1825 / 249 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 25 Oct 1825 18:00:01 GMT) scan diff

991

Den 2. Dec, erreichte man den alten Mis⸗ von dem man noch einige Spuren kamen sie zum ersten Wohnungs—

einem Indischen Volke. Mas. Po⸗ Mitreise vermocht worden war,

Der Chef leistete dem Koͤnige

den Eid der Treue, und der Missionair taufte 49

Frauen und Kinder. Hr. Bodin setzte hierauf seine

Reise weiter fort, da er aber fand, daß die Oyampis sich alle tiefer ins Land zuruͤckgezogen hatten, kehrte er ben 23. Dec. um, und lief den 1. Januar wieder in Cayenne ein. Aus seinen dem Gouverneur erstatteten Bericht geht hervor, daß er an die Moͤglichkeit glaubt, jene Voöͤlkerschaften an sich zu ziehen, weil Fischfang und Jagd anfangen, ihnen nicht mehr die noͤthigen Bedütfnisse zu befriedigen, ist aber der Meinung, daß der Oyapock nimmer der Schifffahrt und dem Handel wärde dienen konnen, weil er fast nur einen einzigen Wasserfall hildet.

Um die Zwe

Staͤdten zu beweisen,

schwierig. sionsplatz St. Paul, ant ifft. Den 15ten platze der Oyampis, pineau, welche zur biente als Dollmetscher.

ckwidrigkeit der Findelhaͤuser in großen fuͤhrt ein oͤffentliches Blatt Fol⸗ gendes an: „Das Pariser Findelhaus ninimt jährlich 3 bis 8000 Kinder auf; das thut in zehn Jahren min⸗ destens 70,000 Kinder. Von diesen finden sich dann och lebend 170 bis 180. Es bleibt mithin etwa das 392ste am Leben. Was kosten nun zehn Jahre lang dafüͤr Ammen, Waͤrterinnen, Aerzte, Wundarzte, Apo— theker, Direktoren, Ockonomen u. s. w.“ Und wer moͤchte uun viel Buͤrgschaft leisten, daß ein solches 392stes Kind das 20ste Lebensjahr erreicht?“

London, 12. Oktober. Am letzten Sonnabend haben die Direktoren des unterirdischen Weges unter der Themse die gemachten Arbeiten untersucht, und sie so weit vorgeschritten gefunden, um nun die wage—⸗ recht Aushöhlung unter dim Flusse beginnen zu konnen.

Da der ungeheuern Stuͤtzer von Eisen, Schild ge— nannt, und zur Sicherheit der Arbeiter und der Tragung des Bodens verfertigt, auch fertig war, so haben die Direktoren eine Abtheilung desselben in den Gang ein bringen laͤssen, und diese Einrichtung dem Zwecke voll⸗ kommen genugend gefunden.

In der neuen Times lies't man folgende Bemer— kungen: „Die Fran zoͤsiichen Tagesblaͤtter sind mit De— klamationen uͤber die Englische Neutralitats⸗Proklama⸗ tion angefuͤllt. Wir koͤnnen es diesen Herren nie recht machen. Noch sind es nicht 14 Tage her, daß sie uns wegen unsers Ehrgeizes schalten. Damals war es ihnen schon klar, daß Commodore Hamilton den Auftrag er— halten hatte, die Griechen zu unterstuͤtzen, damit sie sich in unsere Arme wuͤrfen. Wir intriguirten, um die sen Schritt herbeizuführen, und es gelang uns. Dieses Ge⸗ schwätz dauerte bis zur Erscheinung der Königl. Pro— klamatisn, und bald war es nun eben so klar, daß Eng⸗

Gelingt es den Griech senhaft die diesen werden sie es den ihre Herrschaft uͤber durch unsere Neutra unendlichen Vorschub geleistet, ohne unsre Treue zu letzen. staͤndig handeln, wenn wir un klaͤren wollten.“

Zeitung 'Orakel enth von England die Neu

en damit, und erfuͤllen sie gen Rechten entsprechenden Pflichten, Tuͤrken fuͤr immer unmoͤglich mac sie wieder herzustellen. Wir ha litäts Erklärung ihrer Sache ei

Wir wuͤrden fie aber verletzen und hoͤchst in s fuͤr ihre Verbuͤndete

Oktober. Das heutige Stuͤc alt Folgendes: „Ehe der K tralitats-Proklamation erließ, n ravesend mehrere Schiffe bewaß und sind von da nach Griechenland abgesegelt U ihnen befindet sich ein der Ostindischen Kompagny mals zugehoͤriges, das andere war eine ehemalige Ki brigg.“

