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des zum Kampfplatze bestimmten eingeschlossenen Rau⸗ mes erschienen zwei Elephanten, vor jedem schritt seine Lieblingselephantin voran, deren Gegenwart, wie es scheint, nothwendig ist, um die Wuth dieser edlen Thiere zu erregen. Der Kampf dieser beiden war in— dessen nicht befriedigend, indem der eine sehr scheu zu sein schien, deshalb wurden sie zuruͤckgezogen, und zwei andere, ebenfalls in Begleitung ihrer Elephantinnen, vorgefuͤhrt. Sie näherten ich mit langsamen und ma—⸗ jestaͤtischem Schritte, und als sie sich einander sahen, richteten sie beide ihre Ruͤssel in die Hoͤhe, erhoben ein widrig toͤnendes Geschrei, stuͤrzten mit fuͤrchterlichem Ungestuͤm vorwaͤrts und stießen ihre Kopfe an einander. Waͤhrend sie dies mehreremale thaten, bemuͤhte sich je— der, seinen Gegner entweder zuruͤckzudraͤngen oder ihm in die Flanke zu fallen. Der eine war kleiner als sein Gegner, aber was ihm an Große abging, ersetzte er durch Kuͤhnheit, denn obgleich er haufig wich, so drang er doch entschlossen wieder vor, bis ihm endlich in einem uͤberaus fuͤrchterlichem Zusammenstoßen ein Zahn brach. Er war aber durch diesen Unfall nichts weniger als ent— muthigt, und wuͤrde den Kampf von neuem wieder an, gefangen haben; man hielt ihn indessen seinem Gegner nicht mehr gewachsen und warf Schwärmer unter sie, was den Kampf endete. Die zu dieser Art Belustigung erzogenen Elephanten sind natuͤrlich zu jedem andern Zwecke untauglich, und selbst von den Mahauts (Fuͤh— rern) schwer zu regieren. Um sie in Wuth zu bringen, fuͤttert man ste mit gesalzenen und gewuͤrzten Speisen, was sie gewissermaaßen trunken und uͤber alle Beschrei⸗ bung wuͤthend macht. Die Mahauts sitzen während des Kampfes auf dem Ruͤcken des Elephanten, und werden bei dieser Gelegenheit haufig von ihrem eigenen oder von dem andern Thiere getödtet. Es ist eine Art Ma— tratze, worauf sie sitzen. Diese ist fest an dem Ele— phanten geschnallt und mit einem dicken starken baum wollenen Netze bedeckt, woran sich der Mahaut haͤlt. Wenn die Elephanten zum Angriff vordringen, ma— chen die Mahautes allmaͤhlig eine ruͤckgan gige Bewe⸗ gung bis zum Schwanze, wo sie gewohnlich in dem Au— genblick des Zusammenstoßes sitzen und die wuͤthenden Thiere durch ihre Stimme und durch ein scharfes In— strument noch wilder zu machen suchen.“
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Die Verhandlungen des ersten, im Jahre 1824 ab⸗ gehaltenen Provincial“ Landtages der Mark Branden, burg und des Markgrafthums Niederlausitz lsind nun ju Berlin bei Enslin erschienen. Sie enthalten: Eine von dem Landtags-Marschall, Grafen von Alvensleben, gelieferte Uebersicht der gedachten Verhandlungen vom z. Mai d. J., den von Sr. Majestaͤt dem Könige vollzogene Landtags- Abschied vom 147. August 8. J die in dem Gesetz vom 1. Juli 1823 vorbehaltenen Be— stimmungen fur Lie Kur- und Neumark und Nieder— lausitzä; die Verordnung wegen zukuͤnftiger Verfassung der Lommunal-Landtage der Kur- und Neumark, die Kreis-Ordnung der Kür- und Neumark Brandenburg, faͤmmtlich vom 17. August d. J. (Preis 10 Sgr.)
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Aachen, 10. Oktober. Uns ist, sagt die hiesige Zeitung, gestern die nachstehende Mittheilung zugesandt, die als eine Naturmerkwuͤrdigkeit weiter bekannt zu werden verdient: —
„Wir haben vor einiger Zeit in Ihrem Blatte ge⸗ lesen, wie in der Gegend von Koöͤln verschiedene Plan“ zen und Kräuter jetzt zum zweiten Male blühen. Hier
in der Eiffel sieht man nicht allein häufig frisch getr bene Bluͤthen, sondern auch in den Forsten und Berg voͤllig gereifte Erdbeeren von besonderer Größe, frisa Farbe, und vorzuͤglichem Geschmacke.
