1826 / 30 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 03 Feb 1826 18:00:01 GMT) scan diff

nigen aufrichtig, von Vitlen hingegen bloß in der Hoff⸗ nung, seinen Eredit dadurch untergraben ju sehen, zum Schein gebilligt worden ist, harten Vorwuͤrsen nicht ausweichen. Noch weniger wird man die Menge will kuͤhtlicher Verhaftsbefehle vergessen, die er, auf Kondu⸗ riotti's Autorität und Mitwirkung gestuͤtzt, doch in allzu despotischer Form, gegen Maͤnner, und zum Theil wichtige Manner (wie Theotocki, Ainian, Sophiano— poulo) erließ, deren groͤßtes Verbrechen darin bestand, daß sie die franzoͤsische Partei mehr als die englische beguͤnstigten. Maurokordato ist zu klug, um gegen die Gefahren, die ihn und seine Sache bedrehen, blind zu sein. Er theilt aber, bei allem seinem Verstande, mit Andern vom Revoluꝛionsgeiste besessenen, den Fehler, seine eigenen Krafte zu uͤberschaͤtzen, auf gluͤckliche Zu⸗ fälle zu rechnen, und selbst dem Unwahrscheinlichsten, wenn es seinen Hoffnungen schmeichelt, Glauben zu schenken. 2

Er erkennt, wie endlich jeder Grieche, dem nicht die Finsterniß die Augen bedeckt, daß die Insurrektion ein unuberlegtes, leichtsinniges, von ausgewanderten Träumern und Intriganten zur Unzeit angezetteltes, von ehrgeizigen Priestern und raubsuͤchtigen Freibeutern in boͤser Stunde ausgefuͤhrtes Unternehmen war; daß sie bisher nichts als Verderben gestiftet hat; daß die Moͤglichkeit eines gluͤcklichen Ausganges mit jedem Tage

abnimmt, und daß es zuletzt noch weniger schwierig.

wäre, mit Tuͤrken und Egyptern, als mit den einhei— mischen Feinden aller Ordnung fertig zu werden. Das weiß er, und spricht es gegen seine Freunde unverholen aus. Gleichwohl giebt er keinen der falschen Grund, sätze, in welchen diese Insurrektion erzeugt und geboren ward, auf. Gleichwohl meint er, „was Narren be— gonnen haͤtten, muͤßten vernuͤnftige Leute durchsetzen, und je mehr schan verloren sei, desto weniger duͤrfte man sich scheuen, das noch Uebrige aufs Spiel zu setzen.“ Gleichwohl arbeitet er, von so einseitigen Maximen ge— leitet, Tag und Nacht, nicht nur an weitaussehenden Vertheidigungs-Planen, sondern selbst an Maaßregeln der innern Verwaltung, durch welche er nach und nach die Faktionen zu entwaffnen, und den Graäͤueln der Anarchie ein Ziel zu setzen hofft, obgleich außer den Mauern von Nauplia Niemand davon Kunde nimmt. Solche Beharrlichkeit wuͤrde man heroisch preisen, wenn dem. Phanton, dem er nachjagt, nicht ein ganzes un— schuldiges Volk hingeopfert wuͤrde.

Ihm zunaͤchst steht an Faͤhigkeit und Einfluß sein treuer Freund und Mitarbeiter, der Deputirte Spiridion Tricupi, ein Mann von 30 Jahren, der in seiner fruͤhen Jugend Canzlist des englischen Consulats zu Patras

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Die Stadt Guatimala.

In dem englischen Journal: New Monthly Magi zine findet sich die folgende Beschreibung der letzigen Haupt stadt Guatimala, die unter derselben Benennung viem mal, von Erdbeben meistens zerstoͤrt, in der Wahl ihrts Raums wechselte. Als namlich im Jahre 1773 die dritte Stadt dieses Namens, damals zwischen zwa Vulecanen belegen, durch diese schrecklichen Nachbarn zerstoͤrt war, wurde von den Einwohnern im Jahre 1776 das jetzige vierte Guatimala in dem Thale von Mixe von neuem gegruͤndet. Diese Stadt ist also jetzt ert 50 Jahre alt.

