1825 / 280 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 30 Nov 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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rungen ihre Politik auf die Legitimitaͤt. Spanten war damals von Parteien beunruhigt, der Koͤnig hob die Konstitution auf und gab das beruͤhmte Dekret von Valenzia vom E. Mai 18146, durch welches er die Cortes zu versammelu und in ihre Mitte die Deputirten von Amerika zu berufen versprach. Ohne daß man im min— desten uͤber das spanische Gouvernement urtheilen will, wird es erlaubt sein, indem man nur Thatsachen an⸗ fuͤhrt, zu sagen, daß dieses Versprechen nicht realisirt werden konnte. Der Einfall der Portugiesen am oͤstlichen Ufer des Plataflusses vollendete die suͤdameri⸗ kanische Revolution. Die Revolution von 1820 brach nun in Spanien aus, die Verhaͤltaisse von Ame— rika beschäaftigten die Cortés, und einige europaͤische Deputirten schlugen damals vor, zwischen dem spanischen Amerika und dem Mutterland eine soͤderative Monar chie zu errichten. Aber schon war die Expedition Mo, rillos verungluͤckt, dieser General war, nachdem er mit Bolivar einen Waffenstillstand geschlossen, nach Europa zuruͤckgekehrt. Alles dies erhob den Stolz und die Hoffnungen der Insurgenten. Jetzt wurde O Donoju als Vicekoͤnig nach Mexico gelendet, er schloß mit Iturbide den Traktat von Ig ualn, welcher einen Son derain aus der koͤniglich- spanischen Familie verlangte. Der Traktat wurde in Madrid nicht ratificirt, und Iturbide setzte sich nun selbst auf den Thron von

näxico. Die Unabhaͤngigkeit mehrerer bestehenden Regierungen wurden nun von den vereinigten Staaten im Jahr 1822 anerkannt. Ferdinand der Tte erhielt 16235 seine souveraine Gewalt wieder und die so hau sigen nicht oberflaͤchlichen, sondern radikalen Umwaͤlzun— gen in den Fundamental ⸗Göesetzen der Monarchie, haben den Geist des Aufruhrs in der Neuen Welt naͤhren muͤssen. England hatte während dem zu verschiedenen Ma— len dem Kabinet zu Madrid bekannt gemacht, daß sein Interesse es bald zur Anerkennung der Unabhängigkeit Suͤd Amerikas noͤchigen werde. Endlich am Anfang dieses Jahres hat es sein Projekt auf einer offieiellen Weise ausgefuͤhrt, und Traktate mit mehreren suͤdameri kanischen Staaten unterzeichnet, jedoch ist der Friede, wie Hr. Canning im Parlament voraus sagte, dadurch nicht ge— stoͤrt worden. Kuͤrzlich hat Charles Stuart, nachdem er fruͤher in Lissabon gewesen, sich nach Brasilien begeben, und die Unabhängigkeit dieses Reichs ist von dem Mutterland anerkannt worden. Frankreich hat die Unabhängig— keit des franzoͤsischen Antheils von St. Domingo aner. kannt, und laßt die Schiffe der südamerikanischen Pro— vinzen in seine Haͤfen ein. Dies ist der kurze In— halt der Begebenheiten, die nach und nach bei der gro— ßen Catastrophe der neuen Welt statt gefunden haben. Man muß von diesen Wahrheiten ausgehen und nach ihnen handeln; anders zu denken waͤre Irthum. Richt die gesellschaftlichen Verhaͤltnisse, nicht die Gou⸗ vernements, nicht die Interessen sind mehr die ehemaligen. Spanien muß sich ernsthaft mit dieser Angelegenheit beschaͤftigen, da es fast von allen Seiten auf seine eigene Mittel allein zuruͤckgefuͤhrt ist. un entsteht die Frage: Werden die europaäischen Machte, bewaffnet, Spanien zur Eroberung von Amerika unterstuͤtzen? Hat Spanien kriegerische Mittel zu Wasser und zu Land, um diese riefenhafte Unternehmung allein auszu— fuͤhren? Das ist sehr zweifelhaft, wo nicht unmoglich. Koͤnnen neue Revolutionen die Anerkennung des Mut, terlandes herbeifuͤhren? Entstehen Unruhen in jenen Provinzen, so entstehen sie wahrscheinlich nur, um Pri— vateinfluß oder die Macht in Händen zu bekommen, nicht aber um in den ehemaligen Zustand der Dinge zuruͤckzukehren. Auch werden diese Bewegungen nie all— gemein in dem ganzen Umfang von Suͤd⸗Amerika, fondern immer nur theilweise, statt finden koͤnnen, wit hin nie zu einem allgemeinen Resultate fuͤhren. Die Sache ist fuͤr Spanien national, fuͤr die ubrigen euro—⸗

päͤischen Maͤchte politisch und commerciell. Die jeni Machte, die kein direktes und bestimmtes Interesse Amerika knuͤpft, werden diese Verhaͤltnisse nur polit betrachten, und werden di jenigen sein, die sich

letzten entscheiden; die, welche mit diesen Staaten Handelsverbindungen stehen, werden einen andern einschlagen. Endlich kann diese Revolution nicht! der von Neapel und Piemont, selbst nicht mit der