Nach Berichten aus Gent sind der Abbé Barn Zinzerling und der Drucker Poelman, Her ausgebun Tourrier de Flandce, wegen mehrerer verlaäumden Artikel wider einige obere Staatsbeamte, ersterer, Verfasser dieser Artikel, zu einem Jahr und einem Gefaängniß und letzterer, als Drucker, zu zweimg chem Gefängniß, beide aber zu den Prozeßkosten m

theilt worden. 17. Oktober. Dem schweh

Stockholm, Oberstlieutenant Blom ist die, von ihm auf 303

nachgesuchte Ausfuhr⸗Zollfreiheit fuͤr die von ihm denen transportabeln Wohnhaͤuser, abgeschlagen, hin fur 3 derselben, welche jetzt zur Ausfuhr nach Ni fertig sind, zugestanden worden. Diese sind mit? deltreppen und Kachelofen versehen, und zu sa mn 2871 Thaler Banko versichert. ö Wien, 9. Oktober. Der groͤßte Theil der! rischen Magnaten trug bei dem Einzug des ; und der Katserin in Preßburg Reiherbuͤsche auf Kalpak, von denen einige 10 dis 15,000 Guldes gekostet haben. Mancher Ungar trug den Werm Hundertlausenden an sich. Die ungarischen S des Fuͤrsten Esterhazy kosteten allein einige tausend! katen, und seine gaäze Uniform betrug an Werth! eine Million Gulden in gutem Golde. Ein besomg Aufwand bestand in den Pferdedecken, und in dern Tigerdecken, welche von den Schultern der u nganß Nobelgarde herab hingen. Die siebenbuͤrgischen d leute ünd Abgeordneten trugen besonders kosibare 7j und auf der eigenthuümlichen Kopfbedeckung einen zen schwarzen Federdusch, der jedoch tausende von katen tostete. Andere trugen nur eine einzige graue Feder, welche den ganzen Buͤschen im P nichts nachgab.

Afrika. Die K. sardinische Eskadre, die an Sept. Genua verließ, hat Befebl, sich unmittelbar! Tripoli in der Barbarei zu begeben. Der Dey der

Bruͤssel, 17.

den im Hafen von G

, mn , , c r e , e

995

Zu Aleassar wurde ih⸗ n 55 getödtet, die andern liegen noch 2 dies verursachte eine Revolution, welche den Kaiser zang, eilends nach Fez zuruckzukehren.

Neuern Nachrichten zufolge hat der Dey von Algier dich beim Haupte seines Vaters und beim Barte des hropheten geschworen, bis auf weitere Nachrichten aus arin kein sardinisches Schiff mehr mit Beschlag zu legen. 146 Triest, 8. Oet. Uebereinstimmende Nachrichten sCorfu und andern jonischen Inseln vom 18. und h. Sept. melden den Tod des Ibrahim Pascha durch Hand eines Niffen von Hussein Bey. Sie setzen n.. die nach Navarin zuruͤckgekommenen Ae gyptcier Tuͤrken befänden sich in vollem Aufruhr, und be⸗ hrten in ihre Heimath zuruͤckgefuͤhrt zu werden. Das nere von Morena soll gänzlich von Feinden befreit , woruͤber der Jubel unter den Griechen unbeschreib— hist. Unsere Zeitung äußert sich uͤber diese Vor— le folgendermaaßen: „Triest, 5. Oct. Schiffernach— htn und Briefe aus den jonischen Inseln bringen eine Menge Neuigkeiten. Ibrahim Pascha foll ipolitza angezuͤndet und verlassen haben, um sich in wwarin zu konzentriren. Andern Nachrichten zufolge tte Ibrahim Pascha mit dem Pascha von Kandien reit bekommen, und ihn durch einen Pistolenschuß hhtet; hierauf habe der Nesse des Letztern, um sei— Oheim zu raͤchen, durch einen andern Pistolenschuß Ibrahim zu Boden gestreckt. Man sagt, die Grie— nhaätten die Jusel Poro, Hyrꝛra gegenüber, im f ven Amhen, den Amerikanern abgetreten, die dar— Seine Festung machen wollten. Man jagt ferner, es in eu glisches Geschwader von vielen Segeln, nach en steuernd, bei Malta gesehn worden. Man sa—t lich, eine oͤstreichische Brigantine, Kapitain Sirovich Alexandria in Aegypten mit tuͤrkischer Ladung e, saneren kommend, sei einer griechischen Goelette be— net, die sie geentert, drei vornehme Tuͤrken heraus— jommen, die ubrigen aber, nebst dem Kapitain und schtistlichen Mannschaft, ermordet, und das Schiff senkt habe. Ueberhaupt spricht man von vielen, durch echtiche Mistiks gemachten Prisen, fa nn. ein iͤsische Briga in den Gewaͤssern von Metelino, die der Mannschaft verlassen worden, und auf denen tdeck man Blutspuren entdeckte. Die Zeit wird die ihtheit oder Falschheit dieser Nachrichten auftlaͤren. mer sich immer mehr, die Pest in Modon

