1826 / 12 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 14 Jan 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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Alltags fähigkeiten und gewöhnliche Fertigkeiten fordern, insbesondere fur die Dienste der Schreider, Kanzleidie⸗ ner, Amtsboten u. s. w. keine Stasksdiener mehr au— gestellt, sondern hiefuͤr den Vorstaͤnden der Aemter und Stellen in der Regel mäßige sedoch nur jum Besten bes Dienstes zu verwendende Aversalsummen ausge sprschen, fur die abrigen Stellan aber in Zukunft nur Manner angestellt werden sollen, welche die akademischen Studien vollendet, und eine solide praktische Ausbil⸗ dung erwerben haben. Diese Maßregel wirs, den auf— gestẽllten Grundsatzen gemäß, durch alle Zweige der Verwaltung durchgefuhrt, und vermindert eie bisherige Zahl der Staatsdiener febr beseutend:? die oben be— Merkten Ersparungen haben aus dielem Prinzipe man— chen Zuwachs erhalten, und sie werden bei seiner all— mayligen Durchfuͤhrung in allen Verwaltungszweigen noch größere Resultate erzeugen; noch mächtigern Ein— fluß wird diese Maßregel auf die Verminserung der GStaatspensionen haben, deren Anschwellen bisher den bayerischen Finanzen den empfindlichsten Stoß versetzte; wenigstens ein Drittheil des gewöhnlichen Pensionszu⸗ wachses wird auf diese Art vermieden werden, und die Bedeutenheit derselben wird sich aus dem Umstande be messen lassen, daß dit (nicht auf der Tiigangstasse ru⸗ henden) Staatspenstonen in den sechs Jahren der ver— lo ssenen Finanzperiode⸗ m mehr als eine halbe Million sich vermehrten. Durch die Kommission wurde auch ein allgemeines Besoldungsregulativ nach allgemeinen Haupt kategorien entworfen, hiebei einerseits die Kraͤfte des Staates, andererseits aber die wahren Beruͤrfnisse der verschiedenen Klassen der Staatsdiener, welchen der Koͤ— nig im Hinblicke auf das denselben haͤufig anvertraute Wohl Seiner geliebten Unterthanen, durchaus eine sorgenfreie Existenz bewahren will, erwogen, und zu, gleich festgesetzt, daß in Zukunft alle Staatsbeamten außer Geldbesoldungen aud Nebenbezuge in Natura— lign erhalten sollen, dee en Quantität aber durchaus nur nach dem wahrschein ichen Konsumtionsbedurfnisse einer Familie der betreffen en Dienstesklasse bemessen , soll. Hieraus wird. 3 . ie, nere, Stabilitat in den Besol— vungssäͤtzen, Jsonh ern au * ier singngielle Vortheil ent. stehen, daß die Verwal Baterns, dessen oͤffentliche Einkünfte großentheils in Getremderenten bestehen, die zu Besoldungen bestimmten Naturalien kuͤnftig gleich- am nur als durchlaufende Posten; zu behandeln hat, und eine Verminderung des in wehlfeilern Zeiten ent— stehenden Rentenauesese erntelen ann.

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Manchen, 5s. Jhnuar, Yer an dem hiestgen K. Hofe beglaubigte Karserl, Osterceichische außerordentliche Gesandte und bevollmächsigte Mintster, Hr. Graf von Trautmaunsdorf⸗Weinsberg, hat vereits in seiner An, sritts Audienz bei Sr. Maj. dem Könige, Allerhoͤchst⸗ denselben die Insignien des goldenen Vließes zu üuͤber/ reichen die Ehre gehabt, welche, nebst den Gluͤckwünn, schen des allerhöͤchsten Kaiserhofes, durch den eigends abgeordneten Kaiferl. Königl. Kammerer und Obersten Grafen von Clam Martinitz anher gebracht worden wa— ren. Eben so haben Se. Königl. Maj. aus den Haͤn⸗ ben des Königl. preußischen Gesandten, Herrn geheimen Staats ⸗Rathes von Kuͤster, in einer von diesem er⸗ betenen Privat / Audis nz⸗/ die Dekoration des Königl. preußischen schwarzen Adler, Ordens empfangen und da, ; Sr. Maj. dem Koͤnige von Preußen die Insig⸗ zegen, serhdchstihrts; Hausordens vom Keil. Huderkus ub rreichen lassen. Erst in den lezten Tagen hat der

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icht nur eine große Gleich⸗—

ven Sr. Königl. Maj von Daännemark hierher ordnet« Königl. Kammerherr und bevollmächtig sand e an e en Bundes Versammlung, Fi— von Pechlin, Sr. Königl. Maj. den Königl. da Elephanten Orden, als ein Zeichen besonderer J schaft von Seite des Koͤnigs seines Herrn beh welcher eben so, wie des Kaisers von Oesterreich schon von dem allerhoͤchstseligen Koͤnige mit den dachten baierischen Haus Orden bekleidet worde ist döchst erfreulich und beruhigend, durch solche male der Achtung und Ergebenheit fremder Mon gegen unsern allergnaäͤdigsten König die Fortdauer; threnden Gesinnungen beurkundet und verbürgt zu welche Seinem erhabenen Herrn Vater und Vor. das Ausland nicht minder wie das dankbare Vater gew i duskt hatte.

