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verhaͤltnissen mit allen Nationen kömmt ihm die Fracht zu gut, mit alleiniger Ausnahme der Nord“ Amerika⸗ ner, welche drei Viertheile ihres Handels mit ihrem vormaligen Mutterlande mit ihren eigenen Schiffen beschaffen. Dieses wesentlich seefahrende Volk ver— dankt der Sparsamkeit und hoheren Einsicht, mit der es sein Rhedereiwesen fuͤhrt, einen ausgezeichneten Vorzug vor allen Handels- Nationen und die beinahe ausschließliche Betreibung des direkten Transporthau⸗ dels, dem es sich mit Erfolg widmet. Diese Nation müuͤssen unsre Rheder zum Muster nehmen. Die auf— gestellte Parallele wird noch niederschlagen der, wenn man bedenkt, daß Exgland seit einigen Jahren daran arbeitet, di Nationdl!. Schifffahrt, so wie die fremde, von allen Hinderülssen zu befreien, während bei uns neue eintreten.
Briefe aus Havanna melden, daß abgegangene Expedition in Puerto“ Rieo men ist. z
Vorgestern ist die Nachricht der in St. Petersburg am 26. Decemi. unter einem Theil der Garnison statt gefundenen Unruhen hier augekemmen.
Fuͤnfprocentige Rente 98 Fr. — Dreipree. 67 Fr. 15 C. ;
London, 7. Jan Nach den uns zugekemmenen Tachtchten (sagt das Jeurnal the Timer) sind wir von der Richtigkeit unserer früheren Aeußerurgen hinsichtlich des moöglicherwerse nech vor der Versammlung des Par— laments erfolgenden Ahschlusses eines Handels-Tractats mit Frankreich überzeugt. Auch Haben wit Grund zu glauben, daß die Bedingungen des von Sir Charles Stuart unterhandelten Traetats zwischen Euzland und Brasilien so weit von dem, Seiten der Minister sich vorgesetztem, Ziele entfernt sind, daß derselbe peremtorisch von ihgeg verworfen worden ist. Der den Handel uberhaupt und den Sklavenhandel ainsbesondere betreffende Thil ist der Gegenstand der Unzufriedenheit. ⸗
Die Morning Chronicle enthält einen Brief, wo— rin die Absicht, eine neue Anleihe fuͤr Celumbien in England abzuschließen, lächerlich gemacht itd. Kang man wohl glauben (ruft ver Briefsteller aus), daß das englische Volk Lust haven werde, einem offenbar im Ban gucroute befindlichen Staate nochmals Geld ju bergen? zümat zu einer Zeit, wo die englische Regierung selzst damit umgeht, eine Aäleihe von 20 Millionen Pfd. St. zu machen. ĩ
Bremen, 13. Jinuar. Der bei den freien Han— sestädten und mehreran anbern nörtlichen Staaten ae, ereditirte königlich frazoͤstsche Herr Gesandte, Roux de Rochell, war am é d. hier aus Patris angelangt, Gestern verfügten Se. een enz h in den Sitzungs. saal des Sengts, wo an asm ission de ss eben unt er dem Vorsitz des Herrn Präsidenrten versemmelt war, und uͤdergad derselben sein De glanbiz un as schreiben Sr. al⸗ lerchristlichsten Majestätz Oeure Dat der Senat den Herra Geszudten bei eihem Fwezlichen Gastmahlt in seiner Mitte gesehen.. ö
Vom Mayn, 13. Januar. Das 1m. Jrhrt 1786 durch Zusammen wirken nrehrerer ach tbaren Dür— ger in Warburg kegrüatete Institut für erkrankte Gesellen, welches noch fortwährend durch Burger ganz unentgeldlich and musterhaft verwaltet wird, legte am 26. December v. J. seine oͤffentliche Rechnung für die Jabre 1824125 ab, nworaus hervorgeht, daß in dessen Lauf 375 Kranke, während 6431 Tag — ärztlich behandelt und verpfiegt wurden, weven 15 starden.
