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fehlshaber, Oberst de Stuers, ist von Benecoolen zuruͤck⸗ gekehrt, wo er sich uur einen Monat zur Organisation dieser Niederlassung aufgehalten hat. Er hat nach den andern vormaligen Brittischen Niederlassungen: Notal, Air Bangi und Topanooly, eine Cemmittee und Trup pen abgeschickt, um dort dieselben Veranderungen, wie zu Bencoolen, bewerkstelligen zu lassen. — Unsere Re⸗ sidentschaft ist in zwei Regentschaften eingetheilt:; es herrscht die vollkommenste Ruhe, und der Gesuntheits zustand laßt nichts zu wuͤnschen uͤbrig. Die Kuͤsten, schifffahrt ist sehr lebhaft, der Handel gedeiht und die Ausfuhren nehmen zu. ᷣ . . Verfahren wider den Vicar de Maynck zu Gent, ist eingestellt worden, da sich in sei⸗ nen consiscirten Papieren nichts gesetzwidriges vorge— ,,, 5. October. Durch die neue Handels-Convention mit Preußen sind, hinsichtlich un— serer Zollaͤmter an der Ostsee und in Litthauen, be⸗ deutende Veraͤnderungen eingetreten,. Die Zollaͤmter von Polangen und Jurburg sind zu Zollaͤmtern erster Klasse erhoben, die bisherigen Depot-Zollllemter zu Kiew und Wilna aber ganz aufgehoben. Die Garde Obersten, Baron Tornau und Stembel, haben 4000 Dessatinen Kronländereien zum Geschenk
erhalten. Am 1. d. wi neues Linienschiff von
vom Stapel gelassen. . gaubenheim, 13. Oktober. Morgen beginnt hier
die Beinleese, nachdem man sich uͤberzeugt hatte, daß die Trauben fast keiner gröͤßern Reife faͤhig sind, und daß ohne Gefahr eines sehr großen Verlustes, der Herbst nicht wohl länger verschoben werden kann. Jedoch ver⸗ anlassen die hiesigen Forensen, da der Herbst wohl acht Tage dauern wird, daß an ihren vorzüglichsten Wein, bergen zuletzt gelesen wird, welches immer noch ein gro ßer Vortheil fuͤr die Qualität seyn durfte. Jetzt schon Röer die Qualität zu enischeiden, ist nicht wohl moͤglich, jedoch behaupten Unpartheiische, der Laubenheimer ö werde den 1822er zwar nicht erreichen, aber . 1819er uͤbertreffen. Kuͤnftigen Montag wird die Leese allge— ein seyn. 3 gr a gbarg, 12. October. In der verflossenen Nacht drangen bei dem hiesigen Juvelier und Gold⸗ schmidt, Herrn Siegel, hinter der neuen Kirche Nr. 9, vermittelst falscher Schluͤssel und Haken, Diebe in des⸗ sen Haus, und erbrachen inwendig die Schranke. aus welchen sie den groͤßten Theil der Gold,; und Silber, waagren raubten, deren Werth auf mehr lals 20, 00 Fr. angegeben wird. Auch sollen sich die Diebe eine Summe baaren Geldes von ungefahr 9h0 zr. bemaͤch⸗ tigt haben, ö einer Brieftasche, worin sich verschie— ne Wechsel befanden. , 3 , . 9. Oktober. Unsere Zeitung enthaͤlt Folgendes: „Die Nachricht, daß Se Durch. der Erb— peinz durch einen ingluͤcklichen Fall, in Folge eines Ausgleitens auf dem Fußboden des Zimmers, den rech⸗ ten Schenkelknochen, nahe über dem Kniegelenk gebro⸗ chen habe, erregte am 3. d. die allgemeinste Theilnahme und bange Besorgnisse. h ) drei ersten Tagen nur gelinde Wunsfieber eingestellt, und die Aerzte 26 . , sich alles u ein lüͤcklichen Heilung anlasse. n e n 3 , Der Senat hat Herrn Friedrich Richard Thorbecke in Port-au- Prince zum Bremischen General-Coensul auf Hayti ernannt. Hannover, 12. Oktober. Der Direktor Muͤller hat mit einer Schaar Berg und Huͤttenleute aus dem
wurde von den Admiralitäts-Werften ein S4 Kanonen, genannt Homgut,
hannöverischen Harzgebirge, und zwar mit Bewilligm der koͤnigl. hannsverischen Berghauptmannschast, Reise von Hamburg aus nach Alvarado Ende Septg bers angetreten, um fuͤr die brittische Minengesellsch die mexikanischen Bergwerke, namentlich die Silbergh ben von Valencia bei Guanaxuata, 36 Meilen nord von der Hauptstadt, lin der Sierra Madre, mit du scher Kunst und Sorgfalt zu bearbeiten. Wir rnñj ihnen ein herzliches Gluͤck auf! zu.
