thaͤtliche Selbst⸗Huͤlfe, Zweikampf, Ausforde
Beihülfe dazu wird nach der Strenge der bestehenden Gesetze bestraft. Urheber, Theilnehmer werden den or— dentlichen Gerichten uͤbergeben. 5 Da die Studiren— den keinen eigenen Stand in der buͤrgerlichen Gesell— schaft bilden, so wird jede Versammlung derselben, wel⸗ che gemeinsame Berathungen, besondeas uͤber obrigkeit— iche Anordnungen bezweckt, fuͤr gesetzwidrig und strafbar erklaͤrt. 6) Thaäͤtliche Widersetzlichkeit gegen obrigkeit— liche Verfägungen oder Vollstreckungen wird, neben der ordentlichen Strafe, noch mit Relegation bestraft. 7) Saͤmmiliche Studirende haben sich den all gemeinen Polizei Gesetzen und besondern Lokal- Anordnungen zu unterwerfen, und den mit deren Handhabung Beauf—
tragten Achtung und Gehorsam zu beweisen. 8) Die . Fortsetzung der Verbindungen (Nr. 2), der Verruf
(Nr. 8), der Berathung (Nr. 5) werden mit einer ö Freiheitsstrafe von 14 Tagen bis 4 Wochen und mehr Cauch ausserhalb der Universitaͤt) und mit zeitlicher ober bleibender, auch wohl geschaͤrfter Entfernung von der Universitaͤt bestraft. — Zur Handhabung dieser Ver⸗ . ordnung ist ein ausserordentlicher Regierungskommissaͤr ö beauftragt, der zugleich die Leitung der Universitaäts— und städtischen Polizei uͤbernimmt und unmittelbar dem Ministerium des Innern untergeordnet ist. —
Rom, 2. Dec. Man spricht davon, daß die hin—
ich der Juden in Rom genommenen Managßregeln zuf den ganzen Kirchenstaat ausgedehnt werden sollen.
Schweizerische Eidgenossenschaft. Bereits sind die Aussichten, welche dem schweizerischen Handel in Suͤdamerika sich oͤffnen, von umsichtigen Kaufleuten kenutzt worden und eine bedeutende Ausfuhr von Er— zeu gnissen schweizerischen Arbeits sleißes findet dorthin wirklich schon statt. Mexiko ermaͤßigt bekanntlich seine Zoll— ansaͤtze nur gegen solche Staaten, welche Handelskon— sulate bei ihm haben und von ihm annehmen. Das kaufmaͤnnische Direktorinm in Zuͤrich hat den Vunsch fuͤr die Anbahnung solcher Konsulatsverhaͤltnisse der Regierung vorgetragen und von dieser ist der Vorort ersuücht wörden, den Gegenstand unter die Tagsatzungs— verhandlungen aufzunehmen. , . 4. . Nach einem Privatschreiben aus Zante vom 19. Nov. war die tuͤrkische Flotte am 17. Nov. Abends bei dieser Insel vorbei passirt, und hatte ihre Richtung nach Patras hingenommen. Man glaubt sie zgegen Missolunghi bestimmt. Aus Napoli di Romania Und direkte Briefe bis zum 7. Nov. hier, die nichts Neues enthalten. .
Vom 5. Dec. Den neuesten Nachrichten aus den jonischen Jaseln vom 21. Nov. zufolge, hatte die Be⸗ atzung von Missolunghi am 13. Nov. einen neuen Aus— al gemacht, waͤhrend dessen sich der im Nuͤcken Re⸗ schids Pascha's operirende griechische General Karaiskaki ebenfalls naͤherte, und die Tuͤrken zwischen zwei Feuer brachte. Das Unternehmen gelang nach obigen Privat⸗ 4 siegreich in Missolunghi eingeruͤckt seyn. Dies Ereigniß wäre um so wichtiger, als der Kapu dan Pa⸗ scha einige Tage nachher vor Missolunghi angekommen
segelte. Die griechische Flotte unter Miaunlis traf erst am 19. Nov. bei Zante ein. ;
Odessa, 26. Nov. Wir haben Briefe aus Kon— stantinopel bis zum 20. d. M., Ke schildern die Sache ber Griechen als hoffnungslos. Die Alexandrinische Ex— pedition hat. bei Navarin gelandet, und soll hierauf ent⸗ eder gegen Napoli di Romania oder gegen Missolnnghi bestimmt seyn. Die grischische Flot te hat die ser Expe— bition keine Hindernisse in den Weg gelegt, weil die
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rung und] Hydrioten zuerst einen Angriff auf ihre JInsel fuͤrchtet e — Der Spectateur oriental enthaͤlt in seiner Nr.)
