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Linie von Packetbooten errichtet worden, die bessere Dienste wie bisher thun soll. In Triest luden, laut Briefen vom 22. v. M. zwei Hesterr. Schiffe nach London hauptsaͤchlich Ungarifchen Hanf, einen Artikel, meint der Courier, der auf unserm Markt wenig bekannt sei. Die Times schließen eine Reihe von Betrachtungen uͤber die, jetzt überstandnen Bank. und Boͤrsen/Umwaͤl— zungen mit folgender nuͤtzlichen Lehre: „Die zu hitzige Theilnahme an wilden Speculations, Entwuͤrfen erregte gerechte Zweifel an der Solidität der darin verwickelten und daher entstand es zum Fheil, daß so viele Häuser um Zahlung überlaufen wurden. Wuͤrde die Rückkehr von Geld Ueberfluß am Markte wieder zu derselben Art der Anwendung von Geld und Credit fuͤhren, so wird die. selbe, wie wit gar nicht zweifeln, bald wieder mit aͤhn— lichem Unheile endigen.“ Die Sitzungen des Assisengerichts von Old-Bailey werden nächsten Donnerstag beginnen; die Anzahl der Angeschuldigten, die allein vor diesem Gerichte er schei⸗ nen werken, helaͤuft sich auf 200, ungeachtet die letzte Sitzung erst vor einem Monate geschlossen worden ist. Es ist eine betruͤbende Er scheinung, daß; obgleich jähr lich an 2000 Menschen blos durch die Londoner Crimi— nalgerichte zur Deportation verurtheilt werden und viele Tausende weniger hart gestraft werden, dennoch die Liste der Verbrecher immer waäͤchst. ; Die devorstehenden Parlamentswahlen fetzen die Candidaten und Waͤhler in Bewegung, und auch die Pressen der Zeitungen kommen dadurch in Thätigkeit. Lin Candtdat für die Repräͤsentation der Grasschaft YJork hat, in Beziehung hierauf, folzendes Schreiben an die Waͤhler dieses Bezirks in den Courier einruͤcken lassen: „Gentlemen, ich fuͤhle mich verpflichtet, ohne weitern Verzug zu erklaren, daß ich, wenn das Wahlen— geschaͤft vor sich gehn wird, Ihnen wiederum meine Dienste aubieten werde. Da inzwischen ein Theil mei— ner Verpflichtungen als Ihr Repraͤsentant noch zu! er— fuͤllen ist, und da mir daran gelegen ist, daß die Ruhe einer so großen Gemeinde nicht vor der Zeit gestsrt, so enthalte ich mich fuͤr jetzt Jhre Stimmen zu soll⸗ (itiren, und hoffe nur, daß Sie sich nicht durch 336 sicherüngen zu meinem Nachtheil binden werden, dis der Augenblick gekommen ist, wo es darauf ankommen wird, unter den verschiedenen Candidaten zu entschei⸗ den, die Ihrer Wahl sich datbieten werden. Ich habe die Ehre zu sein, Gentlemen, Ihr treuer Freund und Diener.“
. Da heute der erste Tag fuͤr den Ankauf von Stocks ür dieses Quartal durch die Commissarien des sinkenden Fonds ist, so war man sehr neugterig auf das wieviel? Schon seit einiger Zeit war angedeutet, daß eine Ver— minderung in diesen Einkäufen eintreten wuͤrde, dies bestätigt sich, die Commissionärs haben heute nicht mehr als 400 Pft in Red. 3pCts. und 1500 Pf. in 45 pCts. angelegt, nach welchem Verhaͤltniß der Tilqungsfonds nicht mehr als eine Million fuͤr das ganze Inhr bleiben wurde, statt, daß er im entsprechenden Quartal 1825 doch noch allein 604,000 Pf. anlegte. — Cons. auf Ab— rechnung erreichten heute 83, fielen dann auf 823 Geld und schlossen dazu.
