1825 / 267 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 15 Nov 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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Existenz und die kuͤnstigen wie Brasiliens zu sichern, gleich jedes Hinderniß zu

Schicksale Pertugalls, so und bei dem Wunsche, zu beseitigen, das der erwahnten Allianz, Eintracht und dem Gluͤcke beider Staaten in den Weg treten könnte, mittelst ihres Diploms vom 13. Mal d. J. Brasilien als ein unabhängiges, von den Koͤnigreichen Portugall und Algarbien getrenntes Kaiserreich, und ihren geliebten und geschätzten Sohn Don Pedro als Kaiser an, vorbesagten ihrem Sohne und seinen rechtmäßigen Nachkommen aus eignem, freien Willen die Souverainetäͤt uͤber besagtes Reich cediren und uͤbertragend und fuͤr Höͤchstihre eigne Person nur denselben Titel annehmend und sich vorbehaltend. Und nachdem beide erlauchte Fuͤrsten die Vermittelung Sr. Großdritt. Maj. angenommen, haben sie, um alle, die Trennung der beiden Staaten betreffenden Praͤliminair⸗ Angelegenheiten auszugleichen, folgende Bevoll maͤchtigte ernannt, namlich: Se. Kais. Maj. Se. Exc. Luiz Joze de Carvelho e Mello, Staatsrath, dinister und Staats— Secretair der auswärtigen Angelegenheiten; ferner den Baron de Santo Amaro, Grand des Reichs, Staats, rath; endlich den Hrn. Francisco Villela Barbosa, Staatsrath, Minister und Staatssecretair der Marine und General-⸗Inspector der Marinetruppen, Se. Aller⸗ glaub. Maj. aber Se. Exe. Hen. Charles Stuart, St. Großbritt. Maj. Geheimen Rath, welche nach Vorzei⸗ gung und Auswechselung ihren resp. Vollmachten, in Urbereinstimmung mit den, in der Einleitung dargeleg— ten Grundsaͤtzen uͤbereingekommen sind, folgen den Ver— trag abzuschließen: .

§. 1. Se, Allerglaͤubigste Maj. erkennen Brasilien als ein, ven den Koͤnigeeichen Portugall und Alzarbien unabhängiges und getrenntes Kaiserreich and ihren viel geliebten und geschäͤtzten Sohn, Don Pedro, als Kaiser an; cediren und uͤbertragen, aus eignem freien Willen, vorgedachtem ihrem Sohne und seinen rechtmäßigen Nachsslgern die Sonuverainitaͤt aͤber besagtes Reich, bloß denselben Titel fuͤr ihre eigene Person annehmend, und sich vorbehaltend.

S5. 2. Se. Kaiserl. Maj. willigen, zum Be weise ihrer Hochachtung und Liebe fur ihren Durchlauchtigen Bater und Herrn, Don Johann den Sechsten ein, daß Se. Allerglaͤubigste Maj. fuͤr ihre Person den Titel Kaiser annehmen. . ,

5. 3. Se. Kaiserl. Maj. versprechen, von keiner Portugiesischen Colonie Verschläge wegen einer Vereini- gung mit Brasilien annehmen zu wollen. .

5. 4. Es soll von jetzt an Friede und Allianz und die vollkommenste Freundschaft zwischen dem Kaiserreiche Brasilien und den Königreichen Portugall und Algar— bien herrschen, so wie gaͤnzliche Vergessenheit der fruͤhern Zwistigkeiten zwischen den resp. Nationen. .

Die Unterthanen beider Nationen, Brasi— lianer und Portugiesen, sollen in den resp. Staaten wie die Unterthauen der beguͤnstigsten und befreundetsten Nationen betrachtet, und in ihren Rechten und Eigen— thum gewissenhaft bewahrt und beschuͤtzt werden; auch versteht es sich, daß die Eigenthuͤmer liegender Gruͤnde in dem friedlichen Besitze solcher ihrer Guͤter erhalten

werden sollen. . §5. 6. Alles unbewegliche, persoͤnliche und beweg⸗ liche, das den

sequestrirte und confiscirte Eigenthum, Unterthanen der beiden Souveraine von Brasilien und Portugall zugehoͤrt, soll sofort mit den Naͤckstanden, je⸗ doch nach Abzug der darauf haftenden Verwaltungsko⸗ sten zurückgegeben, oder die Eigenthuͤmer desselben nach festgesetzten Grundsaätzen entschädigt werden.

