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wärtig bleiben, und ihrer Anerkennung wollen hier unsere Worte nicht vorgreifen. Aber nicht Ruß— land allein, sondern ganz Europa — Deutschland, Preußen seien hier insbesondere genannt — haben ihm Großes zu verdanken, und in so fern gehoͤrte er uns Allen an, wie jetzt uns Alle sein Verlust betrifft. Hoͤchst selten wohl erscheint eine Regierung durch so umfassende, glorreiche Weltereignisse ausgezeichnet, wie es die seinige war. Von keinem falschen Ehrgeize getrieben, keiner eitlen Selbstsucht huldigend, hat er im Waffen— kampfe großere Triumphe errungen, als sonst dem leiden— schaftlichsten Streben in dieser Bahn zu Theil werden. Nachdem so viele Versuche der Entgegensetzung wie der Versoͤhnung erschoͤpft worden, um die unersaͤttliche Be— gier der wilden Eroberungssucht, den Zwang treuloser Willkuͤhr, unter welchen Europa seufzte, zu stillen, zu beschraͤnken, erschien endlich diesen Geschicken ein Ziel durch den heldenmuͤthigen Entschluß und die großherzige Beharrlichkeit Alexanders in dem riesenhaften Kampfe, der in dem Jahre 1812 begann, einem Kampfe, dessen Größe und Bedeutung durch keinen spätern verdunkelt werden wird, und in welchem die Schicksale der Welt zu neuen Richtungen uͤbergingen. Das innere Bewußt— seyn und die gottvertrauende Zuversicht, welche den Kaiser bei seinem Entschluß und in seiner Beharrlich— keit leiteten und stäͤrkten, wurden ihm zur Weihe des großen Berufs, daß an seinem Widerstande zuerst die revolutionaire Gewalt einer alleszerstoͤrenden Uebermacht gebrochen wurde, und daß in seiner maͤchtigen und kraͤftigen Bundesgenossenschaft das vereinte Europa jenes verderb,—
liche Unheil voͤllig uͤberwaͤltigte.
Auch in diesen glaͤnzenden Erfolgen, wie in den fruͤher bestandenen Pruͤfungen, verlaͤugnete sich der edle Karakter Alexanders keinen Augenblick. Die Forderun— gen der Staatsklugheit scharf erwaäͤgend und beachtend, wußte er dieselben stets mit den Regungen der Groß— muth zu verbinden; edles Wohlwollen und milde Men— schenfreundlichkeit bezeichneten uͤberall sein Wirken. Im— mer schoͤner und fester, je nachdem der Raum dieses Wirkens sich erweiterte, entfaltete sich in seinem Staats handeln die reine und große Gesinnung, welche ihn fuͤr das Gute und Rechte beseelte. Durch ihn zum ersten— mal sah die Welt die Stiftung eines Bundes, der in der Politik einzig die Grundsaͤtze der Religiositaͤt, des Friedens, der allgemeinen Wohlfahrt anerkannt, und der, bei aller Unvollkommenheit, welche den menschlichen Absichten in ihrer Anwendung beigegeben ist, fuͤr immer das ehrenvollste Denkmal sein wird, wie Sieg und Macht den reinsten Zwecken huldigen. Die Moglichkeit eines solchen Bundes konnte sich nur auf die gleiche Gesinnung der Mitverbundeten gruͤnden, auf ihre gleich religioͤse, menschenfreundliche, friedliebende Denkart; diese erkannt und gewuͤrdigt, diese vereint zu haben in gemein same, ausgesprochene Verpflichtung, bleibt das
hohe Verdienst Alexanders.
Dieser gestifteten, mit Recht heilig genannten Bun— desgenossenschaft immer strenger, immer gewissenhafter anzugehören und zu folgen, in ihr immer thaͤtiger und reiner zu wirken, wurde sein entschiedenstes Bemuͤhn. Ihr wußte er Opfer zu bringen, die seiner Neigung schwer fallen konnten, aber seinem Gewissen nicht.