Brussel, 14. Jan. Der großbritannische Kabi— nets Courier Reißecke, welcher am 17. v. M. zuerst die Rachricht von dem Ableben Sr. Maj. des Kaisers Alexander hierher gebracht hatte, ist vorgestern Abend, von London kommend, schen Gesandten in Berlin
groͤßern Bauten volle eweis Sekretär dieser Stelle wird in Zukunft aus der Re mit Depeschen fuͤr den engli, jener Individuen erwaͤhlt, welche das Kameralfach wieder hier durchgereist. einer Universitat absolvirt und im äußern Dienste
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begriffen. Es sind sonach, im Vergleich gegen das letzt vorhergegaugene Jahr 36 Schiffe mehr ein, und 7 mehr ausgegangen. — So eben ist das erste Heft des vierten Jahrgangs der Zeitschrift: „Philanttep“ erschtenen; er enthh einen sehr befriedigenden Bericht uͤber den guten Zu⸗ stand der Armee-Kolonieen. : — Der Landbau wird von den Kolonisten mit gutsm Erfolg betrieben; ihr Benehmen ist ordnungsmaͤllig und ihr Gesunsheitszustand vortrefflich, was Uu itst teinig dem thaätigen Leben und der reinen Luft, die sie einath⸗ men, zu verdanken ist. Es verdient besonders bemerkt zu werden, daß obschon 300 ehemalige Bettler taglich ins freie Feld gehen, um dasselbe zu dearbeiten, doch kein einziger Versuch der Entweichung aus der Folo— nie vorgekommen ist. — Der Bericht schließt mit der Nachricht von einem Befuch, welchen der Herzog ongn Bassano im vorigen Jahre den Kolonisten geinacht hat, und mit dem Auszug eines sehr schmeichelhaften Schrei— bens des Herzogs an den General- Director der An, stalten des Wohlthätigkeits-Vereins, Hrn. Vander
„Der Zweck der Geselschaft“ (heißt es am Schlusse dieses Schreibens) „ist, das Wohl des Landes zu be— soͤrdern, und er wird vollständig erreicht werden; es kann jedoch nicht fehlen, daß die Gesellschaft sich noch einen andern Zweck vorsetzt, namlich: Musterbilder für das Wohl der Menschheit zu gewähren.“ Vom Mayn, 15. Januar. Das am 12. d. er— schienene Königl. Batersche Regierungs- Blatt Nen z. enthält die Ausschreibung des, durch das Ableben Sr. Maj. des Hochseltgen Königs Maximilian Joseph ein⸗ getretenen Hauptlehenfalls; desgleichen ein, unterm z. d., ertheiltes Privilegium gegen den Nachdruck einer Ausgabe letzter Hand der von Goetheschen Ge sammt⸗ werke auf 20 Jahre. — Folgendes sind die wesentlichsten Bestimmungen der Koͤnigl. Bairischen Verordnung vom 26. Dec. v. J., die Leitung des Bauwesens betreffend. Bei dem Staalg— ministerium des Innern wird eine eigene Sekzion des Bauwesens gebildet. Das bisher bestandene Ministerial—ĩ Baubuteau und das Oberbaucommissariat des Innern werden dagegen aufgehoben. Diese Sekzion bildet sich aus einem Ministerialrathe als Vorstand, dem Hosbau⸗ intendanten, zwei Oberbauraäthen, einem Architekten mit dem Range eines Kreisbauraths, in so ferne Wir dem— selben keinen hoͤhern Rang verleihen; einem Oberinge— nieur in dem nämlichen Rangverhältnisse. Uebrigens erhaͤlt die Sekzion einen Sekretär, drei Zeichner nnd einen Kanzlisten. Die obbemerkten Techniker (Cie Ober, Bauraͤthe, der Architekt und der Oberingenteur) und
der Sekretair wird dermal aus dem Personal des Mi—
nisterialBaubureau; die Ooerbauraäͤthe aber in Zukunft aus denjenigen Bauräthen und Geniteofficieren erwählet, welche sich durch höhere wissenschaftliche Bildung, durch die Leitung und Fuͤhrung großer Bauten und dutch wirthschaftliche Behandlung des ihnen anvertrauten Baun— wesens auszeichneten. Auf gleich: Weise wird die Stelle eines Architekten und des Oberingenieurs nur solc Individuen anvertraut werden, welche mit einer hö— wissenschaftlichen Bildung gruͤndliche praktische Ker
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nisse verbinden, von jener bei einer strengen Pruͤfung, von dieser aber durch die selbstständige Leitung einiger
e gegeben haben. Der
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Gestern Nacht kam auch ein oͤsterreichischer Courier, aus Verwaltung des Innern oder der Finanzen eine St— l
dem Haag nach London gehend, hier durch.
9 . bereits in definitiver Ei genschaft begleiter haben. Die — Im verwichenen Jahre sind im Hafen von Zeichner werden nicht besonders angestellt.
Die Besol—⸗
Ostende 436 Fahrzeuge eingelaufen; 463 aber sind von dungen des Personals bleiben vor der Hand unverandert,
Der Wirkungskreis dieser Mi—
da ausgelaufen, die Post-Paquetboote nicht darunter eben so die Uniföormen.