Die Karlsruher Zeitung liesert nachstehenden A zug aus einem Schreiben des Freiherrn von Langtyg kalserl. russischen Ambassadeurs und General / Konse zu Rio-Janeiro, an seinen Vater, den großherzog bad. Oberhofgerichts-Kanzler Langsdorf.
Rio“ Janeiro, den 16. Juni 1835
„Es wird Ihnen gewiß angenehm seyn zu hin daß der Kaiser von Rußland nicht nur durch ein Schreiben seiner Minister, die ich voriges Jahr erh Höͤchstseine Zufriedenheit mir bezeugte, sondern von neuem auf eine ganz außerordentliche Weise n begnadigt hat. Auf verschiedene Berichte, in weh ich um kraͤftigere Unterstuͤtzung zu Vollziehung der aufgetragenen neuen Expedition bat, weil die mir stimmte Summe dazu nicht hinreicht, erhielt ich ⸗ eine kaiserl. Ukase, in welcher Se. kaiserl. Maj. min saͤhrliche Summe von 30,000 Rubeln zur Fortsetzung! ser wissenschaftlichen Expedition gnaͤdigst. bestimmt,! dabei befohlen haben, dies⸗ Summe, so lange alt Reise dauern wird, jedesmal voraus zu bezahlen,! es unmoͤglich ist, in weit entlegenen Distrikten und! vinzen, wo keine Kommunikation statt findet, auf 1 Zahlung zu warten. Diese herrlichen Beweise der) sten Gnade und des Zutrauens Sr. kaiserl. Maj. sen nun mich aufs neue anspornen, etwas Großet Vorzuͤgliches zu leisten, um den gerechten Erwartu nicht nur von Rußland, sondern auch von ganz E zu entsprechen. —
Zusolge der neuen Auftrage ruͤste ich mich nun Provinzen St. Paul, Goyaz, Matto Grosso ꝛc. jn suchen, und will in Baͤlde die Reise antreten, von cher ist erst nach 2 Jahren werde zuruͤckkommen könn deine vorige Reise ist durch die Entdeckung MedizinalWurzel, ein unfehlbares Heilmittel in sersuchten, gekroͤnt und herrlich belohnt worden. ĩ habe schon einige Pfund davon nach Berlin, Petertz und England geschickt, um in Hespitaͤlern Versuche du machen zu koͤunen.
—
Es haben sich jedoch in den
deckung fuͤr den großmuͤthigen Monarchen, der seine Ünterstuͤtzung für die Wissenschaften, auf ein aus dem Junern von Brasilien Heilmittel herbeisch⸗ laßt, um der leidenden Menschheit beizustehen. ¶ die Wurzel einer Chiococea, in der hiesigen Lall sprache Cainca genannt ꝛc.“
KöSnigliche Schauspiel . Sonnabend, 22. Oktsber. Im Schauspielhrw „Der ewige Jude,“ dramatische Legende in 5 Abl von A. Klingemann. Seitenstuͤck zum Faust. . Sonntag, 23. October. Im Opernhause:/ nand Cortez,“ oder: „Die Eroberung Mexiko's,“ in 3 Abth.“ mit Tanz. Musik von Spontini. B von Telle. ; — 639 Im Schauspielhause: „Emilia Galotti,“ 364 spiel in 5 Abtheil., von Lessing. (Herr Demmer:
rinelli.) . Ju Charlottenburg: „Eigne Wahl,“ Lusisyi Hierauf: „Flattersinmn
2 Abth., von K. Schall. l 3 dem Franzoͤsst
Liebe,“ Lastspiel in 4 Abth., nach
von A. v. Kurlaänder.
Gedruct bei Feister und Eisersdorff.
Wie belohnend ist nicht diese Cock bre 3. Kgrasstet. Regiments von Ban
9 Redacteur In
. . a . m , n m . m . 0
A il g nern e
sreußische Staats ⸗-Zeitung.
M
248.
Berlin, Montag, den 24sten October 1825.
. Amtliche Nachrichten.
r n e e n, g .
Der bisherige Privat⸗DocLent Dr. Moritz Nau— nin Leipzig ist zum außerordentlichen Professor sr medieinischen Fakultat der hiesigen Koͤnigl. Uni— t ernannt worden.
Angekommen. Seine Excellenz der wirkliche Ge
e Rath und Ober-Praͤsident der Provinz Pom—
, Sack, von Stettin..
