1826 / 14 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 17 Jan 1826 18:00:01 GMT) scan diff

Warschau, 11. Januar. Se. Köoͤnigliche Hoheit der Prinz Wilbelm von Preußen sind gestern Mittag hie— selbst eingetreffen und haben sich gleich nach Ihxer An⸗ kunft zu Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Großfuͤrsten be⸗ geben. Hichstsieselben haben den Abend bei dem Fur, sten Statthalter zugebracht und werden diesen Abend Ihre Reise nach St. Perereburg fortsetzen.

Es ist Sr. Majestät dem Kaiser Nieslaus 1. bereits sowehl in Moskau als von der unter dem Befehle des Generals Sacken stehenden Armee gehuldist worden.

Madrid, 29. Dec. Der Koͤnis hat die Errichtung eines aus ünabsetzbaren Rathen bestehenden großen Staats raths beschlossen, und man verspricht sich von diesen Maaßregel den oe sten Erfolg. (Die nähern Details nmüssen, wegen Mangel an Raum, heute zuruͤck bleiben und ersolgen im naͤchsten Blatte.)

Vereinigte Staaten von Nord⸗Ameriea. (Neu- York, 8. December). Die Botschaft des Praͤsi. denten Quiney Adams an den Congreß der Vereinigten Staaten ist erschienen. Nachdem er im Eingange der Vorsthung fuͤr das Wohlsein und den Frieden gedankt, dessen sich dies Land erfreut, zeigt er dem Congresse an, daß die Verhaͤltnisse mit den fremden Nationen seit der letzten Sitzung keine wesentliche Aenderung erlitten ha— ben; er weiset auf die Vortheile hin, welche fuͤr das Land aus dem bisher befolgten, von den Fesseln prohi— bitiver Maaßregeln freien, Handelssysteme erwachsen sind. Großbritannien, Schweden, die Niederlande, die Han⸗ scatischen Städte, Preußen, Sardinien, Oldenburg, Rußland und, mit geringen Modificationen, gegenwaͤr— tig auch Frankreich, haben, sagt er, nach und nach unsere Vorschläge angenommen, in Folge deren die fremden Schiffe ruͤcksichtlich des Tonnengeldes nicht mehr belastet sind, wie die einheimischen; es besteht aber noch eine Beschraͤnkung hinsschtlich deren der Congreß zu berath— schlagen haben wird, in wie fern es zweckmaͤßig sei, sie aufzuheben; nämlich das Verbot, mit einem Schiffe Waaren einzufuͤhren, welche nicht Produkte des Bodens oder der Fabriken des Landes sind, welchem das Schiff gehort. Mit der Republik Lolumbien ist ein Handels— vertrag abgeschlossen worden und es ist unsere Absicht, ahnliche Vertrage mit den uͤbrigen Republiken des Suͤ— dens zu schließen. Die Grundlagen sind: vollkommene Feciprocitaͤt und die Verbindlichkeit, sich gegenseitig die echte der beguͤnstigsten Nationen einzuraͤumen. Eine durch das Entstehn der gedachten neuen Staaten her vorgebrachte Maaßregel ist das bevorstehende Zusamm en treten eines Generat Congresses, um uͤber die, das Wohl sein Aller, betreffenden Gegenstaͤnde zu berathen. Die Republiken von Mexico, don Lolumbien und von Mit⸗ tel-America haben bereits. Abgeorznete nach Panama ge— schickt und die Vereinigten. Staaten, von Nord Amerika dazu aufgefordert. Dieso ö ist angenommen worden und es ,, tn ernannt werden, un an ken Verhandlungen 16. Ehei zu gehmen, als sie mit der Reutralitat Fereinbar Rin werden, wovon weder wir noch irgend! kin Pnderer Amerikanischer Staat den Willen. Hat abzugehn. Was die Finanzen betrifft, so haben die Einfuhrzölle in den er— sten drei Vierteln ves Jahres 257 Million betragen, und sie werden sich in dem letzten Quartal auf unge— fähr 55 Million Piaster belaufen, also fuͤr das ganze Jahr auf 31 Millionen, wovon nahe an 7 Millionen fär Räckzoͤlle abgehn. Hiernach betragt die wirkliche Einnahme uͤber 26 Milltonen Piaster und die Ausga— ben erreichen diese Summe nicht ganz. Davon sind verwendet worden; zur Tilgung der oͤffentlichen Schuld, 83 Mill.; zur dankbaren Anerkennung der Verdienste der Befreinngskrieger, 17 Mill,; zum Bau von Festungs—

