1825 / 266 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 14 Nov 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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bezahlt hatten, so betragt die Anleihe nur noch 24 Mil— lionen Fr. .

Ein sonderbares Ereigniß, so sagt der Constitutio— nel, giebt nach Briefen von Madrid vom 25. Oktober daselbst Stoff zur Unterhaltung. Vor 8 Tagen war ein Transport von 3850 zur Galeere verurtheilter Ver⸗ brecher, unter Eskorte einer Abtheilung Linientruppen, von hier abgegangen. Als sie auf die Graͤnze von An— dalusten kamen, gelang es ihnen den Kommandanten der Eskorte zu verfuͤhren, welcher sie hierauf in Freiheit setzte. Die Verurtheilten und selbst mehrere Soldaten, entwaffneten nun den uͤdrigen Theil der Eskorte, und fluͤchteten unter dem Ruf, es lebe Karl der öte, in die

Gebuͤrge der Sierra Morena.

London, 4. Noveurber. Der Trauung des Lord— Lieutenants in Dublin, zuerst durch den Lord Primas, Protestantischen Erzbischof von Armagh, dann auch durch den Katholischen Erzbischof von Dublin Dr. Mur⸗ ray, der in Pontificalibus erschien, ging ein glaänzen— des Mittagsmahl voraus, welchem beizuwohnen Dr. Murray aber abgelehnt hatte.

Man glaubt, daß die Parlaments Aufloͤsung nun nicht vor Juni eintreten wird.

Hr Greig, Herausgeder einer unabhängigen Zei— tung auf dem Eap, die Lord Somerset dort unterdruͤck— te, war von demselben bekanntlich gezwungen worden, kas Land zu meiden und mußte Schulden halber srine Druckgeraäͤthe u. s. w. als Pfand bei der Colonial Re, gierung zuruͤcklassen. Auf Zusicherung unseres Colonial⸗ Ministers des Grafen Bathurst, daß ihm alles unwei— gerlich zuruͤckgegeben werden solle und er sein Blatt wieder anfangen könne, ist er nach dem Cap zu ruͤckge⸗ gangen, allein Lord Somerset weigert ihm dort mit bestimmter Nichtachtung des hiesigen Versprechens die Erstattung seiner Sachen, was diesem K. Statthalter, gegen den so viele Beschwerden vorliegen; doch wohl diesmal so nicht hingehen duͤrfte. „Wie entwuͤrdigt,“

sagen die Times, „ist die Stellung des Colonial Amtes

durch dies stolze, anmaaßende Mitglied der Familie

Beaufort geworden (welche z. B. auch im Parlamente

die Minister zwang, von der Einkommensteuer abzuge— hen), die sich solcherweise auf ihren Einfluß im Parla— mente hin vermißt, alle heilsamen Schranken zu durch⸗ brechen, die den Statthaltern von Colonien zum allge— meinen Besten aufzuerlegen sind! Wird diesen erst ge—

stattet, nach ihrem Willen den, von Sr. Maj. durch

Ihren Staatssecretair ausgehenden Befehlen zu gehor— famen oder nicht, so sind die Verrichtungen des Colo⸗ nial, Amts zu Ende und es muß Verwirrung durch das Ganze in unsern schaͤtzbaren auswaͤrtigen Besitzun— gen eintreten.“ Hr. Greig wollte jedoch, unterstuͤtzt durch gute Freunde, sein Blatt am 31. Aug. wieder anfangen.

Eine Americanische Zeitung, der Michigan-Herald, vom 2. Seyptbr., berichtet von einem großen Rathe, der zwischen mehreren Indianer Stämmen, als den Saecs (Sioux), Foxes und Chippawas, zu einer Anzahl von 3600 am 4. August auf der Prairie des chiens versam,

melt, und den Commissarien der V. St., Governor Caß si

und General Clark, gehalten worden, um Frieden un— ter ihnen zu stiften und die Landgraͤnzen jedes Stam, mes zu bestimmen. Der Friede kam nach zehn- bis zwoͤlftägiger Auhbrung und Verhandlung der Anspruͤche jeder Partei zu Stande.

Das Parlament ist in der uͤblichen Form bis zum 5. Januar kommenden Jahres prorogirt worden.

