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Tonnen Waaren zu gebrauchen, so wird doch die schlechte Einrichtung unserer Douauen die Einfuhr einer dop— pelten Masse jener Waaren erleichtern.
London, 15. November. Sonnabend arbeitete Graf Liewen lange Zeit im auswaͤrtigen Amte mit Hru. Canning, der gestern mit seiner Familie aufs Land ging.
Auf der Insel Man sind die Landarbeiter in voller Empoͤrung wider die Rechtsbehoͤrden wegen deren Ein— treibung der Zehnten und Gefaͤlle begriffen, sie haben Gebaͤude niedergerissen, Unterbeamte mit Sensenhieben verletzt, dem Bischofe seine Korngarben verbrannt, daß dieser seiner persoͤnlichen Sicherheit wegen fuͤr gut fand, aus seinem Pallast nach Douglas zu fluͤchten u. dgl. m.
Auf eine Nachricht in oͤffentlichen Blaͤttern, daß das Ober-Admiralitaäͤts-Gericht sich am 11ten d. ver— sammelt habe, aber, weil es keine Geschaͤfte vorliegend gefunden, sogleich wieder auseinander gegangen sei, er— innert ein Seemann in den Times, daß doch eine end— liche Entscheidung uber Vertheilung der Beute von der Eroberung der Colonien Demerary und Berbice schon seit 1797 erwartet werde.
Lloyds -Liste meldet uns leider! daß die auf der Zuhausefahrt begriffene Griechische Kriegsbrigg Kimon, Miaulis, von 11 Kanonen und 55 Mann Besatzung, auf der Insel Alderney (Aurigny) gescheitert ist. Außer der gesammten Mannschaft war auch ein großer Theil der Ladung gerettet worden.
Der Marquis von Hastings ist aus Paris wieder hier eingetroffen und wird sich in der kuͤnftigen Woche mit seiner Familie nach Malta einschiffen. Seine Sendung nach der Franzoͤsischen Hauptstadt soll sehr wichtig gewesen sein.
Die Lords des Schatzes haben das Gesuch der Sei— den- Fabrikanten von Macelesfield, die Zeit der freien Einfuhr der fremden Seidenwaaren gegen den Zoll von 30 pCt. noch aufzuschieben, abgeschlagen.
Die Nachricht von dem Weichen der Renten in Paris hat hier auf die Consols und die ubrigen Staats— papiere eine nachtheilige Wirkung hervorgebracht. Con sols fielen gestern auf 855 und haben sich heute noch nicht erholt. Columbische Staatspapiere sind von 70 auf 66 gewichen. Auch alle Europaͤischen Anleihen sind mehr oder minder gefallen. Disconto 5 und 4 pCt. Es fehlen keine Posten.
Portsmouth, 12. November. Wie wir verneh, men, hat Lord Cochrane, alias Marquez v. Maranhao, ein Schreihen an den beglaubigten Agenten der Brasi— lischen Regierung in England, Hrn. Gameiro Pai z, ergehen lassen, des Inhalts: „Da der Friede zwischen der Brasilischen und der Portugiesischen Nation gluͤck— lich zu Stande gebracht worden, was das Ziel Sr. Herrli. gewesen, als er den Befehl der Brasil. See— macht uͤbernommen, so sei er Willens, vom 10ten d. M. an, den activen Befehl des Geschwaders Sr. Bra— sil. Maj. aufzugeben und es werde deshalb die, zu Spithead liegende Fregatte Peranga, von da ab die ihr von dem besagten beglaubigten Agenten zu gebenden Vorschriften befolgen.“ Diese Anzeige hat, wie wir ebenfalls vernehmen, einen Befehl des Agenten zuwege— gebracht, daß Capt. Shepherd mit der Peranga am 20sten d. nach Rio Janeiro abfegeln solle. Es ist kein
Zweifel, daß Lord E. mit diesem Schiffe ohne Befehl
oder Erlaubniß der Brasil. Regierung nach England gekommen. Er war von Rio mit Befehlen abgesegelt, den Krieg wider die Portugiesen mit allen Mitteln, die er sich verschaffen koͤnnen, zu verfolgen, und, daß er dieses mit Erfolg ausgerichtet, beweisen die zahlrei— chen Schiffe, die er genommen. Ein einziges der seini⸗— gen nahm 90 Kauffahrteischiffe, drei Keiegsschiffe und brachte zwei Plaͤtze zur Unterwerfung; allein nicht eine der vielen Prisen ist je verkauft, noch der Erloͤs, wie
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Ursache knuͤpfen ließen, auch die Betrachtungen, Ulche die Etoile und das Journal du Commerce nach— in uͤbereinstimmendem Sinne daruͤber lieferten, die
