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gegen sie geschickt und die Rauber in ihren Schlups—
winkeln umringt, Gegenwehr.
Am vorigen Donnerstag fand eine große Versamm— lung von Seidenwebern statt, um uͤber eine dem Mi— nisterium zu uͤberreichende Petition wegen des trauri— gen Zustandes, worin der Verkehr mit Seidenwaaren sich dermalen befindet, zu rathschlagen. Eines der Mit, glieder, welche zur Abfassung der Petition beauftragt worden, versicherte, man habe mit Bestimmtheit zu er— warten, daß die Franzosen sich des Handels mit gemu— sterten Seidenzeugen bemächtigen wurden, so wie ande— rerseits Lie indischen Seidenzeuge an die Stelle der schweren englischen Fabrikate treten wuͤrden.
sie leisteten aber noch verzweifelte
Der Courier widerspricht der von anderen Blattern
verbreiteten Nachricht, daß aus Ostindien unguͤnstige Berichte eingelaufen feien. . Jamaiea Zeitungen bis zum 26. Nov. sind hirr ein—
gegangen; sie enthalten nichts Neues aus Südamerika.
Am 1. Novbr. ist die Colonial-Versammlung auf Ja— maica vom Herzog von Manchester mit einer Rede er— offnet worden, worik er, frachdem er von den, Seiten des Mutterlandes zu Gunsten der Kolonien ergriffenen, Maßregeln gesprochen, vor zwei Jahren vorgeschlagenen Mittel zur Verbesse— rung des Zustandes der Selaven zuruͤckrief und die Heffnung äußerte, daß sis Licht dabei stehen blerben werde. In der Autwort auf die ede , , die Ansichten der Negiernn 27. ilir ;? stch vielmehr über die in Englanz lebenden Planta gtubesitzer beschwert, welche sich in eine Erorttruirg gachischt haäcten, zu der bir Mitglieder der Versammlüsß wermoge ihrer Lage,
* *
sich besser im Stande halten....
Nach Inhalt der neuesten uns zugekommenen eo— lumbischen Zeitungen scheint es außer Zweifel, daß Bo— livar einstimmig wieber zum Praͤsidenten erwählt wer—
den wird.
Coöonsels 8. .
Banssel, 19. Januar. Gestern vetkündigte das Geläute der Glocken die Feier des Geburtstages der Prinzessin von Oranien.
Die Collekte in Utrecht, um den Wallisern in den Piemonter Thaͤlern die Mittel zur Erbauung eines Armen-Hospitals zu verschaffen, hat einen Ertrag von beinahe 000 Fl. gewaͤhrt,,
Inn Rotterdam sind vom 9. bis zum 14. d. M. leider 12 Kinder an den naturlichen Blattern gestorben.
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Muͤnchen, 16. Jan. Vorgestern Morgen geruh— ten Se. Maj. der Konig bei einer Sitzung des Mini— sterrathes den Vorsitz zu fuͤhren.
Unter den vielen Sehenswuͤrdigkeiten unserer Drei— Königs-⸗Messe gewahrt das Lager der Herrn Seethaler und Sohn, k. bayr. privil. Silberwaaren-Fabrikanten von Augsburg, einen neuen erfreulichen Beweis der ge— lungensten Fortschritte, welche dieser Zweig der Kunst und Industrie fortwährens auch im Inlande macht. Wer ihre Waaren mit Aufmerksamkeit vetrachtet und sie mit den neuesten Pariser Arbeiten dieser Art ver— gleicht, mußte ein zu tiefgewurzeltes Vorurtheil zu Gunsten des Auslaäͤndischen besitzen, wenn er nicht ein— sehen wollte, daß es hier der Deutsche in Erfindung neuer, wohlgesälliger Formen und in Geschicklichkeit und aͤußerster Puͤnktlichkeit ihrer Ausfuͤhrung dem Franzosen bei weitem zuvorthat. —
Welchem Freunde altdeutscher Kunst ist nicht der Augsburger Ciseleur Tollat, welcher daselbst im 15ten Jahrhunderte blühte, bekannt. Die Hrn. Seethaler zeigen gegenwärtig 3 Stuͤcke in getriebener Arbeit, Ge— genstnde aus Virgils Aeheide darstellend, welche der genannte Kuͤnstler mit seltenem Fleiße und Geschicklich keit in Silber ausgearbeitet hat und die als ein kost—
der Versammlung die von ihm
bares Denkmal jener Zeit bewundert dienen.