m die Kopfe abgehauen.

Wissenschaftliche Nachrichten.

Herr Dr. Joseph W. Fischer thei Wi

? W. heilt uͤber den Win— vom Jahre 1825 auf 1826 é meteorisch kkwuͤrdigkeiten mit. e, Tens een es if

r. wenn durch Bindung der Warme von der Luft— , . Schnee und dessen Krystallform bewirkt * en. Die gus den mit Eis und Schnee bedeckten egenden des Nordpoles und der hohen Gebirge herabstroͤ— mende kalte, dichtere und schwerere Laft, verdraͤnget die wärmere als leichter, und bindet die aus dem nur schief einfallenden Lichte der niedrigen Sonne waͤhrend der kurzen Tage entbundene geringe Warme. 6.

Daß jener im Durchschnitte kalte Winter, zugleich mehr trocken als feucht seyn wird, ist eine Folge des seltenen feuchten Westwindes und der oͤftern trockenen Nordwest“, Nord- und Ostwinde.

Um die Mitte des Januars laßt zwar die Kaͤlte nach; doch vergrößert sie sich wieder gegen Ende des Ronates. Die Kaͤlte ist Abgang der Wärme; aber die ser Mangel wird auch durch pesitive Einwir kungen der atmosphaͤrischen Stoffe, besonders der aus den Nord— pols Gegenden an heitern Tagen mit trockener Luft zu * stromenden, und bei entwickelte Wärme bindenden Elektricitat bewirkt. Wenn durch solche Einwirkungen auch die im Wasser befindliche, dessen Fluͤssigkeit be grün⸗ dende Waͤrme unwirksam, und so dem Wasser entzogen wird, so bildet sich dasselbe zu Eis, bis durch Mitthei lung und Entbindung der Warme die vorige Fluͤssigkeit wieder hergestellt ist.

Die Duͤsseldorfer Zeitung enthaͤlt nachstehende No⸗ tizen über die Anwendung des Wasserglases.

Eine der interessantesten und zugleich fuͤr die Tech— nik eine vielfache Anwendung findende Entdeckung neue— rer Zeit, ist wohl die des Herrn Professor Fachs in Muͤnchen, eins in kaltem Wasser nicht loͤsliches, in kochen⸗ dem aber loͤsliches Glas zu bereiten, um damit Holz

und andere feuergefährliche Sachen zu uͤberzie hen, Liese

so vor Feuer zu schuͤtzen, wozu es auch im Großen beim

neuen Muͤuchner HofthegterBau angewandt worden ist.

Bevor aber im Kurzen die Bereitung und Anwen—

dung gegeben werde, etwas Weniges uͤber Schutzmit—

tel uberhaupt gegen Feuer. Es gidt namlich kein Mit—

tel und keins wird jemals erfunden werden, wodurch

Holz und andere brennbare Körper vollig unverbrenn—

lich gemacht werden konnten; denn in der Natur dieser

Körper liegt es, daß sie durch Hitze, selbst dann, wenn

sie in feuerfeste Gefaͤße eingeschlossen sind, allmählich

zerstoört werden, wobei eine Luft entweicht und Kohle

sich bildet. Ist daher von einem Schutzmittel die Re⸗

de, so bezweckt man nur hingegen, den brennbaren Koͤr⸗

per mit einer unverbrennlichen Substanz zu impräͤgniren

und zu uͤberziehen, wodurch seine Entzuͤndbarkeit herab⸗ gesetzt wird, Widerstand leistet, dieses daher sich nicht so schnell wie gewöhnlich sortpflanzen kann.

er dadurch dem Feuer auf längere Zeit

Mancher Ungincksfall,

der senst entstehen würde, wird hierdurch verhütet und leicht in der Geburt erstickt. Diesen Dienst zu thun, sind viele Koͤrper geeignet; keiner aber nach den damit angestellten Versuchen besser als der von dem hier die Rede, und Wasserglas benannt werden ist.

