1825 / 256 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1a Lebensmittel herzugeben, ohne jedoch irgend je⸗ . 6 Dorf zu lassen. Das Ungluͤck dieses des⸗ organisirten Landes wird noch durch Raͤuberbanden ver- mehrt, welche den bedauernswuͤrdigen Menschen noch das stehlen, was ihnen die Habsucht der Regierung übrig laͤßt. Oft 2 sie selbst die Ungluͤcklichen oder

en sie in die averei. . K den jetzigen Zustand von China erfaͤhrt man folgendes: Peking, die von zwei Millionen Menschen bewohnte große Hauptstadt des Chinesischen Reichs, litt im vorigen Sommer an einer ungeheuern Hitze, die im Julius auf 30 Grad R. im Schatten stieg, nachdem zuvor Mißwachs und Ueberschwemmungen drei Jahre hintereinander diese Gegend von China betroffen hatten. Die Folgen davon waren Theurung und große Sterb⸗ lichkeit. Der gegenwartige Bogdokham heißt Dargioan und sein erster Minister Sunjuntan—. Die Mandschuh— Sprache ist sast ausgestorben und die Disciplin bei der Armee macht fast Rückschritte. Die Ru sischen Missio⸗ narien genießen Schutz; man hat die Absicht, sich kůnf⸗ tig in den Kapellen der Chinesischen Sprache zu bedie— nen, in welcher schon funfzig Fabeln des Aesop uͤber⸗ setzt sind. In Peking sind jetzt nur drei Por rugte ische Missionarien, deren Congregation aus Chinesischen Moͤn⸗ chen bestht. Man duldet zwar die christliche Religion, sst aber nicht geneigt, neue Bekehrer in's Land ein—

zulassen.

rin Schreiben aus Quebec vom 25. Au gust in eng⸗ ö erzählt: „Der Baron of Renfrew (das bekannte Riesenschiff) lichtete vorigen Donnerstag die Anker, und wurde von seinem Ankerplatze in der Naͤhe der Wasserfaͤlle von Montmorency ab, durch das Dam pf⸗ schiff Herkules bugsirt. Es war ungefaͤhr halbe Fluth, als er sich in Bewegung setzte, langsam majestaͤti sch schwamm er um de Westspitze der Insel Orleans und verschwand hinter Levi Point. Der Wind blies die ganze Zeit uͤber, daß das Schiff im Gesicht war, strom entgegen. Es hißte nichtsdestoweniger die Segel auf, hielt sich dicht an den Wind und schien einigemale den Herkules einholen zu wollen. Der Anblick, als es der Spitze der Insel gegenuͤber kam, war imposant. Die ganze Lange von 309 Fuß kam dann, nebst den vier Masten mit vollen aufgesetzten Segeln und dem Deck voll Menschen, von der Stadt aus zu Gesicht. Der Hercules voran und zwei andere Dampft oote, welche es begleiteten, schienen nicht viel groͤßer als Lang—

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Ladung betraͤgt 9515 Holztonnen. Wenn man den Ren / frew ungefähr zu 5000 Tonnen Last anschlagen kann, so werden an 6000 Tonnen Holz zu dem Bau dieser schwimmenden Insel verbraucht sein.“

Ein Journal von Rom giebt mehrere interressant⸗ Notizen uber den großen Schatz, der in dem Serail von Konstantinopel aufbewahrt wird: . Es ist in der Tuͤrkei Gebrauch, daß jeder Sultan Ersparnisse machen und sie in die Schatzkammer nieder legen muß. Je mehr Ersparnisse, je gluͤcklicher haͤlt

man seine Regierung. Nach einem oberflächlichen Ueber.

schlag sollen sie von jedem Sultan 3 Millionen Thaler betragen. Jedes Jahr macht der Befehlshaber der Ver schnittenen das Inventarium der deponirten Beutel (circa 200 Thlr. der Beutel) und verschließt sie dann in einem Kasten. Ist dies geschehen, so druͤckt der Sultan, begleitet von den Großofficieren Liner Krone, sein Sit gel auf den Kasten. Nach des Sultans Tode wird daf Gewoͤlbe verschlossen, der Großvezier und mehrere Groh des Reichs versiegeln die Thuͤr, und uͤber deren Pfortz setzt man die Inschrift: Dies ist di: Schatzkammer den Sultans N.

Diese Schaͤtze werden fuͤr heilig gehalten und nu in der äußersten Noth ist es dem Sultan erlaubt, si anzugreifen.