Griechenland verglichen werden. Und welche Stan sind es, deren Interesse das commereielle Princip von schen lassen muß? die Vereinigten Staaten jens des atlantischen Meeres, Portugall, England und Fin reich in Europa. Moͤge doch das Gouvernement, Halbinsel seine Stellung zu diesen Mächten berüch tigen, wenn es auch nur in Hinsicht der europa wäre, und es wird die Nothwendigkeit einsehen, Politik anzunehmen, welche sich mit dem Interesse ser Machte vereinigen laßt. Welches sind nun die; gen der jetzigen Situation Spaniens? die Gefahr es fuͤr Cuba und seine noch uͤbrigen Besitzun gen li die seinem Handel druͤckenden Maaßregeln der amerit schen Regierungen, die Vermehrung der Korsaren, kit Cadix, Ferrol und an den Kuͤsten des mittellandist Meeres kreuzen, die zweideutigen Verhaͤltnisse des krider Kadinets mit den andern Kabinettern Eutm und endlich eine traurige beklagungswerthe Zub Di s sind die ungluͤcklichen Verhältnisse, nur zu na und zu bekannt: Jm dem man sie beruͤhrt, will min der die spanische Regierung, indem was sie gehn hämisch bdeurtheilen, noch sie fuͤr die Zukunft entmuü gen. Was bleibt nun Spanien zu thun uͤbh 1) Dem jetzigen precairen Zustand der Dinge zu la und von der Zeit Begebenheiten zu erwarten, die der Wiedererlangung seiner Staaten verhelfen k 2) Von neuem ihre Eroberung versuchen. 3) Die abhaͤngigkeit der suͤdamerikanischen Staaten anerken 4) Oder sich nur auf die Anerkennung einiger ihnen zu beschraͤnken. Was das erste betrifft, so kl es moͤglich sein, wenn England und die verein Staaten die Unabhängigkeit nicht schon anerki Hätten. Das zweite Mlttel ist schwer und fast un fuͤhrbar. Das britte, außerdem daß es sehr mißlich ist einer Menge von Berechnangen uber die Art

die Zeit, und uͤber die eignen Verhaͤltnisse mit den p schen Grundsaͤtzen der verschiedenen Regierungen uk worfen. Das vierte ist ungereimt, in dem man die l hängigkeit eines Staates anerkennt, so stellt man durch Ausnahme selbst, ein Prinzip auf, es ging dann l aus hervor, daß die spanische Regierung ihren Nuß nicht ihre Rechte zu Rath gezogen hätte. Uebrij erkennen und ehren wir das Recht Ferdinand des! Die Einwilligung dieses Souverains ist die Hauptst in dieser Angelegenheit, besonders suͤr die Amerik selbst. Eine Bewilligung von Sr. Katholischen M staͤt, von welcher Art sie auch sein moͤchte, ist ihnen Hinsicht der Festigkeit und Dauer ihrer politischen stenz vortheilhafter, als die Anerkennung aller uͤbtj Mächte. Wir werden in einem andern Artikel Mittel zeigen, durch welche Spanien sein Interesse! dem Interesfe von Amerika und Europa verein kann.

London, 18. November. Jahren erbot sich eine schaft, der Stadt Paris Wa die hydraulische Gesellschaft in billigen Bedingungen zu schaffen. Ihr Agent und? genteur war jener faͤhige und beruͤhmnte Brunel, sl ein Franzose und in England wohl bekannt und schaͤtzt, durch eine bewunderuswerthe, mouth vollendete, Maschine, durch Chatham und den Weg unter der Themse du

sser auf dieselbe Weise

die Sägemuͤhlen

„Vor etwa sieben,! Englische Capitalisten, Gisl

London und unter

von ihm in Pon

rch, jetzt in Arbeit ist. Die Franz. Regierung nahm h

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B. sehr achtungsvoll und herzlich auf; die große Wich— igkeit und einteuchtende Nuͤtzlichkeit der vorgeschlage— en Wasserwerke ward vollig eingesehen, allein ihm Hffenherzig angezeigt, daß kein Franz. Minister die Un— rnehmung gutheißen werde, wenn die eisernen Roͤh— en aus England eingefuͤhrt werden mußten. He. B. ellte vor, daß die Franz. Schmieden kaum zu den klei— en Vertheilungsroͤhren Rath schaffen koͤnnten und daß, „enn nicht weuigstens die Haupt- Eisenwerke aus Eng— and verschrieben wurden, die Ausfuͤhrung unmoͤglich ei. Auch unterblieb sie.“ .

