germaaßen erklärbar, der dem Belagerungsheere die Lebensmittel abschneidet, und neuerlich bei Salona einer tuͤrkischen Abtheilung eine Niederlage beigebracht hat. Der Seraskier Reschid Pascha soll den groͤßten Theil seiner Armee durch Desertien verloren haben. — Von Ibrahim Pascha lauten die Nachrichten sehr wider— sprechend; allein von neuen Vortheilen desselben is, keine Rede. — Auf Candia dauert die Inswarrektion fort. Corfu, 29. Nov Der Constit. theilt von daher folgende Nachrichten mit: Von 13,000 Egyptiern, die sich auf dem Pelopones geworfen hatten, zahlte Ibra⸗ him Pascha gegen das Ende des Octobers nur 4000 Mann. Da er mit so wenig Streitkräften nicht zu— gleich die zu seiner Sicherheit nothwendigen Punkte desetzen, und Sitreifereien in das Land vornehmen konnte, sah er sich gendthigt sein bisheriges Verhee— rangsprinzip aufzugeben, und sich nach den Festungen, die er in Händen hatte, zuruͤckzuzieben. Auf diesem Ruͤckjzuge hat er viel durch die fortwährenden Angriffe der Griechen gelitten. Zu Navarin angekommen, er— hielt er die Verstaͤrkungen von Alexandrien, bestehend aus S000 Mann Infantrie und 800 Mann Cavallerie, doch ersetzt diese Anzahl ihm bei weiten nicht die er— littenen Verluste an Truppen. — Briefe von Misso— longdi vom 19. Nov. berichten uns als gewiß, daß die Türken, welche Salona besetzt hielten, als sie sahen, daß sie keine Huͤlfe zu hoffen hatten, den verzweifelten Entschluß faßten, sich durchzuschtagen; jedoch gelang dies nur einem kleinen Theile, der großere Theil wurde auf der Flucht niedergehauen. Die Griechen fanden in Salong 3 Kanonen und eine beträchtliche Anzahl von Zelten und Bagage. — Die tuͤrkische Expedition in dem westlichen Griechenland scheint seinem Ende nahe zu sein. — Die Streitkräfte des Pelopones be—
stehen seit den letzten von dem Gouvernement ergriffe
nen Maaßregeln aus 2500 Mann regulairer Truppen, 15,000 irregulairer aber deseldeter 3 Compagnien Ca— vallerie und 3 Compagnien Artillerie. ; Messolong hi, 20. Nov. Die Etoile giebt fol— gende Berichte: Gegen das Ende des Octobers hatte sich Reschid Pascha mit seinem Generalstabe nach Bra, chori zuruͤckgezoegen, um von da die Operationen seiner Truppen zu leiten, die dazu bestimmt waren, die grsß. tentheils abgeschnittenen Verbindungen zwischen Pre— vesa, Arta und Janina wieder herzustellen. Nach den
von Constantinopel erhaltenen Befehlen war es ihm
verboten Acarnanien und Etolica zu verlassen, inzwi— schen hatte er die Belagerung von Messolonghi aufge— hoben, sah sich jedoch in seiner nicht weit von die sem Platze genommenen Stellung den täglichen Angriffen der griechischen Guerillas ausgesetzt. Zu Messelonghi arbeitet man inzwischen mit großer Thätigkeit an Befestigung und Verproviantirung des Platzes, um einer nun alsch von der Seeseite durch die angekuͤndigte egyptische Flotte zu befuͤrchtende Blok
zu konnen. Eine tuͤrkische Seemach
20. Nov. vor dem Hafen, ohne j
Blokade zu beginnen. Die Garni
her noch Verstaärkungen erhalten.
blieb im Meerdusen von Lepante, und
Person nach Patras, zu Ju ssuf⸗Pascha, mi
lange Conferenz hatte. Reschid Pascha wurd der Ankunft des Capudan-Pascha unterrichtet
vereinigte hierauf seine Truppen von Neuen, ui
solenghi anzugreifen. Alles zeigt an, daß von den Tuͤrker nene wichtige Operatienen vorgenommen werden sollen, auch die in The
der
Thessalien zerstreuten turkischen Truppen ziehen sich zusammen und marschiren auf Zatuna. Man 2
sagt, daß sie nach dem Istmus ven Corinth sich begeben
2 ha] Lust
26
werden, um sich mit einem Corps von Ibrahim Pascha
zu vereinigen. — Der Admiral Miaulis befand sich den letzten Nachrichten zufolge beim Cap Papa, in gt ringer Entfernung vom Capudan-Pascha. Diese with also gezwungen seyn, dem feindlichen Admical ein Ge— fecht zu liefern und ihm zu schlagen, ehe er thaätig zuR Belagerung von Missolonghi wird mitwirken können.
