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Wassersuchten und metastatischen Druͤsen— entzuͤndungen und Vereiterungen. In dem Flecken Stolpe, wo dieses Fieber im Monat September so heftig wüthete, hat es fast ganz aufgehört. — Im Templinschen Kreise haben sich unter den Kindern auch die Masern gezeigt. Natuͤrliche und modificirte Blattern kamen nur noch bei einigen erwachsenen Personen in dem Prenzlowfchen und in dem Angermuͤnder Kreise vor. — Frankfurth. Unter den verschiedenen im Laufe des Oktobers beobachteten Krankheiten ist keine allgemeiner und mehr verbreitet wahrgenommen worden, als das Scharlachfieber. Dessen Boͤsartigkeit hat aber schon bedeutend nachgelassen und nur noch wenige Kinder wurden ein Opfer dieser Krankheit. Bei erwachsenen Personen sind uberhaupt nur rheumatische und katar— rhalische Krankheiten vorherrschend gewesen, daher die Sterblichkeit auch nur die gewohnliche ist.
(Fortsetzung folgt.)
krankheiten,
Vermischte Nachrichten.
Das Journal Pallas enthaͤlt einen Aufsatz uͤber die en glsfche Militärmacht, aus dem wir Nach— indes mittheilen: 24 den n . des Kabinets ist der Staats, secretaͤr des Kriegs und der Colonien hauptsaͤchlich mit der Ausfertigung der Befehle, hinsichtlich der Aushe⸗ bung und Verabschiedung der Truppen, der Entschei⸗ dung und dem Entwurf der militäͤrischen Operationen tragt. i, . Obergeneral liegt die Ausfuhrung aller Be⸗ fehle, im Betreff der Organisation, der Diseiplin und der Instruction der Armee, im Innern von Großbri⸗ tannten, ob. Er tragt die seinigen auf die Befehlsha— ber in den äußern Besitzungen uͤber. Der Staats se⸗ cretaͤr des Innern ist mit der Organisation und dem Dien te der Milizen beauftragt. Ein Minister, der nicht zum Rath gehort, und Kriegssecretaͤr (Secretary at war) genannt wird, befindet sich an der Spitze der Kriegsverwaltung. Endlich leitet der General⸗ Ordon nanzmeister, der bestandig Mitglied des Kabinets ist, das Personal und Material der Artillerie und des zenies. 2 Seeretair der Kriegsverwaltung und der Ge⸗ neral⸗ Zahlmeister der Armee legen jaͤhrlich dem Par⸗ lamente ihre Rechnungen ab, die mit der größten Ge⸗ nauigkeit von besonders dazu ernannten Kommisstonen eraminirt werden. Wenn schwierige Umstaͤnde ein au— genblickliches Geheimniß erheischen, so wird die Ueber— sicht zwar verschoben, aber niemals vergessen, denn die Verantwortlichkeit der englischen Minister wird nicht als ein bloßes Schattenspiel an der Wand betrachtet. Die Hierarchie des Generalstabs besteht aus den Feldmarschäͤllen, den Generalen, den Generallieutenants and den Generalmajors. Von 625 dieser obersten Of— fiziere zaͤhlte man 1819 jedoch nur 35 in Aktivitaͤt. Großbritannien ist in fuͤnfzehn Militaͤrdistrikte abge⸗ theilt, in deren Hauptort ein General sich aufhaͤlt, dem der Befehl der bewaffneten Macht und die Anordnung alles darauf Bezughabenden uͤbertragen ist. Die Trup— pen, welche sich in den Garnisonen jedes Distrikts be— finden, bilden eine oder mehrere Brigaden. Alle In— fanterieregimenter sind ein Eigenthum der Generale; aber da es mehr Generale als Regimenter giebt, so sind jene oft bei diesen als Oberste, Majors und selb t
als Hauptleute angestellt, und beziehen den Sold solche. Fast alle Regimenter haben in Friedensze nur ein Bataillon, im Kriege aber deren zwei drei.
