1825 / 294 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 16 Dec 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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hat die von 1823 weit uͤbertroffen. Die Bevnvoͤlkerung betrug Ende 1324 an 12,219 Personen, worunter, außer der Garnison, nur 83 Europaͤer.

Die Bank von Schottland und mehrere Privat— Banken in Edinburg haben wieder angefangen, 3 pCXt. Zins von bei ihnen deponirtem Gelde zu geben.

Gestern fielen Cons. durch beträchtliche Verkaͤufe von 847 auf 833 und Suͤdameric. durchgehends um 1 2 15 pCt.

Am 1. Juni lagen im Newyorker Hafen 68 Fre— gatten, 1 Columbische Kriegs-Fregatte, 83 Briggs, 97 Schonner, 187 Sloops, 45 Dampsboöͤte; im Bau be— griffen, 5 neue Dampfboͤte, 8 neue Fregatten, worunter 53 jedes von 1800 Tonnen, 4 Briggs und 4 Schooner; in allem 602 Schiffe; hierunter sind die Schiffe des Staats auf den Docken und die Schiffe unter 60 Ton— nen nicht mit einbegriffen.

Christiania, 2. December. Rachrichten aus Neuyork zufolge kam dort am 9. November das Schiff Restauration, Schiffer Holland, von Stavanger mit A5 Passagieren, außer der Besatzung, an und ward mit Beschlag belegt, weil es im Verhalt zu seiner Groͤße (55 Tons) weit mehr Passagiere am Bord gehabt, als die Gesetze es gestatten, welche die Anzahl derselben auf zwei Passagiere fuͤr jede fuͤnf Americ. Tons beschraͤnken, so daß es 1125 Tons hatte räumen sollen und nun der Confiscation unterworfen ist.

Stockholm, 18. Nev. Das Linkoͤping Blatt vom 1. und 9. d. enthält ein Schreiben des Obristlieutenants Fr. Petre (vormals in schwedischem Dienst) aus Lima, vom 10. April d. J., welches interessante Notizen mit— theilt. Hr. Petre weiß nicht Ruͤhmens genug von dem Cha⸗ rakter und den ausgezeichneten Eigenschaften Bolivars zu machen, und fuͤhrt mehrere Zuge und Antworten von ihm an, welche seine Art zu handeln und zu denken bezeich, nen. Folgendes ist einer davon: „Das hiesige Konsu, lado, schreibt Hr. Petre, hatte, in Ruͤcksicht alter Ver— ordnungen, den Befehl erlassen, daß alle hier ansaͤssigen Fremden nicht mehr im Kleinen Handel treiben, son— dern ihre Boutiquen schließen sollten. Dieser Befehl war kaum in Ausfuͤhrung gebracht, als man dem Libe— rator, der eben bei der Belagerung von Callao gegen— wärtig war, davon Nachricht gab. Er ward hoͤchst auf— gebracht, und rief aus: „Noch sind wir keine Tuͤrken.“ Er schrieb sosort an den Praäsidenten des Konsulado's, und sagte: „Will Peru frei werden, so muͤssen die Verwaltenden auch nothwendig liberal gegen die Frem— den sein, und kennen Sie die Gesttze nicht, so will ich Ihnen eine Bibliothek zuschicken.“ Gleich am folgen— den Tage nach der Ankunft dieses Briefes standen die Buden der Fremden wieder offen. Hr. Petre hat noch mehrere andere Anekdoten und Aeußerungen uͤber und von ihm angefuͤhrt.

St. Petersburg, 30. Nov. Unter den abzu— reisen gedenkenden fuͤhrt die St. Petersb. Zeitung den K. Span. Gesandtsschafts-Secretair in Lissabon, Rit— ter Zea Bermudez, auf.

Obgleich die Russischen Waaren wegen ihres Ueber— flusses sehr niedrig im Preise standen, hat sich die Aus— fuhr von Riga aus, besonders in Flachs und Leinsaat, dieses Jahr um den Werth von mehr als vier Millio— nen Rubel uͤber die vorjährige gehoben, so wie die Ein— fuhr, zumal in Zuckern, um 1,300,000 Rubel. Es sind mehr als tausend Schiffe angekommen und waren am 15ten d. noch uͤber hundert dort.