Aus den vielfachen Versuchen, so man anwandte, es zu bereiten, und es sowohl auf eine vortheilhafte Art im Großen als auch, was eine Hauptsache bei sei⸗ ner Anwendung im Großen mit ist, es nicht zu kost— spielig darzustellen, ist folgende die angewandteste: Zehn Theile reine Pottasche, funfzehn Theile Quatz und ein Theil Holzkohle werden nach Art der Glas⸗ schmelzung in einem Tiegel fuͤnf bis sechs Stunden ge— schmolzen. Um vielfachen Gebrauch von diesem Wasser— glase zu machen, so moͤchte es wohl am ge ignetsten seyn, daß unsere so nahen Glashuͤtten sich mit der Verfertigung abgeben, und hierdurch dem Techniker eine Das so erhaltene Glas

Aus der Witterungsbeschaffenheit des vergangenen snmmers und gegenwartigen Herbstes, Tie meiner Cauch het Wiener Zeitung vom 10. Mai 1825, Nr. 106 gUtenen) Voranzeige gemäß, ganz eintraf, dann aus Beruͤckichtigung und Vergleichung ahnlicher Jahre der bestehenden meteorologischen Verhaͤltnisse kann Wahrscheinlichkeit angenommen werden, daß der ter vom Jahre 1825 auf 1826 im Durchschnitte durch ge Kaͤlte, besonders im Monate Januar, sich aus werber Diese Voranzeige ist auch durch die treitungen des Naturtriebes bei mehreren Thier— n ngzr tun gen beguͤndet. a, ch spät beim Suͤd., Suͤdost- und Westwinde ; , me, wird um die Mitte Decembers von he. . aus Nord, Nordost und Nordwest auf— liche . verdichtet die in der Atmosphaͤre (. 6. anste zu dichten Wolken und zu Schnee,

u en Tagen in vergroßerten Schneeflocken her“ leichtere Anwendung verschafften.

land strasbar sei, weil es den Griechen nicht hat beiste— hen wellen; es sollte nun fuͤr wichtiger halten, sich Oe— sterreich gefällig zu zeigen, als ein füuͤr seine Freiheit kaͤmpfendes Volk zu unterstuͤtzen. Die Griechen, welche noch vor einer Woche Barbaren und Seeräuber hießen, find nun plotzlich, mit allen möglichen Ansprüchen auf unsre Bruderliebe, unste Mitchristen geworden. Was sollen wir aus allem diesen schließen? Wohl nichts an— ders, als daß unsre Regierung, ohne irgend eine Ruͤck⸗ sicht darauf zu nehmen, nach ihren richtigen und billi— gen -Grundsaͤtzen verfahren, das Lob und den Tadel der fremden Politiker höͤchlich verachten muß. Wir haben bereits gezeigt, wie die Proklamation den Griechen eine unberechenbare Wohlthat erzeigte, indem sie dieselben, als zu allen Befuguissen kriegfuͤhrender Maͤchte berech tigt, anerkannte. Es hangt nun von ihnen ab, aus die⸗ ser wichtigen Anerkennung Nutzen zu ziehen Sie muͤs— sen nun dafur sorgen, es bei andern Europäischen Maͤch⸗ ten dahin zu bringen, daß man unserm Beispiel folge.

tigen Regentschasft hatte unter allerlei nichtigen? wänden von angeblichen Forderungen alle sardin Schiffe in seinen Hafen mit Beschlag belegt.

Kommandant der Eckadre hat nun den Auftrag,

Dey den Vollzug der bestehenden Traktate zu or und im Weigerungsfalle Gewalt anzuwenden. Et! zu gleicher Zeit die Fahrt der sardinischen Handeltst gegen alle Angriffe der Barbaren beschuüͤtzen. N dem der Kaiser von Marokko ohne Schwertstreit Mequinez eingezogen war, mußte er doch, aus h von den nämlicken Stämmen, welche ihm die Einnn dieser Hauptstadt erleichtert hatten, eingeschlosse werden, selbe bei der Nacht wieder verla ssen. Prinz ließ sich von einer Deputation einiger in sungn Stämme ein Geschenk von 80, 000 Piastern gestt und befahl dann, 500 aus ihnen in Ketten zu mt und nach Alcassar, drei Tagreisen von Mequineij fuͤhren. Jenen, welche auf dem Wege ermuͤdeten,