Hr. Brougham ist aufs neue zum Rector der Uni— ersitaͤt Glasgow gewahlt worden.

Aus Gibraltar wird vom 31sten v. M. gemeldet, große Frage nach Korn fuͤr die Barbarischen Staa— en war und Spanien ebenfalls vor der ndte großer Einfuhren beduͤrsen werde. Cours 51 d.

Madras, 16. Juli. Der Krieg in Ava ich den neuesten und zuverläͤssigsten Nachrichten so weit mn seinem Ziel zu seyn, als er heute vor einem Jahre gar. Sir A. Eampbell ist mit der Hauptmacht in rome und die Regenzeit ist mit ihrer vollen Gewalt ingetreten und die Truppen kraͤnkeln. Die großen Fosten dieses Krieges haben die RegierungsKassen dei— Ihe erschoͤpft und es wird, fürchten wir, wenn der selbe brtbauert, eine neue Anleihe eroͤffnet werden muͤssen. Vielleicht aus dieser Erwartung, so wie durch Nach sichten vom Londoner Markte, hat der Cours in Cal— Utta, und ein wenig auch hier, eine guͤnstige Wendung senommen. .

Copenhagen, 22. Nov. Se. Majestät der Koͤnig ben den Deputirten der Schleswig Hotstein-Lauen— urgischen Kanzlei, Freiherrn v. Pechlin, an die Stelle es verstorbenen Grafen v. Eyben, zu ihrem Gesandten am Deutschen Bundestage zu Frankfurt ernannt. Wir haben Berichte aus Island bis zum September. her Sommer war naßkalt, und das Gröͤnländische Treib⸗ s hatte zum Theil schon im Fruͤhjahr die nordwestliche uͤste umgeben. In dem Suͤderlande hat die sch nelle bwechselung der Temperatur viele Krankheiten veran ißt. Sowohl Fischfang als Heu-Erndte ist im All— meinen mittelmäßig ausgefallen. Nach der letzten ihrlichen Zahlung betragt die. Einwohnerzahl auf der anzen Insel uͤber 50,000. Stockholm, 15. Nov. Dieser Tage hat sich hier ne Gesellschaft zur Bearbeitung der reichen Kobalt hruben bei Askersund gebildet. Sie zaͤhlt 140 Actien, de zu 1800 Rthlr. Beo.

Cours auf Hamburg 123 Schill.

Munchen, 24. Nov. Einer unterm 18. Nov, er— ssenen koͤnigl. baierischen Verordnung und Instruktion ir den koͤnigl. Staaterath zufolge, besteht diese oberste rathende Stelle, in und mit welcher der Koͤnig die ichtigsten Angelegenheiten der Krone und Seines Vol— gin Beratbung nimmt, unter der unmittelbaren ober— mn Leitung Sr. Majestat, aus dem Kronprinzen, so— ld dieser die Volljährigkeit erreicht, aus den in der tsidenz anwesen den nachgebornen volljaͤhrigen Prinzen 6 koͤnigl. Hauses in der direkten Line, so oft der znig fuͤr gut findet, diese in denselben zu berufen, s den aktiven Ministern, denen Portefeuilles zuge—⸗ eilt sind, und dem Feldmarschall; aus sechs vom Koͤ— ge ernannten Staatsraͤthen, unter welcher Zahl auch inister ohne Portefeuilles begriffen seyn koͤnnen, aus nem Generalsekretaͤr uad aus dem fuͤr die Expedition, 6s Sekretariat, die Registratur und die Kanzlei er— rderlichen Personal. Folgendes ist der Personal⸗ Status s koͤnigl. Staatsraths nach obiger allerhoͤchster Bestim, ung: Se. Majestaͤt der Koͤnig, Se. koͤnigl. Hoheit r Prinz Karl; die koͤnigl. Minister: der Hr. Feld, arschall Fuͤrst v. Wrede, der Hr. Staatsminister des nern Eraf v. Thuͤrheim, der Hr. Staatsminister der