Schweizerische Eidgenossenschaft. Der große Rath des Kantons Tessin hat am 23. Rovem— ber die Pachterneuerung der bisherigen unveraͤnderten Zoll- und Weggelder des Kantons veranstaltet. Diese

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geben werden.

kommende Flotte warten.

stern wurde die Abstimmung

Viee ⸗⸗ Praͤsident.

men werde.

satzes:

rechnen?

mit Buchstaben zu Pettschaften,

Pacht findet sich dadurch, fuͤr 3 Jahre, an den 2

Vincent Borsa, fuͤr den jaͤhrlichen Pachtzins 395,500 Maylaͤnderpfunde uͤbertragen. es nicht neue, sondern die alten Pachtbestäͤnder h einen neuen Genossen vermehrt; inzwischen ist, h stattgefundene Mitbewerbung, ihr bisheriger Pacht um 41,000 Pfunde gesteigert worden. Der kleine Rath des Kantons Bern, west unterm 7. Nov. uͤber neuerlich vom Appellationsga mit einer Buße von 15,000 Fr. belegte wucherische) handlungen Bericht erstattet ward, hat erkannt: es diese Buße nicht in die Staatskasse fließen, sondem wohlthäͤtigen Zwecken verwendet, und zwar 10,00 der Anstalt des äußern Krankenhauses, die uͤbnß 5000 Fr. aber der allgemeinen Schulmeisterkasse

Turkei. Der Spectateur oriental enthaͤlt Fo des aus Napoli di Romania vom 19. Okt.: „Die g sche Regierung hat in ihrem Schrecken nach Athen nach mehrern Inseln geschickt, um Truppen zu begch allein bis heute hat man ihr noch keine Huͤlfe ges Der Admiral Miaulis kreuzt mit etwa 70 E zwischen Candia und Scarpanto.“ Ferner aus torin vom 15. Okt.: „Bei unsrer Insel liegen 35 chische Schiffe vor Anker, die auf die von Alexm Wir wissen nicht, wu dann beabsichtigen; aber das fuͤhlen wir, daß die M schaft der Schiffe täglich ans Land steigt, und nachbarte Gegend auspluͤndert und verheert.“

Caracas, 5. October. (Ueber Baltimore)

in

ment fuͤr die Praͤsidentschaft der Republik Colum geschlossen. Bolivar erhielt alle Stimmen als R dent und Dr. Christoval Mendoza die Mehrheit In Beziehung auf den (l durfte es wohl nicht zu erwarten sein, daß die der andern Departemente mit der hiesigen uͤderen

Vermischte Nachrichten. Schluß des im gestrigen Stuͤcke abgebrochenen!

Welcher deutschen Waaren bedarf Amerika, und wash uͤberhaupt „mit“ und „nach“ Amerika handeln

Beantwortet von einem deutschen Kaufmanne.

Es ist nun die Frage: welche deutsche Waaren nen im Ganzen in Amerika am sichersten auf A

Aus dem Mineralreiche vornaͤmlich Quecksilber! zwar Praͤparate zu Farben und Heilmittel; Kupse schirr, Zinngeraͤthe, etwas Blei, Eisengeraäthe und seuwaaren aller Art, Degenklingen, Feuergewt Klempner-Waaren, Lampen ꝛe., die wir so braug und stark, wenn auch nicht so elegant, liefern als! land, und zwar zu billigern Preisen, nur muß auf! Lokalbeduͤrfniß der Gegend, wo man sie hinsendet,! zuͤglich Obacht genommen werden; ferner Blei, h ders Munition Lauch Hagel und Schrot), Arsenik, zi (besonders nach Nord-Amerika zum Beschlagen der Sc fe), Vitrist, Alaun, Scheidewasser, Schießpulver, k Kunstsachen aus Alabaster und Marmor, (besonders? sten von Marmor, die in Amerika sehr beliebt sind, von Schriftstellern, vornaͤmlich auch fuͤr die verein Staaten, wo man gerne weiß, wie beruͤhmte Leute“ sehn) Schiefertafeln, geschliffene Steine, schlicht n

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Eigentlich

mn Südamerika, auch bunte Glasperlen, den India—

1tz; ferner Mobilien, die auseinander genommen wer— n koͤnnen, musikalische und chirurgisch? Justrumente, edizinkaͤstchen mit Gebrauchzetteln in spanischer, por— giesscher und englischer Sprache, Lederwaaren, öst Stiefeln und Schuhe, die noch allenthalben in sdamerika theuer sind; etwas fabricirter Tabak und ner Zucker, feine Liqueure, Wachs (besonders nach asilien, Chili und Peru), endlich auch Strohhuͤte, stliiche Blumen und mancherlei Putz- und Spiel— ten, namentlich Karten und Spiele mit spanischen denglischen Erklärungen.

