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Muüͤnster. Der Kaufmann Wansing zu Amster— dam, der den Armen zu Bochold dereits früher ein Geschenk von 500 Gulden gemacht hatte, hat jetzt dem dasigen Armenhause eine gleiche Summe geschenkt.
Vermischte Nachrichten.
Hr. von Pradt entwirft in seinem letzten Werke „uͤber alten und neuen Jesuitismus“ folgende religioͤse Statistik der Welt: Er uimmt die Anzahl sammtlicher Einwohner der Erde auf 670 Millionen an, und theilt sie folgendermaßen ein:
Katholiken! . . 120 Millionen, Protestanten und uͤberhaupt von der roͤ—
mwmischen Kirche dissitirende. .. 410 = Christen der griechischen Kirche 306 . also an Christen . . 1956 Millionen. Jae n . . 4 ⸗
Muhamedaner.. . . . Goͤtzendiener 2 * * * . 2. 400 —
zu sammen wie oben . 670 Millionen. Herr von Pradt bemerkt hierbei, daß die ungeheure Zahl von Menschen, welche dem Goͤtzendienste froͤhnen, zwar beteuͤben mußtz, aber nicht verwundern darf. China allein, sagt er, wo sich die groͤßte Anzahl von Men schen zu einem Reiche versammelt findet, enthalt, nach den zuverläßigsten Berichten, eine Bevoͤlkerung, die auf 300 Millionen ohne Uebertreibung angeschlagen werden kann. Die Japanesen, Hin dostaner, Siamesen, die Bewohner des Jndischen Archipelagus, des Junern von Asien, des noͤrduichen Theils des Russischen Reichs, des Innern von Afrika und Amerika und der Juseln der Suͤdsee sind beinahe alle noh Götzendiener. Nimmt man dies zu ssammen, so kommt man gewiß auf eine Zahl, die den oben genannten 400 Millionen wenigstens gleich kommt. Der in der Indischen Halbinsel und in den angregzen— den Reichen von Stam, Cochinchina, Tonquin, Thibet und Napaul, herrschende Lultüs gehort einer Menschen— masse an, welche die Volkszahl von ganz Europa uͤber— steigt, und Alle treiben Götzendienst. — Uebrigens tro stet sich der Ex Erzbischof von Mecheln mit dem Gedan⸗ ken, daß die großen RNevglution gon Südamerika unge⸗ heure Fortschritte de Cath. nfs nach sich ziehen werde, indem die eeötholische Bevolkerung dieses Landes in Fol eur er, ution bedeutend zuneh⸗ men muͤsse. Dies Land wis, sätzn er, ein anderes und zwar ein eatheölisches Chins werden. r Die obigen Angaden des Herrn von Pradt weichen von den Berechnungen vieler anderer Statistiker ab, da mehrere die Bevölkerung des ganzen Ert botens auf 900 und sogar auf 1000 Millionen anschlagen. Hassel nimmt gä0 Millionen an und nach seiner Angabe sind davon: Cr ssteen 252,500,000, nämlich Katholiken.. 542 Protestanten und andere Dissiden ten.. Griechische Christen««
i35s 300, 600
55,200,000 b2, 000, 000
252, 500, 000 1 4, 000, οοο, Muhamedaner c , . 121,000,000, Anhänger der ubrigen Religionen. . . 562,500,000, . 940, 9000, 000. Diese Tabelle ist nur deshalb in der vorstehen den Weise
zusammengestellt worden, um sie leichttt mit den An— gaben des Herrn v. Pradt vergleichen zu können, Lenn Hassel hat eine anzere Eintheilung der Erdben ohnen nach Religionen angenommen, nämlich
Mone theistn . 383 000,99 Polytheist 11 0 ohh, Natuͤrliche Religionen ohne heilige Bucher 79,000,900,
. ; . gab, 0. .
Die obige Zahl von 5623 Million begreift üͤbrigenz keinesweges lauter Goöͤtzendiener, sondern auch eine große Anzahl Monotheisten, namentlich die Sickhs oder Zeil in Hindostan, 3 Mill.; die Confutzianer in Ching und Japan ebenfalls 3 Mill.; die Parsen oder Guchern, die man oft unrichtigerweise Feuer-⸗Anbeter nennt, waͤh— rend sie dies nur als eine Andeutung des unbegreiflichen Gottes verehren, 230,000; endlich die 79 Millionen Menschen, welche in sogenannten natuͤrlichen Religionen ohne heilige Buͤcher leben, wozu namentlich fast alle Neger und die meisten Eingebornen von Australien und von vielen Theilen Amerika's gehoren.