In den Floridas soll ein Kanal zur Verbindung des atlandischen Meeres mit dem mexikanischen Meerbusen angelegt werden. Die Kanal-Laͤnge von St. Augustino ist eigentlich 90 engl. Meilen, beschraͤnkt sich aber hei Benutzung der beiden Fluͤsse St. John und Savanna,

auf 18 engl. Meilen. hoͤchst wichtig dieses Unternehmen werden wird.

von vorgestern und am gestrigen Tage aus WSJ

Nach den dem Parlamente vorgelegten, offieiel Papieren haben sich in der Praͤfidentschaft Bengalen den 4 Jahren von 1820 bis 1823, 2409 Wittwen de Flammentode preisgegeben, nämlich im Jahre 1820: 65 1821: 654; 1822: 583; 1823: 575. In der Praͤsidu schaft Bombay belief sich die Anzahl auf 201.

Der Unter-Statthalter von Unter-Canada, Sit N. Burton ist mit der Familie des verstorbenen Bischi von Quebec in England angekommen. Ganz Canada

mannsheuer auf 15 Pfund den Monat gestiegen wurde auf 20 erwartet, Zehn Schiffe waren im Lu mit Getraide nach Englano, man erwartete aber kf großen Ausfuhren in diesem Artikel, da die Erndte,

die neue Colonial-Acte, wodurch eine Abgabe von pEt. auf alle Einfuhren gelegt worden, die Cana verhindern mußte, Americanischen Waizen in die St ihres, sonst nach England auszuführenden eignen wi einzufuͤhren.

Nachrichten aus Neuyork zufolge wird Kean Nordamerika hinsichtlich seines bekannten unmoralist Betragens in London, keine gute Aufnahme finden, f es moͤchte ihm dasselbe Schicksal erwarten, was ihn London und Edinburg traf; von der Buͤhne abtreten

muͤssen. Amsterdam, 8. Nobember. Gestern war un

im Koͤnigl. Pallaste bei Sr. Majestät dem Kön Morgen große Vorstellung bei Ihre Koͤnigl. Hoheit Prinzessin Friederike der Niederlande. Heute Abend wird die Stadt allgemein erleuc Haag, 5. Nov. Folgendes ist eine Uebersicht Staakseinnahme, aus dem, der zweiten Kammer gebenen Voranschlage des Jahres 1826 entlehnt. Ungewoͤhnliche Einnahmen: 12,927 561 st. bestehen in Ueberschuß des Jahres. 1823 370,000 Zoͤlle zur Bestreitung ungewöhnlicher Ausgaben 4,550 fl. Ertrag der Domainen des Prinzen Friedrich 190,00 Lotterie 1,280,000 fl. Zufaͤllige Einkuͤnfte 907, 5j Opeenten auf directe und indireete Steuern 5, 630, 46 Directe Steuern: 25,219, 480 fl. Gruntß 16,064,480 fl. Personalsteuer 7, 180, 000 fl. (M werth 1,600,000 fl. Thuͤren und Fenster. 1,700,000 Feuerstellen 1, 006, 000 fl. Mobilien 1,900, 000 fl. Dig boten 570,000 fl. Pferde 410,000 fl.) Patentste 1,975,000 fl. Indirecte Abgaben (Stempel 7, 007, 8] Erbsteuer 3,446,913 fl.) 10 464,760 fl. Accise (Salz 1, b50, 000 fl. Mahlgeld 4. 670. 060 Schlachtsteuer 2,250,000 fl. Wein 2. 118,000 fl. senzins 4,234, 090 fl. Bier 3, 300,000 fl. Essig 139 . Zucker 1,064,000 fl. Collectiv Siegel 971, 260 20,396,250 fi. Zusammen 5b, 070,490 fl. Unter dem Praͤsidio des bekannten Grafen von gendorp hat sich auch hier ein Griechenverein gebil Copenhagen, 5 Nov. Montag passirte eine lische Kriegs Fregatte nach der Ostsee steuernd hier von Zwischen den Gouverneurs von St. Thomas Venezuela hat ein lebhafter Depeschenwechsel wegen bringung eines Daͤnischen Schiffs nach Porto / Cab statt gefunden. Wahrend der heftigen Stuͤrme in den letzten gen des vorigen Menats sind an unsern Kuͤsten Schiffe verungluͤckt und gestrandet.

Es bedarf keiner Erinnerung, h Ein äußerst heftiger Sturm, welcher in der Na

wuͤthete, hat vielen Schaden an unsrer Kuͤste angerichn

ie durch diese Verzoͤgerung vorgeschrittene Jahreszeit,

in einem nie so erlebten gedeihlichen Zustande. U 750 Schiffe waren dies Jahr in Quebec angekommỹ gegen 106 Kauffahrteischiffe gebaut worden; die E

gleich alles gut eingebracht, nur leicht ausgefallen

den Jubel des Volks der feierliche Einzug des nenn maͤhsten Fuͤrsten Bamas. Heute ist allgemeine Aub

ihiger Zeit mit sehr unguͤnstigen Augen ansehen.

