1825 / 250 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 26 Oct 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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ist gewohnlich blasigt, so hart wie gewoͤhnliches Glas, ö. 9 , n oder weniger durchscheinend. Ist es aber weißlich, auch wohl gelblich oder roͤthlich von Farbe, so zeigt dieses an, daß es nicht gut bereitet ist, man keine gute Pottasche dazu genommen hat, wodurch es in der Anwendung rissig wird, welchem Uebelstand durch einen etwas größeren Zusatz von Kohle haufig ab— geholfen werden kann. Wendet man statt der Pattasche keine Seda an, so erhaͤlt man ein viele Vorzuͤge ha— Glas. U 2 ben dg ee erhaltene Glas nun wird gekocht und ein Theil davon in vier bis fuͤnf Theile vorher schon kochen⸗ des Wasser eingetragen, dann drei bis vier Stunden gekocht, bis sich nichts mehr loͤset, und die Fluͤssigkeit den gehoͤrigen Grad von Con sistenz erreicht hat, den man dadurch erkennt, daß ein genau vier Loth Wasser haltendes Glas fuͤnf Loth dieser Flussigteit faßt. Sollte aber während dem Kechen die Fluͤssigkeit zu dick wer— den, jo muß man, wie sich von selbst versteht, noch Vasser zusetzen. (Schluß folgt.)

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Aachen, 1 e. . wird uns d. M. Folgendes mitgetheilt: , e rr rn. wurde im Laufe dieser Woche durch Herrn Adolph Schloͤsser nach eigener Er, indung uͤber die Roer nach seinem zweiten Schiefer bruch führend, erbaut. Die Brucke mit den Brücken. koͤpfen ist in vier, die Bruͤcke selbst aber in einem Sag gefertigt und besteht aus 53 gewoͤhnlichen Taunenbret rern, die zu einer einzigen, 62 Fuß langen und 2 Fuß 8 Zoll breiten Planke zusammengefuͤgt, auf beiden Bruͤk— kenkopfen mit ein und einen halben Fuß Auflegung so befestigt worden, daß sie wie das Seil eines Seiltaͤnzers ausgespannt ist, . eine sichere wohl aber etwas de Fußbruͤcke bildet. ̃

K Der zu Lehmgruben hier bei der Stadt verstorbene Har cr lch n, Preuß, hat der dortigen Schule

Thlr. vermacht. 3 . 18. Oktober. Ein heute Abend in einer Windmuͤhle ausgebrochenes Feuer haͤtte unserer Stadt leicht gefährlich werden koͤnnen, doch gelang es

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e nmühungen der Behoͤrden dasselbe trotz elnes hes⸗ benen bee che ne Gebaͤude zu schuͤtzen. Köln. Die Gebruͤder Bartman hierselbst, haben dem hiesigen Armenfonds 4,600 Thlr. Koͤlnisch ange— wiesen, um von den Zinsen zwei arme Kinder im Wai⸗ senhause und einen Durstigen im Buͤrger⸗Hospitale ver⸗ u lassen. . ö . Bei dem Dorfe luͤldenstein im Bittenfelder Kreise, dem wahrscheinlichen Geburtsorte der Gattin Luthers, Catharina v. Bora, hat in fruͤhe rer Zeit ein Kloster, Namens Stein, Lausigk gestan den, in welchem sich Catharina v. Bora zuerst aufgehalten haben soll; auch zeigt man in dem Dorfe noch eine alte Linde, unter welcher der Sage nach, Luther gepie digt hat. Bei einer Reparatur, welche der jetzige Be⸗ sitzer des Ritterguts Mulden stein an einem zu die sem Gute gehoͤrigen alten Gebäude, ftuͤher wahrschzinlich eine Kapelle des Klosters, vornahm, stießen die Arbei⸗ ter auf ein Gewoͤlbe, und finden darin 12 theils ein⸗ fache, theils doppelte Sarge. Sowohl diese Saͤrge als die in denselben liegenden Leichen sind, obwohl sie an— scheinend mehrere Zahrhunderte alt sind, sehr güt er, halten. Die Gesichtszüge sollen noch ganz kenntlich und bie Kleidungsstuͤcke unversehrt sein. Eine dieser Leichen

ist mit einem schwarzseidenen Gewande, und mit einer

Stirnbinde von schwarzem Sammet, unterwaͤrts einer weißen Spitze, oberwaäͤrts mit einer golden Tresse besetzt, bekleidet.

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All gem ei e

, gr ennhreußische Staats ⸗-Zeitung.

