1825 / 254 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 31 Oct 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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göbis 106: Uhr Morgens in der Klinik des Charité Krankenhauses leiten.

C. F. Gräfe, Dr., tragt 1) des Montags und Dienstags von 9 bis 10 Uhr oͤffentlich die primairdyna— mischen Knoch'enkrankheiten vor. 2) Privatim haͤlt er des Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 3 bis A Uhr Votlefungen uͤber den Cursum operatio- num chirurgicarum. Die zu diesem Vortrage gehöͤri— gen Demonstrationen und Uebungen an Leichnamen, werden auf besondere Stunden Mittwochs und Sonn, abends festgesetzt. 3) Klinik der Chirurgie und Augen, heilkunde setzt derselbe im Königl. chirurgisch-klinischen

Institute, täglich von 2 bis 3 Uhr auf die gewohnte

Weiße fort.

S. F. Hermbstädt, Dr., wird des Dienstags und Donnerstags Nachmittags von 3 bis 4 Uhr eine Er— klaͤrung der Pharmacop. borussica oͤffentlich vortragen. Privatim wird er Montags, Dienstags, Mittwochs, Donnerstags und Freitags Nachmittags von 5 bis 6 Uhr die allgemeine Experimental- Chemie mit Raͤcksicht auf den neuesten Zustand der Wissenschaft (nach seinen Grund— linien der elben, Berlin 1814 und nach Berzelius), so wie Experimental Physik, an eben diesen Tagen Vor— mittags von 9 bis 10 Uhr vortragen.

E. Horn, Dr., wird des Mittwochs und Sonn— abends von 8 bis 9 Uhr die praktische Krieges-Arznei— kunde oͤffentlich lehren, und die specielle Theraphie der hitzigen und chronischen Krankheiten nach eigenem Heft, Montags, Dienstags Donnerstags und Freitags von 8 bis 9 Uhr pivatim vortragen.

F. Hufland, Dr, wird Mittwochs und Sonn— abends von 10 bis 11 Uhr Semiotik oͤffentlich lesen; privatim die Pathologie von 4 bis 5 Uhr, Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags, und den zweiten Theil der speciellen Therapie von 1 bis 2 Uhr sechs— mal woͤchentlich.

C. A. FJ. Kluge, Dr., wird 1) oͤffentlich die An⸗ fangsgruͤnde der Entbindungskunde des Mittwochs und Sonnabends von 11 bis 12 Uhr vortragen, 2) privatim, a) des Montags uͤber theoretische und praktische Ent— bindungskunde, b) des Dienstags uͤber Knochenbruͤche und Verrenkungen, () des Donnerstags und Freitags über allgemeine Chirurgie, von 10 bis 12 Uhr Lehrvor⸗ traͤge halten und d) uͤber die syphilitischen Krankheiten des Mittwochs uud Sonnabends von 8 bis 10 Uhr Morgens im Charité Krankenhause klinischen Unterricht ertheillen. Die zu den geburtshuͤlflichen Lehrvortruͤ— gen gehörenden praktischen Unterwiesungen in der Un⸗ tersuchung der Schwangern, in den Manual- und In— strumental-Operationen und in der Entbindungs- und Wochenbetts-Pflege werden in besonderen Stunden statt haben. .

E. Knape, Dr., trägt des Donnerstags und Frei— tags von 10 bis 11 Uhr die Syndesmologie öffentlich vor. Privatim giebt er taglich von 9 bis 12 Uhr in

der praktischen Zergliederungskunst Unterricht, und liest

des Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 12 bis 1 Uhr Osteologie, an eben diesen Tagen von G bis 5 Uhr Splanchnologie; des Montags, Dien— stags und Mittwochs Abends von 6 bis 7 Uhr Medicina forensis. : L. E. v. Koenen, Dr., wird des Donnerstags und Freitags von 9 bis 10 Uhr in seinen Vorlesungen uͤber Pharmacologie fortfahren. . H. F. Link, Dr., wird Sonnadends von 12 bis 1 Uhr uber kryptogamische Pstlanzen oͤffentlich lesen.

Privatim wird er von 8 bis 9 uhr sechsmal in Woche die Pharmacologie vortragen.

E. Osann, Dr., wird oͤffentlich uͤber die there tische Benutzung der Mineralquellen, wöchentlich; mal; privatim Materia medica, woͤchentlich fun von 5 bis 6 Uhr, lesen. !