Basch, der ihn bei jenem Sesuche beglertet hatte.
nisterialse kon umfaßt die oberste Leitung des gesamm, en Bauwesens des Staats (jedoch mit Aueuahme der gilitärbauten) der Stiftungen und Gemeinden und Gegenstände der Baupolizei. In allen diesen Gegen— staͤnden ist die Sekzion jedoch in der Regel nur eine nstruiren de und berathende Sielle, welche das Resultat lhter Berathungen dem Menisterium des Innern zue Entscheidung vorzulegen hat, wenn der Gegenstand hie u berzits genugend vorbereitrt ist; im eutgegengesetzten Falle leitet sie die Vervollständigung der Instruktion ein und reskribirt an die äußeren Stellen zu eiesem Behufe aus eigener Kompetenz. Eine Entscheidung kommt der Sekzion nur in jenen Fällen zu, welche diese Verors— nung besonders dejeichnet. In Hinsicht der Salinen⸗ bauten bleibt die Entscheidung dem Ministerium der Finanzen vorbehalten.
1 Am 363 langte eine Deputation der Stadt Aichach und des benachbarten Stam mhauses Wittelsbach in München an und ward noch am selbigen Tage Abends Sr. Maj. dem Koͤnige und am jolgenden Tage Ihrer Raj. der Königin vorgestellt. Beide Majestäͤten nahmen die Deputation auf das Huldvollste auf und gaben zu⸗ gleich die hoͤchst erfreulcche wie serholte Versicherung, Aichach und Wittelsbach bald mit einem Besuche zu be— gluͤcken. . .
— Aus Mannheim wird unterm 12. 8. gemeldet: Gestern, eine Stunde vor Mitternacht, stellte sich hier der Rhein bei noch zunehmender Wasserschwellung, die gegenwärtig die Hohe von 9 Zoll über den Mittelwasser erreicht hat, nachdem noch vorgestern der. Wasser pie gel h Schuhe unter dem Mitt elwasser gestan den. Die Pas⸗— sage ist jetzt auf kurze Zeit gesperrt und verboten, bis die Tragbarkeit der Eisdecke gehörig gepruft seyn wird.
Aus der Schweiz, 11. Jan. Der Graf von Capo d' Ist ria traf am 8. Januar von Genf in Lausanne ein, un folgenden Tags, in Begleitung des Generals von La— harpe nach Bern zu reisen, daselbst in der nahen grie— chischen Kapelle einem Toctenamt zur Beehrung des verewigten Kaisers Alexander beizuwohnen: dem Fuͤr sten, welchem die beiden vortrefflichen Manner Freunde im ebelsten Sinne des Wortes gewesen sind, eine letzte Huldigung zu bringen. In der Huldigunz dankbarer Verehrung aber, welche die Schweizer dem hingeschie denen Monarchen Rußlands bringen, eingedenk des Großen, was er in entscheidenden Zeitmomenten fuͤr die Erhaltung und Freiheit ihres Vaterlandes gethan hat, bleiben Capo d' Istrias und Laharpes Namen von demjenigen Alexanders untrennbar.
Der Appellatiensrath des Standes Luzern, als Krimtnalrichter in erster und letztet Jastanz, hat das Urtheil uͤber die fruͤher erwahnten Verfertiger und Ve⸗ nutzer der falschen Taufscheine zum Behuf des auswaͤr— tigen Militärdienstes gefaͤllt. Andreas Garol von Trim, mis ist als Haupturheber zu einstuͤndiger oͤffentlicher Schauausstellung und zwoͤlfjähriger Verbannung aus dem Kanton Luzern, Niklaus Eyholzer, ein Angehoͤri— ger des Kantons Luzern, als Theilnehmer, zu sechszehn— monatlicher Zuchthausstrafe, und drei deutsche Hand— werksbzursche, welche sich der falschen Taufscheine be— dienten, zu zwoͤlfjähriger Verbannung aus der schweize— rischen Eidgenofsenschaft, nach vorherizer Einsperrung zu Wasser und Brod, verurtheilt worden .