J. Alle den Unterthanen beider Sou veraine zu⸗ gehörigen und weggenommenen Schiffe und Ladungen

sollen gleichfalls wieder zuruͤckgegeben oder die Eigen thuͤmer derselben entschaͤdigt werden.

§. 8. Eine von beiden Regierungen aus einn gleichen Anzahl Brasilianer und Portugiesen ernannt und da, wo die resp. Regierungen es am nuͤtzlichsta erachten, niedergesetzte Commission soll beauftragt wen den, die im 6ten und 7ten §. beruͤhrten Gegenstäm zu untersuchen, wobei einverstanden ist, daß die Ford rungen binnen einem Jahre, von der Bildung M Commission an, erhoben, und im Fall einer Meinung Verschiedenheit oder Stimmengleichheit, durch den R praͤsentanten des vermittelnden Souserains ent chiedt werden sollen. Auch sollen beide Regierungen die Fem anweisen, aus denen die zuerst liquidirten Forderung bezahlt werden sollen.

§. 9. Alle Staatsforderungen zwischen den Reg rungen sollen gegenseitig angenommen und ent chien werden, entweder durch Ruͤckgabe des in Anspruch g nommenen Gegenstandes oder vollgü ltige Entscheidun Wegen Auseinandersetzung dieser Anspruͤche werden be hohe contrahirende Partheien eine directe und besondg Uebereinkunft treffen.

§. 10. Sollen die gewohnlichen Verhaͤltnisse n Brasilianischen und Portugiesischen Nation sofort m der hergestellt werden, indem jede gegenseitig von all Waagren provisorisch 16 pCt. als Consumtionsstener zahlt. Die Abgaben auf Wiedereinschiffung nud Ri ausfuhr bleiben so, wie sie vor der Trennung waren,

§. 11. Die gegenseitige Auswechselung der Nati cation dieses Vertrages soll in Lissabon binnen fuͤnf M naten, von dem Tage der Unterzeichnung des gega waͤrtigen Vertrages angerechnet, oder wo möglich fruͤh geschehen.

So geschehen in der Stadt Rio de Janeiro! 29. August 1825. ö

Gez. Charles Stuart, Mello, Baron de Santo Amoro, Fraue Villela Barboza.

Nach Briefen von Rio Janeiro, auf welche Etoile bezieht, hat der Regent ven Brasilien, Boliot geantwortet, daß er Deputirte zum Congreß von] nama schicken wuͤrde, das Interesse von Brasilien wa zunehmen. 9,

Batavia, 2. July. Am 15. May erhielten uͤber Surabaya Depeschen aus Macassar uber die.! ter Gen. Major von Geen aus der Bucht von V gesegelte Expedition, welche dort so vortheilhaft opf hat, daß die Koͤnigl. Truppen am 30. März in Hauptort des Königreichs Boni einruͤck' en, nachdem die feindlichen Werke, welche denselben von der Seest schirmten und die Landung der Unseren hindern soll

und die mit 60 Kanonen von verschiedenem Kaliber setzt waren, eingenommen hatten.

Königliche Schauspiele.

Im Schauspielhet Lustspiel in Lusts

November. „Gutes Beispiel,“ Aufzug. Hierauf: „Kritik und Antikritik,“ in 4 Abtheil., von E. Raupach. Dienstag, 15. November. Im Schau spielhause, 9 Erstenmale: „Euphrosine,“ Operette in 3 Abtheil,! Tanz. Musik von Mehul. Nach einer fruͤheren Ueberseh aus dem Franzoͤsischen, fuͤr das Koͤnigl. Schauspiel Jarbeitet vom Kriegesrath May.

Montag, 14. Zum Erstenmale:

Gedruckt bei Feister und Ei sersdorff.

Redacteur Jol

erungs Departements Aachen) ist ein Patent

Luiz Joze de Carvelhi in der eingereichten und zu den Akten des Mi—

Allgemeine

pbreußische Staats-Zeitung.