Wien, 17. Jan.
einem Prinzen entbunsen worden. heit die erlauchte Woͤchnerinn, so wie der
Wien, 18. Jan. enthält heute Folgendes:
ropa so lebhaft beschäͤftiget, ih en glaub seltsamste Gemislch von falschen und 1 Träumereien zum Besten.
liche Erbitterung, verzweifelnde Eitelkei
kehrtesten Glossen aus.
Mißgeburten, die sie selbst erzeugt. Eifer bestreben sich diese unversoͤhnlichen Gemuͤther in Bewegung zu setzen? M
dem Revolutionsgeiste immer neue Aussi Bahnen zu eroͤffnen, und selbst die Gu
ihre drohenden Gemaͤlde der Zukunft Farben zu uͤberziehen; mit solcher Wut
der der Erde!
den werden.
Friedens hoher als jeden andern schaͤtzte
duͤrfniß des Widerstandes gegen die, we
minder stark als zuvor; und lebendiger Gefuͤhl dieses Beduͤrfnisses geworden.
die der Augenblick der ersten Bestürzu werden ein Spiel der Winde werden.
Gerechten Unwillen verdienen sene Sophisten, chen, um die Begriffe ihrer Zeitgensssen
N
freiwillige Gehuͤlfen, Meinung in
Neugeborne befanden Sich, nach den eingelangten richten vom 8. d. M., im ernuͤnschtesten Wohlsein. Der Ocesterreichische Beobachter
Mit doctrinellem Ernst, hinter welchem sich
bei jeder unerwarteten Veränderung in den großen verhältnissen, die Fackel der Zwietracht, des Krieger der Zerstörung uber ihren eignen Heerd und allᷣ
Werk der Zeit vernichtet zu sehen wuͤnschen,
Friede wird fortdauernd seinen wohlthätigen S über Europa verbreiten, und alle wuͤste Specular:
die Verstand und Beredsamkeit mi!
um die Stimme der Wahrheit und der Pflicht in sa bewaffneten Gemüthern zu ersticken. ger strafbar sind die, welche als blinde Werkzeuge den Verderbern der oͤffentli zerfaͤlschten Thatsachen und haͤmischtn
zu werben der
6 Ihre K. K. Hoheit, di. Er berzoginn Elisabeth, Gemahlinn Sr. K. Erzherzogs Rainer, Vice-Königs des lombardisch, vene tianischen Königreichs, ist am 7. d. M. Ab ends gluͤcktich von Ihre Kaiserl.
8 5 K. Hoheit der
He⸗ du rchlauchtigzste Nach⸗
Die franzdsischen Oppositions Blatter geben in Be— zug auf das große und traurige Ereigniß, das jetzt
Eu⸗ igen Lesern dat vider spre chenden
Nachrichten, eiteln Vermuthungen, und verwegenen
er sön⸗ t, und geschei—
terte Erwartungen uur schlecht verbergen, ist das Jour— nal des Debats in trie Schranken getreten, täglich uͤber alles, was es zu wissen glaubt, und nicht weiß, eine Fülle der unreifsten, unbescheidensten Bliebe das Uebel hiebei stehen, so moͤzte es noch erträglich genannt werden; denn die Zeit verzehrt heute glücklicher Weise sehr schnell die Aber mit welchem
und gießt
ver
Ruhrstoͤrer, die it welchen treu—
losen Kunstgriffen suchen sie den Partergeist ' wach zu er— halten, keine boͤse Leidenschaften schlum mern zu lassen,
chten, und neue tgesinnten, die
so ungluͤcklich sind, ihren frechen Prophezeiungen auch nur theilweise Gehör zu schenken, durch beängstigende Zweifel und erdichtete Besorgnisse zu taäuschen! weite Feld des politischen und morglischen Unkrautes, das sie mit so rastloser Thätigkeit bearbeiten,
fuͤr ihre Wuͤnsche immer noch zu enge zu sein; m chem Ungestuͤm greifen sie nach jedem neuen Soff, um
Das
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mit schwärzern h schwin gen sie Welt⸗ und
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Auch diesmal werden ihre Hoffaungen zu Schan— Das Band, welches die Wächter der oͤf⸗ fentlichen Ordnung so lange vereint hat, ist zu f— schlungen, um sich so leicht, wie unter der Feder eini— ger phantastischen Politiker, zu loͤsen. Ein großer Mo— narch, der den Ruhm eines Stifters und Erhalte
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rissen; mit Ihm aber ist der Geist, der Ihn und Seine Bundesgenossen beseelte, nicht verschwunden; Las