Doch er war nicht nur der Bundesgenosse seiner Mit— verbündeten, er war als solcher zugleich ihr Freund. In dieser Beziehung durfen wir Preußen insbe sondere anerkennend preisen, welche Bande wechselseiti ger Zu— neigung, bereitwilliger Dienste, treuer Gemeinschaft und fester Verbindung, unter so gluͤcklichen Auspieien beider— seits geknüpft worden!
Nach einer so herrlich und ruhmvoll zuruͤckgelegten
Laufbahn, deren begluͤckenden Einfluß noch späͤte Ge
schlechter dankbar empfinden werden, durfen wir den
Kaiser Alexander mit Wahrheit den edelsten und groß
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1186
rkehrs auf diesem Strome liegt hauptsaͤchlich 3 1
o be⸗ hen die Schweizerfabriken jährlich über Hull in Eng— d etwa 150,000 Centner Baumwollengarn, ähein gebracht, volle drei Monate unterwegs blei— wuͤrden, während man uͤber Havre de Grace zu die— Die dreifach sollte er die muͤssen natuͤrlich
ten Monarchen beizäͤhlen, deren die Weltgeschicht denkt. Sie zeigt uns in ihm — ein seltenes Be isenthalt, welchen die Transporte erleiden. — den frommen, den menschenfreundlichen, liebenden Beherrscher des größten Reiches in dem; gesuchten, aber uͤberreich erlangten Schmucke des reichsten Siegeslorbeers, dessen Rußland seit Peter Großen in der Reihe seiner zahlreichen Kriegese Reise hoͤchstens vier Wochen gebraucht. und den der reine und große Alexanders nur einzig der Befestigung des Frie der Segnung der Welt geweihet hat. Europa den Hintritt eines seiner Wohlthaͤter bew welchen es jetzt, nachdem er nicht mehr unter den Leb— wandelt, am wenigsten wird verkennen wollen. —
die auf
die der Kaͤufer, tragen wuͤrde,
beren Verzugszinsen, asserstraße wählen, i Weg uͤber Havre de Graze den Vorzug schaffen. Braunschweig, 30. Nov. gbefindet sich noch in England, und ist englischer neral geworden; sein Bruder, Prinz Wilhelm, hat Paris durch eine Lungenentzündung in Gefahr ge— pebt, ist aber gluͤck lich hergestellt. Munchen, 5. Dezember. mmenen Klagen der Herrschaften bei Hof, so wie an— er reicher und armer Leute ꝛe. abzuhelfen, sofort den siemlichen, uͤbermaͤßigen Forderungen der Schneider— skt geeignete Schranken zu setzen, fand sich der Ma— trat zu Muͤnchen bewogen, chneiderlohn, und zwar von jedem Kleidungsstuͤcke fuͤr inner und Weiber, einzufuͤhren. hrern bei ihrem Eide anbefohlen, darauf unter harter raf Androhung zu halten, daß dieser und kein hoͤherer hn genommen werde, auch sollen kuͤnftig die Schnei— kein Tuch mehr verziehen (auf Seite schaffeu)
sich ruͤhmen darf,
Mit Recht Unser regierender Her—
Um den uͤberhand ge— ZeitungsNachrichten.
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Gestern hat der Baro) Dupin die Ehre gehabt eine Privat, Audienz he um seinen Cours norm appliqué aux arts et métiers ct
Der Dauphin sprech
eine bestimmte Taxe fuͤr Paris, 13. Dec. Zugleich wurde den Dauphin zu erhalten, geometrie, eaux arts zu uͤberreichen. lebhaftes Interesse, welches er an die ser neuen in dust Unterweisung hat, aus. Der Cassier von Rothschild, Raymond, van daß er davon gegangen sei, Hause eines Freundes von sich, bei dem er sich v hielt, arretirt worden. . Renten 95 Fr. — Dreiproe.