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Ratzeburg, 6. November. Diesen Nachmittag ver⸗ arb hieselbst Se. Exe. der Königl. Daͤnische Geheime— Eonferenzrath und Bundesgesandter zu Frankfurt a. M., Hr. Graf v. Eyben.

Stockholm, 1. November. Das Handelshaus Michaelson Benedicks hat von der Regierung die Ruͤck— nahme der von ihnen fuͤr ein englisches Haus gekaufte zielfach besprochene Kriegsschiffe verlangt. Als Grund jat es den Widerruf der an schwedische Seeofficire ge sebenen Erlaubniß diese Schiffe fuͤhren zu durfen, und

je die Ausfuͤhrung der bezweckten Handelsunternehmung icht mehr erlaube, angefuͤhrt. Die Regierung hat dies Begehren bewilligt, und die Käufer erhalten nun das Laufgeld und die zur Ausruͤstung gehabten Kosten, die ch auf 35 bis 40,000 Pfd. Sterl. belaufen sollen, zu Ruck erstattet.

Der Redacteur Argus des Dritten ist in dem Pro— ß, welcher der Hofkanzler gegen ihn anhaͤngig gemacht, sstern frei gesprochen worden. Bekanntlich hatte ihn r Hofkanzler angeklagt, er habe durch Mittheilungen zer die Noten, die zwischen Sr. Exe. dem Minister er auswärtigen Angelegenheiten und dem Spanischen heschaͤftstrager hinsichtlich der verkauften Schiffe ge— hechselt wo den, das Preßfreiheits-Gesetz uͤbertreten.

Cours auf Hamburg 123 Schill.

St. Petersburg, 29. October. Se. Maj. der aiser werden bestimmt bis zu Ende kuͤnftigen Monats ierher zuruͤck erwartet.

München, 5. Nov. Es ist bemerkenswerth, und bird gewiß mit allgemeinem Interesse vernommen wer en, daß des Koͤnigs, unsers allgeliebten Landesvaters Majestaͤt, zur Verfertigung sowel Allerhoͤchstihrer eige— en, als auch der fuͤr Ihre durchlauchtigsten Prinzen nigl. Hoheiten bestimmten Trauerkleider, nur inlaͤn— sches Fabrikat bei dem hiesigen Buͤrger und Fabrikan—

Roͤckenschuß auszuwählen geruhet haben. . Stuttgart, 5. Novbr. Die heutige Zeitung ent— lt die Koͤnigl. Anordnung einer neuen Wahl der Ab— ordneten zur 2Tten Kammer der Ständeversammlung.

Den neu entdeckten Stein salz Werke bei der See— hle in der Gegend von Hall in Schwaben, ist der ame Withelms-⸗Gluͤck beigelegt worden.

Wien, 6. November. Se. Majestat unser aller ßadigster Ka. ser sind, den neuesten Nachrichten aus reßburg zufolge, von Ihrer letzten Unpäßlichkeit nun— hr vollkommen hergestellt.

Der ostreichische Beobachter achricht aus der Tuͤrkei mit:

Constantinopel 10. Oktober. Ein in Verein des eneral-Londo und Oberst Fabrier unternommener An— ff auf Tripelizza ist vereitelt worden.

Zwei griechische Escadren, die eine von 36, die dere von 18 Fahrzeugen, die Brander mit inbegriffen, uzten, Nachrichten aus dem Archipelagus zufolge, in letzten Tagen des Septembers zwischen Milo und antorin, um die Bewegungen der tuͤrkisch-ägytischen tte, wenn sie sich jenen Gewassern nähern sollte, zu bbachten. Diese Schiffe sind durchaus hydriotische;

Spezioten und uͤbrigen Insulaner sollen den vor— rschenden Einfluß, den Hädra sich angemaßt hat, seit

theilt folgende

Die Hydra Zeitung, der Gesetzfreund, soll suspen— t seyn, aus welchen Gruͤnden ist unbekannt.