Türkei. Die allgemeine Zeitung enthaͤlt in einem Schreiben aus Alexandria (Aegypten) vom 3. Dec. folgenden Auszug aus dem, in italienischer Sprache da, selbs bekannt gemachten, Tagebuch der Expeditien nach More. „Nachdem Se. Hoheit Ibrahim Pascha alle möglichen Schwierizkeiten auf seiner Schifffahrt uͤber— wunden, langte er endlich am 26. Februar 1825 im Hafen von Modon mit seiner Flotte an, und schiffte noch denselben Tag seine Armee mit allem Grpaͤcke und allen Kriegsbedurfntssen aus. Sobald er aus Land ge—
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stiegen, erließ er, im Gefuͤhl der Ueberlegenheit seiner Armee durch Tapferkeit sowohl als durch Unterricht und Kriegszucht, und geleitet von einem Gefühle der Mensch— lichkett, ein Manifest, worin er den Griechen zu Ge— muüͤthe führte, daß sie, theils wegen ihrer geringen Ver— theidißzungsmittel, theils wegen des Mangels an aller Art von Organisation, die sie doch in 4 Jahren und mit Huͤlfe des, aus verschiedenen Landern Europas ihnen zugeflossenen Beistandes sich härten geben können, im Kriege unterliegen mußten; daher er ihnen rathe, ruhig in ihren Haäusern zu bleiben, in welchem Fall er ihnen Schutz und Sicherheit für ihre Personen und ihr Eigenthum verspreche. Wenn sie jedoch, trotz diesen väterlichen Ermahnungen, taub gegeu die Vernunft, der Hesitznahme ihres Landes sich mit Gewalt wider— setzen wollten, so würde er sich genoöthigt sehen, sich aller der Rechte, die ihm der Krieg einräume, zu be— dienen, und Gewalt mit Gewalt abzutreiben. — Am
27. Februar brach Se. Hoheit mit einer Truppenabthei—
lung zu Fuß und zu Pferd auf, um die Straße, die Stellungen und den Zustand von Navarino in eigner Person in Augen chein zu nehmen. Er griff die ihm in den Weg gekommenen feindlichen Truppenadtheilungen an, vernichtete sie, und nahm ihnen ihren ganzen Vieh— park ab, worauf er nech sen elben Abend zu seiner Ar— mee zuruͤckkehrte. Am 4. März setzte sich Ibrahim an die Spitze eines Theiles der selben, um der Festung Co— ron, die von den Geiechen delagert wurde, Beist and zu bringen. Während seines mehrtägigen Aufenthalts in jenen Gegenden, kamen die Griechen wiederholt, um ihn anzugreifen, wurden aber jedesmal sogleich gesälazen und zersprengt. Seine Vortheile verfolgend nahm Ibea— him alles Vieh und alle Lebensmittel, die sich in den Umgebungen befanden, so daß er Coron verproviantiren konnte. Nachdem dies geschehen, und auch die Be— satzung des Platzes verstaͤrkt war, kehrte Se. Heheit triämphirend nach Modon zuruͤck, blieb aber dort nicht einen Tag ruhig, sondern durchstreifte das Land nach allen Seiten Jin, bis zum 22. Marz. — Di der Ha— fen von Navarino der beste auf Moreng ist, so wollte Jbrahim denselben nicht in seinem Raͤcken in Feindes Haͤnden lassen, sondern entschloß sich, ihn zu nehmen, bevor er seine Unternehmungen im Geoßen begänne. Daher sendete er das zweite und dritte Diment nnter den Befehlen des Hurschid Bey und Hussein. By mit den noͤͤthigen Belagerungsmitteln dahmm ab. Diese er— oͤffneten ihre Unternehmungen m Tage ihrer Ankunft selbst. Daven unterrichtet, eilten die Griechen zum Beistand des Platzes herbei; allein ein Bataillon des zweiten und ein Bataillon des dritten, befehligt von den Herren Osman, Aga und Jussuf-Aga, jogen ihnen entgegen, und griffen sie ohne Zeitverlust mit solchem Nachdrucke an, daß kaum die Fuͤyrer der Griechen mit einem Theile ihrer Mannschaft entkamen, und die uͤbri— gen todt oder gefangen zuruͤckließen. Mütlerweile mach— ten auch die Belagerten einen Ausfall auf die verscharz— ten Truppen, kehrten aber, das Loos ihrer Wa ff n c fahrten erfahrend, schnell und mit ansehnlichem Ver u st⸗ in die Festung zuruͤck.“ (Fortsetzung folgt.)
Das Annuaire du bureau des longitudes pour 1826 enthaͤlt folgende Angaben uͤber die Bevölkerung von Paris und Frankreich, so wie uͤber den jahrlichen Verbrauch der Hauptstadt: Die Anzahl der Geboꝛtnen, welche im Jahr 1820 nicht mehr als 24, S5s; 1821 25,156; 1872 26,880; 1823 27, 070 betrug, stieg 1824 auf 28,812. Dagegen beteug die Anzahl der Gestorbe⸗ nen, welche im Jahr 1820 sich auf 22,464; 1821 auf
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