Keine Waare verheißt so wenig Profit, als Ge— ide und Zwieback (Cakes); denn die wenigen Ge— den, welche dergleichen beduͤrfen, werden von den zrdamerikanern bis zum Ueberfluß damit versehen.

Alle jene Waaren, deren Aufzaͤhlung jeder noch leicht 394 . sind 36 fuͤr den Handel nach rika brauchbar, d. h. es laͤßt sich hoffen, da

Ubsatz sinden. J

Mr muß nicht vergessen werden, daß vor Allem auf gesehen wird, wie man die Punkte auffindet, sie zur Zeit gesucht werden. Auf allen großen irkten NewOrleans, Havanna, Port- au-Prince, Guayra, Alvarado, Bahia, Pernambuco, Rio de neiro und Buenos-Ayres haben die Britten das betgewicht; und es scheint uns keine Hoffnung uͤbrig, bst eine große Unternehmung auszuführen. Ihre lbst etablirten Haͤuser wissen die besten Abzugs fuͤr die an sie verladenen Waaren; in ihre Hande men die besten Landesprodukte und wer dort etwas ltendes ausrichten will, muß ihr Client seyn. snd fast allenthalben die beguͤnstigte Nation und selten erlangen sie bei den Zollbehörden besondere hließliche Vortheile. Daher moͤchte es gerathen kleinere Haͤfen anzugehen, die selten von deut schen sffern mit deutschen Waaren besucht werden. Solche . B. an der Kuͤste von Colombia: Cumana, Puerto illo, die Inseln Marguerita, Coro, Maracaybo; an brasilischen Kuͤsten: Para, Maranham, Ceara Rio R do Norte, Parahba do Norte, San Antonio Rio San Franeisco, Sergipe, Espiritu santo, fo Seguro, Santos, die reiche Insel St. Catarina, ko Alegre am Rio grande do Sul. Ein mit einem andten Subeargo versehenes und mit passenden iten befrachtetes Schiff koͤnnte in diesen Hafen viel—⸗ ine sehr bedeutende Unternehmung ausfuͤhren.

So wurde der Handel nach Amerika immer vor— saster werden, besonders wenn auch unsere Schiffe i das guͤnstige Verhaͤltniß treten, daß sse des bes der Gesetze genießen, welches erst dann voͤllig n seyn kaun, wenn auch deutsche Regierungen 1 Freistaaten anerkannt haben. Bis die— all eintritt, befinden wir uns allenthalben wie netene Gaͤste, und koͤnnen durchaus nicht alle Ge— eiten benutzen, die sich die Britten, welche noch

diesem Dim

etwas Hopfen ih

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hietbrauen (selbst nach Suͤdamerika), Safran, Senf, J dazu einen Vorsprung vor ui

tmnische Fliegen, Blutigel. Rheinssch« Weine. benutzen wissen. sprung vor uns haben, so kluͤglich zu hon verarbeiteten Stoffen: unsere treffliche Leinewand, elche die Irlaͤndische nie ganz verdraͤngen wird, ein Handel mit Amerika werden, sollen die Amerikaner hegenstand des Kunstsieißes, worin kein Land mit einsehen lernen, was ihnen Deutschland n en hentschland wetteifern kann, Frauen-Schleier, Zwillich herrlichen Industrie, Produkten werth ist, so muͤssen 1 Ponches), Spitzen. Ferner wollene Wagren: leichte amerikanische Kaufleute und Abgeordnete in deutschen ine Tücher Kasimirss lhawsartige Zeu ge, Bombassins, Hafen die gastfreieste Aufnahme und jede moͤgliche Be— nerinoc, Ilanglle, Mützen und, Strümpfe; doch diese gänstigung sinden, so wie sis jetzt schon bie Buͤrger der it großer Vorsicht, da mit diesen, so wie mit baum— Vereinigten Staaten genießen. Es“ haben sich bereits enen Stoffen, die Vritter, fast allenthalben den columbische Kaufleute auf die dentschen Messen einge—⸗ eister spielen. Dann: Porzellan, besonders das ge, funden, und wir wollen hoffen, daß sie wieder kommen. natko'lle Berliner, besonters aber, Glaswagren, In eiatgen deutschen Serhandelostäbten herescht! viel Spiegel und Fensterscheiben, ein großes Beduͤrfniß fuͤr leicht der Wunsch, daß sie wegbleiben mochten; denn