Heimbach, im Kreise Gemuͤnd, den 5. Okt. 1825
Danzig. Im Monat Septemher sind zu Dan zig angekommen: 168 Seeschiffe, von denen 143m Ballast, 2 mit Ballast und Stuͤckgut, 11 mit Sti gut, 2 mit Salz, 2 mit Holz, 2 mit Kreide 2m Dachpfannen, 1 mit Wein, 1 mit Oehl und Talg, mit Steinkohlen, 1 mit altem Eisen und Meubles! laden waren. Unter diesen waren 5 aus Preuß. Häsn 1097 aus Englischen, 29 aus Niederlaͤndischen, 8M Daͤnischen, 5 aus Hannoͤůverischen, 5 aus Han seatisch E aus Rusischen, A aus Franzoͤsischen und 1 aus M lenburgischen Häfen; Abgegangen sind 174 Seeschs naͤmlich 2 mit Ballast, 108 mit Holz, 23 mit Weiz 15 mit Holz und Doppelbier, A mit Obst, 3 mit M gen, 3 mit Knochen, 2 mit Asche, 2 mit Holze Leinen, 2 mit Holz und Weitzen, 2 mit Weitzen! Roggen, 1 mit Mehl, 1 mit Holz und Mehl, 41 Holz und Asche, 1 mit Gerste, 1 mit Holz und Ki 1 mit Holz und Zink, 1 mit Stuͤckzut nnd 1 mit versen Gütern, und zwar 2 nach Preuß. Hafen, nach Englischen, 39 nach Niederlaͤndischen, 141 Franzoͤsischen, 6 nach Russischen, 5 nach Hannoͤveristh z nach Daͤnischen und 1 nach Schwedischen Haͤsen frachtet. — Seewaͤrts kamen 256 Schuyten mit Br holz und Torf, Stromwarts 67 Fahrzeuge und 82 ten Holz. Zu Elbing sind angekommen: Nin laͤndische, L Oldenburger Schiff mit Ballast; ab geg gen: 2 Niederlaͤndische Schiffe mit Getreide und ?] nach Amsterdam, 1 dergleichen leer nach Koͤnigeh Seewaͤrts kamen daselbst an: 154 Fahrzeuge mit Produkten, Baumaterialien, Kaufmannsguͤtern u. und 4 Holztraften. — Am 10. September lief ein erbautes, dem Kommerzienrath Henrichsborf hien gehoͤrendes Briggschiff, „der Lachs,“ 366 Normall groß, vom Stapel.
Königsberg. In den Hafen von Pillau im Monat September eingelaufen: A5 Schiffe, denen 17 mit Stuͤckguͤtern, Z mit Theer und Eisen 25 mit Ballast beläden waren; ausgelaufen sin Schiffe, namlich 18 mit Getreide, 13 mit Stuͤckzuͤn 8 mit Holz und 3 mit Ballast. — In Memel n gen sind eingekommen: 145 mit Ballast, 6 mit S gut, 2 mit Heringen, 2 mit Dachpfannen, zusam 155 Schiffe; und ausgegangen 155 mit Holz, 13 Saat, 2 mit Weizen und 2 mit Flachs, im Gan 172 Schiffe. — Auf die hiesigen Handlungsspeicher aufgemessen: Vom inlaͤndischen Getreide 24 8 s Scheffel Weitzen, 84 Last. 2 Schfl. Roggen, 64 5 Schfl. Gerste, 87 Last. A1. Schfl. Hafer, 17 Sc weiße Erbsen. Vom auslaͤndischen Getreide Nit
Abgemessen sind: Nach dem Auslande, 191 last Schfl. Weizen, 92 Last. Roggen, 185 Last. 1 8 Gerste, 13 Last. 46 Schfl. Hafer, 9 Last. 372 6 weiße Erbsen. Nach dem Inlande: 3 Last. Nog 12 Last. 26 Schfl. Gerste, A1 Last. Hafer, 2 La Schfl. weiße Erbsen.
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Köntgliche Schauswviel=
Freitag, 21. October. Im Schau spiel hause. Begehren: „Der Fre-schuͤtz,“ Oper in 3 Abtheilurn⸗ von F. Kind. Musik von C. M. von Weber.
Sonnabend, 22. Owkteber. Im Schauspielhn „Der ewige Jude,“ dramatische Legende in 5 Abih
von A. Klingemann. Seitenstuͤck zum Faust.
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Redactaur In
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sreußische
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meine
Staats ⸗Zeitung.
W 247.
Berlin, Sonnabend, den 22ten October 1825.
. Amtliche Nachrichten.
Kreonikf de s Tages.
Angekommen. Der wirkliche Geheime Ober— anz ⸗ Rath, Präsident der Hauptverwaltung der aatsschulden und Chef des Seehandlungs-Instituts, hther, von Neusalz.
I. Zeitungs⸗Nachrichten.
3 Ausland.
Paris, 15. Oktober. Die Dauphine kommt heute h Paris zuruck, der König, der Dauphin und die rzogin von Berry morgen.
Das Ministerium des Innern hat den Abgebrann— eine zweite Unterstuͤtzung von 189,000 Fr. zugehen en, die erste betrug 200,000 Fr.