Der bedeutende Ausgabenbetrag hiefuüͤr wurde aus Vermächtnissen und gere—
mit Beiziehung der Ae
die aus Ferrol angekom⸗
.
Beiträgen von Gutthätern, n Einlagen der Junnngen
schafft; hiernach ist diese Austalt gewiß unter die vor
juͤglichsten ju zählen und jeder Unterstüͤtzung werch;
denn das Bewußtsein; kranke Mitmenschen aus der Nahe oder Ferne auf iegend eine Art unterstützt zu ha— den, ist sicherlich das entzuͤckendste— .
Wien, 12. Januar. Se. Majestaͤt haben die durch das Ableben des Prinzen von Lothringen erledigte Stelle eines K. K. Arcieren, Leiogarde⸗ Capitäns, dem K. K. General der Kavallerie und Hofkriegerath-Präsidenten, Prinzen von Hohenzollern. Hechingen in Anerkennung seiner ausgezeichneten militärischen Verdienste und in Ruͤcksicht seiner bewährten Anhaͤnglichkeit an die Aller— höͤchste Persen Sr. Majestät, an das durchlauchtigste oͤsterreichtsche Kaiserhaus, und an den Staat, alltrgnä— dig st verliehen. . Ferner haben Se. Masestaͤt dem General der Ka— vallerie und Capitän Lieutenant Ber K. K. Arcieren Leibe garde, Marquis Lambertie, die wegen hohen Alters und damit verbundenen Gebrechen angesuchte Uebersetzung in den Ruhest aid zu bewilligen, und dem selken zum Merk, male Allerhöchstihrer Zufriedenheit, die Feldmarschalls— wurde zu verleihen geruhet. Die hierdurch ich eroͤf nende Stelle eines TapitäͤnLteutenaints der K. K. Ar— cteren Leibgarde, haben Se. Majtstät gleichzeitig dem K. K. Felszeugmeister, Freiherrn von Lattermann, Aller— hulz reich st verliegen.
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Berlin. Unter dem fortdauernden Beistande sei— ner guͤtigen und ausharrenden Woblthäter erfreute sich das Luisenstift auch in dem verflossenen Jahre einer gesegneten Wirksamkeit und eines steigenden Gedeihent. Unter feinen 60 Zöglingen, alle Soͤhne verarmrer und nahtungsloser Eltern, herrschte Gesundheit, Fleiß und Sittlichkeit, und unter den 16, welche nach ihrer Ein seguunng entlassen, und zur Erlernüng eines Handwerks in die Lehre gebracht wurden, verließen die Meisten das Stift mit sehr guten Kenutnissen und Fertigkeiten ausgestattet. Eben so viel wurden aufgenommen, so daß sich die Zahl der gesammten Zöglinge fortdauemnd auf 60 beläuft. Der Unterricht hat einen sehr ersceu— lichen Fortgang; der groͤßte Theil dieser fast gans rol eingetretenen Knaben leister im Son und R schreiben, im Rechnen, in der⸗Größenlehre, Geozrap Geschichte und Naturgeschichte, und in der Kennt der Bibel, auch in mustkalischen Fertigkeiten Zeichnen so viel, daß sich die Sorgfalt und Zweck maͤ keit des Unterrichts und der Erziehung auf eine hoös erfreuliche Wöise dewährt. Die Geschicklichkeit der im Strohflechten gewährt zwar dem Stifte mangelndeln Abslatze, keinen Geldvortheil, ersch
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aber doch als eine angemessenste Deschaftigung, un? lebt den Fleiß.
— Nach dem von dem Registrater und Logiscammist der hiesigen Unwersität, Herrn Wernicke, herausge nen neunten Verzeichniß der hierselbst immatricul!! Studirenden beläuft sich die Zahl derselben in dieler Winter«Semester auf 1642. Ven diesen sind 1241 In lander, 401 Ausländer: unter den ersteren sind 2 Berliner. dieser Anzahl bekennen sich 441 tdeolegiichen, 641 zur zutiischen, Z89 zur wedizinis und 171 zar pyiloseghischtn Facultät. Im von Sommerheldenjahre war die Gesammtzahl 1526: hat sich also dee se um 116 vermehrt.
