1825 / 243 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 18 Oct 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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Die Bethlehemer hatten sich mit diesen um die Summe von dreißig Beuteln geeinigt, und ihm drei Geißeln zur Sicherheit der Zahlung gegeben. Nachdem sie aber erfahren, daß sie Gefahr liefen, noch mehreren Gelderpressungen ausgesetzt zu werden, und daß man gegen sie die Garnison von Jerusalem senden wuͤrde,

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haden sie sich einer List bedient, die ihnen gegluͤckt ist.

us Jerusalem gezo r 1 . Sobald die Truppen aus Jerusalem gezogen waren, wines eie foene B gen fahrt, ö n k. g anch „. bei den Insurgenten geringe. Die Minister sind S ben di ore geschlosse nd gei 8 lind Stadt gedrungen, haben die Thore g ssen, und in ee ve , wicht.

vorgeschrieben, und ihm die Wahl gelassen, sein Amt aus 80 Mitgliedern, wovon 50 in Nauplion any

um nach Bethlehem zu marschiren, sind sie in jener Berein mit den Einwohnern dem Gouverneur Gesetze

mit dem, was ihm an Leuten geblieben war, fortzu— setzen, oder seinem Pascha zu folgen. Zu gleicher Zeit hat sich ein anderer Theil der Einwohner von Bethle— bem in Vereiniguug mit Arabern und Bauern der Umgegend auf die Truppen geworfen und sie gaͤnzlich zerstreuet.

Madrid 29. Sept. Die Fragen, welche das Mi— nisterium der berathenden Junta zur Prufung vorge— legt hat, sind folgende:

1) Welches werden die dtittel seyn, unsere Colo— nien ju beruhigen, und sie wieder unter den Gehor— sam des Mutterlandes zu bringen.

2) Welches die, eine Anleihe zu erleichtern, und die Bedingungen derselben weniger druckend zu machen.

3) Ist es besser, das System der Purifichation ganz zu unterdiuͤcken, oder sich nur auf dessen Mäßigung zu beschraͤnken, und was wuͤrden im letzteren Falle die an zuwendenden Ermässigungen seyn.

Die berathende Junta hat eine Addresse dem Ko nige uͤberreicht, in welcher sie die Gegenstaͤnde- auffuͤhrt, die sie zum Gegenstande ihrer Betrachtungen machen wird. Wenn die Handlungen den Worten entsprechen, so durfte man bald einem besseren Zustande der Dinge entgegen sehen.

London, 8. October. In Brighton werden große Anstalten zur baldigen Aufnahme Sr. Maj. getroffen.

Der Courier ist der Meinung, daß das Parlament vom 5. Januar weiter bis zu den ersten Tagen im Fe— bruar prorogirt, alsdann aber wuͤrklich versammelt wer— den wird.

Der so bekannte Italienische Fluͤchtling, Graf Pee— chio, berichtet aus Griechenland, wohin er zuletzt ge, gangen ist: „Die Griechen, denen unter der Tuͤrkischen Herrschaft mehrere Auszeichnung gebende Gebräuche ver— boten waren, zum Beispiel ein Turban mit weißem Rande, ein grüner Kaftan u. s. w., glauben jetzt ihre Unabhängigkeit nicht besser als durch Nachahmung ihrer vorigen Gebieter zeigen zu konnen, und so sieht die Versammluns der Griechischen Regierung einem Diwan ahnlich. Die vollziebende Gewalt besteht aus fuͤnf Mit, gliesern und einem Secretair. Konturiotis, der Proe— dros und Maurekordatos, der Secretair, waren nicht da. Dotatzis, der Vice Proedres, saß mit kreuzweise untergescklagenen Beinen, die Korallen an einem mor— genlaäͤndischen Rosenkranze abzählend. Die uͤbrtgen Mit— glieder, in ein Costunte gekleidet, das die Mitte zwi— schen Griechisch und Tuͤrkisch hielt, rauchten entweder oder waren wit demselben geistlichen Spielwerke be, schäftigt. Konturiotis ist ein Eingeborner der Insel Hydra. Es ist klar, daß die Turkische Regierung nicht sehr unterdrückend fuͤr die Inselbewohner gewesen seyn muß, denn viele derselben waren reich. Der Proedros, 2bwohl sonst ein redlicher Mann, wird der Parteilich⸗ keit fuͤr feine Landsleute, die Hydrioten, beschuldigt und es hat ihn unpopulair gemacht, daß er keinen Erfols im Felde gehabt. Botatzis ist von der In sel Spetza und gleichfalls reich; ein wackter Patriot, aber alt und in Staatsgeschäsften unerfahren. Mauromicha lis das dritte Mitglied der vellziedenden Gewalt, ist aus der Provinz Maina, der lüdlichsten von Morea;

