London, 30. Nov. Die Stimmfuͤhrer der Irischei: Katholiken sehen durch ihr eignes Verfahren und so manche Vorgänge in Frankreich u. s. w. ihre Aussichten auf Erfolg, in Hinsicht der Emancipation, für die nächste Parlaments Session mehr als je getruͤbt und die Stim, mung des Englischen Publicums gegen sie hat sich so verschlimmert, daß die Bestrebungen, Widersacher der Emantipation ins naͤchste Parlament gewahlt zu sehen, sich fast überall Erfolg versprechen durfen. Freitag kamen Ihre Herrlichkeiten im Cockpit, Whitehall zusammen, in Appellationssachen gewisser Ersatz fordernden Roͤmisch-Katholischen Collegien in St. Omer, Rouen, Douai und Paris, fuͤr Verläͤste, die sie durch Zerstoͤrung und Confiscirung ihres Eigenthums, gemäß dem Decret des National-CTonventes von 1793, erlitten. Lord Gifford theilte am Schlusse den Spruch dieses Rathes mit, der den Reelamanten entgegen war und den der Commissarien erster Instanz bestaͤtigte. Der Caledonian Mercuiy will wissen, daß das „Leben Napoleons von dem Verfasser des Waverley“ schon im Druck begriffen sey. Ein Amerikanisches Schiff, welches die Sandwich Inseln am 25. Juni verlassen, meldet, daß die Brit⸗ tische, von Lord Byron befehligte Fregatte mit den Leichen der Sandwich Majestäten in Owaihi angekom men war. Die Leiche des Koͤnigs wurde sogleich ins Haus des Premierministers, William Pitt, gebracht und dasselbe „Tabu“ gemacht. Nachdem sie lange im Staat zur Schau gelegen, wurde sie auf Europaͤische Weise, mit einem langen glänzenden Gefolge von Europäern, Americanern und Eingebornen zur Erde bestattet. Den letzteren war dabei ihr gebräuchliches Heulen und Schreien untersagt, woruͤber sse unwillig erklaͤrten; dann hatten sie den Koͤnig auch nur gleich in England begraben koͤnnen. Eine Zeitung aus Beston vom 4 erwähnt (was aus Neuyork selbst bis zum 8. nicht gemeldet wird), daß viele sehr große Fallimente, durch die Baumwoll Speculationen veranlaßt, in Neuyork ausgebrochen seyn und die Bank ihre Discontirungen eingestellt habe.
Die Atalanta ist mit einer großen Quantität ge— muͤnzten Geldes fuͤr Hrn. Rothschild von Hamburg an— gekommen.
Der Kanzler der Schatzkammer soll in einem Rund⸗ schreiben viele Paͤchter und Gutebesitzer aufgefordert haben, ihm ihre Ansichten uͤber die etwanigen Abaͤnde⸗ rungen der bestehenden Getreidegesetze zuzüstellen.
Das House of Assembly zu Barbados hat abermals die Revistͤn der Scelavengesetze vorgenommen. Ein starker Verweis des Grafen Bathurst an die Committee, wegen der stattgefundenen Zöͤgerung, soll die Veranlas— sung dazu sein.
Zu Demerary ist ein Wundarzt, Namens Ferguson, wegen Absendung einiger Selaven nach der Colonie Surinam, zu dreijähriger Zuchthausstrafe mit schwerer Arbeit verurtheilt worden.
Nach dem Berichte der von dem Mexicanischen
Congresse niedergesetzten Finanz- Commission sind dir diessährigen Einnahmen dieser Republik auf 125577,371 Piaster, und die Ausgaben auf 10,292, 637 Piaster fest⸗ gesetzt worden.
Der noch nicht geordnete Postenlauf zwischen Ca raccas und dem Hauptsitze der Columbischen Regierung, Bogota, veranlaßt viele oͤffentlich Klagen.
Nach einem vom Zoll-Amte zu La Guagita bekannt
gemachten Documente liefen dort, vom 1. Juni 1824
— ö 109
ßis zum 30. Juni 1825, 160 und zu Porto Cabello 124
Séiffe ein, worunter 22 aus England, 9 aus Frankreich
b aus Hamburg, 1 aus Bremen, 103 aus den Vergi— ninten Staaten, 116 aus den Westindischen Colonien und 25 Spanische Prisen. ; .