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Königsberg. In dem abeewichenen
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trug hie: die Zahl der Gebsrenen 2450,
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männlichen und gl weiblichen Geschlechts; es sind ale im Ganzen 57 mehr gebsren als gestorben. Unter den . Geborenen sind 16 Paar Zwillinge, 372 unehtliche und 93 todte Geburten. 9b67
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* von 51 bis 60; 142 von 6 bis 70; 144 von 71
bis 80; 60 von Siebis go; und 4 von 91 bis 100 Jah;
ren. Unter den Gestorbenen befinden sich 47 Personen, die durch verschiedene Ungluͤckssälle ihr Leben verloren ha— ben, und zwar sind 23 ertrunken, 1 verdruͤht, 4 uber gefahren, 1 erschassen, 1 erstickt, 1 von einer Mauer
erschlagen, 2 tottgefallen, 12 waren Selbstmoͤrser und
2 sind tobtgefunden worden.
Ehelich verbunden wurden 626 Paar. . —
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Aus dem Werke des Ober- Landes -Gerichts, Raths Dr. Neigebauer: . „Uebersicht der gegenwärtig in den Preußischen Staaten bestehenden Gesetzgebungen und Gerichts verfassun gen“ ergeben sich folgende Zusammenstellungen: 564 Im Preußischen Staate giebt es 21 Ober Gerichte, welch- nach der Beoslkerung der Bezirke folgendergestalt tangiren: Das Appellations⸗-Gericht zu Coͤln 1,750,000 Seelen. Ober Landes Gericht zu Breslau 1,000,000 *** Deer Apellatiens Gericht zu 1? Kammer-Gericht zu Berlin. Ober⸗Landes⸗Ger. zu Naumburg zu Marienwerder Frankfurt Konig s berg Ratibor. Glogau. Inster burg Muͤnster. Paderborn 1. 46. 2 1
83, 972 740, 333 bö7 389 bs, 077 594, 820 592 170 561, 203 500, 000 413,373 360, 762 345, 801 34 L041 307, 689 266, 000 255. 265 255,000 180, 000
133,528
ẽè . N 2
Stettin. Hamm Magdeburg Cöslin . Halberstadt Hof⸗Gericht zu Arnsberg.. Ober-⸗Appellations-⸗ und Hof⸗ Gericht zu Greifswalde.. Souverain Lribunal des trois Etats de Neufchatel et Va- la nnn n, ,,,, age,,
in Ruͤcksicht der Bevoͤlkerung der Gerichts-Bezirke ergitht sich folgende ungefähre Uenersicht:
Im Bezirke des Ober⸗Appellatiens Gerichts zu Coͤln ist di: Bevölkerung am stätksten im Kreise Elberfelde, wo 12,559 Seelen auf der Meile leben, am geringsten aber in Kreise Irum auf der Eiffel im Land Gerlchts“ n . Trier, wo nur 1356 Seelen auf der Meile
en Im Hez. d. Ob. Ld Ger. zu Halberstadt 3725 S. 2. 8. QM.
⸗ ( Paderborn 3650 Breslau . 3368 Naumburg 3000 Glogau . 2974
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und 1183 weiblichen Geschlechts waren; ehen waren dagegen nur 1959, woron 1012
ᷣ Dem Alter nach sin gestorben: von 1 bis 10 Jahren, S6 von 11 bis 20; 06 von : bis 30; 112 von 3 eis 10; 161 von 41 bis 50; ; .