Die Garde zu Pferd besteht aus der Leibg (Lise guards) und der Pferdegarde (Horse guan Die Uniform der Ersten ist roth und die der Am blau. Die Garde zu Fuß besteht aus einem Gu dier-Regimente von drei Bataillonen und zwei lier-Regimentern von zwei Bataillonen. Die kö Garde besteht also aus 6000 Bajonetten und 800 beln. — Im letzten Kriege war die englische Ra S0, 000 Pferde stark. Der Zustand der Armee iß
Friedenszeiten folgender: — Soldat. Total. Pfen
Reiterei. Garde auf Lebenszeit 2 Reg. 688 85765 6 3 4
Pferdegarbde .. 1 2, 668 3,179 *r
——
Dragonergarde . 7 — Dragoner... 2 — 736 78 Leichte Dragoner . 12 — 4416 5,278
Summa 8,862 10,640 6,6 33 Reg. 6,760 6,508 281 55 1832 63,340
Summa 61,942 69, S4.
203 744
5, S2 610 429
Fußvolk. Koͤnigl. Garde. Linientruppen.
Genie. Geniekorps, blos Offiziere.. Sappirer und Minirer ...
Artillerie. Koͤnigsregiment (Infanterie) Artillerie-Brigade zu Pferd. 4 . 7 Mie natan itt 40
Summe der Ordonnanztruppen 7, 935 406
Recapitulation. . 8, 852 10,640 6,6!
men,, Fußvolk 1 * 0 * bl, 942 69, 848 7.935 1
Totalsumme 70,794 S8, 423 7, Alle dem Feinde abgenommene oder im feinbln Lande genommene Beute
278 128
nant 800, der Generalmajor 150, der Oberst 150, Obristlieutenant 100, der Major 80, der Hauptn 50, der Lieutenannt 20, der Sergeant 5, der K ral 15 und der Soldat 1. Lord Wellington u 1814 beim Ministerium eine Uebersicht von dem lichen Eigenthum ein, welches sowohl in Frankreit in Spanien in seine Haͤnde gefallen war, um den trag desselben zu beziehen, der sich auf nicht we als dreiundzwanzig Millionen Franken belief.
Der Hesperus versichert, in Wien nehme ba backsrauchen so zu, daß fast kein Herr mehr sei, nicht rauche. Auf den Straßen und in den W haͤusern sehe man selbst Knaben mit langen Ta pfeifen, und auch die elegantesten Herren braͤchta Pfeife nicht viel aus dem Munde.
Königliche Schau spiele.
Donnerstag, 8 Dec. Im Opernhause. Auf gehren: „Wallensteins Tod,“ Trauerspiel in“
theilungen, von Schiller.
wird regelmäßig verth⸗ Der Obergeneral erhält 1200 Theile, der Generahie
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reußische Staats-Zeitung.
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288.
Berlin,
Amtliche Nachrichten.
men if dees Rag n
Des Koͤnigs Majestaͤt haben dem Hauptmann a. D, fen v. Rittderg auf Stangenberg, die Landsraths« le des Stuhmschen Kreises im Regierungs-Bezirk rienwerder zu verleihen geruhet.
Der bisher im Friedenszgerichtsbezirke zu Wachten— t, Landgerichtsbezirks Cleve, angestellt gewesene No— , Johann Baptist Pleßier zu Straͤlen, ist als grius in dem Friedensgerichtsbezirk Malmedy, Land— htsbezirks Aachen, mit Anweisung seines Wohnorts Ralmedy versetzt worden.
Des Königs Majestät haben den bisherigen Land— fs Assessor Decker zum Rath bei dem Landgerichte Desen zu ernennen geruhet.
Zeitungs-Nachrichten.
Ausland. .