Ee, haben aus Napoli di Romania unterm 2l. er, von einem zuverlässigen Corresponder gende Nachrichten , ö ee, „Der hiesige Stand der Dinge ist noch weit schlim— rt, als man ihn mir in Smyrna zgeschildert hatte. Individuen, welche heute das Regiment fuͤhren, deben so allgemein verachtet als verabschent. Wie

ihrem persoͤnlichen Intresse, mit Kabalen gegen ihre Nebenbuhler, mit wirklichen oder erdichteten Verschwoͤ⸗ rungen beschaͤftigen, und an ernsthafte Vertheidigungs— Maaßregeln so wenig denken, als ob kein Ibrahim Pa— scha und keine Tuͤrken mehr in der Welt waͤren. Das Volk, durch sein gegenwaͤrtiges, unbeschreibliches Elend gebeugt, sieht der Zukunft mit stumpfer Trostlosigkeit entgegen. Umsonst suchen die eph meren Regenten es durch Fabeln, an welche sie selbst nicht glauben, durch eitle Hoffnungen auf fremden Beistand, Cochrane'sche und Wilsen'sche Expeditionen u. dergl. hinzuhalten. Selbst griechische Leichtglaͤubigkeit findet endlich ihre Grenze.“ ͤ „Die Umtriebe der franzoͤsischen und englischen Philhellenen haben die Verwirrung aufs hoͤchste gꝛstei⸗ gert. Die letztern sind, oder scheinen wenigstens, so lange Maurocordato und Conduriotti sich behaupten, in Napoli und den benachbarten Inseln die staͤrksten zu seyn; jene haben uͤberwiegenden Einfluß in den noͤrdli— chen Provinzen. .. Die allgemeine Zeitung meldet: Der öͤstreichisch Internuneius, Hr. v. Ottenfels, und der franzoͤsisch Dotschafter, Graf Guilleminot, hatten in der letzten Zeit mehrere Konferenzen mit dem Reis-Effendi. Frank— reichs Politik sol entschieden gegen die Griechen sein, und das von den franzoͤsischen Agenten in der Levante uͤberall beobachtete Betragen deutet unlaͤugbar darauf hin. Unterdessen haben beise Gesandte durch ihre Be— muͤhungen einen neuen Befehl von der Pforte ausge— wirkt, vermoͤge dessen in den Fuͤrstenthuͤmern Moldau und Wallachei. Alles in den fruͤhern Status quo ge, setzt werden, die Beschli⸗Aga's ihre bisherigen Amtsver— richtungen einstellen, und die letzten tuͤrkischen Truppen abziehn sollen. Am. 4. d. wurde der diesfaͤllige Befehl ausgefertigt, und man glaubt, daß nun bald ein foͤrm— lich er russisch er Gesandter hieher kommen werde. . Schreiben aus Rio de Janerro, 8. Sept. sagt: Hier ist alles voll Jubel wegen Abschluß des Vertrags, der Brasiliens Unabhängigkeit ausspricht, und fuͤr immer sicher stellt. Gestern, am Tage, wo der selbe bekannt gemacht wurde, war große Hofgalla; Sir Ehatles Stuart, so wie die Geschaͤfts träger von ODesterreich und Frankreich, Baron von Marschall und Graf Gestas, erschienen feierlich bei Hofe und wurden durch den Koͤnigl. Ceremonienmeister Luiz de Saldanha de Gama bei JJ. MM. zur Abstattung ihres Gluͤck— wunsches eingefuhrt. Das Brittische und Franzoͤsische Geschwader, so wie alle Schisse im Hafen flaggten, und der Kaiser hielt unter dem Donner der Kanonen seinen Einzug in die Stadt. Bald darauf begaben sich Se. Majestt zur Heerschau uͤber die versammel— ten Truppen, wo sie mit dem groͤßten Jubel em— pfangen wurden. Da nunmehr die Unabhaͤngigkeit

Brasiliens auf eine so glaͤnzende Weise erlangt ist, so

haben Se. Maj. befohlen, daß die Seldaten die auf en Ermeln gestickten Worte: „Unabhaͤngigkeit oder Tod“, ablegen sollen. Folgendes ist, seinem Inhalt nach, der Vertrag zwischen Sr. Kaiserl. und Sr. Allerglaäͤubig⸗ sten Maj., wegen Anerkennung des Kaisers von Brasilien, geschlossen am 29. August 1825 und n, . von Sr. Maj. dem Kaiser an demselben age. Im Namen der heiligen und untheilbaren Drei— einigkeit. Da Se. Allerglaͤub. Maj. in ihrem K. Gemuͤthe

stets das innigste Verlangen fuͤhlten, Frieden, Freund—

schaft und gutes Einverstaͤndniß zwischen verschwisterten

Nationen herzustellen, welche die heiligsten Bande haͤt⸗ ten versoͤhnen und in ewigem Buͤndniß vereinigen sollen, so erkannten Sie, um diese wichtigen Zwecke zu errei—

te es auch anders seyn, da sie sich mit nichts als schen, allgemeine Wohlfahrt zu befoͤrdern, die politische