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schwerden Punkt vor Punkt entwickelt, deren Haupt— grundlage Folgende ist: 6. t 1) Verachtung der Religion und ihrer Diener; 2) Aufforderung zum Haß gegen die Priester im Alle— meinen; 3) Sucht, gegen diese Letztere Tausende von fal— schen Beschuldigungen zu verbreiten. In Folge dieser Vergehen traͤgt der General-Advokat Broe darauf an, daß die Redaktoren des Constitutionels durch das Ge— richt in Gefaͤngnißstrafe verurtheilt, und das Blatt sel⸗ ber auf einem Monat suspendirt werde. In dem An, klagsakt ist besonders auffallend, zu bemerken, daß der Constit. auch beschuldigt ist, nur seinen Haß gegen die Katholiken auszulassen, aber nie den Pretestanten und Juden etwas Uebeles nachzureden. . Der Indicateur von Bordeaux, sagt der Courier frangais, widerspricht der vom Moniteur Bordelais ge⸗ gebenen Nachricht, daß das Schiff l' Ange Gardien mit seiner Landung fuͤr gute Prise erklart worden ist. Wir erhalten durch das Schiff Louise, welches von Lima kommt, die Nachricht, daß der l' Ange Gardien frei und die Ladung an Herrn Rousson zuruͤckgegeben wor— den ist. 1 Peucer Direktor der geistlichen Angelegen⸗ heiten und des oͤffentlichen Unterrichts im Großherzog— thum Weimar, hat Sr. Majestaͤt die deutsche Ueber— setzung ber vorzuͤglichsten Werke des franzoͤsischen Theaters zu uͤbersenden die Ehre gehabt. — Ein Pariser Ingenieur hat eine Pruͤgelmaschine fuͤr Straͤflinge erfunden, die großen Beifall findet. Der Delinquent wird gehoͤrig eingeschoben, und erhaͤlt seine Strafe nach der vorgeschriebenen Nummer, stark oder schwach. Man ruͤhmt besonders die Schnelligkeit, mit welcher jeder expedirt wird. Man liest im Drapeau blane folgendes Schreiben: Paris, 10. Nov. „Mein Herr, die Kur, die ich an einer entschie⸗ denen Wasserfcheu gemacht, und deren mehrere Jeur nale Meldung gethan haben, interessirt die Menschheit zu sehr, als daß man der trefflichen Entdeckung nicht die größte moͤgliche Offenkundigkeit ertheilen sollte. Hier folgt die von mir angewandte Behandlung. Bei den ersten Anfällen der Wuth ließ ich den Kranken einen starken Absud von Gajak und Salsaparilla trin— ken; dann brachte ich selbst ihn in ein so genanntes russ. Dampfbad, dessen Hitze ich auf 50 Grad brachte; zu mehrerer Versicherung gab ich meinem Patienten einen Thermometer in die Hand. Waͤhrend der Stunde, die das Schwitzbad dauerte, ließ ich den Theil des Korpers, wo das Wuthgift eingedrungen war, von oben nach unten reiben. Durch dieses Bei— spiel ersieht man, daß die Wasserscheu sich durch Ein— saugung mittheilt, und daß allein die Verduͤnstung des Gifts sie vernichten kann, denn als der Kranke aus dem Bad kam, waren alle Zeichen dieser schrecklichen Krank— heit verschwunden. Buisson. Lessings Emilia Galotti wird jetzt, ziemlich verun— staltet, auf dem Theater Ambigu gegeben. Das Stuͤck ist in ein Melodrama umgetauft, und fuͤhrt den Na— men „die Truͤmmer von Sxrauca.“ Da drei Poeten daran gearbeitet haben, so ist es billig, daß die Heldin, ehe sie erstochen wird, drei Entfuͤhrungen erleidet. Fuͤnfprocentige Rente 98 Fr. 10 C. — Dreiproc. Rente 67 Fr 40 CT.