erwartet worden, unter die Captoren als Priseng vertheilt worden. Gedraͤngt deshalb, decretirte der gent die Austheilung einiger unbedeutenden Summen „Belohnung“ fuͤr die eifrigen Dienste seines Geschwenigsten uͤberzeugt haben, so uͤberlaͤßt man sich allerlei ders, konnte aber nie vermocht werden, mehr zu thhuthmaßungen, wovon manche zwar gewagt erscheinen, die Die besagten Schiffe und Ladungen sind diese zweisten aber doch darauf hinausgehen, daß die Beweg— Jahre her unter Siegel geblieben, ohne Zweifel in Gsache jenes Sinkens keine allgemeine politische sei, wartung eben des Ereignisses, welches Lord Cochtq ndern in den besondern Verhaͤltnissen Frankreichs, z. seiner Verbindlichkeiten gegen die Brasilische Regiern J. in der Besorgniß eines bevorstehenden Ministerwech— enthoben hat und dessen baldigen Eintritt Se. Herrl Lis, gesucht werden musse. Aus diesen Ruͤcksichten er“ keit, als Sie von Maranhaͤo absegelten, voraussahl lten sich dann auch unsere Boͤrsenmänner bald wieder Wir wiederholen, daß kein Wort Wahres darau ist, Mn ihrem ersten Schrecken. Die oͤstreichischen Metal— der Regent sein Mißfallen uͤber den Marquez v. M ranhao durch Ausstreichung seines Namens aus 9
gangen waren, hoben sich gestern Abend wieder auf
gen bis 1419. Die Partiale haben am stärksten den soß empfunden, denn sie wichen um beinahe 3 pCt., d sind noch jetzt zu 126 zu haben.
Biel (Schweitz), 8. November. Gestern (Mon
den Tag gelegt habe.
Die Peranga wird zum 2osten segelfertig sein. hat jetzt nur circa 150 Mann am Bord (wovon Portugiesen), allein eine hinlaͤngliche Zahl ist, wie! hoͤren, gehäuert worden, die Besatzung vollzaͤhlig machen und wird in einigen Tagen ankommen. Die Hu der Brasil. Seeleute ist 50 S. bis 5 Pfd. St. im nat, mit einem Monat Verguͤtung nach Ablauf jj zwoͤlf Monate.
Wie wir vernehmen, ist die Fortsetzung der Bef bungen zur Entdeckung einer NW. Passage aufzug deschlossen worden.
Stockholm, 11. November. Naͤchstens sol n neue Paßverordnung erscheinen.
In der Gegend von Helsingborg ist ein Allign erlegt worden.
Cours auf Hamburg 123 Schill.
St. Petersburg, 9. November. Mit dem sten Januar nächsten Jahres wird uͤberall das Stempelpapier eingefuͤhrt. ö
Die noch vor wenigen Jahren ganz wuͤsten Ge den an der Suͤbkuͤste der Krimm werden jetzt in mehr und mehr angebaut, und es haben viele au zeichnete Personen Ländereien dort angekauft. . Fraukfurt a. M., 14. Nov. Die sehr beden den Schwankungen, welche kuͤrzlich an der Par Boͤrse statt gefunden, haben auch auf unserm Pl Schrecken erregt. Kouriere uͤberbrachten die erste N richt am Freitags Abend, also 386 Stunden fruͤher, die Posten, die erst in der Nacht vom Sonnabend den Sonntag ankamen. Um die Ursache dieses rase Weichens zu erklaäͤren, das bei den 3prozentigen Ren nahe an 25 Prozent innerhalb zwei Stunden betn ward in den kurzen, die Boͤrfenkurse begleitenden, richten, auf die haytische Anleihe Bezug genomm doch ohne näher zu entwickeln, inwiefern eine so klä Summe auf die Milliarden der franzoͤsischen Stan schuld einzuwirken vermocht hatte. Die Herbeischaffn der Einzahlungsmittel fuͤr jene Anleihe konnte es moglich fein, da die großen Haͤuser, welche dieselbe u nahmen, uͤber Fonds zu disponiren haben, die sie Nothwendigkeit zu entheben scheinen, sich durch Vert von Renten fuͤrzusehen, besonders da die Einzahlun in monatlichen Raten geleistet werden. Und inwies der niedrige Preis, um den die haytische Anleihe! standen würde, und wonach dieselbe einen Zinsertt von 73 Prozent gewaͤhrt, etwa die Meinung hervorrt es sei uberhaupt der Zinsfuß, zu 4 oder 44 vom Hunde keineswegs der naturliche oder landesuͤbliche in Frankrei und Kapitalien mußten doch wohl besser anzulegen sein,“ in einem Staatsfond, der nur so viel abwirft, h sich ebenfalls nicht wohl einsehen, denn in Engle stehen ja die amerikanischen Anleihen, welche den nüt lichen Zins, wie die Haytische tragen, in einem in unguͤnstigern Verhaltnisse zu den einheimischen 3 p(ichtung gegen Argos.