Die Fregatte Mattstone hat bei Princes Island
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ein Holländisches Selavenschiff genommen. Der C desselben hielt die Fregatte fuüͤr ein Franzoͤsisches Krün schiff, und verrieth sich durch die Schiffspapiere, di an Bord der Maidstone andte.
Von dem Verfasser des Waverley wird näͤchs ein neuer Roman unter dem Titel: „Woodstock, das lange Parlament,“ erscheinen.
Bruͤslel, 28. Nov. Graf v. Schladen, ist nebst Familie vom Haag hier gekommen und der Königl. Großbrit. General“ Co Sir James Gambier, vom Haag nach London abge Auf den Linnenmaͤrkten in Ghent erhalten sich sehr vielen Käufern dit Linnen beständig im Preise es ist vielmehr das Gegentheil als irgend eins nach lige Wirkung des letzten Franz. Prohibitivs-Decret; her eingetreten. Stockholm, 25. Nov. Der auf gestern A angekuͤndigte Cercle bei J. Majestaͤt der Königin durch eine unerfreuliche Veranlassung unterblieben, brach namlich im dramatischen Theater (dem klein Schauspielhause) wahrend der Vorstellung Feuer das bis 5 Uhr diesen Morgen anhielt und aller do angewandten Muͤhe ungeachtet das Gebäude nebs Decorationen, der Garderobe u. s. w. verzehrte.
Die Actien zur Anlegung eines Damplbootet, Schiffe durch die Steckholmer Scheeren zu bugstr 500 Thlr. jede, waren in wenig Tagen, fast alle
iesige Kaufleute, vollständig gezeichnet.
Wie man vernimmt, sind ven Luͤbeck vorn langer Zeit verschiedene Sendungen Piaster, Datk Lonisd'or und Silberstangen, fuͤr Rechnung der hier angekommen.
Der vor 2 Monaten verstorbene reiche Bergn Eigenthuͤmer, Hr. Andr. Hebbe, hat 160,900 Thlr zu milden Zwecken vermacht, wovon 21,000 Th die hiesige Deutsche Kirche. Ein Drittheil der z hievon soll jährlich zum Unterhalt des Kirchengebit ein zweites zur Verbesferung der Gehalte der Pu und Kirchenbedienten, und das dritte fuͤr arme? wen und ledige Jungfrauen dieser Gemrinde verw werden.
Das Gut Engeltofta in Schonen, Sr. Maj zuhoͤrig, ist in unseren Zeitungen fuͤr 380, 000 Thlr. zu: Verkauf gestellt. Der Koͤnig bezahlte es vor J Ji mit 473, 000 Thlr. Beo.
Se. Majestaͤt haben den bisherigen Koͤnigl. S
Tonsul, Hrn. Franc. Cartoni hieselbst, als Königl.! General-Tonsul und Koͤnigl. Sicil. Consul für S den und Norwegen anerkannt. Das Handelshaus Kantzow und Biel hat hi Regierung um Herabsetzung des Zolls fuͤr die 9st schen Waaren angehalten, welche mit dem Schiffe cutta hieher gebracht worden sind. Der Staal wird dem Vernehmen nach die Sache dahin entscht daß der Zoll in Schwedisch Beo. statt in Hamb erlegt werden soll. ;
In den Porphyrgruben bei Elfdahl ist fuͤr? nung Sr. Maj. des Koͤnigs eine colossale Base einer antiken aus Hereulanum verfertigt werden, ist 9 Fuß hoch und 12 Fuß weit, ist 55 Schi schwer und kann 1077 Schwedische Kannen en thall
St. Petersburg, 23. Nov. Se. Maje staͤtht auf Vorstellung des Finanzministers Ihre Genehmiz zur Serichtung einer Cemitaͤt zur Verbesserung det standes der Stätte ertheilt, die unter dem Vor Sengteurs Dusenski ihre Sitzungen am 20. Septit eröffnet hat.
Am 28. Dee. hat ein Sturm in Moskau Verheerungen angerichtet. .