Madrid, 10. Nov. Die Geistlichkeit, sagt das Journal des Débats, welche sonst 30 Millionen Realen (7, 250,000 Fr.) zu den Ausgaben des Staats jaͤhrlich beitrug, hatte wahrend der Regierung der provisorischen Regentschaft es dahin gebracht, daß diese Summe bis auf ein Drittel herabgesetzt wurde. Herr Zea hatte, wahrend feines Ministerii, die Arbeit begonnen, die se Beusteuern auf den alten Stand zuruͤckzubringen, der
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Herzog von Infantado hat dies fortgesetzt, und oben gesagt, es zur Pruͤfung der Berathungs⸗-Iu vorgelegt.
Der Herzog von Infantado hat, wie der Conß tionell wissen will, folgende Fragen der berathen Junta vorgelegt: Waͤre es gerathen, die Huͤlfsgt der Geistlichkeit in der nämlichen Art zu bestimn wie vor der Revolution? Koͤnnen die geistlichen 6 tungen und die Guͤter der Adelichen, die bisher von Grundsteuer befreit waren, zu dieser Steuer zugen
werden?
ehlten, einzuziehen, der Kuͤste genaͤhert.
Hannover, 25. November. Durch eine Kö Proklamation d. d. Carltonhouse den 31. Oktoba die jetzige allgemeine Staͤnde⸗Versammlung aufgt und eine neue berufen worden.
Durch ein Landesherrliches Patent vom 19. d. ist hierauf der 23. Januar 1826 zur Eroͤffnung neuen Landtages bestimmt worden. Gesetz⸗ Samm
Nr. 26.)
Turin, 11. Nov. Die Nachricht, sagt die EC daß der Universitaͤts-Pallast zu Genua den Jesl als Eigenthum uͤbergeben worden, ist nicht tit Dieser Pallast von einem Mitglied der Familie razzo, der selbst Jesuit wurde, erbaut, hat so nst ij lich diesem Orden gehoͤrt, welcher nun jetzt in si alten Rechte wieder einzutreten versucht. Bis ph hieruͤber noch nichts entschieden.
Die Notizie del Giorno macht bekannt, daß Ausgrabungen, welche der Graf Biondi auf dem; rain, wo einst Tusculum stand, die herrlichsten N tate herbeifuͤhrt. Schon liegen mehrete Straßen ein von kanelirten Saͤnlen getragenes Stadtthor da; ein Apoaduct und ein oͤffentlicher Springbru eben so das Theater und die Baͤder bald gesehen m koͤnnen. Basreliefs, Inseriptionen, Fresko⸗Gemaͤlf schaftigen den Sachverständigen. Der Graf A will' eine Beschreibung dieser herrlichen Entdecku mit Kupfern geziert, herausgeben.
Rom, 10. Nov. Nach Briefen von Corfu, Nov, sagt die Etoile, verbreitet sich die Nachricht, die griechische Flotte von 55 Kriegsschiffen und Menge Brander, unter Anfuͤhrung der 3 Adm Mianlis, Sachturi und Canaris, die tuͤrkisch-egypt Flotte ohnfern Alexandrien angetroffen, und nach blutigen Kampfe mehrere ihrer Schiffe genommen! verbraunt, und sie gaͤnzlich zerstreut habe.
Triest, 6. Nov. Nach den letzten Briefen der Levante, schreibt die Etoile, hat der Commam der oͤstreichischen Flotille, Ritter Accurts, von se Gouvernement den Befehl erhalten, sich jeder Visit oͤsteeichischer Schiffe durch die Griechen zu widersa
härtenden Verstarkung bekannt macht. —
aben. Colocotroni ist mehr als jemals entschlossen,
mn bedeutende Geldsummen erhalten, die er zur Ver— sehrung seines Corps verwendet.