M

267.

Berlin, Dienstag, den 15ten November 1825.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Prediger oblanck an der Luisen-Kirche hieselbst den rothen dler-⸗Orten dritter Classe zu verleihen geruhet.

Bekanntmachung.

Den Inhabern einer mechanischen Werkstaͤtte, Eng— rih, Reuleaux und Dopps zu Eschweiler-⸗Pumpe (Re

auf die alleinige Aussuͤhrung und Benutzung der

nisteriums des Innern genommene Zeichnung und Beschreibung erläuterten Verbesserung der Wal— ken in der Art der Verbindung der Hammer mit der Betriebswelle, ] den ganzen Umfang der Monarchie und den Zeit— am von 8 hinter einander folgenden Jahren, von ute an gerechnet, ertheilt worden.

Berlin, den 30. Oktober 1825.

Zeitungs-Nachrichten.

Paris, J. Nov. Der Constitutionel berichtet aus iim Privatschreiben aus Madrid vom 27. Oktober gendes. Sobald die Entlassung des Minister Zea in adrid bekannt war, versammelten sich die koͤniglichen tiwilligen beim Kaffee des Barrio Nuevo, welchen sie sig besuchen, und verlangten, daß man royalistische der, als Freudensbezeugung wegen der Absetzung des errn Zea, singen moͤge. Die Polizei⸗Commissaire des istrikts waren schon gegenwaͤrtig und versuchten dieses hindern; ihre Bemuͤhung aber war vergebens, und

Linientruppen mußten die Ha = und noch heute, ist noch r . ; 32.000 Mann, sagt der Constitutionel, werden ver— möge einer königlichen Ordonnanz vom 25. Octb., aus der disponiblen Mannschaft zum Dienst ausgehoben ̃ Tumult, der jedoch nichts mit der Politik gemein at, b richtet der Constitutionel, hat die Schließung des e, . 7 Duͤnkirchen veranlaßt. 396 Vom Sten. Ein franzoͤsisches Journal, me i ee aus Rom vom 27. Octbt., 51 sich rn. 3 2 t, daß in Hinsicht des Raͤuberhauptmanns Gas— aronne die päbstliche Regierung eben so mit ihm unter— handelt habe als einst die roͤmische mit Spartacus Der Vergleich paßt nicht, und das Factum ist überdem erlogen. Zwar hat Gasbaronne, da er sich in einer verzweifelten Lage befand, der paͤbstlichen Regierung Vorschlage gemacht, sie sind aber saͤmmtlich verworfen worden, Hierauf hat er sich auf Diskretion mit sieben seiner Kameraden ergeben. Der Erzpriester de Sezze ist aus Mitleiden hierbei als Vermittler aufgetreten ö irgend einer ueberein kunft! Der r ießen di ichen A icht , . 1. ßen die gesetzlichen Authoritaͤten nicht Die Etoile theilt von Triest vom 2 - folgendes mit: Ein Schiff, * ö . thonisi nach einer Fahrt von 16 Tagen hier angekom— men ist, berichtet, daß dieser Platz in der Gewalt der Griechen ist. Man sagte dort, Ibrahim Pascha habe von neuem einigen Verlust bei Mistra erlitten, und die

Garnison von Tripolitza, 600 Mann 244 2. * . zu , . er Courier frangais sberichtet na riv at Bri

aus Madrid vom 27. October, daß, . r,. eine Audienz bei Sr. Majestaäͤt gehabt, er den Palast des Escurial verlassen, und nach Madrid zuruͤckgekehrt und in seinem Hotel abgestiegen sei. Bis jetzt hat ihn noch niemand beunruhigt. Der Unter, Intendant der Polizei, Recacho, hat seine Entlassung gesordert, sie ist zwar in diesem Augenblick nicht angenommen worden doch bestimmt man schon allgemein Don Rufino Gon⸗ zales, oder Sobrado zu seinem Nachfolger. Der Her og von Infantado hat heute fruͤh seinen Einzug in Madrid gehalten, zwei Kabinets- Kouriere gingen ihm voraus, und die Musik-Chsre der royalistischen Freiwil⸗

ö. zogen ihm entgegen und begleiteten seinen Wa—