Man zählt 41 Sultane, die seit Mahomed den 2Aten nach Zerstoͤrung des griechischen Kaiserreichs in Jahr 1453, regiert haben, und glaubt, daß der in den TI Gewoͤlben aufgehaͤufte Schatz wohl 125 dis 150 Mil lionen Thaler betraͤgt, eine bedeutende Summe baaren Geldes, die ganz außer Circulation gesetzt ist.

Man weiß, daß Cook nicht weiter als bis Grad 10 Minuten zum Suͤdpole kommen konnte, un daß dicke Nebel und Eisderge ihn daran hindert weiter vorzudringen. Jetzt meldet Hr. Wer del, nae den Globe and Traveller, daß er den 7äàsten Gra bereits passirt habe, und daß er, nachdem er gluͤckli durch die Eismasse hindurch gesegelt, in ein offen Meer gerathen sei. Das Wetter war guͤnstig und mil doch konnte er nicht weiter vordringen, weil er zu: her solchen Reise nicht eingerichtet war, und fuͤr chte mußte, daß das Eis spaͤter ihm die Ruͤckkehr verspe ren koͤunte. Diese Entdeckung ist von großer Wichti keit und wird die Kenntnisse, die wir uͤber unsern Erdba

boote; einige Segeldoote waren kaum zu unterscheid en. Im Vordergrunde wären 0 bis 50 in dianische . Dams (Huͤtten) und zahllose indische Kandes sich tbar, deren eines, nachdem drei Menschen ausgestiegen waren, von einem Indianer auf dem Kopf auf das hohe . getragen wurde. So hatte man zugleich den Anblie des groͤßten Schiffes der Erde, der Anwendung und

Vollendung der Dampfschifffahrt, und des ersten rohen

und doch gewiß sehr sinnreichen Versuchs eines Wasser⸗

f uͤr den Menschen im wilden Zustande. = , wahrscheinlich, daß sobald ein zweites Schiff dieser Groͤße wieder gebaut werden wird. Das gie, esse, welches das Publikum an demselben nahm, ist ei nahe so groß, wie beim Columbus, Die Ladung. dessel ben besteht aus 44,009 Dielen, 3200 Fichten, jede zu

16 Tonne im

75,000 westindischen Staͤben ,

Rudersparren, Latten un

Durchschnitt, 84 Masten von 8 Tonnen

237 8 e 50,900 Pipen und ñ 337 Sparren von 2? Tonnen, 250,9 ö . nebst einer Quantitat

d hoͤlzerner Naͤgel. Die ganze

besitzen, bedeutend erweitern.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 1. November. Im Opernhause: „Raou der Blaubart,“ heroische Oper in 3 Abtheilungen, m Tanz. Musik von Gretry. Hierauf: „Das Zaube wäldchen,“ pantom. Divertisse ment, vom Koͤnigl. Ba letmeister Herrn Tits. Mittwoch, 2. November. Im Schauspielhaus Zum Erstenmale wiederholt: „Der Prinz von Pisa, Schauspiel in 5 Abtheil.,, von W. Alexis, mit A aͤn derungen. Nachricht. Das , D, . 1 auspielhause ist täglich eroͤffnet: e n. . von 9 bis 2 Uhr. Nachmittags von 4 bis 7 Uhr.

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

Tedacttur John

An Sonn und Festtagen nur Mittags bis 2 Uhr.

Ag *

. 35. 32

meine

aats⸗-⸗Zeitung.

9T 256.

Berlin Mit er woch,

IJ. Amtliche Nachrichten.

re nit pes Ta en.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Professor der echte bei der Universitaͤt zu Koͤnigsberg, Hofrath Dr. Schweickhardt, unter Beilegung des Titels und Ran— es eines Ostpreußischen Tribunals-Raths, zum Mit— 6 des Tribunals zu Koͤnigsberg in Pr. zu ernennen eruhet.

II. Zeitungs⸗-⸗Nachrichten.

Ausland.

Paris, 23. October. Vor einigen Tagen hat man

einer Tiefe von 15 Fuß ohnfern eines bleiernen Aque— es, eine kleine bronzene Statue von 6 Zoll Hoͤhe, elche noch sehr gut erhalten war, zu Famars aufge, inden. Die Attribute und der Charakter, welchen der pf aut druͤckt, bezeichnen einen Apollo. Diese kleine 5tatue ist in gutem Styl und außerordentlich sorgfaͤl— g gearbeitet. Sie ist mit der glaͤnzenden Farbe s Gruͤnspans uͤberzogen, welche den Werth der aus em Alterthume herruͤhrenden Bronzen ungemein erhoͤht. diese Antiqua wird fuͤr die schoͤnste gehalten, die man is jetzt in Famars gefunden hat.

