1825 / 254 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 31 Oct 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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Barcelona, 12. Oktober. Das Journal von Valencia berichtet vom 24. September, daß der koͤnig liche Gerichtshof dieser Provinz eine Verordnung hat ergehen lassen, nach welcher jedes Individuum der Gue— rillas Bande des del Gato als öffentliche Verbrecher betrachtet werden sollen. Auf den Kopf der An— fuͤhrer dieser Bande ist ein bedeutender Preis gesetzt, und sie sind fuͤr vogelfrei erklart.

London, 18. October. Zu der Angabe, daß die eroberten Königreiche Assam und Arracan mit unserm Indischen Reiche vereinigt werden wurden, bemerkt der Globe: „Die Directoren der O. J. Comp. haben jede weitere Ausdehnung ihres Gebiets stets aufs foͤrmlichste gemißbilligt, obgleich es ihnen nie gelungen ist, ihre Meinung hierin geltend zu machen. Die Kriege mit den Mahratten und mit Nepaul haben beide eine Graͤnz— erweiterung zur Folge gehabt und der mit den Birma— nen wird jetzt abermals eine solche herbeifuͤhren. Es scheint demnach die Zeit zu nahen, wo das Brittische Indien keine andern Graͤnzen mehr haben wird, als Ehina, die Himalaya Gebuͤrge, den Indus und das Meer. Die angreifbare Strecke der Graͤnze und seldst die Wahrscheinlichkeit von Zwisten mit den begranzen— den Staaten werden durch diese Vergrößerung des Reichs eher vermindert als vermehrt werden: allein die weniger in die Augen fallenden, jedoch voͤllig so erustlichen Schwie— rigkeiten, eine so beträchtliche Bevölkerung zu regieren, in einer so großen Ferne von der hoͤchsten Regierung, werden sich gewiß in weit groͤßerem Verhaltuiß ver— mehren.“

Man schreibt aus Caracas: „Der Congreß hat den General Bolivar ermaͤchtigt, die unter seinem Be— fehl stehenden Trnppen uͤberall hinzufüͤhren, wo er es augemessen erachten wird; jedoch solle jeder Staat, der den Beistand des Befreinngs-Heers ansprechen wurde, die Kosten desselben selbst tragen.“ Die Caracas Zei tungen bemerken, daß dieses Decret ohne Zweisel Bue— nos Aires beziele. .

Man will in Portsmouth täglich die Ankunft der Brasilischen Fregatte Princesa Real erwarten, die mit der Peranga nach Brasilien zuruͤckkehren werde, da diese letztere nur noch 45 Portugiesische Matrosen an Bord hat und der Dieast auf derselben, weil die Englischen Seeleute solche verlassen haben, in voͤlliger Unord, nung ist.

Wie man aus Lima berichtet, ist der Kuͤstenhandel in Peru kuͤnstig ausschließlich den National, Schiffen vorbehalten und sollen alle Einfuhrzoͤlle von 30 pXt. kuͤnftig bloß in den größeren Häfen (puertos mayores) erlegt werden, damit Waaren aus dem Auslande nicht an der Kuͤste geloͤscht werden.

Vom 21sten. Gestern arbeitete der Kaiserl. Russ. Botschafter mit Hen. Canning im auswärtigen Amte.

Lord Cechrane scheint noch immer in Schottland

u sein. In Buenos-A Aires wollte man am 8. August aus Valparaiso vom 2ten wissen, daß die Spanische Kriegs— Brigg Aquiles, welche in Begleitung des Linienschiffes Asia gewesen, ebenfalls nicht nach Manilla gekommen, sondern durch die Matrosen (es sollen zum Theil Chile— ner gewesen sein!), welche sich der Offieirre bemaͤchtigt, dort eingebracht worden sei.

Es hieß, die Confiscation alles Spanischen Eigen— thums wuͤrde erst nach acht Monaten in Kraft treten.

Vorxigen Sonnabend ist Sir Hudson Lowe nach Ceylon adgesegelt, zu dessen Gouverneur er bekanntlich ernannt ist.

Der Banguerot der Bauken in Devonshire wird ohne Zweifel für die àrmern - Klassen der dortigen Ge— gend sehr nachtheilig sein.

