie⸗ er in den Kirchen nur Worte des Friedens zu verkuͤn— en, und droht mit harter Strafe jeden Geist ichen, der eine Pflicht, die ihm der heilige Charakter seines Am— . h uͤberfuͤhrt werde. Die zweite, an die obern Gerichtsbehoͤrden gerichtet be— jeden Rechtsgang wegen politischer Ver— frechen aufzuheben, und alle wegen eines solchen Ange—
Unser General -Capitain so e ̃ nach welcher le in einer zweiten Probe nicht gereinigten Personen, ie Haͤlfte ihres Gehaltes, welches sie während ihrer bis der nig den Gehalt bestimmt haben wird, den er ihren
auf allen zelttheilen verbreitet, nirgends als selbststaͤndiges Volk, mit Ausnahme einiger russischen und ara— schen Dörfern, als alleinige Bewohner einer Ortschaft. hre Anzahl hat sich seit der Zeit, wo ihr Reich in ner groͤßten Bluͤthe stand, unter David und Salomo Es zählte damals 4 Millionen,
963
O. 7 z
ie Spanien und Portugal wurden sie fruͤher ge⸗ J ; letzt fin det man dort keine mehr. In Norwe— gen ,, . Jude. Schweden hat erst in neu— . eren ausgenommen. In den Oesterreichi— en Staaten genießten sie in manchen Provinzen mehr in andern weniger Vorrechte. Im brittischen Welche haben sie sich nie wohl befunden, ob sie gleich (h Rech: und Glaubensgenossen der nicht herrschenden Kirchen besitzen. Im russischen Reiche sind sie geduldet stehen aber unter einer strengen Kontrolle. In sam mt lichen deutschen Bundesstaaten, in Frankreich, in den Nieerlanden, so wie im sie die Rechte der Staatsbt Staatsamtern gelassen.
Preußischen Staate genießen
*
irger, werden aber nicht zu
.
. 3 3. Oktober. Heute hat hier der . . Provinz Sachsen mit einem feierlichen . begonnen. Die sämmtlichen Landtags-Abgeordneten hatten sich um halb e9 Uhr nach dem n n n, ö. 52 ten sich um 9 Uhr unter Aufuͤhrung des Herrn Land—̊ tags Marschalls, des regierenden Grafen zu Stollberg⸗ Wernigerode, nach der Dom Kirche, wo sie ihre Plaͤtze vor der Kanzel einnahmen. Der Landtags-Commissarius, Herr Geheime Staats-Minister von Klewiz befand sich in Begleitung der ersten Beamten auf dem der Kanzel gegenuber stehenden Chore. Nach Gesang und Beendi— gung der Liturgie wurde eine Kirchen-Musik recht brav aufgefuͤhrt, wonächst der Consistorial⸗Rath Dr. Hasen⸗ ritter die Kanzel bestieg, kräftige Worte sprach dem Herrn aller Herrn inbruͤnstig fuͤr den Erntte-Segen dankte, und sodann die innigsten Wuͤnsche fuͤr die se— gensreichsten Folgen des ersten Landtags zum Himmel aufsteigen ließ. Nach beendigter Gottesverehrung begaben sich die Abgeordtzeten, wiederum unter Vortritt ihres Landtags— Marschalls nach dem wuͤrdig eingerichteten Ständehause. Hier versammelt, erwarteten sie den Herrn Landtags— Commissarius, der alsbald erschien, herzliche Worte sprach, den Landtag fuͤr eroͤffnet erklaͤrte und dem Hrn. Landtags-Marschall diejenigen Gegenstaͤnde zur Bera— thung mittheilte, welche auf Befehl Sr. Majestät dem Landtag vorgelegt werden sollten. Die Staͤnde empfin— gen in Ehrfurcht diese Koͤnigl. Mittheilung, und nach— dem der Herr Landtags-Marschall die Rede des Herrn Ministers von Klewiz eben so herzlich beantwortet hatte, begab sich letzterer wieder nach dem Schlosse. Der Landtag hielt noch eine kurze vorbereitende Sitzung. Mittags hatte der Herr Minister von Klewitz saͤmmiliche Abgeordnete, so wie die ersten Personen aus dem Miltair- und Civil-Stande zu einem glaͤnzenden Mittagsmahle in seiner Wohnung im Schlosse versam— melt, wobei dem vielgeliebten Landesvater ein freudiges Lebehoch gerufen, und bei einem zweiten Glase lebhaft der Wunsch ausgedruckt wurde, daß der Landtag herr— liche Fruchte bringen und diese beginnende Institution, ein neues Unterpfand landesvaͤterlichen Vertrauens, sich immer segensreicher entwickeln moͤge. Breslau, 10, October. Folgendes ist das Resul— tat des diesjaͤhrigen Herbstwollmarkts: 1) Was die Wolleschur selbst anlangt, so ist wahr—⸗ genommen worden, daß die Schaafheerdenbesitzer mit dem Ertrage derselben nicht unzufrieden waren. 2) Die Produktion betreffend, so wurde bemerkt, daß die Wolle groͤßtentheils sehr gut gereinigt gewesen und uber Sommer gut gewachsen ist. Welche Fort— schritte in der Verfeinerung der Wolle gemacht worden, laͤßt sich am Herbstwollmarke nicht beurtheilen, sondern muß dem Fruͤhjahrswollmarkte vorbehalten bleiben. 3) Nach einem ungefaͤhren Ueberschlage kann man