In Condi ist durch die neue Schleuse zu Rodignies r die Schifffahrt ein großer Vortheil entstanden. Sonst auchte ein Schiff, welches von Mons auf der Schelse m, oft 3 Tage, um durch die Stadt zu passiren, zt geschieht dies in einer Viertelstunde. Der Versuch vor einigen Tagen, durch den Civil-Ingenieur des , , in Gegenwart der Behoͤrden gemacht orden.

Die Arbeiten an der neuen Citadelle von Gent erden mit Thaͤtigkeit betrieben, und sind bald vollen— et. Die Kasernen sind einzig in ihrer Art, so daß

m sie zu besehen, mehrere Ingenieure aus Deutschlaund

den 2ten Nevember 1825.

2tens. Daß die Stadt Rozey eine Deputation an den General abgeschickt habe. Ein Kaffetior und 34 andere Lieferanten und Handwerker des Hauses La Grange sind wuͤrklich in Courpalay gewesen, sie aber konnen doch wahrlich nicht die Stadt Rozoy, die sie noch dazu beauftragt hatte, representiren?

Als diese wuͤrdige Deputation vor dem Herrn von La Fayette erschien, verlor der Wortfuͤhrer den Kopf, und schlich davon. Der General mußte selbst dies Ge— spräch unterhalten, und kuͤrzte so viel wie moglich diese lächerliche Scene ab.

Ztens. Soll ein Herr Vigus aus Rozoy den Hrn. von La Fayette im Namen der Einwohner dieser Stadt gar schoͤn complimentirt haben. Wir kennen niemand in Rozoy, welcher Vigus heißt; wir kennen auch nicht das Recht, mit welcher sich irgend ein Individuum zum Organ der Einwohner dieser Stadt hatte aufwerfen koͤnnen und nur im Constitutionel haben wir zuerst von diesem retorischen Gluͤckwunsche unsers Redners und von der prächtigen Antwort des Generals gehoͤrt.

Atens. Soll ein sehr elegantes Zelt fuͤr Herrn von La Fayette aufgeschlagen worden seyn. Es ist wahr, daß Verwandte und Freunde des Generals Geruͤste hatten aufschlagen lassen, die mit schlechter Leinewand zum Schutz gegen die Sonne behangen waren. Es ist wahr, daß mehrere Ueberschriften mit bunten Farben hier angebracht waren, wo unter andern zu lesen war: Dem General La Fayette: America hat ihn vergoͤttert, die ganze Welt ihn bewundert.

Auch ist es wahr, daß der Marquis de la Fayette die bescheidene Gefälligkeit gehabt hat, unter dieser glaͤnzend erleuchteten Inschrift sitzend während einer ganzen Stunde sich zu zeigen, daß die Tochter des Kaf— fetiers von Rozoy, und ein Dutzend in Leinwand ge— kleideter Handwerkstoͤchter vor diesen beruͤhmten Gene— ral vorbei defilirt sind, und eine Jede ihm eine schoͤne Rose uͤberreicht hat; daß er alle ihre Rosen genommen und sie dafuͤr in Gegenwart so mancher neugierigen Zuschauer, die gewiß von diesem ruͤhrenden Schau spiel ergriffen waren, zärtlich umarmt hat, daß Hr, von La Fayette sich dann unter diese Zuschauer gemischt, sich hierauf wieder auf seine Bank gesetzt, um zwei oder drei Sonnen, und ein Dutzend Schwaͤrmer ihn zu Eh— ren abbrennen zu seben. Falsch ist es aber, daß: es lebe La Fayette! gerufen sey. Nicht eine einzige Stim—

ach Gent gekommen sind. im Umkreis, und mit 124 Gebaͤuden umgeben, zorin 8000 Mann Platz haben. 9 Die Beschreibung sagt 1stens, daß die National—

zarde zu Courpalay, welche schon seit 2 Jahren orga⸗

isirt sei, dem General ihre Aufwartung gemacht habe. Es existirt aber gar keine organistrte Nationalgarde der Gemeinde Courpalay.

Der Place d'armes ist 2800 me hat ihn fuͤr seine Gefaͤlligkeit belohnt.

Diese Erzaͤhlung der stattgehabten Feierlichkeit zu Courpala, wenn auch Partheigeister etwas hierbei die Feder gesuͤhrt haben moͤgen, laßt doch auf alle andern Feindseligkeiten schließen, die zum Empfang dieses Volks⸗ freundes veranstaltet, und in den liberalen Blättern mit so großem Pathos verbreitet worden sind. Zwei Gesellschaften haben sich zur Bewerbung der