Der Koͤnigl. Franzoͤsische außerordentliche Gesandte bevollmächtigte Minister am KaiserlichRussischen
Graf de la Ferronay, und
der Koͤnigl. Franzoͤsische Kabinets-Kourier Teisset, wis.
Der Königl. Großbritannische Kabinets, Kourier,
ore, von London.
Abgereist. Der Kaiserlich-Oesterreichische wirk— Kammerer, außerordentliche Gesandte und bevoll—
tigte Minister am Koͤnigl. Daͤnischen Hofe, Graf
Colloredo, nach Luͤbeck.
An Ernennungen enthalt das Militair-Wochenblatt 2. Oktober: von Borstell, General der Caval—
burg, Oberst Lieut., zum Commandeur des 4. Dra— rRegiments, von Ryssel II., General-Lieut., rethen Adler-Orden 2ter Classe mit Eichenlaub, Wrangel desgleichen; die General-Majors von hegraven und von Czettwitz den rothen Adler— n3ter Classe; von Below, Oberst, zum Direk— ö Administration des Potsdamer Militair-⸗Wai— uuses.
l. Zeitungs Nachrichten.
Ausland.
paris, 16. Oktober. Der Courier vom 14. Okt. sich uͤber die vom Papste erlassene Excommuniea— Bulle gegen den W. Vet, Bischof von Deventer,
man glaubt, sagt er, in die Zeiten zuruͤckversetzt
hn, wo der Papst die Voͤlker ihres Gehorsams ge—
ihre Fuͤrsten entband, und die Koͤnige in das In—
tt setzte.
— Vom 17. Oktober. Der Koͤnig, der Dauphin . die Dauphine sind vorgestern hier wieder einge—
en.
Die Minister, der päpstliche Nuntius, der spani— sche und neapolitanische Gesandte, die Marschälle, der Praäfeet der Seine und eine große Anzahl von Generale sind beim Koͤnig zur Cour gelassen worden. Hierauf hat der Könige beim Ministerrathe praͤsidirt, dem der Dauphin beigewohnt hat. ĩ
Der Prinz Carignan ist ploͤtzlich auf seinem Gute bei Paris gestorben.
Es scheint uns nuͤtzlich, sagt die Etoile, in einen Augenblick, wo alles, was den Credit des Landes scha— den kann, ohne Schonung unter die Augen des Publi— kums gebracht wird, folgende Zusammenstellung zur oͤf— fenilichen Kenntniß zu bringen.
Im April 1824, Zeitraum der Vorzeigung des er— sten Entwurfs des Gesetzes der Verwandlung der 5ptigen Papiere in 3ptige, standen die 3ptigen englischen 96 Fr., ihr hoͤchster Cours im letzten September war nur 88 Fr., eine Differenz von 8 Fr. weniger.
Im Januar 1825, in dem der zweite Entwurf des Gesetzes uͤber die Umwandlung der ö5ptigen, in 4p. oder in 3ptige zu 75 Fr. vorgelegt wurden, standen die Z3ptigen englischen Papiere zu gan; ihr hoöͤchster Stand am Ende des Septembers war 887, die Differenz war also 53 weniger.
Diese Zusammenstellun gen werden unbezweifelt dazu
dienen, den Unterschied der Renten zwischen den gegenwaͤr— tigen Stande der 3ptigen und des festgesetzten Preises fuͤr die Umwandlung, naturgemaäßer darzustellen, als es die Zerstoͤrer unseres Credits thun wollen. Sie beweisen, daß der Stand der oͤffentlichen Ef— fecten weniger heruntergegangen ist, als bei unsern Nachbaren, und sie geben die Ueberzeugung, daß er sich in Frankreich wenigstens in eben dem Verhaͤltniß und mit derselben Leichtigkeit, wie in England, heben wird, sobald nur die finanziellen Verlegenheiten, welche Lon— don jetzt empfindet, gehoben sein werden.
Ein Journal, sagt die Etoile ferner, fuͤhrt als eine große Ursache des Mißkredits und des Fallens der Pa— piere die Nothwendigkeit an, in der sich die Stadt Pa— ris befindet, den 25sten dieses Monats 8 Millionen auf die 46, welche die Bank auf Inscription: Certificate vorgeschossen hat, zuruͤckzuzahlen. Wir konnen als gewiß versichern, daß den 13ten dieses Mo— nats Paris der Bank nur noch 26,496,000 Fr. schuldig war. Es sind also, statt das Faͤlligseyn der 8 Millionen abzuwarten, schon voraus 20 Millionen zuruͤckgezablt wor— den. Hieraus kann das Publikum die Glaubwuͤrdigkeit dieses Journals, und den Grad von Vertrauen, wel— ches man seinen Nachforschungen schenken muß, ad— messen.