Wien, 10. Dec. Von den Obligationen der altern aatsschuld, welche der allgemeine Tilgungssond einge t hat, werden am 12. December 1825 5 Millionen lden oͤffentlich vertilget werden. Die seit dem Jahre 1818 oͤffentlich vertilgten Ob— Staatsschuld Nillionen 120 Guld. 20 Kr. Capital zu 23 Proeent sm berechnet. Darunter befindet sich: An Banco Obligationen An Hofkammer Obliga—
man sagte,
der aͤltern erreichen dadurch gewisser Chaedon, dessen Proceß wir ist wegen unerlaubten Tragen geistlichen Kleidung, trotz einer von dem Praͤßfegh, Seine und von einigen Geistlichen erhaltenen sation, einen Orden des heiligen Baromaus zu! ten, zu einjähriger Gefaͤngnißstrafe verurtheilt wor Der Cour. fr. meldet als sultat der Discussion uͤber das Purificationsspystem 1) Alle Reinigungs ⸗ Jun 2) der Koͤnig behalt sich vor, rein und fuͤr unrein diejenigen zu erklaren, uͤber wf er die nothwendigen Erkundigungen eingezogen 3) der Koͤnig wird das Gehalt derjenigen bestim die fuͤr unrein erklart worden, und fuͤr die noch nich reinigt worden sind; 4) die, welche sich nicht den die Reinigungs-Junten erlassenen Urtheilen unte fen wollen, sollen ihre Reclamationen an die com ten Gerichtshoͤfe machen.
Hr. Ugarte ist zum Gesandten zu Florenz ern worden. Es ist ausgemacht, daß die Leitung aller spans Universitäten den Jesuiten anvertraut werden win Die Preise verschiedener bensmittel sind sehr heruntergegangen. — Es hit uͤberall noch großes Mißtrauen, und es ist nicht! lich Wechsel discontiren zu koͤnnen. — Die Selten des Geldes vermehrt sich, mehreren Fallissements. — 613, die Mexicanischen 633, die Cortes⸗Scheine! Die Con solidirten 831. 18. Nov.
her mittheilten, 13,552, 887 Gul. 58 Kr. 11,394,289
19, 138. 949
44, 386, 126 Es kommen jetzt taͤglich
An staͤndischen Aerarial⸗
obligationen.
Zusammen. Rio Janeiro, 7. Oct. wäische Auswanderer hier an. Der groͤßte Theil der“ ma legt Caffeeplantagen auf Ländereien, die sie zu gutem ait kaufen, an. Das im vorigen Jahre niedergebrannte ? aufgebaut worden, nspielt schon darin. — Die Regierung hat sich nach gen Berathschlagungen entschlossen, einen Gesandten Panama zu senden. Uebrigens kann ich Ihnen die wißheit geben, daß Bolivar noch vor Jahresende die . Erinnern Sie sich seiner Worte: tbide und Napoleon sind die ausgezeichnetsten Men— Excellenz der Liberator will
dadrid, * Dec.
gende Bestimmungen: sind aufgehoben;
hanspielhaus ist wieder
ikke ablegen wird.
nder neuern Zeit. Se. haus der Dritte seyn.
London, 10. Dec. In einem
vom Constitut. ante, 11. Nov. heißt es: Don 16,000 Mann, die Messenien in verschiedenen lungen seit 7 Monaten verheert haben, sind Ibra— pascha nur 6 bis 7000 uͤbrig geblieben. ne ganze Cavallerie ist demontirt, ohne daß doch ein ffen geliefert worden ist, ohne daß eine Hartnäckigkeit von Seiten der Griechen
gelieferten Schreiben
und man spricht von) Die columb. Anleihe] uten des Tre lung mit heidigt worden sey.
