1825 / 298 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 21 Dec 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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n Bein bricht. Die andern Offi— ciere werden auf der Stelle ergriffen und in die Kajnte eingesperrt, wo sie streng bewacht werden. Die Mann⸗ schaft schafft sodann die am Vord des Handels fahrzen zes befindlichen Lebensmittel und Munition auf die Asia, und steckt selbes hierauf in Brand. Hr. Guruzeta und die uͤbrigen Officiere werden nun sammt ihren Efferten auf einem Boote nach der Insel gebracht; die Asia lichtet hierauf die Anker und segelt davon. Der Com mandant der Brigg Constante, r. Jose Martinez, welcher auf Seite der Meuterer war, begießt sich an

hinunterstuͤrzt und ei

Bord der Brigg Aquiles, um den Commandanten dern em auf der

selben, Hrn. Pavia, zu sprechen, und von d

Asta Vorgefallenen in Kenntniß zu setzen. Dꝛeser Be—

fuch geschah aber, wie sich bald darauf zeigte, nur aus tät a, mm, e. een. ! k z Hande Arbeit eine Seiden⸗, Wollen ze. Mann

der Ürsache, um die Mannschaft der Brigg von der

Meuterei der Asta zu benachrichtigen, und sie zur Nach⸗

ahmung derselben aufzufordern. Mittlerweile sezelte die Asia, welcher die Constante folgte, nach den amerikani— schen Kuͤst'n, und die Brigg Aquiles schickte sich an, denselben zu folgen, um sie zu beobachten, als der Al—

cade von Gaaham ein Boot abschickte, und Hrn. Pavia ren

sagen ließ, daß sich die Officiere der Asia am Lande be—

fanden, und hofften, daß die Brigg sie aufnehmen , . ö Dies gefchah; doch kaum waren sie an Bord zur Leidenschaft we denden, bei der Jagd;

werde. aum = angekemmen, als die Mannschaft der Brigg Aquiles

sich ebenfalls empoͤrte, sie, nebst ihren eigenen Offieieren, und hierauf

Neuem ans Land setzte,

knebelte, sie von ; jando des Jose Martinez in Ser stach.

unter dem Comn

Die Officiere der Asia und der Brigs Aquiles, begaben

sich spaͤter am Bord eines Wallfischfaäͤngers nach Eavita, wo mehrere zuruͤckgeblieben sind. Die HH. Pavia und Guruzeta begaben sich nach Manilla, wo sie sich bei Abgang der Sabina noch befanden; einige Matrosen und Unterofficiere, welche an der Meuterei keinen Theil nahmen, sind am Bord der Sabina zu Cadix ange— kommen.“ .

London, 10. Dec. Hier sind einige Detzils der Wir— kung des Perkinsschen Dampfgeschuͤtzes. Der erste Versuch bestand in der Werfung von Kugeln, in Nachahmung der ge— wöhnlichen Artillerie, gegen eine Eisenplatte in der Entfer— nung von 35 Schritt, die Kugeln wurden buchstäblich in Atome verwandelt; der zweite, gegen 11 Eichen— bretter, jedes von einem Zoll Dicke, und jedes in einer Entfernung von einem Zoll von einander, die Kugeln gingen durch alle durch; die 3Zte gegen eine Eisenplatte

ege

von 2 Zoll Dicke, welche die Kugeln auch durchschossen.

Der Druck des Dampfes, welcher diese erstaunens— würdige Wirkungen hervorbringt, uͤbersteigt nicht 2 Pf. auf den Qnadratzoll, und doch kann Hr. Perkins mit aller Sicherheit den Druck bis auf 6 Pf. vermehren. Nach diesen Versuchen zaigt der Erfinder, wie man Flintenkugeln durch das Mittel seiner Erfindung be nutzen kann. Durch Anbringung eines Rades an den Lauf, wurden 100 Kugeln in einer Minute geworfen, und sie gingen durch hinter einander aufgzestellte Brer—

ter, welche zusammengenommen eine Dicke von 12 Fuß.