Ihre Versammlungen mit großem Anstande. Nat ihr Präͤsident, war ein Moreot und sehr geachtet. ar der ausgezeichnetste Redner

er spricht, wie Botatzis, nichts als Griechisch. Sy

takis ist auch ein

gebürtig und war Arzt bei Ali—

lien erzogen und

Moreot. Kolettis ist aus Aibz

stantinopel, geboren; er spricht fließend Franzoͤsisch seine Unterhaltung ist angenehm und geistreich; er steht und expedirt die Geschaͤfte fertig, da er aber

waren. Sie wa

ridion Trikupis w

ihnen.“ Man ersieht

glaubt, daß es ge keit von Buenos erkannt war.

Menge Banknote hat, die Ursache

ten einzgefuͤhrte

vorangegangenen Rußland sind en nach jenem Lande

nig von unlern nimmt, ist seit

Wolle, sondern

Da der Zoll auf haden die Weinh rath verdoppelt.

reich und Beispiel dienen l

nicht unsern Pfa zuheben. portationen nach

Importationen z

Tourse unguͤnstig

chen Zuthaten du

Formen darzustell Den beiden

cantil vom 23. July, daß der Brasil. Admiral! als er in den dortigen Hafen einlief, Salutschuͤss die vom Fort erwiedert wurden.

Die Mornig-Chroniele sagt: Daß die g

stig gegen England gestellt haben, wird von einen sigen Blatte besteitten, welches sie allein der ver ten Einfuhr zuschreibt. Die in den letzten 12 1

Blatt, ist viermal großer, als sie es in irgend

Pf. St. Schafwolle eingefuhrt worden. Aus Pr und Sachsen haben wir nicht allein

Theilen Deutschlands täten Wein, Linnen

chen und vorhergese

fernten Weltgegenden haben obne Zweifel sehr za men; aber die Bilanz der Zahlungen muß eint noch gegen uns bleiben, d. h. wir muͤssen men

Der gesetzgebende Koͤrper he

ren schlecht beherbergt, hielten

aus der Buenos Aires Gaceta

schehen wuͤrde, weil die Unabht Aires nicht foͤrmlich von Braglia

n, welche die Bank in Umlauf sei, daß sich die Wechsetlcourse n

Quantität roher Seide, sagt

Jahre war. Die Impoztatione Viertel mehr, als die Exporte gewesen. Aus Oestreich, welch Producten und Manufaetu einiger Zeit woͤchentlich fuͤr !

auch Tuch eingefuͤhrt.

aͤndler und Privatpersonen ihren

Alle diese Umstaͤnde sind die ar henen Folgen jenes großen ments in der Handelspolitik, welches unsere R

vor kurzem gemacht bat, und welches Frankreich, andere Continentalstaaten assen sollten. Wenn sie gegen in nes und das gemeinschaftliche Interesse so blind d einzuschlagen, so steht es geseß der Macht unserer Regierung, die Mittel, wodant jetzigen Importationen erleichtert werden, wied Mittlerweile ist unserm Handel eine nenswerthe Thätigkeit gegeben worden, und unse

sich als

Süͤdameriea und nach anden

ahlen, als wir suͤr Exportationen

Fehmen; und diese Ursache und nicht die eing! zroße Summe Banknoten hat den Stand der X

fuͤr uns gestellt.