paris, 2. Dec. Vorgestern fand das Leichenbe— gniß des General Foy, unter dem Zulaufe einer en Menschenmasse, statt. Die Etoile theilt folgendes Schreiben aus London Aus welchem Gesichtspunkte wird England den gteß von Panama betrachten, und welche Rolle hen wir dabei spielen? werden wir die Beschluͤsse lben mit Gleichguͤltigkeit ansehen, oder werden wir nselben Antheil nehmen? dies sind die Fragen, die jttzt g gemacht werden. Nach allem, was man bis jetzt ren hat, wuͤnscht Bolivar, daß der Congreß ganz sikanisch sey. Er hat gezeigt, daß es nicht seine cht sey, daß das demokratische Prinzip die Ober— d nehme, indem er feierlich den Regenten von Bra— zu demselben eingeladen hat, sollte es ihm ent— gen seyn, daß England 60,000 Quadratmeilen in de, 490 in Suͤdamerika, und 690 in Westindien ßt? Man erzaͤhlt, daß Bolivar lange in Betreff lands uͤberlegt het, als er die Lander pruͤfte, the Abgeordnete nach Panama schicken sollen. Es ate seinem durchdringenden Verstande nicht entge— daß die Frage, zu wissen, ob England zugelassen oder t zugelassen werden sollte, zu wichtigen Verhand— gen fuͤhren wuͤrde, und demohngeachtet wuͤnschte er zland, welches zuerst den durch ihn gegruͤndeten at anerkannt hatte, einen Beweis seiner Erkenntlich—
Freitag, den 9gten December 1825.
jede europäische Einmischung zu vermeiden, und er konute mit England keine Ausnahme machen, weil sonst Frankreich, Schweden, Daͤnemark, Holland und selbst Spanien, wegen Euba und Portorico gleich—⸗ falls hinzugelassen zu werden, verlangen konnten. Man hat gesagt, daß England nach Panama einen Bevoll— maͤchtigten schicken koͤnne, wie sie es zur Bundesver— sammlung in Frankfurt thut, aber es ist eine Verschie⸗ denheit in beiden Versammlungen, indem die eine fortwaͤhrend, die andere nur auf Zeit ist; auch ist noch die Frage, ob man zu Panama einen englischen Ge— sandten dulden wuͤrde, weil eine solche Erlaubniß das (wohl schwerlich zu besorgende) gleiche Begehren von
andern Europaͤischen Maͤchten nach sich ziehen konnte,
und daß dann der eigentliche Zweck des Congresses ver— loren gehen wuͤrde.
Madrid, 20. Nov. Es ist bis jetzt nichts geaͤn⸗ dert worden, weder in dem Materiellen, noch im Per⸗ y 26 neue 2 — 5 nicht einen Commis entsetzt. Hr. v. Zea ist zum Gesandten bei s e, , worden. — r * ian sdhn
an sagt, meldet die Etoile, daß der Herzog v. Infontado dem Koͤnig seine Einkuͤnfte 3 23 i,. 4 Millionen Realen betragend, zu Fuͤßen gelegt hat, und daß der König mit Rührung das Opfer seines Ju— gendfreundes angenommen hat.
Lissabon, 11. Nov. Ein gestern hier angekom— menes Kauffahrteischiff hat folgendes Schreiben aus Rio de Janeiro vom 1. September uͤberbracht: Die Furcht vor einem nahen Kriege mit Buenos ⸗Ayres ist gaͤnzlich verschwunden. Die Einwohner und der Con— greß wollten Krieg, aber die Mitglieder der vollziehen— den Gewalt waren dagegen und nahmen ihren Abschied, als der Congreß in sie drang. Bei dieser Gelegenheit zeigte sich, weshalb die executive Gewalt nicht gewollt hatte; Mangel an Mitteln zur Bestreitung der Kosten war die Ursache. Der eingereichte Abschied der Mit— glieder der execut. Gewalt wurde daher auch nicht an— genommen und ihre Meinung behielt fuͤr den Augen— blick die Oberhand. Nachdem der Minister der aus— wärtigen Angelegenheiten, D. Manuel Garcia, dem Brasilianischen Admiral auf seine, sehr gebieterischen, oten geantwortet, „er sehe fortan jede diplomatische Mittheilung als geschlossen an“, hat Hr. Lobo mildere
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Redacteur JM iu geben, aber sein einmal gefaßter Plan war,
. .
Seiten aufgespannt. Unterm 11. Juli schrieb er, „Se. Maj. der Kaiser wuͤnschten in Friede und Freundschaft mit Buenos Ayr„s zu leben, die Anwesenheit seiner Es— cadre sei durchaus nicht als Feindseligkeit anzusehen, sondern habe nur die Absicht, zu verhindern, daß den Insurgenten der Banda Oriental keine Munition zu— gefuͤhrt werde, und daß die Corsaren in Zaum gehalten wurden, was bisher der Republik, trotz allen Anstren— gungen, unmoͤglich gewesen sei.