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Perlaumdungen die Materialien zutragen, womit sie ihre uftgebaͤude ausschmuͤcken. Aber nicht ohne Mit— seid barf mau auf die nur allzu zahlreiche Klasse blik⸗ fen, die durch Leichtgläubigk it, Mangel an Einsicht, und schiefe Richtung des Kopfes verleitet, in die sem grausamen Spiel, dessen fruͤyes oder spaͤtes Opfer zu werden sie bestimmt ist, das Heil der Menschheit zu sin den wähnt. Menschen, welche die Welt nicht ken⸗ zen, das Interesse der Staaten, und die schwierigsten Aufgaben der Pelitik aus dem beschraͤukten Stand⸗ punete kleinlicher Coterien beurtheilen, und ihre ganze Weisheit aus Tagesblättern und Flug schriften sch dp fen, sind natuͤrlich geneigt, in ihren eignen Phantasten, oder in ihren Besprechungen mit gleichgestimmten Freunden, bie abentheuerlichsten Fabeln auf Treue und Glauben anzunehmen, und die aus schweifendsten Hoffnungen und Pläne daran zu knüpfen. Sollten jedech nicht endlich die theuer erkauften Erfahrungen uünserer Zeit ken Rechtschaffenen und Wohlwollenden in dieser Klasse die Augen oͤffnen? li Ordnung, unter deren Schutze sie alle wahren Guͤter des Lebens in Frieden und Fuͤlle genießen koͤnnen, ge— stört zu sehen, nicht mächtiger auf sie wirken, als die eitl- Sucht, sich ohne Fähigkeit und Beruf in eine kausbahn zu werfen, die der. geuͤbteste Staatsmann nicht ohne das? Bewußtsein schwerer Verantwortung betritt? Presburg, 17. Jan. Der am 12. d. gehaltenen Zh9sten Reichstagssitzung beider Tafel sind seither taͤglich ständi che Circularsitzungen gefolgt, deren Resultat in ber gestrigen vierzigsten Reichstagesitzung in Berathung gejo gen, dann an die hohen Magnaten“ Tafel abgesandt und dafelbst zur Dietatur gewiesen wurde. . — Die stienge Kälte dauert bei uns fort. In der
Nacht vom Sonntag auf den Montag hat sich der Eis,
stoß in der Donau gebildet, und gestern passirten schon
Fußgänger daruͤber. ; ; n . Türkei. Italjenische Blatter schreiben aus Algier
vom 2. Dee; Unsre Regierung hat dtei Kriegeschiffe,
1 Brigg, 1 Korvette und 1 Schooner ausgeruͤstet, um
schon zwei Menate dauernden die 5 bis J vor dem Hafen kreu— Schiffe aufs Strengste durchfuhren. drei Schiffe zum Erstenmale gegen die
sich endlich von der
Gestern sind die drei
Griechen ausgelaufen, die aber sogleich die hohe Ses
suchten. Ein franzoͤsisches Schiff, das schon langer als einen Monat im Hafen lag, und sich nicht getraut „auszulaufen, benutzte diesen Umstand, und ging Livorno unter Segel.“ 5 ; Türkei. (Fortsetzung des Journals der ägypti— Expedition nach Morea.) „Am 25. Maͤrz brach rahim mit dem Rest seiner Armee von Modon auf, langte am Abend desselben Tages vor Navarino Unterrichtet, daß in einer Entfernung von 3 Mei— len mehrere mit Thurmen und Graben verschanzte Dör— ser lägen, in welchen sich sehr viele Griechen befänden,
marschirte er au der Spitze von 3 Bataillenen unter
Herren Mustafa-Aga, Osman Aga und Akil⸗Soli⸗ au Aga, dahin. Im Angesichte jener, Dorfer onge⸗ at, fah er den Kapitain Jagni mit 3509 Griechen
Beist ande derselben heranziehen. ich gegen Letztere, griff sie au, sprengte sie in kurzer
und nahm den Kapitain Jagni nebst andern Vor,
en jener veraͤchtlichen Bande gefangen. Hierauf te Se. Hoheit zum Zweitenmal triumphirenz vor warin zuruͤck, um den Platz immer enger einzuschlie— n. Der Kommandant dieser Festung, Kapitain Ni—⸗ , im Einverständuisse mit Jagni, hatte die Zwi⸗ zeit zu einem Ausfalle benutzt; da seine Truppen
em fanden, daß es unmoͤgtich sei, die tapfern Aegyp— ier ohne großen Verlust zum Weichen zu bringen, er, affen sie schleunig die Flucht, den Kapitain
ter und Gefangener.