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Nr kei. Der Osservatore Triestino schreibt un 23. Dec.: „Ein von Smyrna angekommener o scher Schiffer erzaͤhlt, er sei unter Bedeckung de Goelette Areihusa, in Gesellschaft mit sieben a! gleichfalls oͤstreichischen Schiffen, unter Segel geg Die se kamen von Konstantinopel, und waren Alexandria bestimmt; auf der Fahrt nach Smhrin mußten sie ein Gefecht mit verschiedenen griechischen Mystiks aushalten, und sich endlich in den Hafen pon Oltveto fluͤchten. Hier fanden sie die k. k. Brigg Vo loce, die sie bis in die Gewaͤsser von Cerigo begleitett. Besagter Kapitain wurde am 12. Dec. auf der Hoe von Coron durch das griechische, 40 Segel starke Ge schwader durchsucht, das nach dem Archipel hin seint Richtung nahm. Er parlamentirte mit einem Kapitain besselben, und erfuhr von jhm, daß die Griechen vier Brander gegen die bei Wife naghl stationirte ru kisch⸗ Flotte ausgeschickt hatten, aber ohne Wirkung (wie be reits gestern, nach der Etoile, aus Zante gemeldet wet den), und daß die Tuͤrken, ebenfalls fruchtles, einigt Brander gegen die Griechen losließen. Glaubwurdigin Nachrichten zufolge ist die wuͤste Insel Ipsara dar ven den Seeräͤubern fuͤr ihre Beute und Schiffe gewählt Zufluchtsort, von welchem aus sie ruhige Seefahrt überfallen und auspluͤndern.“ Ferner unterm 24. Ott „Neue Schifferberichte melden, die Regierung von Mis solunghi habe diese Festung verlassen, und ihre Mit glieder waren in Lorfu angekommen; auch ein Thell der Regiecung von Napoli di Romania habe sich nac Hydra geflüchtet; nur einige ihrer Mitglieder zaͤren zuruͤckgeblieben, um wo moͤglich eine ehrenhafte Kaph tulation abzuschließen; die griechischen Geschwader zen streuten sich, und retteten sich nach den Inseln des Ah chipels.“ (Ein Privatschreiben aus Triest vom 28 versichert, Nachrichten aus Hydra vom 15. De— ten die Lage der griechischen Angelegenheiten noch als so hoffnungslos dar.)

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König lache Schauspiele

Freitag, 13. Januar. Im Opernhause; „Fernam Cortez,“ oder: „Die Eroberung Mexikos,“ groß O pg in 3 Äbtheil, mit Janz. Musik von Spontini. Bil lets von Telle

Sonnabend, 14. Jan. Im Schauspielhause: Leben ein Traum,“ Schauspiel in 5 Abtheilungen, nͤh Calderon, von West.

Im Saale des Schauspielhauses: Subseriny tion Ball.

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Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

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Redaeteur

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preußifche Staats- Zeitung.

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12.

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Berlin, Sonnabend,

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Seine Majestät der Koͤnig haben den Kaufmann Hans Faye zu Christiania zum Vice— Consul daselb st ju ernennen geruhet.

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Im Bezirke des Koͤnigl. Oberlandes-Gerichts ju Frankfurt ist der Oberlandes Gerichts Referendarius Hoffmann als Staädt-Richter in Lippehne, der Aus— kultator Loeper als Oberlandes Gerichts Referendarius bestaͤtigt und als Sekretair bei dem Landgerichte zu Lübben angestellt, serner ist der Auskultator Barth als Oberlandes Gerichts Referendarius bestätigt worden;

zu Naumbnrg ist der Oberlandes-Gerichts⸗Refer. Bielitz zum Assessor ernannt, der Gerichtsamtmann zu Connern, Dittmar, in gleicher Eigenschaft nach Kelbra in des peunsionirten Gerichtsamtmanns Wer, ther Stelle versetzt, der Oberlandes-Ger.« Ref. Ho ff— mann zum Gerichtsamtmann zu Connern ernannt, der

Gerichts gamts⸗ Aktuar Haasenritter zum Referenda⸗

ius Hefördert worden.