C. A. Rudolphi, Dr., wird des Mittwochs

Sonnabends von 9bis 10 Uhr die Anatomie der e

neswerkzeuge und des menschlichen Foetus oͤffentlich tragen. in der praktischen Zergliederungskunst Unterricht, lehrt täglich von 2 bis 3 Uhr die Anatomie, und! Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags pa bis A Uhr die pathologische Anatomie.

C. D. Turte, Dr., wird allgemeine Physik oͤß lich vortragen; privatim lehrt er die Experimental; Mittwochs und Sonnabends von 3 bis 5 Uhr; wird er uͤber die Handhabung der wichtigsten physt schen Werkzeuge eine besondere Vorlesung halten.

F. Wolff, Dr., wird Montags und Dien von 11 bis 12 Uhr oͤffentlich Erfahrungs-Seelen vortragen. .

II. EProfessores extraordinaxrii.

G. W. Eck, Dr., wird privatim die allgem und specielle Physiologie sechsmal woͤchentlich von 9 Uhr vortragen.

G. C. Reich, Dr., wird die Geschichte der R ein oͤffentlich lehren. Privatim tragt er die spen Pathologie und die allgemeine Therapie vor.

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Königliche Schausppiele.

Sonnabend, 29. Oktober. Im Schauspielhn „Der Großpapa,“ Lustspiel in 1 Aufzug, nach Franz., von Castelli. Hierauf: „Die Schachmasch Lustspiel in 4 Abtheilungen. (Hr. Demmer, vom theater zu Carlsruhe: Karl Ruf, als letzte Gastrell)

In Potsdam: „Colombine toutte seule, van ville en 1 Acte, par Barrsè Colombine: MfHlle, Fu „La Féte du Chateau,“ vaudeville en 1 Acte, Kadet. Madame Franccoeur: Mad. Fusil. Eros Mlle. Fusil. (Mlle. Fusil wird hierin einen Shn tanz ausfuͤuͤhren. „Chaperon rouge,“ vau deville 1èActe, par Duperche. La Mere Grand; M Fusil. Chaperon rouge: Mlle. Fusil. Simpl Mr. Devrient cadet. Hierauf: „Komm her!“ matische Aufgabe in einer Handlung von F. Elch Und: „Die Verstorbene,“ Posse in 1 Aufzug,! C. Lebruͤn. (Fortsetzung der Posse: „Nummer 777.

Sonntag, 30. Oktober. Im Opernhause: „N tigall und Rabe,“ Schaͤferspiel in 1 Aufzug. M von Weigl. Hierauf: „Die beiden Tanten,“ komis Ballet in 2 Abtheilungen, arrangirt vom Koͤnigl. R letmeister Herrn Titus. Musik von Girowetz.

Im Schauspielhause: „Faust,“ Trauerspiel in Abtheilungen, vom Dr. A- Klingemann.

Montag, 31. Ottober. Im Schau spielhause: Unzertrennlichen, Lustsp. in 1 Aufzug, nach dem Ftan von Th. Hell. Hierauf: „Laßt die Todten ruhen Lustsp in 4 Abtheil6, von E. Raupach.

Nachricht. Das Billet-Verkaufs⸗Burean Schauspielhause ist taglich eroͤffnet:

Vormittags von 9 bis 2 Uhr. Nachmittags von 4 bis 7 Uhr. An Sonn“ und Festtagen nur Mittags bis 2 Uht.

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

Redaetenr Ibn

Privatim giebt er täglich von 9 bis 1274

.

reußische St

E

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aats-Zeitung.

M 254.

Berlin,

Amtliche Nachrichten.

r on if dens Tageg.

Seine Koͤnigliche Majestät haben den Kammerge— z⸗Registrator und Expedienten des Lehus-Archivs, ins dorff IL. zum Hofrath zu ernennen geruhet.

I.

. Zeitungs⸗-Nachrichten. Ausland.