Am listen war Festtag in Bank und Boͤrse und

wenig Stocksgeschaͤfte, außer in Griechischen, di,

auf 30 pXt. getrieben wurden. Vom 22sten. Das Dampfschiff Hylton J kam diese Nacht nach einer Ueberfahrt von fuͤnf? und sechs Nächten aus Hamburg an; es hatte he dige WW. und NW. Stuͤrme oder vielmehr O ausgehalten und durch die Kraft seiner Masch uͤberstanden, auch mehrere Schiffe in Noth und; esehen. ; Die allgemeine Dampf Schifffahrts Gesellschas ihre Fahrzeuge nach dem Baron Reufrew ausgest den die Stuͤrme fortgetrieben haben.

Es heißt, daß Marq. v. Wellesley eine sehr Amerikanerin, Mrs. Patterson, heirathe.

Im Colonial-Amte sind Briefe vom Capt. lyn angekommen, die seine und seiner Gefahrtn kunft am Winnipeg-See zu Anfange Juni melden

wo sie nach dem Baͤren-See aufbrechen wollten.

waren bei sehr milder Witterung vollkommen gesg

Der K. General, Anwald hat es als seine und die Meinung der bisherigen K. Zoll, Comm auf Jamaica bekannt gemacht, daß kein Auclandg im Auslande ansaͤssiger Britte einen Selaven, nicht einmal als Bedienter dort einsuͤhren durse.

In Frankreich ist der Kazik von Poyngis M gor, der eine Ladung verleiteter Ungluͤcklichen von als Auswanderer verschiffen wollte, mit allen Sachen festgenommen worden.

Wahrend des, am 30. Juny beendigten M sind von Neuyork fast 25 Millionen Pfund roherd wolle, in allem aber fuͤr eirea acht Millionen“ Guter ausgefuͤhrt worden.

Der Agent fuͤr Peru, Hr. John Parisch! son, hat mit Depeschen aus Lima vom 28 Ratification der zweiten Peruanischen Anleihe

Sir Archibald Campbell ist am 25sten 1 Prome, die Pforte zur Hauptstadt Ava's, ohne? stand eingeruͤckt. Der Koͤnig soll wirklich Ftü Anträge gemacht haben, und man zweifelt nichz, sein Reich sehr geschmaälert werden wird.

Die Antwort des Lords der Schatzkammer g Votstellungen der Inhaber der zwei nach Grieg ausclarirten und späterhin angehaltenen Schiffe hin lauten, daß ihre Schiffe und Ladungen zu rüch werden sollen, aber die Schiffe nicht nach ihrem n Bestimmungsorte absegeln duͤrfen.

Wie es heißt, wird der Lord Oberrichter geschwaͤchter Gesundheit halber, seine hohe Stel derlegen. Dieser allgemein geschaͤtzte Mann hy laͤngst die ihm angebotene Pairswuͤrde ausgest weil es ihm zur Aufrechthaltung derselben an hi liches Vermoͤgen fehle. Der jéhrliche mit seiner verbundene Gehalt beträgt, der neusten Parlamen zufolge, 12 000 Pfd. Sterl

Zu Puarcarcolla und Quiquisang, einige von Euzco, versammelte sich eine große Anzahl Ein ner aus Ober Peru, um Bolivar einen Bericht! des Verfalls der Baumwollen- und Wollmanusa Ober Peru's vorzulegen; sie thaten dar, es stuͤndn 10,0006 Wede stuͤhle still, und dies sei allein der ð schen Concurrenz zuzuschreiben.

Die Russische Corvette Modeste, Capt. v. Wh segelt morgen von Portsmouth nach den Russish sitzun gen an der Nors,Westkuͤste von Amerika ab.

Der Verkehr in den Vereinigten Staaten, ba telst Dampfboͤten, nimmt dermaßen zu, daß im . Jahre allein von Louisville nach New Orleans Tonnen Waaren mit denselben verschifft wurden.

Nachrichten aus Peru vom 18. Juni jh scheint die Uebergabe Callao's noch nicht so

bald u zu sollen. Die Festung zahlt 200 243 fuͤndige Kall

ußer einer betraͤchtlichen Anzahl von kleinerm Caliber; gen auͤnstig lautender Nachrichten aus Morea von

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r sie umgebende Graben hat 70 Fuß Breite.