einen raisonnirenden Artikel, der da- Verfahren der Mag des heiligen Bundes hinsichtlich der griechischen Fr ruͤhmend erwaͤhnt, und die Nothwendigkeit der Neutz litaͤt aller abendländischen Christen zu beweisen sucht. Esszirkulirte eine Note des Tirans an den brittis Geschäftsträger Hrn. Turner, tn. Bezug auf die g Griechen aus England zugekommenen Unterstuͤtzungeg der, und uͤberhaupt auf das Benehmen des englisth Kabinets in dieser Angelegenheit. Sie wird als,
Meisterstuͤck geruͤhmt, das schwerlich einen Tuͤrken j
Verfasser haben konne. Der Osservatore Triestino ent zält unterm 30 R Folgendes: „Ein heut von Smyrna angekommn Kapitain sagt aus, er sey in den Gewaͤssern dere pienzaInseln der griechischen Flotte unter Miauliz gegnet; in geringer Entfernung von ihr lag das tische Geschwader, und beobachtete das griechische. er hierauf seinen Weg fortsetzte, sah er die tuͤrf Flotte des Kapudan-Pascha, welche nach Missolmn hinsteuerte. Man schließt daraus, daß nach bewer ligter Landung das egyptische Geschwader das griech zu beschaͤftigen suchte, damit die tuͤrkische Flotte in Operationen gegen Missolunghi nicht gestoͤrt wer (Schiffernachrichten zufolge, die der oͤstreichische bachter anfuͤhrt, soll der Kapudan Pascha wirklich Missolunghi erschienen seyn, um diese Festung, ne nach Ausweis der griechischen Chronik bis zum 29. fortwährend zu Lande belagert und beschossen wi neuerdings auch von der Seeseite einzuschließen.)
Nonte Video, 26. Sept. Die Feindseligkz zwischen den Independenten und Brasilianern sindn nicht beendigt; letztere haben jedoch einige Verstaͤrkm erhalten und schienen bisher mehre Vortheile du getragen zu haben.
Die dienstthuende Besatzung von Callao bestand fangs Augusts aus 80900 Mann; das Blokade-⸗Geschn der Republikaner aus 5 bis 6 Kriegsschiffen, um Belagerungsarmee aus 000 Mann. Die ungen Festigkeit des Forts ließ jedoch nicht an einen Sh denken.
Mexico, 27. Sept. Unser bisheriger Ministe! auswärtigen Angelegenheiten, Hr. Alaman, hat sei Stelle niedergelegt, um sich, wie es heißt, ancschl lich seinen Geschäaͤften als Praͤsident und erster Dire der sogenannten vereinigten Mexicanischen Bergwe gesellschaft zu widmen, die sich nicht wohl mit sei Ministerio vertragen wuͤrden. Hr. Gamacho ist Nachfolger geworden. t
efen vokkom men, und Karaiskaki soll mit 1800 Mann
seyn muß, indem er bei Zante am 17. Nov. vorbei
Montag, 19. Dec. Im Opernhause: zum En male wiederholt: „Macbeth,“ Trauerspiel in 6! theilungen, nach Shakespear, von Dr. Spiker.
. Zu dieser Vorstellung sind die mit Sonntag ben neten Opernghaus-Billets guͤltig, auch werden dit diesem Trauerspiel noch zu verkaufenden Villets Sonntag bezeichnet sein. Dienstag, 20. Dec. Im Schauspielhause: „0 von Fallberg,“ Schanspiel in 5 Abtheilungen, von WB. Ifflaud? (Nlle. Wagner vom Königl. Hofthn zu Dresden: Elise, als Gastrolle.) l
Zu dieser Vorstellung sind die bereits gekanst mit Montag bezeichneten Schauspielhaus— Billets tig, auch werden die noch zu verkaufenden Billett, n Montag bezeichnet sein.
Köhn ig liche Schauspiele. (
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ö S5 Cæ 57 ees8aesen o Gedruckt bei Feister und Eisersdorff. Redactenr j
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297.
Berlin, Dienstag, den 260sten December 1825.
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Amtliche Nachrichten.
Rr on it des T. gg .
Berlin, den 19. December. Se. Majestaͤt haben mittelst Kabinets-Ordre vom d. M. zu befehlen geruht, daß die Koͤnigliche Ar— vegen des Ablebens des Kaisers Alexander Ma— auf vier Wochen Trauer anlegen soll.“
Durch einen Druckfehler, welcher sich in der gestrigen ng eingeschlichen hat, ist die Trauer fuͤr Se. Maj. Kaiser von Rußland nur auf drei Wochen angesagt en. Es muß aber vier Wochen heißen, so daß die in, in der zweiten und dritten Woche in weißen sugen, Evantaillen und Handschuhen, in der vier— nit Kanten oder Blonden, die Herren in den drei Wochen mit weißen Degen und Schnallen erscheinen. Berlin, den 19. December 1825. . . v. Buch,
Ober⸗Cerem. Meister.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst ge— „dem Kürschner Wilhelm Ferdinand Moede— den Titel eines Hof-Kuͤrschners beizulegen.