hatten. Diese Bersuche wurden noch auffallender sein, wenn die Kugeln von Eisen statt von Blei wären. Die Erfindung des Hrn. Perkins liegt in der Anwendung der starken Pressung des Dampfes, die sich auf alle Ma— schinen dieser Art anwenden läßt. Die Erzeugung die— ses Dampfes geschleht mit einer großen Sparsamkeit von Wasser und Brennmaterialien, und ohne die ge— ringste Gefahr einer Explosion. Man glaubt allgemein, daß Hr. Perkins sein Geheimniß der englischen Regie— rung uͤberlassen habe. Die Vortheile der Dampffiinte sind in Ruͤcksicht auf Ersparnsß folgende: angenommen, daß 250 Kugeln in einer Minute aus einer Dampf— flinte geworfen werden, so wuͤrden 15,9000 Unzen Pulver oder 15,000 Pfund Pulver in 16 Stunden nöthig sein. Für dieses wuͤrde

also 15,900 in einer Stunde,

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w einem Boote die Rede „das nach der Methode dez

die Ausgabe 425 Pfd. Sterling betragen, waͤhrend Perkins vorgiebt, daß er die gleiche Anzahl Schuͤss

Kohlen fuͤr 3 Pfd. Sterling bewirken kann. In dem neuesten Hefte einer teutschen Zeitsh elche sich ausschlietzlich mit England beschaͤftizt, it

tern Drucks erbaut sei“ (low pressure, im Gegen von high pressure, von Dampfmaschinen, bein der hoöͤch Grad der Condensicung des Dampfs wandt wird), und eben so ist an einer andern . die Nede davon, „daß in der Grafschaft Hampsh viel Korn beim Spiele verderbt wurde, daß zweitn Menschen ein Jahr davon leben konnten, und da Personen, die in derselben Grafschaft, wegen Uch tung der Spielgesetze im Gefänaniß saͤßen, durtz

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mit einem Kapital von 10,000 Pfd. Sterl. bern

ö

Garten anzulegen,

konnten.“ Nun soellte man glauben, daß in ungluͤcklichen Grafschaft alle Besucher der beruͤch hells (Hollen, der Spielhäuser in London) Sommer versammelten und Hampsphire zu einen Hoͤllenpfuhl machten; allein die Sache ist en das Korn, welches beim Spiel verdorben komt bei einer andern, freilich auch un Belustigung zu Sg denn der Hr. Uebersetzer hr Wild mit game Spiel verwechselt, und die Va ten sind Wild diebe, welche im Gefängnß und durch ihre Hände Arbeit eine Manufaciur! ben konnten, zu der 160 000 Pf. St. Kapitel dert wird! Aus dem Haag, 12. Dec. Sr. Maj. der!

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haben fuüͤr die Bibliothek der Universität zu Lowa

arg; soll,

Summe ven 5000 Gulden anweisen lassen, und

zum Ankauf von Buͤchern, die besonders fuͤr d terricht in dem philosophischen Collegto bestimmt

Zu Bruͤssel geht man mit dem Plan um,“ nem der Thore dieser Start einen großen botn der anch eine Menagerie u Observatorium enthalten soll.

Am sterdam, 14. Dec. Die hiesige Handel mer zeigt an, daß sie die officielle Anzeige erh hat, daß ein hoellaͤndisches Fahrzeug, von Bont nach Guaira bestimmt, und mit einer Anza'l sznn Piaster beladen, wegen Havarie geschehener Lan auf St. Croix, einer der canarischen In seln, nm Muͤhe der Consiscation durch Kappung der Tan entgehen können, weil es verboten ist, von Inseln spanische Geldsorten zu expdrtiren. Die delskammer benachrichtet dieserhalb die dabei inte ten Personen, sich mit einem Cert'ficat des spar Consul von dem Orte, wo die Ladung gemacht zu versehen.

Copenhagen, 13. Dec. Am ö5ten d. ist ; die Herzogin von Schleswig-Holstein« Sonden Gluͤcksburg auf dem Schlesse Gottorp von einem zen entbunden worden.

Ungeachtet die Engl. Haͤfen fuͤr die Einfuh Gerste geoͤffnet worden, so ist doch in letzter Za Umsatz darin nicht so bedeutend gewesen, als ma faͤnglich erwartete.

Von allen Seiten gehen fortdauernd Nack uͤber die traurigen Folgen der Orcane ein, die wäh der letzten Tage des vorigen und der ersten dieses nats in unsern Gewässern gewuͤthet haben. So sc man unter andern aus Aalborg vom Tten d.: In; tegat haben erstaunlich viele Seeschaäͤden stattge Bei Laesö sollen 11 Schiffswracke liegen. M Schiffe sind in offener See gesunken, wodurtz Mannschaft unmittelbar ihren Tod in den Wellen Alle Augenblicke hoͤrte man von neuen Strandᷣ und entmastete Wracks trieben ohne Mannschast

jeser Kuͤste stattgehabt. s hieher ist ganz sedeckt ꝛc.