Die Staats Einnahmen von Mexico betrugen im erflo ssenen Mai⸗Monate 489, 655 Piaster; die Ausga— n 434,367.

Nach ein m Privatbriefe aus Buenos Ayres ist das

te Kriegsschiff im stillen Meere von seiner Besatzung die Chilische Regierung ausgeliefert und zu Valpa— aiso eingebracht worden.

Im Congresse von Columbien scheint sich eine starke harthei, an deren Sp'tze Hr. Ravenga stehet, fuͤr die herabsetzung der Zoͤlle auszusprechen. z

Heute ging an der Böoͤrse das Geruͤcht, das Nord— mericanische Geschwader im Mittellaͤndischen Meere serde durch ie Fregatte Brant ywine und das Linien— iff North-Carolina verstärkt werden und nach Con— antimopel segeln, um ven Seiten der Vereinigten htaaten foͤrmlich auf die Zulassung eines Gesandten der Pforte zu dringen, und im Weigerungsfalle den jriechen ihre Unabhängigkeit erlangen helfen.

Nach einem hiesigen Blatte, the Globe, sollen die hirmanen in ihrem Kriege gegen England durch Spe, lanten von hier aus mit Waffen versehen worden sein. jie boten zwei Ladungen der Regierung von Laleutta und da diese sie ausschlug, den Birmanen, die sie nen bereitwillig abnahmen.

Den neusten Nachrichten aus Alexandrien zufolge, ht sich seit einiger Zeit kein Pèstfall mehr gezeigt, und in Ladung liegendes Brittisches Schiff wollte noch

Tage warten, um einen reinen Gesundheitspaß zu halten.

Die Actien der Anglo Mexica Minen-Gesellschaft dg sternen edriger gegangen, und man schreibt (ie es len der unguͤnstigen Nachricht zu, daß wenig Heff— ng vorhanden sei, die deruͤmte Valencianag, Mine

Wasser zu befreien.

Unsre Wallfischfänger haben dies Jahr durch die mische Witterung in der Davis-Straße sehr gelitten;

Fischfang fiel nur mittelmäßig aus, weil viele ge— tete Fische der Stuͤrme wegen nicht erreicht werden imnten.

Nach einer Americanischen Zeitung soll der letzte ngreß von Peru während seiner kurzen Sitzung zu sfange dieses Jahrs den fruͤher gestifteten Sonnen— den abgeschafft haben.

City 2 Uhr. Cons. auf Abrechnung 8723. Schatz— merscheine 3 Pm. Geld im Ueberfluß. Mex. 702, Anl. 8 Verlust. Columb. 75 Guatim. Anl. 47 Ver— f. Brasil. Anl. 87 Verlust. Span. 173. Griech. 293. Haag, 22. October. Die Staais-Courant vom ten d. enthält eine interessante anzeige fuͤr Capita— en, indem die Orte bemerkt werden, wo man sich lie! in zehn verschiedenen, von Sr. Maj. autorisir- Anleihen verschaffen kann, deren dreie einen Zins 146 pCt., sieben einen von 5 pCt. abwerfen.

St. Petersburg, 15. October. Dem Vernehmen ch wind der Minister des oͤffentlichen Unterrichts, Ad, ral Schischkow, nächstens sammtliche Universitaäͤten Neichs bereisen.

Im Jahre 1824 betrug die Gesammt-Einfuhr im oßfuͤrstenthum Finland 4,675,557 Rubel, die Aus— r 5,728, 571 Rubel. Stockholm, 18. Oktober. Der Goͤra-Canal ist bis zum Einlauf in den Rexen See vollsuͤhrt, und Schifffahrt zwischen dem Boren und dem Roxen sten d feierlich eingeweiht worden. Dergestalt sist he vom Ladeplatz Norsholm bis Gothenburg nunmehr finet. Die Schiffe, welche saiche noch dieses Jahr sutzen werden, sind von den Canal Abgaben befreit, n sie die Seglatiens Ordnung befolgen. Schwerin, 20. October. Se. Exc der Staats—

Roͤder sind heute, als diesseitige Großherzogl. Commis—⸗ sarien, zum Landtage nach Sternberg abgegangen, der morgen eroͤffnet wird.