Da nun so die Pariser Berichte keinen Anhaltpüus Buenos -Ayres, 10. October. Die Deputirten geben, an den sich die Schluͤsse von der Wirkung M Banda⸗oriental zum Congresse werden hier jeden Tag
jaltendem Sturm ein mit Wein beladenes Schiff der Gegend von Lattrigen, in unserm Bielersee ster. Das erste Ungluͤck dieser Art seit Menschen— denken auf unserm sonst immer gefahrlosen See. e im Schiffe befindlichen Personen wurden durch ei— nedeln Menschenfreund aus Aarberg, der, die eigene bensgefahr vergessend, seine Schiffleute zwang, dem kergehenden Schiffe zu Huͤlfe zu eilen, sammt und nders gerettet, so daß kein Menschenleben verloren ng; selbst die Weinfaͤsser, welche die Wellen in den chiff gegen Nidau trieben, wurden unversehrt erhal— und an das Land gebracht. Umringt von den checken des Todes, hatte ein Mann im Schiffe noch viel Gegenwart des Geistes, die Sponten fest in die sse des neuen Weins einzuschlagen: „damit, wie er hte, wenn wir umkommen, der Eigenthuͤmer doch den ein erhalten werde.“ ; In Zurich sind am 12. November die seit Anfang ßMonats bsinahe täglich gepflogenen Konfetenzen der senoͤssischen Kommissarien fuͤr die Verhandlungen gen der Handelsverhaͤltnisse zum Großherzogthum aden mit den Abgeordneten der Staͤnde Luzern, Zuͤ— h, Basel, Schaffhausen, St. Gallen und Aargau be— digt worden. Diese letzteren Gesandten sind nach use gereist uud die Kommissarien werden nunmehr Verhandlungen mit dem großherzogl. Herrn Abge— dneten wieder aufnehmen. ;
Italien. Eine Bekanntmachung des paͤbstlichen elegaten aus Frosinone kuͤnbigt an, daß sich nun auch
he, aus 5 Mann bestehende Raͤuberbdande zu Itri der apolitanischen Regierung auf Diskretion ergeben habe.
Der Koͤnig beider Sizilien besuchte am 20. 9Okt. Gesellschaft der Königin und der Prinzessin Christine kkulanum und Pompeji, ließ sich uͤber die Nachgra— ngen genauen Bericht erstatten, und befahl dieselben n verstrkten Kräften fortzusetzen.