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Ben ungefähr 25 Schiffen, die am 19ten und 2osten M. aus dem Sund giengen, brfer der wtheuden Orcane geworden.

sind die meisten ein Aus Frede—⸗ ick haun wird unterm Aten d. berichtet: Während r letzten Stuͤrme haben ungeheure Seeschäden an Der Strand von Skagen

mit Wracks und Schiffstrüͤmmern

Der bekannte Proceß wi— er den Landshoöfding Niederoth, der wegen mancher deutenden Amtsvergehen angeklagt worden, ist nun— seht so weit vorgeschritten, daß er naͤchstens vor das schste Gericht gebracht werden wird.

Bekanntlich haben Englische Handelshäuser schon fit lange mittelst fester Contracte mit den Eigenthuͤ— ern der Eisenwerke in Reslagen (in Upland) sich in usschließlichem Besitz des sogenannten Oeregrunds oder danemora-Eisens gesetzt, weiches alle andern Schwe— sschen Eisenagrten an Gute uͤbertrifft. Da diese Con gcte mit dem nächsten Jahre ablaufen, so haben die nglaͤnder sich beeilt, neue Conrtracte zu schließen, in elchen sie sich ve pflichten, auf eine bestimmte Anzahl n Jahren 3 Pfd. Sterl. fuͤr das Schiffpfund Eisen geben.

Ludwigslust, 12. Dec. Die Verhesserungen, elche unser Landsmann, Dr. Alban, aus Rostock, in m Dampfmaschinenwesen erfunden, haben in London egerechteste Würdigung gefunden. Schon am 20sten ctober, wo der erste oͤffentliche Versuch mit seinem uen Dampf - Erzeugungs⸗Apparat gemacht wurde, klaͤrten sich alle Anwesende auf das Guͤnstigste. Zu sterem ist ein weit geringerer Aufwand von Brenn— atéatal erforderlich, als bei den bisherigen Maschinen, der vermag, mit gaͤnzlicher Beseitigung aller Ge heine zu jedem Behafe erforderliche Menge Dampfe ber höͤchsten Spannung zu erzeugen.

Hannover, 15. December. Die Ausfuhr der, r den Straßenbau so nützlichen Basaltsteine aus dem irstenthum Göttingen ist bei Confiscation und GelL— af verboten worden. :

Stockholm, 9 Dec.

Das K. Consistorium zu Stade hat ein Ausschrei⸗

nan alle Superintendenten, Probst- und Prediger den Herzogthͤmern Bremen und Verden erlassen, freffend die Adschaffung einer alten Gewohnheit der schul-⸗Interessenten, bei Schullehrer Wahlen eine ge— Isseitige, von bloßer Willkuͤhr abhaͤn zige Dienstkuͤndi⸗

n zu bestimmen; da dieselbe sehr nachtheilig und k Fortdauer nach der klaren und ausfuͤhrlichen Vor— hrist der Schulordnung durchaus nicht zu gestatten ist.

Von der K. Land Drostei zu Stade ist eine Be— nnimachung, das Verdot der Schenkwirthschaft fuͤr kumtliche Schullehrer, Organisten und Kuͤsten betref— d, erlassen.

Mainz, 15. December. Am heutigen Tage ist die undesfestung Mainz an den Durchlauchtigsten deut— sin Bund uͤbergeben worden. Die hiesige K. K. ateichische und K. preußische Garnison war zu die— n Behuf in einem großen Viereck auf dem Parade— atze aufgestellt, in dessen Mitte sich der K preußische meral, Lieutenant und Vice Gouvernzur der Festung, r von Carlowitz, der K. K. oͤsterreichische General— sasor und Festungskommandant, Herr Graf von ßensdorff, der Großherzoglich Hessische Praͤsident der zierung von Rheinhessen, Herr Freiherr von Lichten, ig, als Territorialherrlicher Kommissaͤr, lo wie mintliche Militaͤr, und Verpflegs Festungsbeamten be— nden, und die vom Durchlauchtigsten deutschen Bunde t Festungsuͤbernahme abgeordneten Kommissarien, t Königlich preußische General-Lieutenant, Herr Frei— k von Wolzegen, und der Koͤniglich großbritanni— ' und hannöversche General-Lieutenant, Herr von