Die bisherige Stille und Leere im Rostocker Hafen wurke dieser Tage mit einem Male durch die fast gleichzeitig erfolgte Ruͤckkunft von 22 aus England und Holland heimkehrenden Schiffen unterbrochen.

Rom, 6. October. Dein Vernehmen nach ist Be— fehl ergangen, die Juden in den Städten des Kirchen— staats wieder, wie fruͤher, in gewisse Stadtviertel ein zuschließen; es sind deshalb mehrere reiche Familien, die sich dieser Maaßregel nicht unterwerfen wollten, ausgewandert.

Wien, 21. Oktober. Der oͤsterreichische Beobach⸗ ter theilt aus den Nr. 65 68 der griechischen Chronik, die Fortsetzung des Journals der nur über 4 Monate dauernden Belagerung von Missolonghi mit. Es ent— haͤlt ausfuhrlich die kleinen Gefechte, die stets zu ruͤckge— worfnen Angriffe der Tuͤrken, und die Zerstoͤrung meh— rere, von den Tuͤrken, unter denen große Muthlosigkeit herrschen soll, errichteten Schanzen und Redouten. Die Griechen verloren in dieser Zeit an 1600 Mann, den Verlust der Feinde geben sie auf 300 an. Konstantinopel, 25. Septeniber. Aus Morena sind seit dem Zuge Ibrahim Pascha's nach der Kuͤste keine neuern zuverlaäͤssigen Berichte im Publikum. Die Aesyptier behaupten sich inzwischen fortwährend in Tri— politza, und erwarten die schon zu Ende Augusts in Alexandria eingeschifften Verstärkungen. Vor einigen Tagen traf ein Mihmidar mit eigenhaͤndigen Briefen tes Vicekoͤnigs von Aegypten und seines Sohnes an den Großherrn hier ein; seitdem verbreitet sich hier das Geruͤcht, daß die Griechen Vorschläͤge gemacht haͤtten— ote Ibrahim Pascha selbst fuͤr annehmbar erkläre, und gemeinschaftlich mit seinem Vater dem Sultan anzu— nehmen rathe, um „allen Intriguen der christlichen Hofe“ ein Ende zu machen, und die Existenz des otto— manischen Reiches keiner weitern Gefahr auszusetzen. Es ist aus mehreren Grunden kaum glaublich, daß ein solcher Rath gegeben worden, noch weniger aber, daß der Großherr denselben annehmen sollte, obgleich die Ereignisse im August ihn dazu geneigt machen konnten. Nach Berichten aus Smyrna vom 20. September wurde diese grotze Stadt von einer Feuersbrunst ver— heert, die hei Abgang des Eilboten noch fortdauerte, und angeblich bereits 3000 Haäͤuser zerstoͤrt hatte.

Die Exescheinung des Kapudan Pascha bei Suda,

hat großen Schrecken auf Spezzia verbreitet; viele Ein— wohner fluͤchteten sich nach Hydra. Auch die Hydrioten sollen dringend Verstärkungen aus Napoli di Romania begehrt haben. Vom 26. September. Eine neue, am 20. September in Smyrna ausgerbrochene Feuersbrunst, wodurch den ersten Augaten zufolge uͤber 2000 Haͤuser ein Raub der Flammen geworden sein sollen,“) hat diese wichtige Handelsstadt mit Bestuͤrzung erfuͤllt.

Die wegen Krankheit des Pforten-Dolmetsches bis— her aufgeschobene feierliche Notification des koͤnigl. nie— derlaͤndischen Hrn. Botschafters Baron van Zuylen, hat am 17. d. M. Statt gefunden.

(Aus dem Gesetzfreunde Nr. 144. vom 29. August.) Hydra, den 29. August 1825.

Folgendes sind die näheren Details der Exprsgition nach Alexandria. Wir haben sie von einem Augenzeu⸗ gen, Hr. Diomedes Skufo. Es ist ein Auszug aus dem Journal des unter dem Commando des Hrn. Em— manuel Tombasi stehenden Schiffes, und seine Genauig—

I) Der Spectateur Oriental, den wir mit der letzten Post aus Ronstantinopel erhalten haben, reicht nur bis 14. September.

ister, Freiherr v. Plessen, und der Hofmarschall v.