Die Berechnungen von Hassel und die des Hrn, v. Pradt, stimmen nur hinsichtlich der Juden aͤberein; inzwischen durften die Angaben des deutschen Stati, stikers wenigstens hinsichtlich der Christlichen Sekten mehr Vertrauen einflößen, weil er die Zahl der Anhaͤn, ger jeder Religion in den einzelnen Ländern einzeln auffuͤhrt, wahrend Hr. v. Pradt immer nur die Ge— sammtzahl der Anhaͤnger jeder Religion nennt, wo es denn unmoͤglich wird, die Richtigkeit dessen, was er an— genommen hat, auch nur theilweise zu präfen. Was die Moslemimen und die Befolger der uͤbrigen Reli— gionen betrifft, so koͤnnen beide Autoren nur nach eig— nen oder fremden Hypothesen reden und hier hat Has— sel die Mehrheit für sich; wozu noch kommt, daß Hert von Pradt bei Aufzählung der Befolger des Islam auf die bedeutende Anzahl Mahamedaner, die in Hin— dostan, in Afghonistan in Jean, in China und auf den Indischen Juseln leben, gar keine Ruͤcksicht genommen zu haben scheint, da er sagt, die Einwohner dieser Laͤn— der wären saäͤmmtlich dem Goͤtzendienste ergeben. Uxbri—
gens muß wohl schließlich eingeraͤumt werden, daß Herr von Pradt kein statistisches Werk schrieb und nur bti— läufig von dieser religiosen Statistik der Erde gespro— chen hat, weswegen man auch von ihm in dieser Hin— sicht ein gruͤndliches Urtheil nicht verlangen, und, wollte man dies, nicht erwarten darf.
Köniz li che Schausoiele
Sonnabend, 14. Jan. Im Schauspielhause: „Das Leben ein Traum,“ Schauspiel in 5 Abtheilungen, nach Calderon, von West.
ü. 13m Saale des Schauspielhauses: Subscriptiong— Ball.
Sonntag, 15. Januar. Im Opernhause: Auf Begehren: „Die Jungfrau von Orleans,“ romantische Tragsdie in 5 Abiheil., von Schiller.
Im Schauspielkause: „Der Alexandermarsch nit Variationen,“ componirt fuüͤr Fortepiano, von J. Mo— scheles, vorgetragen von Herrn Detroit, ehemaligen Königl. Kammer Musikus. Hierauf: „Die schoͤne Mül— . kom. Singspiel in 2 Abtheil., Musik von Pac, iello.
Montag, 16. Januar. Im Opernhause: „Eury— anthe,“ große historisch⸗romantische Oper in 3 Abth— i mit Tanz; von Helmina v. Chezy. Musik von C. M.
von Weber. Ballets von Telle,
Gedruckt dei Feister und Eisersdorff.
Redacteur John.
sessor Mahraun zu Koͤnigsberg in
höchstfelbst zu vollziehen geruhet.
Allg e
m elne
pPreußische Staats- Zeitung. m, .
M7
13.
Berlin, Montag, de
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Ober-Rechnungs—⸗ Kammer-Direktor Aschenborn zum Vice, Praͤsidenten der Ober-Rechnungs- Kammer zu ernennen und das zesfallsige Patent Ällerhöoͤchstselbst zu vollziehen ger uhxt.
Des Königs Majestaͤt haben den Regierungs⸗As⸗ Preußen zum Re— gierungs-Rath bei der Regierung zu Potsdam aller⸗ gnäbigst zu ernennen, und das diesfaäͤllige Patent aller—
Angekommen. Seine Königliche Hoheit der Prim von Oranien, aus dem Haag.
Seine Durchl. der Fuͤrst von Anhalt -Coͤthen— Pleß, von Gruͤneberg. * ö.
Der Kaiserlich Russische General teu tenant, Fuͤrst
Trubetzkoj, und
Der Kais.„Rus. Feldjäger Condratzow, als Kou— rier von St. Petersburg. .
Durch gereist. Der Kais.“ Rus. Feldjäger Zu— blnsky, als Kourier von St. Petersburg uͤber Paris nach London.