Sollte die Furcht, die gesetzliche
Sogleich wendete
und mehrtre in Gefangenschaft zurucklassend, und sch i mpi⸗ lich ohne Befehlshader in die Festung zutůckkeh deud. Trotz dem versuchten die Belagerten, von erzweiflung getrieben, noch verschtedene Ausfälle, wurten
geschlazen und zerstreut, und verloren ein: M
Unsre tapfre Aeayptier
sie bisweilen bis an das Thor der Fest ang
„Man gebe uns Leitern, und lasse uns rie ? z erstuͤrmen; wir wollen sie in einem Augendlicke baten! Ja, einmal ergriff einer unserer Soldaten einen Stie— chen unter dem haͤlbgeschlossenen Thore beim Rocke⸗ 109 ihn mit Gewalt heraus, und isdtete ihn, sa er Wider— stand leistete. — Als am 19. April Ibrahim erfuhr, daß in den befestigten Dörfern, und auf den drei Stunden vom Lager entfernten zwei Auhshen sich ein Korps von mehr als go00 Griechen gesammelt habe, besch oß er so⸗ gleich, gegen sie zu marschiren. Er nahm den Hrn. Hu ssein Bey, Obristen des 4ten Regiments, te Obristlieutenante Jussuf Aga und Selim Effendi, die Kommandanten Hassan Effendi, Hurschid Aga, Mussa Aza, Omer Aga, Chiu ci'ug Osman Iga, Sari Selim Aga, Jassuf Aga, und V li Aga mit der Hälfte ihrer Batqgijllone mit sich und ließ die andere Hälfte bei den ubrigen Regimentern vor ava— rino zurück. So zog er an der Soitze von 3060 Mann In Faß und 400 Reitern, von Veli Aga und Rechuan Aga befehligt, dem Feinde entgegen. Als er dessen an— sichtig ward, nahm er mi feiner ganzen Reiterei seine Richtung aach der einen Antzashe, und ließ die anders von den Bꝛara il o isth as Miöer Aga—Csatt dessen der Ober sttien tenant dis Fir ten R Rments Ju ssuf Aga mandirte), und eg Chin cin ge bein Rn. Ata, von zwei Seiten angreifen, d. rn Rest der Truppen die brei befestigten Dörstk bestrmte. Der Feind, solcher⸗ gestalt auf allen Seiten angegriffen, wurde gänzlich ge— schlagen und verler viele Gefangene, worunter der Ka— pitain von Morea, Wasili Nazazomopiti, der von Mo⸗ don, Nicola, und der von NRamelien, Spvango. Nach— dem die Truppen alle Thuͤrme der besestizten Doͤrser und die Schanzen der Anhöhen zerstsrt hatten, ketrten sie trüun phirend in ihr Lager vor Navarin zatuͤck. — Um die Belagerung von Neu-Navarin zu erleichtern, beschloß Iprahim zuerst Alt⸗Navarin zu nehmen. Er ließ demnach am 7. Mai seine eigene Reiterei von der Lanbseite, den Herrn Hussein Bey, Obersten des vier— ten Regiments, mit seinem ersten Bataillon unter Ha ssan Effendi, vön der Seite des Sees, und Las rte Ba⸗ tatllloen des dritten Regiments unter Massa Aga, von der Seite des Hafens gegen Alt-Navarino vorracken, und dis Belagerüung eroͤffnen. Als die Griechen sahen, daß dieser Platz nicht lange Widerstand wurde leisten koͤnnen, so schifften sie nach der Insel, Seoglio. di Na varino genannt, Truppen über, um unsere Tapfern zu beunruhigen, welche mit Einfuͤhrung der Moͤrser in die Belagerungs-Batterien beschaͤftigt waren. Nun erwog Se. Hoheit, daß es noͤthig waͤre, zuerst genannten Se sen (Seoglio) zu nehmen, um nachher die Dela gerung der beiden Forts tuhig fortsetzen zu koͤnnen. Er bei demnach dem Soliman Bey, Obersten des sechsten ; giments, sich zu Modon mit 1vei Vata il onen ein zu⸗ schiffen, und den genannten Felsen von růckwärt an u. greifen. Soliman Bey nahm zwei Bataillon seines Regiments, von Abaza Hussein Aga und Rustan 4. befehligt, mit sich, schiffte sie an dem bezeich , Or aus, und ging sogleich auf die Redouten und Batterien des Feindes los, deren er sich auch, so wie alles de ssen, was auf der Jusel vorhanden war, mit goͤttlichem Bei⸗ stande bemächtigte. Die Griechen dasel h st kamen alle hum; ein Theil derselben sprang ins Meer; Andere wur⸗ den von den tapfern Aegyptiern zusammengehauen, ugs
wieder Andere zu Gefangenen gemacht; bloß etwa 100
F om⸗
Personen konnten sich schwimmend auf die acht gr ichi⸗ ö 14 . 5 256 95a nude schen Fahrzeuge retten, welche sich im Hafen befanden,