die Griechischen 18. Vom Rhein, amlit Quellen angefertigte Vergleichung der Rheinschiff ergiebt als Resultat, daß im Jahre 1823 den Fluß! auf 4,692,984 Centner Waaren und 4/054, 308 Cen hinabwaärts verschifft sind. gegen wurden von erstern nur 3,840,199, 5,776,Eb18 Centner versandt, welche aber fast zur M
Eine aus amtli
a n d 5 Stettin, 20. December. Se. Maj. haben, wie
Im verflossenen Jaht
rom 23. Maͤrz d. J. ergiebt, den zuletzt bei dem Koͤnigl. Handels-Ministerium in Berlin und früher bei der hie— sigen K. Regierung angestellt und beschäftigt gewesenen Regierungsrath Niederstetter, an die Stelle des verstor— benen Ministers Residenten und General⸗ConsulsGreuhm, zum Geschaͤftsträͤger bei den V. St. von Nord-Ameriea in ernennen und vorzüglich mit Wahrnehmung des In— teresse des handeltreibenden Publikums des Preußischen Staats zu beauftragen geruhet. Die schon vor mehre— ren Monaten eingegangene und durch ein Schreiben aus Neuyork vom 15. Oktober d. J. bestätigte Nach⸗ richt: daß Hr. Niederstetter im Juni d. J. in Nord— America angekommen, seinen Wohnsitz als Geschäfts— traͤger in Philadelphia genommen habe, wahrend des Longresses aber in Washington sich aufhalten werde, hat uns in Hinsicht des Abgangs dieses hraven, mit den Handelsverhaͤltnissen Preußens vertrauten Mannes von hier, getroͤstet. Die hiesige Kaufmannschaft wird sich in ihren Handels-Angelegenheiten mit voll igem Ver— trauen an Hrn. Niederstetter wenden, und ist zu er— warten, daß jeder mit Nord-America in Verbindung 166 Preuß. Unterthan diesem Beispiele folgen erde.
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Vermischte Nachrichten.
Die Zeitung Britannia enthaͤlt nachstehende Nachricht uber den Salzfee von Loonar in O stindien.
Es war an einem anmuthigen kahlen Abend, im
August 1823, daß ich durch ein waldiges Gebuͤsch von Berar ritt, ungefahr 40 englische Meilen vom Lager von Jaurah, in Begleitung von einem Transport Pferde, seiner fuͤrstlichen Hoheit dem Nizam angehoͤrig, die ich auf dem Wege angetroffen hatte. mit dem Anfuͤhrer dieses Transportes, einem von Kopfe bis zu den Faßen, mit Schwert, Schild, Speer be— waffneten Duffador, in einem Gespraͤche begriffen war, kamen wir an einen schattigen Weg, der sich längs einem Berge hinaufschlaͤngelte. — Als wir die Berg— hohe erreicht hatten, bot sich auf einmal die schöͤnste romantische Landschaft unsern Blicken dar. Fuͤßen sahen wir in einer tiefen Kluft einen See, dessen Wellen von dem Abendwinde leicht bewegt und von den Stralen der sinkenden Sonne beleuchtet, uns freundlich entgegen funkelten. ringsum von steilen 500 Faß uͤber die Oberflache des Wassers emporragenden Felsen eingeschlossen. Huͤgel kann man diese Felsenufer nicht nennen, denn sie er— heben sich gar nicht uͤber die Oberflache des Bodens, sondern bilden vielmehr einen tiefen Kessel. fang des Sees betragt 300 englische Meilen. Wenn man von oben herab in den tiefen Schlund des Sees Hinblickt, so meint man den See Avernus vor sich zu sehen, uur mit dem Unterschiede, daß kein Fluß
Waͤhrend ich
Zu unsern
Dieser See ist kreisfoͤrmig und
Der Um—⸗
„laco se condidit alto.“ Statt eines Flusses sieht man auf der 6ftlichen
Seite der Felsenufer eine reine Springquelle in der Form einer Cascade sich herunterstürzen. Die Gewaͤsser dieser Quelle sammeln sich in einem im Felsen kuͤnstlich ausgehanenen Becken, welches von Tempeln und der Goͤttin Siva geweihten Pagoden umgeben ist . — Aus diesem Becken stuͤrzt dann das Wasser, von der Höhe von 50 Fuß, rauschend in den gruͤnen See.
Die Landschaft, obgleich begraͤnzt, ist allerliebst.
In den dunkelgruͤnen Fluthen des Sees spiegeln sich die herrlichen Kronen der fuͤrstlichen Palmen (Borassus (labelliformis, faͤcherfsrmige Weinpalme), welche die gedoppetten Ufer umlauben. Denn, außer den großen
fffieielle Bekanntmachung unfers Ober Praäst denten
aus Holz bestanden. Die Ursache der Abnahme
Felsenufern, welche wie hohe Mauren die Gewaͤsser des
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