Im Ganzen genommen scheint es,
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Im Bez. d. OQß LD. Ger. zu PGocen . 1641 ö Ob. Lo. Ger. Frankfurt . 1601 = Königsberg 1583 = Stettin . 1567 = Kammer Gerichts) .. 1433 n Ob. Lo. Ger. zu Insterburg . 14124 ö z Marienwerder *) 1167 . inn 990 Der Bezirk des Ober Landes Gerichts zu Hamm besteht aus einzelnen Theilen der Regierungs- Bezirke Arnsberg und Dusseldorf. Von dem letztern gehoren bau die Kreise Rees und Dinslaken im Herzogthum Cleve, mit 4535 Seelen auf der Qꝛadrat⸗Meile, und der Kreis Essen mit 7458 Einwohnern guf einer QM. don dem erstern mehrere Kreise, wie Bochum, Hagen, Iserlohn u. s. w., bei denen man. 4220 Seelen auf der QM. rechnet.
Ver mis chte Nachrichten.
Etwas über den engtischen Zeitungsverkehr. Die erste Zeitung, welche in Eurepa erschien, wurde im Jahre 1586 in England gedruckt. Sie fuhrte den Titel: „The English Mercurie,“ und erschien zwei— mal die Woche unter Elisabeths Regierung, als die be— ruͤhmte spanische Armada die englischeu Kuͤsten bedloht⸗. Die 50ste Nummer dieses Vlattes, welches noch vor— hau den ist, wurde in SJloanes Collection aufgenemmen, und bildet dort den Artikel Nro. 4106. Sie enthaͤl—c einen förmlichen Bericht üher die Eijasübrung des hel läandischen Gesandten bei der Königin Elisabeth. Es scheint in dessen, daß eine Art ven Zeitungen bald nach der Erfindung der Buchdruckerkanst eingefuͤhrt wurze, daß aber mehr als hundert Jahre vergingen, ehe sie einen entschiedenen Charakter annahmen. Die Freihemr der Presse wurde jedoch erst nach langem and gezaͤhr— lichem Kampfe erzielt; denn Heinrich VIII., Elt'abeth und Carl I. waren besonders dagegen, und erst 4 Jatgre nach der Revolution, welche Wilbelm 111, auf den Thröi
brachte, wurde die Freiheit der Presse gesetzmäßig; weil
das Parlament sich weigerte, die Beschraͤnkungen länger gelten zu lassen, welche früher dagegen genemmen wor den. In den neuern Zeiten sind bekanntlich in Eng— land die Zeitungen und perisbsfschen Schriften auf einen Grad von Vollkommenhzit gebiehen, der in der Thar Bewunderung verrient. Die Zeitungsdrucktreien in London sind jetzt von großer Wichtigkeit, und jede der— selben giebt zwischen 50g und 7000 Zritungsblätter täg— lich aus. Unter die letztere Zahl gehören die Times. Der Beobachter (Observer, eitte d chentliche Zeitun z, giebt 0,000 Exemplar auf. Im Manz 1814, wo die Neugierde nach Zeitung sehr stark war, wurten in England 2,384,026 Täghsztter gestempelt, welche der Regierung eine Gebuͤhr von ga, 767 Pf. St. einbrachten. daß die Morgen⸗ zeitungen täglich 20,000, die Abendzeitungen zwischen 156 und 16,000; die, welche in der Woche nur dreimal
erscheinen, 20 bis 22000, und die woͤchentlichen Blät— ter ungefähr 70 000 Exemplare in Die Stempelgebuühr für das Jahr 1817 bis 1818 brachte
London verkanfen.
( Mun ster . 2805 Tribunals zu Neufschatel 2796 Hofgerichts zu Aensberg 2706 Ob. E:. Ger. zu Magdeburg 2574 Ratibor
2259 Ob. App. Ger. zu Greift wald⸗
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Comitz und Tuchel, wo den werden.
) Doch ist hierunter nicht die Stadt Berlin, sondern nur
der Regierungs-Bezirk Potsdam begriffen.
) In diesem Bezirke findet sich die geringste Bevoͤlkerung n den Preußischen Staaten; namlich in den Gerichts bezirken
nur 583 Seelen auf ver QM. gefun⸗