Wien, 7. Oktobet. Der Maria Nowotng ausschfießendes Privilegtum auf 2 Jahr auf du besserung: alle Gattungen Kuchen,

rch mechanische Vortichtungen an

einfachere und wohlfeilere Weise, und unter gesil

en, verliehen worden. Grafen Ferdinand von Rosendesz

Pascha; ward in ein großer Intrigant. Maurehh tos ist im Pyanar, d. h. im Griechen ⸗Viertel zu

Man hatte nit

große Quamm Aus an haben wir beträchtliche Qs und andere Artikel empfz Wein 50 pCt. herabgesetzt wur

mit den gene

fan Celloredo⸗-Mannsfeld, Gesandter in Copenhagen, bie K. K. Kämmererwuͤrde ertheilt worden. Die hiesige Kaiserlich Koͤnigliche Taback - Direc— jon ladet zu Lieferungen fuüͤr den Bedarf 1von Ta— ack fuͤr die Jahre 1826, 27, 28 ein. Man ersieht aus

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airen Tabacken 1090 bis 130,000, die an feinen gegen oo Cntr. detraͤgt, der saͤmmtlich in Ungarn gebaut rd.

Am letzten Sept. zeigte der Kassestand der Spar— asse ein Gesammtvermogen von 2,452,015 st. 44 tr. M. Interessenten zählt sie 13, 040.

Türkei. Nachstehendes ist der weitere Verfolg der m gestrigen Blatte abgebrochenen) Auszuͤge aus der

sechischen Chronik. Messolongi, den 14. August.

Gestern Nachmittags ward der tapfere Oberst Kitzo osta, ein Suliote, von einer Kanonenkugel getoͤdtet. ward allgemein bedauert.

Seit Abend arbeiteten alle Soldaten an der Been— gung der innern Befestigung unserer Stadtmauer, lhrend von der andern Seite unser Wurfgeschuͤtz ge— n den (feindlichen) Damm uͤber der Batterie Frank— thaͤtig war, welchen wir von nun an, nach der Mei⸗ mug unfers Fortificateurs, den Einigungs⸗ Damm (la gue d'union nennen wollen. Von Mitternacht bis zur Morgenrothe dauerte un— terbrochen unser Kanonen und Bonmbenfeuer fort; r Feind antwortete gleichfalls mit Bomben und Gra— en von den Seitenredouten des besagten Dammes. In der Frühe setzten wir anser Geschuͤtz abermal in jängzteit. Die zwei Morser der innern Gegenmauer „Franklins, von 12 und 6 Zoll Durchmesser, und die eitenbatterien Korai, Wilhelm Tell und Kosciusko ten den nahen feindlichen Redouten sehr vielen Scha— g, besonders ihren Fassern und Schanzkörben, die ch Weser ganzen Linie hinabrollten. Der Feind, wel— E das Feuer heftig erwiederte, hat in der Stadt ein nd und zwei Frauen getoödtet; doch sahen auch wir ch der Reihe zwölf Pferde mit Leichnamen beladen ch oben hinweg treiben, und schlossen daraus auf be— tenden Verlust des Feindes.

Den ganzen Tag ward heute das beiderseitige nern nur wenig unterbrochen.

Vom 15. August.

Unser Geschuͤtz und Kleinfeuer gegen den Einigungs. mm dauerte diese Nacht mit Kraft fort. Der Feind * ohne Schaden gegen die innere Gegenmauer des anklin.

In der Früͤh und zu Mittag ward das beiderseitige er etwas gemäßigt. Der Feind suchte seine Erhöhung dem Franklin zu kränzen (Erdsacke und Körbe rings sie anzubringen) um so unsere undedeckte Stadt und Gegenmauer frei zu beschießen; wir aber brachten tz der Reihe über der innern Gegenmaner mit Erde 3 Fässer an, und vereitelten so die Anstalten des

es.

Der Feind hat, seit er sich auf der Batterie Frank⸗ sestgesetzt, und dort Bastionen errichtet hat, unter

Batterie drei unterirdische Gräben gegraben, und telst dreier Fenster, die er eröffnet, seine Arbeiten der vorgenommen, Eree nach Innen führend mit higer Sappe (sappe volante). Daher ließen wir um mäftiger un ser Gegenfener aus ansren Seitenredouten en, und thaten ihm nicht geringen Schaten. Und Een Abend brach ein griechisches Corps von 360 Mann Besatzung der besagten Gegenmauer plötzlich gegen feindlichen Vorwerke jenes Einigungs Dammes los, ste die dortigen Barbaren mit beträchtlichem Ver— Föerstreute den Haufen Erde, den der Feind durch gräben zusammengefahren hatte, und zetstörte einen l seiner hohen Bastionen. Die geflohenen Türken