Der Köoͤnigl. Franzoͤsische Kabinets-Konrier St. Romain, von St. Petersburg nach Paris.
Die verehrlichen Interessenten der Gesetzsammlung werden benachrichtigt: daß mit dem Titel und der chro— fogischen Uebersicht zur Gesetzsammlung des Jahres 25 heute das erste diesjährige Stuͤck ausgegeben wird, welches enthalt: unter Nr. 981. die Instruktion fuͤr die Ober-Praͤsidenten und 982. die Allerhoͤchste Kabinetsorder vom 31. v. M.
u. J., betreffend eine Abaͤnderung in der bis—
herigen Organisation der Previnzial-Ver— waltungs-Behöoͤrden. Gleichzeitig erinnert auch das Komtoir, daß mit dem 1. d. M. ein neuer Praäͤnumerations Termin einge— treten ist und in etwa 14 Tagen das Sachregister fuͤr ie Jahre 1822 bis 1825 einschließlich, erscheint, das der Gesetzsammlungs-Interessent unentgeldlich geliefert erhaͤlt, daher es rathsam seyn moͤchte, das Einbinden
es Werks bis zu dieser Lieferung noch anstehen zu lassen.
Berlin, den 19. Januar 1826. Debits / Komtoir.
mit 300 Mann am 8 d, in
n I6ten Januar 18256.
Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Paris, 9. Januar, Vorgestern hat der Konig wit dem Dauphin im Forst von Vincennes gejagt. Gestern war Cour bei Sr. Masestaͤt; der pab stliche Nuntius, die Botschafter von Neapel und Spanien, die Minister und viele Marschaͤlle und Generale waren egenwaͤrtig.
6 el b sah man einen Pair von Frankreich den Grafen von Argont, und einen Deputirten, den Baron Mechin, vor dem Civilgerichtshofe erster Instanz in einem wenig bedeutenden Prozesse, welcher dort anhängig ist, selbst plaidiren. f 36 Staats Rath Graf von Saint Cricq hat fol⸗ gendes an die Handelskammer zu Havre geschrieben: „Nach einem dem Buͤregu des Handels und der Colo⸗ mien vorliegendem Berichte finden jetzt die europaͤischen Seidenwagren in Brasilien eins guten Markt, weil Tie Verbindungen zwischen diese F ande und den portu⸗ giesischen Besitzungen in Indien gegenwaͤrtig unterbro⸗ chen sind, und die Seidenwaaren nicht mehr von dort— her bezogen werden konnen. Wollen aber die franzoͤsi⸗ schen Fabriken hiervon - den größtmöglichen Vortheil ziehn, so werden ste gut thun, die chinesischen Stoff⸗ nachzuahmen und sich, was die Zeichnung, die Färbung und das Ellenmaaß betrifft, nach jenen in Brasilien sehr beliebten Mustern richten. ᷣ Die franzoͤsische R egat;e, metis von A4 Kanonen, ie Corvette . on 80 Kanonen ant ihrer annung von 150 Köp— 9 68 auf . K v. J.
zh dney auf Neu Sud Wales « . ö. 9 Q iy e . daß, Ahrend ein Er Grzbische (Pradt) in seinen Schriften (über den Jesuitismus) die katholische Kirche angreift, sie einen eifrigen 2 theidiger in einem Prbtestanten der an glig e nm chen Kit he findet (Cobbett; Denkschriften uͤber dis Reform;
Das Departement des Ober⸗Nheins hat allein fuͤr die Foysche Subseription b2, 5900 Fr. beigesteuert. Sie belaͤuft sich gegenwärtig auf bog, 000 Fr. .
Ein gewisser Barret in Lyon hat einen Wagen er funden, der durch mechanische Vorrichtungen im in rn bewegt wird, und in 15 Stunden 1290 Lieues so zu- ruͤcklcgen koͤnnen. Er zuht auf drei Raͤdern; de] a derrad dient hauptsaͤchlich zum Lenken und die D* 3 befindet sich im Innern des Wagens, den der Fahren ie durch das Treten von zwei Balken in Bewegung sttt; bei sedem Tritt rollt der Wagen 16 , . . 6 Barret hat mit gutem Erfolge seinen , he zersucht. (Wenn wir nicht irren, so hat. der Erfin 3 . Draͤsinen schon vor zehn Jahren tine aͤhnliche Fahrme
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