Angekommen. Der Großherzogl. Mecklenburg— berinsche Ober- Hof-Meister, außerordentliche Ge— ße und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, herr von Lützow, aus dem Mecklenburgschen. Abgereist. Der Kaiserlich⸗Russische Gesandt— 1 von Kriwzow, als Kourier nach den.
Durchgereist. Der Koͤnigl. Großbritannische 1 Littlewood, von St. Petersburg ondon.
Bekanntm achundg.
Da ich in Erfahrung bringe, daß sich das Gerücht zet Boͤrse verbreitet hat, daß die Bank jetzt nicht Hzntire; so finde ich mich veranlaßt, hierdurch be— ft zu machen, daß dieses Geruͤcht voͤllig ungegruͤndet im Gegentheil discontirt die Bank gute Wechsel, nicht ber zwei Monat zu laufen haben, so lange Disconto hoher steht, dennoch nur zu Sechs Pro— ür das Jahr gerechnet.
Berlin, den 19. December 1825.
Der Chef der Haupt⸗Bank gLeez. Friese.
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Die Welt hat einen grosien Todesfall zu beweinen. Alexander J. Kaiser von Rußland und Koͤnig von Po— len, verschied am 1sten December zu Taganrog, dem seßzigen Aufenthalte seiner erhabenen Gemahlin, der Kaiserin Elisabeth. Die Groͤße des Verlustes, der in diesem Ereignisse zu beklagen ist, ermißt sich nicht aus den gewohnlichen Umstaͤnden allein, welche den Hintritt eines großen Monarchen immer begleiten; sondern es treten hier die außerordentlichen Beziehungen hinzu,
welche aus der Verknupfung der groͤßten Weltereignisse
und der edelsten Persoönlichkeit fuͤr die Betrachtung so reich hervorgehen. In der That bildet der Verein“ der seltensten Eigenschaften des Geistes und des Gemuͤthes wie sie je auf dem hoͤchsten Standpunkte des irdischen Daseyns erschienen sind, im Konflikt mit den Erschuͤt⸗ terungen eines tiefbewegten Weltheils, eine Neihe von großen, selgenreichen Wirkungen, deren segen vollen Fortschritt an den Begebenheiten selbst zu entwickeln wir dem kuͤnftigen Geschichtschreiber uͤberlassen, jedoch in dem Bilde, welche im Wiederscheine des Karakters des Hingeschiedenen sich davon fassen laßt, einen Au— genblick . , wollen.
Von fruͤher Jugend durch weise Fuͤrsor ĩ Elementen der hoͤheren Bildung e, , sich vorzugsweise alles an, was der Feinheit eines edlen Sinnes, der Anmuth einer woblwollenden Seele, dem Beduͤrfniß eines hellen Geistes entsprechen konnte. Doch wurde. auch schon in fruͤher Zeit diese schoͤne und hei⸗ tere Bildung durch truͤbe Eindruͤcke verduͤstert, sowohl der Welt im Allgemeinen, die sich in Kampf und Zer— stoͤrung darstellte, als auch der eigenen persoͤnlichen Erfahrung, deren Praͤfung ihm in großen Maßen be⸗ schieden war.
Fuͤr edle Gemuͤther sind Pruͤfungen zugleich Staͤr⸗ kungen. Nur großer und reiner ging Alexander aus ihnen hervor. Den innern Kern einer wahrhaften, tie— fen Religiositaͤt vermochten alle widerstreitenden Bewe⸗ gungen der Zeit, die verwirrenden Ereignisse und schwankenden Umstände, welchen auch der sonst Maͤch⸗ tigste nicht immer zu gebieten, noch zu entgehen ver— mag, niemals in ihm zu erschuͤttern. Dieser Kern ent— faltete sich vielmehr im Gedraͤnge der Schwierigkeiten,
von welchen jede politische Richtnag umgeben war, nur
zmmer kräftiger, und wurde ihm zur Weihe seiner weltgeschichtlichen Bestimmung, die in den Jahrbuͤchern wenige ihres Gleichen finden duͤrfte.
Was er fuͤr Rußland gethan, im Inneren dieses weiten, von mannichfaltigem Leben erfüllten Reiches, in ununterbrochener Sorgfalt des Menschenfreundes,
in segenvollster Thaͤtigkeit des Monarchen, nach außen zu des Landes Schutz, Erweiterung und Ruhm, das alles wird den dankbaren Voͤlkern, die sein Zepter ver- einte, in fortdauernder Wirkung noch lange gegen⸗
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Allgemeine
reußische Staats-Zeitung.
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