Am 15. dieses fand eine außerordentliche Versamm der hiesigen Kausmannschast statt, in welcher zum B
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verschiedener Stiftungen und Zwecke bedeutende
kzekehrten Garde bestimmt ist, 50, 000 R.; und fuͤr Der Koͤnigl. Preuß. Gesan
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hilligt wurden, z. B. fuͤr die hiesige Handlungsschule fuͤr allemal 25,000 Ruzel und auf ewige Zeiten die nten eines binnen vier Jahren zu bildenden Lapitals 100,000 Rubeln; zur Erganzung der Summe, che zur Errichtung der steinernen Siegespforte zum denken der aus den Feldzügen von 1314 und 15 zu
bei Rjäsan zu errichtende Denkmal des Dmitry— uskoy, 10,000 Rubel. Die Schifffahrt scheint fuͤr dies Jahr hier und in onstadt beendigt. Bis zum 20sten d. sind in letzt anntem Hasen 1280 fremde Kauffahrteischiffe ange— men und 1262 abgesegelt. Mehrere Colonial-Artikel, Thee, Kaffee, Zucker z., vorzuͤglich ersterer, steigen utend im Preise. Der auslaͤndische Geldeonrs steht diesem Angendlick sehr niedrig, und die Handels— rationen beschraͤnken sich großtentheils auf Waaren— sendungen in das Innere. Munchen, 30. Nov. Das heutige Regierungs— enthält ein Königl. Cabinets-Reseript, die unmit— are Eingabe von Bittschriften betreffend. Es häu— sich namlich die an Sr. Mzj. direkt gerichteten tschriften, Vorstellungen und Beschwerden in solcher isse, daß die früheren Bestimmungen in Erinnerung acht werden müssen, nach welchen die Mittel Stel— nicht uͤbergangen werden durfen. Nur dann, sagt Reseript, wenn der Bittende in den vorgescheiebe— Instanzen seinen Zweck nicht erreichen konnte, oder Grund glaubt, verletzt zu sein; oder wenn der Ge— stand seiner Bitte, nach dessen Natur, Unserer be— kern Entscheidung unterliegt, soll die Vorstellang an ere Person gerichtet, im Cabinette unmittelbar ab— ben werden durfen und Beruͤcksichtigung finden; je— mässen, wenn von der Unter- oder Mittelstelle in vorzubringenden Sache bereits Entschließungen vor— w, dieselben, oder die Vorstellung, durch welche eine schlirßung vergebens nachgesucht worden ist, als Be— angefuͤhrt werden. Undestimmte Gesuche, unleser— oder unverstäͤndliche Eingaben und Beschwerden den unbeachtet bei Seite gelegt und in das Cabiners— raal nicht eingetragen. Ju bloßen Gnadensachen ch darf ferner, wie bisher uͤdlich war, das Gesuch ittelbar an Unsere Person gerichtet werden. Ganz ckwidrig ist es auch, wenn Bittende mit Kostenauf— d und mit Versaͤumniß ihrer Geschäfte oder Ge— be, ihre Eingaben persoͤnlich uͤberreichen und auf Ern Cabinersbeschluß warten wollen; indem Wir auf sede Vorstellung ungesäumt die geeign:te Entschlie— R ertheilen. Wir versehen Uns dabei zu den oͤffent⸗— 5'Sachwaltern, daß ste es fuͤr einen würdigen Theil sachtungswerthen Berufes halten werden, den Ar— und Vedtängten mit Sachkenntniß zu leiten und nterstuͤtzen, und ihm die noͤthigen Vortrage mit ruͤck— zloser Bereitwilligkeit zu verfassen; so wie Wir denn insbesondere zu Unsern Koͤnigl. Stellen und Be— kn das Vertrauen hegen, daß sie ihrer Seits eben—
ausgefuͤhrte muͤsikalische Akademie. Bei der am 14. stattehabten Jagd wurden 31 Hasen, 743 Fasanen und 34 Rebhuͤhner, folgenden Tages aber uͤber 100 wilde Schweine erlegt.
Ger saun, (Schweitz) Am 10. Nod. hatten wir einen auß rst heftigen Fohnwind. Der Sturm brach um die Mitternacht aus und wuͤthet bis Mittags , . schrecklich fort. Der Ser war mit lauter Wasserwirbeln bedeckt und der Staub gieng gleich Wolken Himmel an. Eine Menge Fruchibaume wur— den zerrissen und entwurzelt. In den Waͤldern ist gro— ßer Schaden angerichtet und unsere Pfarrkirche hat tan— sende von Ziegeln und manche Fenster, die zerschlager wurden, eingebüßt. In der Gemeinde Aettinghausen (Kantons Ury) wurden drei Personen beim Laubsam— meln von einer durch den Sturm umgeworfenen Buche tödtlich verwundet. Der Orkan verursachte eine Er— schuͤtterung, die einem Erdbeben glich.