,
—
Hdd
Frankfurt a. d. O., 4. Jan. Fruͤhere Verhaͤlh nisse hatten es nothwendig gemacht, daß der Anfanz des mit den hiesigen Messen verbundenen Pferde un Viehmarkts mit dem Beginn des Verkehrs mit da übrigen Waaren nicht zusammen fiele. Dies zog abe den Uebelstand nach sich, daß viele Personen, welch die Messen besuchten, um sich sowohl mit Pferde und Vieh, als mit andere Waaren zu versehen, ihren Aus⸗ enthalt hier laͤnger ausdehnen mußten, als es unt andern Umstaͤnden ihre Geschaͤfte eigentlich erforder häͤtten. Die Verwaltung, welche auf die Erleichterum des Verkehrs ihre Ausmerksamkeit unausgesetzt richtet wuͤnschte diesem Mangel abzuhelfen und es ist ihrn Bemuͤhungen gegenwartig auch gelungen, dem vorha denen Beduͤrfnisse zu genuͤgen, und das Ministeriun des Innern und des Handels hat, auf den Antrag ig Regierung, bestimmt, daß forthin der Pferde un Viehmarkt bei den hiesigen Messen an eben dem Tag wie der uͤbrige Handelsverkehr, beginnen darf.
Marienwerder, 25 Dec. Der Verein zur M litair⸗Blinden-Unterstuͤtzung hieselbst hat die Uebersic seiner Verwaltung im Jahre 1825 herausgegeben. derselben betrug die Einnahme 1287 Thaler, die A gabe 1214 Thaler, von welcher 88 Militairblinde untg stuͤtzt worden sind. Das Stamm-Vermoͤgen ist m 2000 Thaler durch das Cowlesche Vermaͤchtniß vergroͤß worden.
i li che G gn pirel
Sonnabend, 7. Januar. Im Schauspielhans „Hamlet, Prinz von Dänemark,“ Trauerspiel in Abtheilungen von Shakespear.
Sonntag, 8. Januar. Im Opernhause: „Cath lac,“ oder: „Das Stadtviertel des Arsenals,“ Mi drama in 3 Abtheilungen, mie Tanz, aus dem Fran don W Stich.
Im Schauspielhause: „Der Barbier von Seyvillt oder: „Die unnuͤtze Vorsicht,“ kom. Singspiel in Abtheilungen. Musik von Paesiello. .
In Potsdam: „Der argwoͤhnische Liebhaler, piel in 5 Adbtheilungen, von Bretzuer.
Montag, 9. Dee. Im Opernhause: „Armide,
heroische Oper in 5 Abtheilungen, aus dem Fran
zon J. v. Voß. Musik von Gluck. Bal
10. Dec. Im Schauspielhause: „D
Schauspiel in 5 Adtheilungen,
uf: „Die beiden Tuͤrenne,“ Lier
nach den bekannten Anekdoten
bearbeitet und mit Musik :
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Redacteur Jod
Berlin, Montag, den 9gten Januar 1826.
Amtliche Nachrichten.
Kro nil den g n g.
Seine Majestät der Konig haben dem Ober- Hof— prediger und Kirchenrath von Ammon zu Dresden den rothen Abler-Orden dritter Classe zu verleihen ge— ruht.