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brer Kundmachung, daß der sahrliche Bedarf an ordi⸗

sammelten sich weiter hin, und suchten ihre Bastionen wieder zuruck zu erobern. Da begann ein wechselseit iges Gefecht mit Steinen, das eine halbe Stunde dauerte, 165 die , . wieder nach ihren Stellungen cksogen, und die Feind ihre Bastion?« wieder bes. tzten. ) k „Vier Martyrer starben auf unserer Seite in dem Gefechte, darunter der tapfere Oberst Spiro Kon— Lojani, und der gute Philhellene He. Rosener; Sechs sind verwundet worden; Alle aber gaben die heldenmuͤ— thigsten Beweise ihres Enthusiasmus. Gott vergelte es ihnen in Len Himmelsgezelten. Amen!

Abends und um Mitternacht setzten wir unser Feuer gegen den Einigungs Damm fort, der Feind aber dlieb ganz stille, und dieß war ohne Zweifel Wirkung seiner großen Entmuihigung.

Vom 16. August.

In der Frühe frisches Kanonen, und Bombenfeuer von unserer Seite; der Feind antwortete nur zuweilen mit Kauenen und einigen Granaten. Um Mittag tiefes Schweigen beiderseits. Gegen Sonnenuntergang ward in der Batterie Corai der Kanonier Vicenzo erschossen.

. Vom 17. Augast. ö Beiderseits hoͤrt das Feuer diese Nacht nicht ganz auf. Maßiger ward es in der Fruͤhe; ganz still zu Mit⸗ tag. Unsere inneren Gegenarbeiten werden mit aller noͤthigen Energie deschleunigt; der Feind arbeitet inner halb des Franklin durch seine Graͤben, aber bald wird sich die Nätzlosigkeit dieser ungereimten Arbeiten zeigen.

Abends Feuer gegen den Damm, wie gewoͤhnlich.

Vom 18. August.

Unausgesetztes Kleinseuer beiderseits; mäßiges Ka— nonenfeuer. Aus dem feindlichen Lager ist nach Ana— tolico heruͤbergekommen ein christlicher Offizier, Euthy— mius, von Kortza in Albanien; er sagt folgendes aus: „Der Kiutajer weinte bitterlich uber den mißlungenen Sturm vom 2 August; daun ward er zornig, und befahl den gefangenen Rutzo von Messolongi und acht andere Gefangene aus verschiedenen Gegenden West⸗ Griechenlands zu toͤdten. Er verfiel in sehr große Muth— losigkeit nach dem Tage des dritten Sturmes (6. Au⸗ gust), wobei er uͤber 1500 Tobte und Verwundete ver— lor“), und das von seinen kuͤhnsten Soldaten. Er war höchst betrübt, als er den Topal-Pascha mit seiner un— äberwindlichen Flotte mit solcher Schande von Messo— longi fliehen sah, daß seine ganze Armee in Furcht und Schrecken gerinth, und seufzte tiesbewegt, als die von der Flottille geretteten vor ihn kamen, theils ohne Waf⸗ fen, theils nackt, ihr Unglück und Leisen klagend. „Ge⸗ buld, sprach et; betet für das Wohl des Reichs, und alles dieß wird wieder gut gemacht.“ Alle Hoffnungen des Kintajers stuͤtzen sich auf seinen Einigungs Damm; doch verursachen ihnen unsere Bomben dort großen Schaden; daher auch häufige Desertion. Den Alba— nesern war es sehr recht, der Kiutajer in Stiur⸗ men unglücklich war, sie hegen hohen Haß gegen die Chaldupis; daher haufig- Zankereien,.“

Heute sind unsere Schiffe nach Kryonsrt abgese—

) Eine Note der Zeitung vertheidiget die Griechen, daß sie die eroberten Schanzen wieder verlassen haben. Der amm

sei wegen der umgebenden Seitenredouten, selbst für eine große Besatzung, kaum haltbar. „Uebrigens fügt die Chronik hinzu, wissen wir schon alle Mittel, um dieses dornichte Problem zu 16sen, und wollen mit Gottes Hülfe das Unmögliche möglich machen.“

) In dem Belagerung Journal, welches die griechische Chronik vom 10. Auguäst enthält, ward der Verlnst der Türken an diesem Tage, wo ein Ausfall und kein Sturm Statt gefunden hat, auf G60 Mann an Codten an—

gegeben.

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