Triest, 9. Nev. Wir haben Nachrichten aus Corfu zum 31. Okt. Damals war die aus Alexandria er— artete ottomannisch ägyptische Flotte noch nicht in den ewässern von Morea erschienen. Bei Missolunghi tte sich der Seraskier Reschid Pascha fuͤr seine Per—
zwar drei Stunden von der Festung zuruͤckgezogen; ein die Belagerung war nicht aufgehoben. Bei einem ulichen Ausfall sollen die Griechen beträchtliche Ein— ße erlitten, und den piemontesischen Officier Costo loren haben. Ibrahim Pascha durchzieht Morea noch mmer, er war zuletzt bis gegen Corinth vorgedrungen. ch einem dort vorgefallenen Gefecht nahm er seine
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sues, welche auf die erste Nachxicht bis 923 herunter⸗
Verzeichniß der, in seinem Dienst stehenden, Officier , die Wiener Bankaktien, die auf 1411 gewichen,
Nachmittags den Tten dies) ging bei schrecklich
letzte, an den Gränzen des dortigen Gebiets befind“
erwartet. Man hofft, daß die Vermittelung des Sir Charles Stuart dem Kriege zuvorkommen wird, der zwischen unserer Republik und dem Brasilianischen Reich ausbrechen wollte. — Unsere Regierung sucht noch stets bei Francia, Dictator von Paraguay, einigen Einfluß zu erhalten, und ihn zu vermoͤgen, eine representative Verfassung seinem Staate zu geben; er verweigert aber jede freie Mittheilung und verbirgt seine ferneren Absichten, jedoch soll er einen Agenten an Bolivar gesandt haben. — Wir sind beschaͤftigt, die ungeheuern Landstriche, welche sich im Suͤden unserer Republik bis an das Cap Horn erstrecken, und die man Patagonien nennt, zu colonisiren. Das Land ist viel sanfter und der Boden weit fruchtbarer, als man gewohnlich glaubt. Unsere Regierung hat schon einigemal Versuche gemacht, den Patagoniern das Land abzukaufen, die Verhandlungen haben jedoch keinen Erfolg gehabt, weil die Oberhäupter jener Einwohner zu viel gefordert haben. Es scheint, als wenn die Regierung der vereinigten Pxovinzen des La Platastromes nicht abgeneigt ist, dieses Land mit den Waffen zu nehmen, und es ist keinem Zweifel un— terworfen, daß ihr dies gluͤcken wuͤrde, da jene wilden Voͤlker nur mit Schleudern und Spießen bewaffnet, auch nur in kleiner Anzahl und sehr zerstreut sind.
F n ln nm, m.
Frankfurt a. d. O. Die juͤngst beendigte Frankfurter Martini-Messe zeichnete sich vor allen fruͤhern Messen durch einen sehr starken Waaren-Eingang aus. Der außerordentlich guͤnstige Ausfall der vergangenen Mar— garethen-Messe, und der nicht ganz gute Erfolg der letzten Leipziger Michaelis-Messe hat wahrscheinlich bei vielen Verkäufern die Hoffnung einer starken Martini— Messe zu Frankfurt erweckt und sie veranlaßt, mehr Waaren, wie sonst, hierher zu führen. Diese Erwartun— gen sind nicht befriedigend in Erfuͤllung gegangen. Zwar war das an dem Meßhandel Theil nehmende Publikum zahlreich, selbst betraͤchtlich zahlreicher, wie in der vor— jaͤhrigen, gut ausgefallenen Martini-Messe, doch fand kein so lebendiger Absatz im Allgemeinen Statt, wie es seit mehreren Messen nach einander der Fall gewesen war, und diese Erfahrung, verbunden mit der sichtbaren Ueberfuͤllung des Marktes, erzeugte vielfach Klagen un— ter den Verkaͤufern.
Mit inlaͤndischen Tuͤchern ist der Absatz diesmal nur in den Mittelsorten gut ausgefallen und weit ver— breitet gewesen, die ordinairen Tuͤcher haben weniger Nachfrage gefunden, und blieben die Preise derselben gedrückt. Wollenzeugwaaren befanden sich in großen Quantitäten auf dem Platze und es ist darin viel, wenn gleich ebenfalls zu geringeren Preisen, wie in der letzten Messe, verkauft worden.
Von Baumwollnen Waaren hatte man besonders große Quantitäten hierher disponirt, wovon insonder— heit viel Englische ganz unberuͤhrt geblieben sind. Mit Berliner und Breslauer Druckwaaren sind noch ziem— lich gute Geschäfte gemacht worden.
Seidene und halbseidene Waaren haben verhaͤltnißmaͤßig guten Absatz gefunden; die schwarzen Berliner Seiden— zeuge wurden besonders gesucht, auch die Elberfelder Waaren haben einen ziemlich guten Absatz gefunden.
Koln, 16. Nov. Die hiesige koͤnigl. Regierung hat dem Ackerer, Joh. Bendermacher zu Bleßem, der am 15. Juli d. Jahres ein 4jaͤhriges, beim Spielen in den Erftfluß gefallenes, Kind mit eigener Lebensgefahr ret— tete, und den Tagloͤhnern Werner Sinzig und Martin Hamacher zu Lechenich, die am 28. desselben Monats eine daselbst in den Erstfluß gefallene Frau der augen,