werken und zur Anschaffung einer bedeutenden rie, 11 Mill.; zur Vermehrung der Kriegsschiff⸗ und eine gleiche Summe zum Ankauf mehrerer raien von den Indianern; enduäch sind für dekret rte Verbesserungen im Jniern 1 Mill. und n Bezahlung der Zinsen der Nationclschuld 4 iilliosn verwendet worden. Nimmt man alles dieses zu samma so bleibt zur Deckung aller Unkesten der Regierung, wohl im Fache der Justiz als der uͤbrigen Verwallnm fuͤr den Unterhalt der ganzen Seemacht und alle in gen zufälligen Ausgaben, eine Summe von nur? J lionen Piaster. Die active Seemacht der Um ist hauptsaͤchlich im mittellaͤndischen Meere, an Kuͤsten des suͤdlichen Amerika's im stillen Ocean, n in den ostindischen Gewaͤssern zum Schutze unsen Handelsschifffahrt stationirt gewesen. In der Sn verwaltung haben seit 1822 sehr wesentliche Veh serungen statt gefunden; unsere Posten sind auf e Ausdehnung des Weges thaͤtig, die um 1 Mil Meilen großer ist als damals, und es sind in n sem Zeitraume 1040 Postbuüͤreaus mehr errichtet m den. Der Praͤsident empfiehlt schließlich die Absendn einiger Schiffe auf Entdeckungen nach dem Beisp von England, Rußland und Frankreich; die Erxrichmm einer in den Vereinigten Staaten noch nirgends n handenen Sternwarte; und endlich die Vermehrung! mit der allgemeinen Justizpflege und Verwaltung hin tragten Beamten, deren Zahl bisher nicht vergrin worden ist, ungeachtet sich die Bevölkerung in 30 ren beinahe verdoppelt hat. Am Schlusse drückt er Vertrauen in die kraftige Mitwirkung der Mitglla des Congresses und den Wunsch aus, daß die Vorstht dem Vaterlande Frieden und Wohlstand gewähren m

till 1 Mil. 1 omen

Königliche Schau sp tele

Montag, 15. Januar. Im Opernhause: „En anthe,“ große historisch-⸗romantische Oper in 3 Abthg mit Tanz; von Helmina v. Chezy. Musik von C. von Weber. Ballets von Telle **

Dienstag, 17. Januar. Im Schau spielhause: Ahnenstolz in der Kuͤche,“ Posse in 1 Aufzug, n Scribe, von Lembert. Hierauf zum Erstenmale: schoͤnste Tag des Lebens,“ Singspiel in 2 Abtha mit Tanz; nach Scribe bearbeitet. Musik von Blum.

Im Opernhause: Redoute. Einlaß Billets 3 Rthlr. fuͤr jede Person, sind bis Dienstag Nachmit 5 Uhr bei dem Kastellan Herrn Sattler im Opg hause, bei dem Kastellan Herrn Adler im Schausp hause, und Abends nach Eroͤffnung des Hause— an beiden Kassen zu haben. Es finden zu dieser Reyg die bei den täglichen Schauspiel-Vorstellungen zewi lichen zwei Eingaͤnge statt; der eine dem Universitätg

bäude, und der andere dem Bibliothek⸗Gebaͤude gegen Es werden auch Zuschauer-Billets zu den Logen! dritten Ranges verkauft, und sind daher diese Bil gegen Bezahlung von z Rthlr. fuͤr das Stück, Dienstag Morgen 9 Uhr, bis Nachmittags 5 Uhr,“ den beiden genannten Kastellanen zu haben. Waͤhr⸗ des Aufenthalts in den Logen steht es einem Jen frei, sich zu demaskiren; sedoch nicht waͤhrend der] wesenheit im Saale. Die Kasse wird um 9 Uhr ga net. Ende der Redoute um 5 Ühr.

Mittwoch, 18. Jan. Im Opernhause. nefiz⸗Vorstellung, Posse in 5 Aufzuͤgen, nach Theaulß von Th. Hell. (Mad. Desargus, Lemiere; Mlle, pbirine.) Hierauf auf Begehren: „Das Schwei Mildmaͤdchen,“ pantomimisches Ballet in 2 Abt eill gen, vom K. Balletmeister Herrn Titus.

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Gedruckt bei Feister und Eiserederff.

Portugal uͤbersansten Insignien der Koͤnigl. Portugie.

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Berlin, Dien stag,

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Amtliche Nachrichten. Kronit des Tages.