Rom. Am 21. Nov. sprach die gegen die ver—
hafteten Carbonari niedergesetzte Spezialkommission de— reu Strafsentenz aus. Angels Targhini und Leonita Montanati wurden zum Tode, Luigi Spadoni und Pompeo Garofaligi zu lebenslaͤnglicher, Lodovico Gas— peroni und Sebastiano Ricci zu zehnjähriger Galzeren— strafe verurtheilt. Am 23. wurden hierauf die beiden ersten auf der Piazza del Popolo, mittelst der Guillo— tine, enthauptet. ö Zwischen Mayland, Bergamo, Turin, Genua und Frankfurt am Main besteht jetzt eine regelmäßig woͤchent⸗ liche Eilfuhr-Einrichtung, die seit den drei Mo— naten ihres Bestandes die Güter in 14 Tagen von er— sterem nach letzterem Platze, so verhaäͤltnißmäßig von den uͤbrigen und gegenseitig in 11 Tagen von Frank⸗ furt nach Maylaud, in 19 nach Genua liefert. Somit ist nun auch die Verbindung von und nach den ent— ferntern Italienischen Handelsstädten organisirt. Die Leitung dieser Anstalt ist von den Juteressenten den Speditionshäusern Merini und Galli in Mayland und, Bavier Planta in Chur uͤbertragen worden. .
Der Professor der Malerey, Hr. Celestino zu Nea— pel, hat einen Firniß erfunden, der die Eigenschaft be— sitzen soll, alte Frescobilder vor den schaͤdlichen Einwir— kungen der Luft zu bewahren.
Von der moldauischen Gränze, 16. Novemb. meldet die allg. Zeit. Der Befehl zur endlichen Räumung der Fuͤrstenthüͤmer ist von Konstantinopel aus angekommen und vollzogen. Es heißt, die Pforte werde die Aus⸗ fuhr der Getreide und des Schlachtviehes aus der Mel— dau, welche noch ihre einzigen Handelsartikel sind, ver- bieten, und diese Landesprodukte, unter geringen Prei— sen, auf eigene Rechnung zur Verproviantirung von Kon— stantinopel, einkaufen lassFin. Diese Maaßregel wird nicht nur den freinden, zahlreichen Handelsleuten den
(größten Schaden zufügen, sondern das Land wird da—
durch außer Stand gesetzt, die ohnehin beträchtlichen Abgaben zu entrichten. Turkei. Die allgemeine Zeitung theilt folgenden
die an sie gebrachten Eingaben mit pflichtmaäͤßiger z'derung erledigen werden. Sollte indessen, gegen te Erwartung, von denselben den Bittstellenden die ige Unterstuͤtzung erschwert oder versagt werden, so t diesen in solchen Fällen die unmittelbare Bernsung nere Person stets vorbehalten.
isen stadt, 20. Nov. Se. Durchl. der Herr Esterhazy gaben hieselbst am 14. und 15. d. M. große Fasanen- und Wildschweine- Jagd, an der ausgezeichnete hohe Personen, wie Se. Koͤnigl. zit der Herzog v. Beja, der Koͤnigl. Großbrit. Bot— er am K. K. Hofe, Lord Wellesley, mit einer zahl— n Suite und der Prinz Phllipp von Hessen⸗Hom⸗ , 6, commandirender General in Inner-Oester— Illyrien und Tyrol, Theil nahmen. Am Abend 9
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ab die vortreffliche Fuͤrstl. Kapelle eine herrlich
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Auszug eines Schreibens aus Nauplia vom 7. October; (Von einem Deutschen an einen andern Deuischen in Corfu). Nicht sowol die kriegerischen Vorgange, als vielmehr das ungeheure Elend, was mit jedem Tase auf diesem klasstschen Boden waͤchst, hat meinen Auf⸗ enthalt fuͤr den Zweck meiner wissenschaftlichen Frei⸗ beuterei wenig ergtebig werden lassen. Doch habe ich einige schöne Exemplar? von Medaillen, und glaube auch sonst einige nicht uninteressante Notate nach Hause zu bringen. Der Griechen bin ich muͤde. So viele Ver⸗ dorbenheit bei so vieler Barbarei, als sich in den Mei— sten dieses Volkes findet, habe ich nirgends gesehen. Nauplia ist das Centrum einer feigen Jagd nach Geld; das Vaterland fuͤhrt Jeder im Munde, wie viels aber giebt es, die es nicht üm. ein Paar silberbeschlsgen?.
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