Seine Majestäͤt der König haben dem Superinten enten Dr umann zu Dannstädt im Fuͤrstenthum Hal— berstadt den rothen Adler-Orden dritter Classe, dem Direktor der Justiz Commissarien und Notarien, En—
gelschmidt zu Königsberg und dem bei der Salarien Casse des Ober- Landesgerichts zu Naumburg angestell⸗
ten Rendanten Nieter das allgemeine Ehrenzeichen erster Classe zu verleihen geruhet. ;
— *
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Der bisherige Stadt⸗Justiz-⸗Rath Martini zu Stettin, ist zum Justizkommissarius bei dem hiesigen Stadtgerichte und zum Notarius publicus in dem De— pbartement des Kammergerichts bestellt worden.
Ihre Königliche Hoheiten, der Erb großherzog
die Erbgreßherzogin von Schwerin, stud von Ludwigslust hier eingetroffen, und im Koͤnigl. Schlosse in die fuͤr Hochdieselben in Bereitschaft gesetzten Zimmer abgetreten.
Se. Koͤnigliche Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen (Sohn Sr. Majestaͤt des Koͤnigs) und der Grneral-Major und Kommandeur der 6ten Landwehr— Frigade, von Thile J., sind üher Warschau nach St. Petersburg abgereist.
Abgereist. Se. Excellenz der General Lieutenant, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister em hiestgen Hofe, Graf von St. Priest, nach St. Betersburg.
Der Kaiserlich Russische Legations-Secretair, Herr von Hahn, als Kourier nach Hamburg.
Der Kaiserl. Russische Feldjäger, Lieut. Tsch aussew,
„Kourier nach Warschau. Fähnrich Wim
Der Kaiserl. Russische Feldjäger, er, als Kourier nach London.
Durch gereist. Der Kaiserl. Rassische Feldjäger
Ichalin, als Koöurier von St. Petersburg nach Parit.
Sekanntmachung. 9 Auf Befehl Seiner Majestaͤt des Königs wird am Sonntage den 22sten d. M. in der Domkirche die got tesdienstliche Feier des Kroͤnungs- und Ordensfestes statt finden. Die General Ordens⸗Commission bringt ziese allerhoͤchste Bestimmung hierdurch zur offentlichen Kenntniß und ersucht die in Berlin anwesenden, sowohl im activen Militair⸗, als auch im Tivil-Dienst angestellten Nitter und Inhaber Königlicher Orden und Ehrenzei— chen, welche der kirchlichen Feier beizuwohnen wuünschen am 13. und 14. d. M. Vormittags von 10 bis 1 Uhr
Mecklenburg ⸗
in der Ordens Canilei, Friedrichsstraße Nr. 139., ihren Namen, Stand, Wohnung und die Orden oder Ehren— zeichen, welche sie besitzen, schriftlich oder muͤndiich an— zujeigen, worauf sie Einlaßkarten erhalten werden. Der Bottesdienst wird um halb 12 Uhr beginnen und die Theilnehmer desselben werden ersucht, sich zu Verhuͤ— tung aller Störung in der Kirche so einzufinden, daß sie Lie fuͤr sie bestimmten Platze, welche ihnen bei ihrem Eintzitt werden bezeichnet werden, vor dem Aufange der Feier einnehmen konnen. Berlin, den 7. Januar 1826.
Bei der am J. Januar d. J. fortgesetzten X. Ziehung der Praͤmienschein⸗ Nummern zu Staats— Schuldscheinen sel é zweite Haupt-⸗Prämie von 60000 Thlr. auf No. 1567095; 1 Praͤmie von 10090 Thlr. auf No. 96271; 3 Prämien von 500 Thlr. auf No. 134600, 162545 ünd, 183248; 12 Prämien von 200 Tolr. auf No. 15702, 101800, 126566, 142636, 145604, 164552, 194410, 221009, 224699, 2563112 2853642 und 296591. z
Zeitungs ⸗ Nachrichten.
Ausland.
Paris, 1. Januar. Deputirten von dem Bildhauer Bosio angefertigte Buͤste
Die fuͤr die Kammer der
des Koͤnigs ist kurzlich fertig geworden; die Quaͤstoren der Kammer habn sie in Empfang genommen.
Der Marine Lieutenant von Beaufort, der seit zwei Jahren die größten Anstrengungen angewendet hat, um in das Innere von Afeica und namentlich bis Tombuctu zu dringen, ist leider ein Opfer seiner Bemuhungen um die Wissenschaften geworden. Briefe, die aus Senegal gekommen sind, melden, daß das