Berlin, den 17. Januar. Se. Majestat der König haden am 13. d. M. den Königl. Portugiesischen Gesandten, Herrn Grafen von Ortola zu empfangen und aus dessen Händen die

Allerhöchstdenselben von Sr. Majestät dem Koͤntge von

sischen Orden entgegen zu nehmen geruhet.

Des Königs Majestaͤt haben gestern dem Herrn Grafen von Alopeus eine Audienz zu ertheilen und das Beglaubigungs-Schreiben desselben in der Eigenschaft eines außerordentlichen Gesandten und bevollmaͤchtigten Ministers Sr. Majestät des Kaisers von Rußland eut— gegen zu nehmen geruhet.

Seine Koͤnigl. Hoheit der Prinz von Oranien, ad nach St. Petersburg abgereist.

Angekommen. Der Kaiserl. Russische Etats— lath, Fuüͤest Tscherbatow, von St. Petersburg.

Se. Excellenz der General Lieutenant und Gouver—

r von Breslau, von Dobschuͤtz, von Breslau.

ö denartige

Zeitungs⸗-Nachrichten.

Aus lan d—.

Paris, 10. Januar. Der Koͤnig hat gestern in ner Privataudienz den Abbe Desmazure, apostolischen issionair und Almosenier der franzoͤsischen Botschaft n Konstantinopel, empfangen, der im Begriff ist, sich in Toulon einzuschiffen, um sich von Neuem nach Con‘ , . zu den Waͤchtern des heiligen Grabes zu begeben. Aus Marseille schreibt man, daß der Marschall uchet, Herzog von Albusera, am 3. dieses Monats aaf seinem Gate St. Jeseph gestorben ist. Suchet ist 772 in Lyon geboren, wo er sich beim Ausbruch der sevolution als ein Anhänger derselben bewies. Im riegsdienste zeichnete er sich zuerst bei der Belagerung on Toulon aus, und als er zur italienischen Armee versetzt wurde, fand er Gelegenheit, sich in ihrem ersten

den 17ten Januar 18256.

chen. In den Feldzuͤgen von 1805 und 1806 war er einer der thätigsten Generale Napoleons. Bei dem Ausbruche des Krieges in Spanien wurde er dorthin geschickt, und er hatte das Gluck, den Spaniern bis zur Schlacht bei Vittoria immer nur siegreich gegenüber zu stehn. Nach der Restaurgtion ernannte ihn Lud— wig XVIII. zum Pair von Frankreich und zum Mili⸗ tairgouverntur von Elsaß. Da er aber während der hundert Tage, wo er die Südarmee bei Lyon comman— dirte, die Pairswuürde von Napoleon angenemmen hatte, wurde bei der zweiten Restauratien sein Name in der Liste der Pairs gestrichen, im Jahr 1818 indessen wie— der aufgenommen. Er hinterläßt eine Wittwe und mehrere Kinder. In der Gegend von Lyon ist so viel Schnee gefal⸗ len, daß er, was dort sehr selten ist, 15 Zoll hoch gele— gen hat; die Frachtwagen, weiche sonst in acht Tagen von Turin nach Lyon uber den Mont-Cenis kommen, sind schon seit 20 Tagen unterweges.

Fuͤnfprocentige Rente 8 Fr. 85 C. Dreiproc. b8 Fr. 50 C. .

London, 6. Jan. Der Ceurier giebt folgende vergleichende Uebersicht der Einnahmen von Großbritan— nien Cohne Irland) in den beiden letzten Jahren.

Einnahmen 1824. 1825. Mehr. Weniger. 356. 10,239,739 Pf 15, 194, 252 4,954 55 Accise 25,113 283 19,594,621 Stempel 6,756,096 6,997. 233 Postwesen , 444 020 = 1,517. 600) 73,009 Steuern 4,922,070 68, 068 Verschie⸗ 6 5

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Die heute früh aus den Provinzen hier eingetrof— fenen Briefe smmd voll beöunruhigender Nachrichten; eine große Anzahl von Handwerkern und Fabrikarbeitern be⸗ sindet sich ohne Arbeit. In der Grafschaft. Glo ncester hat ein einziges Haus nicht weniger als 1800 Arbeiter entlassen, ein anderes deren 500.

Die beiden Blatter the Times und

ö 6. the Sun de—

seldzuge durch Muth und Kuͤhnheit bemerkbar zu ma—

shaupten fortwährend, daß der schon so viel besprochen—