Absatz. In Bielefeld sind in dem Monat Septem d. J. 1274 Stuͤck Leinwand aller Gattung mehr als September des vorigen Jahres gelegget worden dort wie uͤberall waren die Einkaͤufe vorzuͤglich lehh

in den groͤben Sorten. Moldgarne standen zu! Vollgarnè zu 14 Stuͤck pr. Thaler. Die groben! wandlinnen, Segeltuͤcher, Packlinnen und Wasserit im Kreise Halle sind fortwährend sehr gesucht unn

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herrscht viel Verkehr auf der Versmolder Legge, sa mit dem benachbarien Auslande, was sonst bei wenn weniger der Fall war. Die Schrevensche Baum lenfadrik zu Herford hat eine bedeutende Vervollke nung dadurch erfahren, daß eine neu erbaute R. gungsmaschine darin angebracht worden ist, durch n setzt das bisher von Menschenhanden und haͤufiz Nachtheil fuͤr die Gesundheit der Arbeiter verrtt Klopfen und Reinigen der Baumwolle besser, schu und wohlfeiler bewirkt wird. Die momentane) ßere Thätigkeit im Kornhandel ist mit ihrer trum rischen Veranlassung der Truppenzusammenzich in Westphalen und am Rhein wieder verschwmm

Potsdam. Die Schifffahrt war im abgewicz— Monat September, sowohl bei der Einfuhr als! fuhr sehr lebhaft. Bei dem Hauptzoll-Amt.- Witten wurden uͤberhaupt 216 beladene und 35 unbeladeneg aufwärts, und 221 beladene und 39 unbeladene K niederwärts abgefertigt, unter welchen sich 84 belt Kahne mit direkten Transitoguͤtern nach und von? sen und Boͤhmen befanden. Ueber Witistock g 59 Frachten ein, welche mit 857 Centnern belasth ren. Davon wurden in Wittstock 559 Centner, Indigo, Farbeholz, Reis, Sirup, Vutter und H voll versteuert; 63 Centner, hauptsaͤchlich Twöi Weine auf Begleitscheine nach dem Innern des h abgelassen, und 235 Centner, insbesondere rohe W Kase und Salz transitirten direct ins Ausland. Ausgang betrug 227 Centner, worunter 1092 Cu aussuhrzollepflichtige Gegenstaͤnde, hauptsachlich? und Lumpen. ĩ

Zeitungs⸗Nachrichten.

Ausland.

paris, 19. Oktober. Der Konig hat dem Fuͤr— Talleyrand eine Privataudienz ertheilt.

Herr Huskisson, Minister von England, ist mit gebraͤuchlichen Formalitäten dem Koͤnige vorgestellt den, hat auch eine Privataudienz gehabt.

Von der Biographie universelle, ancienne et lerne, ist der Alste und 42ste Theil bei Michaud er— nen, sie enthalten Sca Sol. Der erste Theil er— vor 15 Jahren.

Man schreibt aus Gibraltar, daß mehrere eolum— ze Caper, welche seit einiger Zeit hier im Hafen n, piötzlich abgegangen sind; wahrscheinlich um die dition von Ferrol aufzusuchen.

Füsprocentige Rente 99 Fr. 85. 80. 4petige Fr. 65. Dreipetige 71 Fr. T5.

London, 14. Oct. Der Zustand der Staats Ein— me, sagen die Times, wie solcher durch amtliche Docu— te dargelegt ist, giebt Grund zum Vertrauen in unsre ifte und un ser Gluͤck als Nation. Nicht bloß darum, wein Einnahme täglich eintraäͤglicher wird, sind wir ge— gt, unseren Landeleuten bei diesem Anlaß Gluͤck zu sschen, denn wir alle koͤnnen uns der Zeit erinnern— alles andre eher als eine vermehrte Einnahme ein Ge stand der Zufriedenheit war. Wenn dem Staats— sionmen eine Million oder zwei durch eine Verlän— ung des Steuern ⸗Verzeichnisses hinzugefügt worden, beweiset der sich ergebende Unterschied bloß person— e Nethstaͤnde und giebt Stoff zum allgemeinen Mur und üblen Vorbedeutungen. Allein hier ist zu ei—

Königliche Schauspiel

Dienstag, 25. October. Im Schau spielhause: Lesperance,“ oder: „Die Kunst Stellen za. erlang Vaudeville in 1 Aufzug, nach dem Französis., wu Krickeberg. Hierauf: „Das Konzert am Hose,“

sche Oper in 1 Aufzug, nach dem Franzoͤsischen. J von Auber. ; Mittwoch, 26. October. Im Opernhause. log,“ von E. Raupach, gesprochen von Mad. S als Einleitung des historischen Schauspiels: Alt in 3 Abtheilungen, von E. Raupach. Hierauf zun stenmale wiederholt: „Die beiden Tanten,“ kom Ballet in 2 Abtheilungen, arrangirt vom Koͤnigl. letmeister Hrn. Titus, Musik von Girowetz. Donnerstag, 27. October. Im Schauspich Zum Erstenmale: „Der Prinz von Pisa,“ kus in 5 Abtheilungen.