Ran hat diesen Morgen, sagt die Etoile, den Argus on Buenos-Ayres bis zum 8. Sept. erhalten. Man 'st unter andern: San Juan 17. Aug. Durch den letz— n von Carrera de Cuyo angekommene Courier hoͤren ir, daß der dortige Gouverneur Carvel von einem heil der Truppen der Garnison verhaftet worden ist. en andern Tag hat man einen neuen Gouverneur ge— ühlt, Hrn. Carvel aber seiner Haft entlassen. Es trscht noch so viel Dunkel uͤber diese unerwartete Be, benheit, daß wir uns aller Bemerkungen uͤber sie so ge enthalten wollen, bis wir naͤhere Nachrichten hier— er haben. Nach Nachrichten von San Juan vom
September bestanden die Unruhen immer noch, tz dem Vergleiche der zwischen den Anfuͤhrern, die im sit der Stadt sind und den Einwohnern, die sich in n Thale von Angazo versammelt haben, statt gefun— hatte. Man trifft zu Meneloza Vorkehrungen, tppen nach San Juan zu schicken, um diesen Un— zungen Einhalt zu thun.
Ein Journal von Barbados, sagt die Etoile, ent— t einen Auszug aus der Chronik von Guyana, wo— ch als bestimmt gesagt wird, daß eine franzoͤsische tte von 22 Segeln, worunter 5 Linienschiffe, Ha— sna blockire. — Es scheint, sagt der Star, woraus Etoile diese Nachricht genommen, daß die franzoͤsi— ö Flotte in Westindien den Einwohnern der engli— en Inseln viel Furcht einjagen muͤsse, daß sie solche erliche Maͤhrchen erdichten.
und seine Kriegsschiffe moͤglichst so zu vertheilen,! *
er jede Beeinträchtigung der Neutralitaäͤts, Rechte ,, JI
hindern koͤnne. Auch der Commandant der fran oͤs⸗
Escadre, Herr von Rigny, soll einen gleichen V Merseburg. Am 3. Oetober d. J. weihete die
erhalten haben, so daß die oͤstreichisch - frauzoͤsischt cadre gegenseitig sich allen Raͤubereien der griechtt Korsaren widersetzen ö 3. 3 soll i g Feindseligkeiten gegen die Griechen herbei fuͤhren, den Unterricht der T ö . z dern nur gegen die Seeraͤubereien schuͤtzen, die R Lehrer . . griechische Gouvernement nie gut geheißen hat, Hem Regierungsbezirke eine immer allgemeinere Auf— die als wahre Piraten angesehen werden muͤssen. ne. Insbesondere ist dieselbe am 2 Getob er als . Ein rärktsches Schiff hat die Nachrigt nach C zren Sonntage dieses Monats, in allen Kirchen gebracht, daß die tuͤrkisch-egyptische Flotte in Ephorie Weißenfels eingeführt worden.
zem dort eintreffen, und einige Tage dort vor um das nachtheilige Lesen' schlecht gewaͤhlter und bleiben wird. Man haͤlt es fuͤr bestimmt, daß Hralischer Bacher von Seiten der Zöalinge der Zeitzer deiden Flotten unter Segel gegangen und jeßt in itsschule zu verhüten und die Lectuͤre der Schuler Gewässern von Rhodus sind. Die Griechen haben r bie Aufsicht un? Leitung der Lehrer zu stellen,
mune Osterfeld ein in diesem Jahre fuͤr die me von 1060 Thlr. aus ihren Mitteln neu erbau— erͤumiges Schulhaus ein. Das neue Gebaͤude ist
die Unabhängigkeit Griechenlands zu kaͤmpfen. Er
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gegen alle Schiffe, die ihnen zur Disposition standen, wird bei dieser Schule eine besondere Lesebibliothek an ohnfern der Insel Santorin versammelt, und sind ent- gelegt, welche ausgezeichnete klassische Werke aus all — zie e, , .=. . es = der vaterlandischen Literatur enthalten wird * u ussicht eines gluͤcklichen Erfolges Erreichung dieses gemeinnuͤtzige eck 4 hun koͤnnen. — Ibrahim Pascha hatte sich, um Nach— e a en e. 2 . , H. . ichten von der Insel Candia, die ihm seit einiger Zeit williger Subseription nnter eich en, d der Ger m icht. uziel Kuͤ Da er sich durch den Landrath als Fonds uͤberwiesen
äber von Tripolitza abgeschnitten zu werden bedroht ö. ah, hat er Laconien verlassen, um sich diesem Platze mehr zu naͤhern, und sich von neuem eine Communika— lion mit Navarin uͤber Leoudari zu eroͤffnen. Man sagt, er habe seit kurzen Nachricht von Alexandrien er— alten, die ihm die baldige Ankunft der so lang er— ꝛ Wir wis⸗ n ganz bestimmt, faͤhrt das Schreiben aus Triest fort, aß wenn auch Unterhandlungen zwischen Ibrahim und blocotroni statt gefunden, sie sich gaͤnzlich zerschlagen
Wissenschaftliche Nachrichten.