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her

erschienen. Dieselben

ließen die ihnen von Seiten der hohen deutschen Bun— desversammlung ertheilte Vollmacht vorlesen. Der Herr Vice, Gouverneur und der Herr Festungskommankant näherten sich hierauf denselben und überreichten ihnen tie, bis dahin von den beiden Platzmajors getragenen Schlassel ber Festung, dadurch symbolisch die Uedergabe des Platzes au den Durchlauchtigsten deutschen Bund anzudeuten. In diefem Augenblick präsentirt: die Ja— fanterte das Gewehr, und das auf dem Pietze und den Waͤllen aufgestellte Geschuͤtz gab der Stadt und Um— gegend durch 10901 Kanonenschuß den Moment der Festungsübergabe kund. Die Herren Bandeskommissarlen gaben hierauf, zum Zeichen, daß ihm die Festung aujs Neue anvertraut sei, die Schiüssel in di: Hände des Yerrn Vice Gouverneurs, welcher dieselben dem Herrn Feitungskomingndanten zuruͤckreichte, von welchem ste den beiden Platzmajors wieder uͤbergeben wurden.

Die Truppen çefilirten hterauf bei der versammelten Generalitat vo uͤber.

Mittags war Tasel bei Sr. Sxcellenz dem Herrn Bier, Gouverneur, von welchem unter dem Donner des Geschützes ein Toast auf das Wohl des Durchlauchtig— sten Leutschen Bunses ausgebracht warde.

Tages zuvor war Mittags-Tafel und Abends Assem— blee beim Herrn Festungekommandanten.

Vom Oberrhein, 8. Dec. Gestern sind viele Personen aus unserer Gegend nach Straßburg gereist,

um der von den Missionnairs, die sich seit einiger Zit daselbst befinden, veranstalteten Procession uud oͤffent— lichen Feier der Aufrichtung eines großen Kreuzes auf dem Muͤnsterplatze, in der Nahe des koöͤnigl. Pallastes, wo auch der Bischef cesidirt, beizuwoß nen, Mit dieser Ceremonie haben die Missionairs, die unter Leitung des Abbé de Rauzan stch zum erstenmal in Straßburg ein— gefunden, und dort seit sechs Wochen sich großentheils darauf beschraͤnkt hatten, Baßpredigten zu halten, ihre Sendung beendigt. Sie werden, dem Vernehmen nach, zu Anfang künftiger Woche in das obere Elsaß ad *isen.

Würzburg, 8 Dec. An der hiesigen Universität haben im vergangenen Studienja 42 Docters⸗ Pro— motionen Statt gefunden, nemlich: 1 aus der Theslogie, 2 aus der Jurisprudenz, 1 aus der Cameralwissenschaft, Laus der Philosophie und 37 aus der Mediein und Chirurgie ꝛr.

Wien, 10. December. Der hier eingetroffene Sir Hudson Lowe ist der Gegenstand der allgemeinen Auf— mertsamkett. Alles dräͤngt sich in die Salons des Hrn. Fuͤrsten von Metternich, der franzssischen und englischen Bytschafter, Marquis v. Caraman und Sir Hen:y Wellesley, um seine Neugierde durch den Anblick eines Mannes zu befriedigen, der seinen Namen in der Ge— schichte unsterblich gemacht hat.

Ihre Maj., die verwittwete Königin von Bayern, ist gestern, den 13. Dec., nach 5 Uhr Abends, in Be— gleitung der beiden koöͤnigl. Prinzessinnen, Louise und Marie, angekommen. Zum Empfange dieser hohen Gaͤste waren Ihre Majestaͤt die Kaiserin Hoͤchstdenselben bis Sighartsktrchen entgegen gefahren.

Se. K. K. Majestäat haben dem, bei Allerhoͤchst— ihrer Bothschaft am Koͤnigl. Franzoͤsijchen Hofe ange— stellten, Herrn Vietor Fuͤrsten von Metternich, die K. K. Kaͤmmererswuͤrde gnaͤdigst zu verleihen geruhet. Der östreichische Beobachter meldet aus Triest: „Am 27. Nov. sind die K. K. Kapitaine Bellatin, Kommandant der Goelette Sabioncelling, und Biego, Kommandant der Goelette Opi, von Smyrna zu Triest angekommen, und haben ausgesagt, daß sie am 11. Nov. der griechischen Eskadre, unter dem Befehle des Admi— rals Miauits, in den Gewässern von Morea, beim Kap Matapan, begegnet seyn; daß sich viele Leute von der

Mannschaft verschiedener Schiffe dieser Eskadre an Bord 1 *

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luüͤber, ebenfalls bald nach ĩ

ihrer Goclette begeben hatten, und von den Mattosen