Soll aber aus dem Handel nach Amerika ein

diese haben von dem Handel mach Amerika groͤßern

Me j s⸗ 1116 n, Mulatten, und Negern ein sehr willkommener Nutzen, als von dem Handel mit Amerika, der ihre

Kassen nicht unmittelbar fuͤllt. Wer aber von einem Gefuͤhl fuͤr das Wohl und Heil des ganzen deutschen Baterlandes beseelt ist, muß jwuͤnschen, daß auch der kleinste deutsche Fabrikort mit Amerika im unmittel— baren Verkehr komme; allenthalben muß anerkannt wer— den, daß durch die Befreiung des ganzen amerikanischen 3 dieser Erdtheil auch zum Theil fuͤr uns er—

Die Amerikaner wissen selbst am besten, was sie gebrauchen; das Verschreiben hat aus solcher Ferue Schwierigkeit, und erfordert wieder genaue Kenntniß unserer Markte. Wohl uns, wenn sie kommen und sich aussuchen, sich an Ort und Stelle aussuchen, ohne ge— rade der Zwischenkunft der Commissionäre in großen Seeplaͤtzen zu beduͤrfen. Alle deutsche Regierungen sind liberal genug, den Industrie-Produkten ihres Landes freie Ausfuhr und Durchfuhr zu gestatten. Was aber die Hauptsache ist der Amerikaner muß, wenn er in Deutschland kaufen will, Geld mitbringen. Das ist es, was wir unter dem Handel mit Amerika verstehen. Dieser bringt Goldstangen und Silberbarren nach Deutsch— land, wahrend der Handel nach Amerika nur Zucker und Kaffee bringt, die am Ende so haufig werden koͤnnten, daß man die Schweine damit fuͤttern muͤßte, um sie nur zu verbrauchen.

Beim Handel nach Amerika ist die Benutzung der Mittels personen in den Seeplaͤtzen durchaus nothwendig; und es ist nicht zu verwundern, wenn diese dabei ihren eigenen Vortheil beruͤcksichtigen. Alle Unternehmungen vom Innern aus nach Amerika erleiden dadurch einen wesentlichen Nachtheil und in jenen Seehandelsplaͤtzen selb st sind es ganz vornehmlich Britten, die dort aus der mit Amerika angeknuüͤpften Verbindung Vortheile ziehen, weil sie dabei zugleich brittische Ressourcen zu benutzen verstehen. ;

Klingen diese Andeutungen manchem Ohre paradox, so koͤnnen doch vielleicht andere daraus Einiges entneh— men. Sie beruhen auf Erfahrungen, die mit schweren Aufopferungen erworben sind. E.

Bemerkungen über die Baumwollen⸗Manu⸗ fakturen in England.

In keinem Zweige der Betriebsamkeit sind in den letzten Jahren so viele und bedeutende Fortschritte in England gemacht worden, als in der Verfertigung der Baumwollenwaaren. Von 250, 000 Säcken roher Baum— wolle, die man ehemals verarbeitete, ist der jährliche Bedarf auf 1,000,000 gestiegen, und die Ausfuhr der daraus verfertigten Artikel belief sich vergangenes Jahr auf 368,400,900 Gulden! Die größten Verbesserungen wurden unstreitig zuerst in den Spinnmaschinen ge— macht, die wir den Bemuͤhungen des beruͤhmten Ark—

wright verdanken, und zuletzt kamen noch die Webe—

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