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Seine Königl. Hoheit der Erbgroßherzog von , e , dm. sind nach St. Petersburg abgereisf. .

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Zeitungs Nachrichten. g,,

Paris, 6. Januar. Gestern ist größe Familien, tafel drim Koͤnige gewesen und es ist das Bohnenfest

gefeiert worden. Der Herzog von Orleans ist Bohnen

n. geworden und hat die Dauphine zur Königin ge— aͤhl 6. . In der letzten Sitzung der mit der Berathüng über die Behandlung der Rechte der Schriftsteller und Verleger beaüftragten Commission, hat dieselde die große Frage entschieden, wie das Interesse des Publikums, welches die groͤßte Vervielfältigung zer Werke erfordert, mit den Rechten und Privatinteressen den Familien der Scheiftsteller, welchen man einen gewissen Vortheil aus solchen Verpielfältigungem wohl goͤnnen muß, zu verein— bar a sei. Man ist nämlich bei der Modalität stehn geßlieben, daß es zwar nach einer gewissen Zeit fre stehn sollte, die Werke wieder abzudrucken, daß aber den

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LTode des Autors aufhoͤrte.

den 14ten Januar 1826.

Familien von jeder Auflage eine Prämie gegeben werden muͤsse. Man ist aber zunaͤchst durch die Schwierigkeit, diefe Prämie zu erheben, verhindert worden, weiter vor— zuschreiten, und es ist in dieser Beziehung noch nichts beschlossen worden. Zur Erklärung obiger Anfuͤhrung muß man sich erinnern, daß die Schrifisteller bisher nur während ihres Lebens ein Recht an ihren Werken gehaht haben, und daß das Vwglagsrecht auch mit dem

Aus Rochefort schreibt man, daß mehrere Trans— portschiffe mit Truppen am Bord nach den Colonieen ausgelaufen sind und daß ein Kriegsschiff, welches Mannschaften nach Cadixr bringen soll, ebenfalls in See gegangen ist. ö.

Die Etoile ist heute ausgeblieben und die Course der Effekten vom 5. bereits mitgetheilt.

London, 2. Januar. Nachrichten aus Portsmouth widersprechen dem Geruͤcht, daß 4 Linienschiff: ned st ei⸗ ner Anzahl kleinerer Fahrzeuge, als Obfervations, Ge⸗ schwader nach dem mittellaͤndischen Meere abgehen sollten.

Die widrigen Winde verzögern die Ankunft der mit Ungeduld erwarteten Nachrichten aus Amerika, wir sind deshalb vonn der Bothschaft des Prasidenten der vereinigten Staaten an den Tong noch nicht unter⸗ richtet und es- waltet daher noch ein Streit der Mei— nungen uͤber den Böschlüß, welchen die dasige Regie⸗ rung hinsichtlich der Ab sendung rines Vevoll mach tigten zum Congreß von Pau ama fassen werde. * Mit nicht ininderer Ungeduld sicht. man auch der Nachricht eut⸗ gegen, ob die za Ca ag a (ig Columbien) ve zsam melte Flotte von d aufen sey. Was deren Zweck anlangt, so kann derseige, win geheim man ihn nuch halten möge, offenbar feilt a derer seyn, als der, der von Ferrol ausgelaufenen spanischen Flotte entgegen zu gehen oder siz anf Havannah zi bbockiten. Die Ge⸗ sinnung der Btwohner von Cuba hat sich bis jetzt nicht fuͤr die Unabhängigkeit ausgesprochen, so daß eine Tren⸗ nung dieser wichtigen? Colonie von dem Mutterlande nicht zu erwarten steht. Eine Empörung der Stlaven ist dort nicht wie in den anderen Colon issn u befuͤrch⸗ n! icht allein um dechslb, wil die Behandlung der Stiaven dort, wie uberhaupt an den sspanischen Colonieen milder ist, als in den Colonieen anderer Nationen, sen, dern auch, weil die Sklaven an Anzahl“ nicht sehr be deutend und weniger harten‘ Arbeiten unterworfen sind wie anderwärts, da man lch nicht, wie auf Cuba, der

chsen zum Landbau bedient, ö ö g, nunmehr (sagt ein Privatschreiben aus Lon, don in deutschen Blättern) ganz zuserlässih, daß unsere Minister gesonnen sinz, in der naͤchsten Parlaments: sitzung auf eine Revision der jetzigen Getreidegesetze, „der was dasselbe ist, auf eine Veränderung derselben anzutragen. Nur der Zweifel walret noch ob, ob sie