Der Redakteur des Drapeau blane zeigt in Ant— tt der Behauptung des Obersten Gustafson (vorma— en Kͤnig von Schweden): daß er (der Redakteur)
Sinn der ihm vom Obersten zugesandten Anzeige stllt, an, daß er nur einige Sprachfehler verbes— t, und daß das Original zum Beweise seiner Be— ptung in seinem Bureau zu vergleichen sei.
Die Journale der Opposition, sagt die Etoile, wol, glauben machen, daß die Einberufung der Kammern lter, als man geglaubt hatte, geschehen wuͤrde. Wie schon fruͤher bemerkt haben, so wußten die Pairs ? die Deputirten schon vor ihrer Trennung, daß sie am Ende des Januars oder Anfang Februars ein— fen werden wuͤrden.
Seit einiger Zeit begeben sich viele Franzosen, nur Päͤssen fuͤr das Innere in Frankreich verseheu, h Spanien, und vorzuͤglich nach Valencia. Da diese wiere nicht von den Consuln visirt werden koͤnnen, verlangen die Spanischen Behoͤrden, daß die Inha— derselben ohne Verzug das Land S. C. M. verlas— , was fuͤr die Reisenden die groͤßten Unannehmlich— ken hervorbringt: Deswegen sind diese Personen aufgefor⸗ t werden, sich bei Reisen ins Ausland mit den no. gen Papieren zu versehen.
Paris verschoͤnert sich alle Tage. So haben die mnquiers Cor und Larigaudelle den Markt Boulain⸗ siers, an der Koͤnigsbruͤcke in der Mitte aller Mini— tien, an sich gekauft, und werden dort ein zweite? glais royal errichten.
haben. statique nennt,
Unter den oͤffentlichen Bekanntmachungen im Buͤl— letin des Lois befindet sich auch die Annullirung von 45 Erfindungspatenten (brevets d'invention), theils weil die Personen, welche sie fruͤher genommen hatten, auf die daraus entspringenden Rechte Verzicht geleistet, theils aus Unvermoͤgenheit zur Zahlung der zweiten Haͤlfte der Kosten des Brevets. Unter den auf diese Weise zur allgemeinen Benutzung verfallenen Erfindun— gen, giebt es einige, die eine große Fruchtbarkeit der Einbildungskraft von Seiten der Erfinder beweisen, we— nigstens fur den Namen, welche sie denselben gegeben
Hr. Parker hat eine Lampe erfunden, die er die Herrn Lreutzer Schuhe, welchen sie den Namen flexili-subocalle gegeben haben u. s. w.
87 Gesundheitszustand des Pabstes bessert sich nicht.
Herr Mettemberg, Erfinder einer aͤrztlichen Me— thodr, die schon in Frankreich, Spanien, Preußen und andern Ländern gepruͤft und angenommen worden, hat nun auch fuͤr England und seine Colonien Patente er— halten. r ;
Die nach Tanger gefluͤchteten spanischen Ruhestoͤrer hoͤren nicht auf gegen ihr Vaterland zu conspiriren. Diese eifrigen Apostel der Freiheit haben sich unter die Protection des Kaisers von Marokko begeben, welcher ihnen Unterstützung angedeihen läßt. Unter den Freun— den der Freiheit und der Gleichheit, welche mit dem grioͤßten Eifer und Erfolg die Bewegungen dieser eifri— gen Anhaͤnger der constitutionellen Verfassung unter— stuͤtzen, bemerkt man besonders den Pascha von Tanger. Der Consul des Koͤnigs von Spanien hat verge— bens versucht, die Verweisung dieser guten Patrioten zu bewirken; sie fahren fort, ungestort uber Gibraltar mit den Columbiern, deren Fahrzeuge in jener Gegend kreuzen, zu correspondiren. Eben so bieten sie alle ihre Krafte auf, um die Garagison von Ceuta und die dort befind— lichen Galeerenselaven aufzuwiegeln. Abgeschickte von Ceuta begeben sich nach Tanger, ohnerachtet der Vertrage uͤber Deserteurs, um sich mit den Bruüͤdern und Freunden zu berathen, und um dem freisinnigen Beherrscher von Ma— rekko die unendlichen Vortheile auseinander zu setzen, welche ihm die Nachbarschaft von columbischen Repn⸗ blikanern darbieten wurde, wenn es diesen gelingen sollte, sich jener spanischen Besitzung zu bemaͤchtigen.
Man schreibt aus Guadalsupe: Zu Point a Pitre stehen die Lebensmittel in sehr hohem Preise. Der rohe Zucker wird zu 70 bis 75 Fr., der Kaffee zu 40 Fr. gegen baar aufgekauft.
Die Oper des jungen List wird nicht Don Sancho sondern das Schloß der Liebe heißen.
Ueber das Werk des Herrn de Pradt: de Fanama, sagt die Etoile Folgendes:
Columbus hat die neue Welt entdeckt, der Abde
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