Versuche neuer Art geschritten worden, und dies einem Erfolge, der keinen Stachel und keine Be— htung mit sich fuͤhrt. Ein Schatz, der durch die minderung seiner Forderungen vom Volke gefuͤllt den, ein Beutel, der blos dadurch wieder voll ge— den, daß sein Inhalt uͤber das Land ausgeschuͤttet d; so daß, wenn es nach Swists witziger Rechen— st von Altersher Gewohnheit der Finanzminister war, nd 2 durch vermehrte Besteurung auf 1 zu reduect, jetzt eine gluͤcklichere Aufgabe im Subtrahiren ent— ft worden ist, wornach, wenn 2 von 4 abgezogen den, ein Residuum von 5 oder 6 in der Tasche des nzlers der Schakkkammer bleibt. Dieser Beweis ei— vermehrten Elasticttät, welche einer Nation durch ichterung des Druckes auf ihre Huͤlfsquellen verlie— worden, hängt mit großen allsurchgreisenden Grund,

Druckfehler. Im letzten Stuͤcke Nr. Al 992, in der Aten Zeile des Art. Berichtigung

statt Beziehung: „Bezeichnung.“ .

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in in der Wissenschaft der Finanzwirthschaft zusam,

Gehruckt bei Feister und Eisersdorff.

mund wird, wie wir nicht zweifeln, noch ferner zur undlage systematischer und umfassender Wuͤrkungen Redactenr In acht werden. Der Minister, welcher so ermunternde

Berlin, Mittwoch, den 26sten October 1825.

Ergebnisse durch Aneignung solcher ehrenvollen Mittel zu Stande gebracht und der einen Entwurf zu nicht zu berechnendem Gewinn auf Gruͤnden von so großer Wohl— thaͤtigkeit und sorgsamer Theilnahme fuͤr das Gemein— wesen baut, bedarf nichts mehr als nicht ermuͤdender Ausdauer in seinem Werke, um sich ein Recht auf wohlgewogenes und dauerndes Gedaͤchtniß bei seinen Landsleuten zu erwerben.

Es geht hervor, daß ungeachtet der Aufhebung zahlreicher Auflagen, namlich auf Kohlen, Gerichtsstem— pel, Wolle, directe Taxen, Weine, Seiden, Salz und Brannteweine, die Staats-Einnahme fortfaͤhrt, sich zu vergroͤßern. Der Uebetschuß von dem am 10ten d. en— denden Quartal uber das entsprechende Quartal des vorigen Jahrs beträgt 137,594 Pfd. St.; auf das ganze, am 10ten d. endende Jahr 1,863,000 Pfd. St.

Wie dem aber auch sei, muß bei einer Schuld von S00 Millionen noch ein kuͤhnerer Wohlfahrtsflug genom— men werden und eine reichere Erndte fuͤr dieß Staats— Einnahme eintreten, ehe wir uns gegen feindliche An⸗ griffe oder Zufälligkeiten gesichert halten koͤnnen. Der Minister wird gemeiner Klugheit nach das so gluͤcklich begonnene System natuͤrlich fortsetzen. Eine Anzahl anderer Abgaben ist fuͤr das Schneidemesser reif. Die Haus Taxe ist unpolitisch, weil sie ungleich und in demselben Verhaͤltniß ungerecht ist. Die Fenster Taxe und der Glas Zoll liegen mit einander im offenen Kriege. Die Taxe auf letztwillige Verfuͤgungen und Testamente ist gehaͤssig fuͤr jede Klasse des Gemeinwesens. Die Taxe auf Assecuranz Policen ist eine grausame Erschwe— rung einer Klasse von Verträgen, die Einzelnen ohne— hin schon so hart fallt. Alle zusammengenommen ader sind wie Staub in der Wageschaale, verglichen mit der Taxe auf Brod, die sem barbarischen, unklugen und un— ehrlichen Unterfangen, drei Viertheile des Englischen Volks hungern zu machen, damit 20 oder 30,000 Men— schen in unverhaͤltnißmaͤßigem Luxus schwelgen konnen. Die Korngesetze sind, wir wiederholen es, ein Makel fuͤr dies Zeitalter und dieses Land und verbinden alles, was theoretisch am fehlerhaftesten und verwerflichsten ist, mit den furchtbarsten Gefahren und unleidlichsten Beschwerden, die eine Staatsgesellschaft bekuͤmmern koͤn— nen. Aber wir meinen, daß Hr. Huskisson sich zum Widerruf dieses Codex des Monopols und der Berau— bang verpflichtet stehend fuͤhlen muͤsse.

Muͤnchen, 18. Oktober. Heute war der fuͤr die getreuen Bewohner der Hauptstatt und das ganze Koͤ⸗ nig-Reich Baiern höͤchst trauervolle Tag, wo die ent— seelte Huͤlle weiland Sr. Maj. unsers Allerdurchlauch— tigsten und Großmächtigsten Koͤnigs Maximilian Jo seph aus der K. Residenz Hofkapelle nach der K. Fami⸗ liengruft in der Hofkirche zum h. Katejan abgefuͤhrt wurde.