Die Elberfelder Zeitung enthaͤlt nachstehenden Auf⸗— satz uber die Reise Lines Pfunds Baumwolle.
Vorbei sind die Zeiten, wo die Menschen, wie die Pflanzen, auf dem Boden der Heimath lebten und star— ben. Seit einem halben Jahrhundert ergiebt sich das menschliche Geschlecht der Reifelust. Ein an den Ufern der Themse geborner Buͤrger von Calcutta macht jetzt, aus bloßer Uebersaͤttigung seines ihm langweiligen Reich— thums und die Luft zu verandern, jährlich eine Reise nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung, ohne sich vor den Verboten des Riesen Adamanton, noch vor den Stuͤrmen zu fuͤrchten, vor welchen Vasco de Gama erbleichte. Der Koͤnig der Sandwich-Inseln besucht mit seiner Gemahlin das Schauspiel in Covent-Garden. Die Russen ziehen die Quere durch Eurepa und Asien, um in Amerika der Fischotter⸗Jagd nachzugehen. Ban— diten, welche Mittel fanden, aus Botany-Bay zu ent— fliehen, dienen bei den meisten Hoͤfen der Duodezfuͤr— sten Polynesiens als Kammerherren. Panduren stehen auf Charybdis und Seillas Felsen Schildwache. Lond— ner Kaufleute nehmen Aurengzebs Thron ein. Ja, man erlebte, daß Wilde aus Asiens Hochruͤcken ihre Pferde mit Baumrinde der Elysaͤischen Felder fuͤtterten. Eng⸗ lische Kammerfrauen spazieren im rosenfaͤrbnen Spencer mit dem Schirm in der Hand, in Thebens Ruinen herum und durchsuchen die Truͤmmer der ehemaligen Groͤße der Pharaonen. Aber unter allen von der Neugierde, der Gewinn— sucht oder dem Ehrgeiz veranlaßten Reisen, kommt in Absicht auf wichtige Folgen, außerordentlichen Umfang und großen Einfluß, keine der einfachen Wanderung des Produkts eines geringen Strauchs und den Reisen gleich, welche eine fast ganz neue Industrie, die Baum— wolle, machen laßt, deren Umwandlungen eben so un— zaͤhlig sind, als unsre Wuͤnsche und Beduͤrfnisse. Ein ganzes Buch muͤßte man schreiben, wollte man die Ge⸗ schichte derselben vollstandig liefern. Hier genuͤge ein Abriß in wenigen Zeilen. Doch zuvor ein Wort uͤber die ungeheure Ausdeh— nung dieses Industriezweiges. Von taufend verschiebenen Punkten beider Hemisphaͤ— ren werden jährlich nach den brittischen Inseln und Frankreich 208 Millionen Pfund Baumwolle gesendet. Im Jahre 1823 erhielt England 167,955,000 und Frank— reich 40, 755,000 Pfd. im Werth von 250 Mill. Fran— ken. Diese Masse setzt einen Wald von 1664 Millio— nen Baumwollenstraͤuche und eine Bodenflaͤche von 422 Quadratmeilen (25 auf einen Grad) voraus. Die 806,000 Ballen, in welche sie durch alle Kuͤnste der Mechanik zusammen gepreßt wird, geben wenigstens bol, 00 Tonnen Schiffslast, zu deren Ladung eine Flotte von 1600 Schiffen erforderlich ist und die, wenn sie sich in einer Linie aufstellten, eine Laͤnge von 55 jener Meilen einnehmen wuͤrden. Bleiben wir bei dem 280 Millionsten Theil dieser ungeheuern Masse stehen und sehen, was er von seinem
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