kuͤnftigen scheint

Brander und ein Dampfboot mit 3

Justiz Freiherr v. Zentner, der Hr. Staatsminister der Armee Maillot de la Treille; die königl. Staatsraͤthe im ordentlichen Dienste: Hr. v. Schilcher, Hr. v. Neu⸗ maier, Hr. Graf v. Leyden, Hr. v. Sutter, Hr. v. Stuͤrmer, Hr. v. Knopp; Hr. E. v. Kobell, General— sekretär. Se. Maj. haben ferner geruht, die aus der Reiche der wirklichen Staatstaͤthe im ordentlichen Dienste aus. und in eie temporäre Quieszenz tretenden HH. Freiherrn v. Colonge, Graf v. Preysing Freiherr v. Seckendorf, Freiherr von der Becke, v. Ritter und v. Koch, zu wirtlichen Staatsraͤthen im außerordentlichen Dienste zu ernennen. Endlich haben Se. Maj, beschlos— sen, die bestehende Staatsraths-Kommission fuͤr die ge— mischten Rechtsgegenstaͤnde mit Ende des Monats De— cember d. J. in der Art auizuloͤsen, daß dieselbe bis zu diesem Zeitpunkte diejenigen Gegenstaͤnde erledige, welche ihr noch zugetheilt sind, sedann aber am Schlusse des laufenden Jahres saͤmmtliche Akten an die Registratur des Staatsraths abgebe.

Wuͤrzburg, 19. Nov. Nach einem all erhoͤch sten Befehle, die militärischen Wachtposten moͤglichst zu be—⸗ schraͤnken, sind in hiesiger Stadt 14, vor mehreren oͤf— n . Gebaͤuden gestandene, Militaärposten eingezogen worden.

Regensburg, 8. Nov. Se. Koͤnigl. Majestät haben Sich (unterm 5. 8d. M. allergnädigst bewogen gefunden, die Wiederherstellung der (seit Einem Jahr aufgehobenen) theologischen Lyceal- Sektion zu Amberg zu dewilligen. Sie wird demnach in Amberg naͤchstens feierlich eroͤffnet werden.

Hannover, 26 Nov. In den naͤchsten Wochen werden neue, auf Riemen ruhende, bequeme Postkut⸗ schen nacheinander auf den Coursen von hier nach Har— burg uͤber Soltau, auch uͤber Luͤneburg, ven hier nach Bremen, nach Goslar und nach Braunschweig eingefuͤhrt. Rom, 5. Nov. Der Herzog von Blacas wird in einigen Tagen von hier nach Neapel abreisen, um dort seinen Gesandschaftsposten anzutreten.

Rom, 7. Nov. Die Mitglieder der Gasbarrone⸗ schen Bande, saͤmmtlich in der Engelsburg eingesperrt, sitzen jetzt einzeln, und werden auch einzeln verhoͤrt, nicht um ihre eigenen Verbrechen, uͤber welche kein Zweifel herrscht, sondern ihre Verzweigungen im Lande, besonders in den Provinzen Marittima und Campagna, wo ein großer Theil von ihnen häuslich angesessen ist und seine Anverwandten hat, kennen zu lernen. Es sind vollguͤltige Gruͤnde da, zu vermuthen, daß keiner mit dem Tode wird bestraft werden. Die Polizei hat verboten, das Bild Gasbarron's oͤffentlich auszubängen. In diesen Tagen hat die Vergrößerung des Juden— vierkels durch Hinzufügung zweier Gaͤßchen wirklich statt gefunden; auch die uͤbrigen gegen sie getroffenen Maaßregeln werden, heißt es, in diesen Tagen in Aus— uͤbung gebracht werden.

Genug, 12. Nov. Der Koͤnig und die Koͤnigin sind den 6. in hiesiger Stadt angekommen. Die ver— wittwete Koͤnigin Marie Theresia ist gleichfalls hieher zuruͤckgekehrt.

Ber GriechenVerein zu Genua hat durch Sub— seription 30,000 Fr. erhalten. Er hat mit diesem Gelde 1000 Gewehre und andere Equipirungs-Gegenstaäͤnde ge⸗ kauft, die sogleich nach Napoli di Romania ab geschickt worden.

Livorno, 11. Nov. Mit einem gestern von Alexan⸗ drien angekommenen Schiffe erhalten wir Berichte von da bis zum 22. Okt. Morgens. Die große Flotte, an— geblich 220 Segel stark, war den 18. und 19. nach Mo— rea unter Segel gegangen. Es waren 10,000 Mann Infanterie und 2000 Mann Kavallerie eingeschifft.

Kanonen begleite—

ein zweites Dampfboot konnte we—

ten die Expedition; Der

gen Fehlern in der Maschinerie nicht mitgehen.