Paris, 22. October. Sr. Majestät der Koͤnig heute in dem Walde von Marly gejagt, der Dau— und der Herzog von Mouchy haben ihn begleitet. Gestern nach der Messe ertheilte der Koͤnig dem quis von Montmorency und dem Herzog von Levis Privat Audienz. Ein Beweis wie wenig noch die wahre Aufklärung manchen Provinzen Frankreichs herscht, kann folgende tsache geben: zu Vertus, Arrondissement Chalons wurde eine ne unwohl. Sie und ihre Familie beachteten dies t; doch starb sie den folgenden Morgen ploͤtzlich ehe Arzt, oder ein Geistlicher gerufen werden konnte. Pfarrer des Orts hat hierauf nicht allein das geist— Begräͤbniß ihr verweigert, sondern auch befohlen, sie nur in einem Winkel des Kirchhofs, begraben gen sollte, welcher nur zum Begraͤbniß der Verbrecher mmt ist. Die Familie der Gestorbenen hat sie hier— in einem Garten beisetzen lassen. Das amerikanische Kriegsschiff Brandywine, wel— einige Zeit zu Cowes auf der Insel Wight vor er lag, hat die Aufmerksamkeit aller Seeleute auf gezögen. Es hat nicht ganz die Bau-Art der gro— Fregatten; auch nicht die der Linienschiffe, und saͤmmtlichen Kanonen sind von gleichem Kaliber pfuͤndig). Seine Equipage besteht aus 475 Mann, Offiziere mit einbegriffen. Es ist als Flaggenschiff Lomodore Morris, nach dem mittelläͤndischen Meere inmt. Der Koͤnig hat den Praͤferten der Seine und Mar— und des Departements, von Vaukluͤse, Privat-Au— z ertheilt. Der Minister, der päbstliche Nuntius, die Gesand— von Spanien und Neapel, die in Paris gegenwaͤr—

in Marschälle, der Präfekt des Seine-Departements,

Montag, den 31sten October 1825.

und eine große Anzahl Generaͤle, haben die Ehre ge— habt, Sr. Majestät aufzuwarten.

Hierauf hat der Koͤnig im Minister-Rath praͤsidirt, und späterhin mit dem Herzog von Doudainville ge— arbeitet.

Das Lager von Luneville wird den 1sten November aufgelöst, und die Truppen marschiren zuruͤck in ihre Garnisonen.

Am 22. begab sich Ihro Königl. Hoheit der Prinz August von Preußen, nach Vincennes, um sdas neue Artillerie- System des General Alix zu untersuchen. Dieser General war gegenwartig, um den Prinzen zu empfangen und ihm uͤber sein System die noͤthige Aus— kunft zu geben.

Das Journal des debats und das Memorial Bour— dolais berichten, das durch telegraphische Depeche die Truppen, die im Lager von Marac gestanden, waͤhrend des Winters unter den Mauern von Bajonne bivoaqui— ren sollten.

Die Etoile widerspricht dieser Nachricht bestimmt, und versichert, daß sie sich mehr in das Innere zuruͤck— ziehen wuͤrden, da die in Spanien herrschende Ruhe das erlaube.

Vom 23. Oetober. Der Constitutionnel vom 22. Oc—⸗ tober ereifert sich in einem langen Artikel wieder die Anmaßungen des Clerus. Ist diese Congregation, ruft er aus, seiner Natur, seinen Anmaßungen, seinen fin— stern Inhalte nach, etwas anders, als die apostolische Junta, welche Spanien den Schrecknissen einer Anar— chie uͤberlieferte, welche vor kurzem eine vatermoͤrderische Hand an die Krone Portugals legte, welche den Sohn gegen den Vater, den Unterthan gegen den Koͤnig be— wasfnete, welche in einen fortwährenden Zustand von Verschwoͤrung gegen die Throönen sich befindet, und welche in ihren Verordnungen des kommenden Tages die Schuld der Verbrechen der Nacht auf die ungluͤcklichen Schlacht— opfer, welche sie verderben will, wirft. Der Unterschied zwischen unserer Junta und der von der Halbinsel liegt nur in der Verschiedenheit der Sitten und der Bil— dung beider Laͤnder, sonst wuͤrden wir auch unsere roya— listischen Freiwilligen, unsere Bessieres und unsere Pa— triarchen haben. Herr Montlosier zerreist den Schleier, in den die Congregation schlau sich einzuhuͤllen ge— wußt hat; er zeigt sie als einen Riesen, welcher alle Staatseinrichtungen beherrscht, und sich selbst bis zum Throne zu erheben sucht. Aber, faͤhrt der Constitutionnel fort, wenn Hr. v. Montlosier glaubt, daß der bessere

Theil der Nation sich unter die Banner der Congrega⸗

tion gestellt hat, so irrt er. Was auch jene Macht fuͤr Pläne schmieden mag, der bessere Theil der Nation, die Pairschaft, die Behoͤrden, die Armee, und die Achtung einfloͤßende Menge von Staatsbürgern, werden sich nur zum Besten des Thrones vereigigen.