Das Thal Mizeo gehort zu den lieblichsten allen Thaͤler, an denen America so reich ist. Es hat fuͤmf Stunden im Durchmesser und ist von vielen kleinen Flis⸗ sen und Seen bewaͤssert. Eine herrliche Temperatur unterhalt beinahe einen ewigen Fruͤhling, dergestal, daß die Einwohner Seide oder Welle das ganze Jih uͤber ohne Unterschied tragen.

Die Stadt hat regelmäßige, breite und lang durchaus gut gepflasterte Straßen. Die aus Besorgnj vor Erdbeben nur niedrig gebauten Haäuser sind von bequemer Einrichtung, und haben ohne Ausnahme ein ele jante Außenseit'. Ein jedes Gebäude ist mit einen Gemuͤse- und Obstgarten versehen. In der Mitte nu Stadt liegt ein großer freier Platz, der, sehr gut ge spflastert, rundum mit Porticos versehen ist. In on Mitte der einen von den 4 Seiten dieses Platzes steh die Cathedrale, von einem Italiener im reinsten Sty der Baukunst aufgefuͤhrt. An der rechten Seite der selben erhebt sich der bischoͤfliche Pallast und an Mu linken das große Seminarium fuͤr junge Leute. De Cathedrale gegenuͤber sieht man an der andern Seit den Gouvernementspallast und zu dessen Rechten n Justizpallast. In der Mitte des Platzes steht ein große Springbrunnen. Die uͤbrigen Kirchen in der Stad sind insgesammt von ganz moderner und reiner Bauart Außerdem sind noch bemerkenswerth: ein großes nn prächtiges, ganz massives Amphitheater fuͤr die Stitt gefechte; die Universitaͤt fuͤr die juristische, Rheologisch medicinische und philosophische (Mathematik und Natu geschichte) Facultat, in deren Fluͤgeln die saͤmmtliche Hörsaͤle, eine Bibliothek und ein anatomisches Cabin (besonders an Wachs, Praͤparaten reich) befindlich sind die Akademie der schoͤnen Kuͤnste, und das sehr zierlie aufgefuͤhrte Gebaͤude der Muͤnze (fuͤr welche in dieseh Augenblick in London eine Boltonsche Maschine zu bessern innern Betrieb gekauft wird.)

Die Bevoͤlkerung ist nach der angeordneten Voll zaͤhlung, jetzt 40, 000 Seelen stark. Die Siadt litt

war, daun mit Lord Guilford nach London ging, und dort die Gelegenheit benutzte, sich europäische Bildung und mancherlei Kenntnisse zu verschaffen. Er besitzt alle guten Eigenschaften Mauxokordato's, theilt aber auch alle seine Irrthüuͤmer und Illusionen. Auch er hofft auf einen deus ex machina. Ob er gleich besser als die Uebrigen, selbst besser als Maurokordato versteht, wie und warum eine Pacifikation Griechenlands im Sinne der Insurgenten und ihrer bisherigen Forderungen un— denkbar ist, so schmeichelt er sich doch, gleich den Un— wissendsten im Lande, mit einer Intervention der europäischen Machte. Es ist nicht eben Mangel an Ein— sicht, was in den wenigen guten griechischen Koͤpfen dergleichen Meinungen (Cvorausgesetzt, daß es ihnen Ernst damit sei) unterhalt; es ist immer nur jene revo— lutionaire Schiefheit, die kein gesundes Urtheil auf— kommen läßt. Diese Leute laufen mit effenen Augen in den Abgrund. (Schluß folgt)

Gedruckt hei Feister und Eisersdorff.

0 Stunden von den Ufern des antillischen Meers, Stunden von denen des stillen Meers und 400 Stun den von Mexiko. Der Bundescongreß und der Senn welche dermalen in dieser Stadt ihren Sitz auf gescht gen haben, werden unstreitig viel dazu beitragen, s dluͤhend und volkreich zu machen. Schon ist man dum beschaͤftigt, neben der Universitaͤt auf dem großen Haupt platze ein großes Gebäude aufzufuͤhren, in dem beid Staäatsbehörden ihre Sitzungen halten werden. Da jetzige Senatsgebaäude ist erst kurzlich neu verziert win den. Die Halle des Congresses ist einfach, obgleich d Mauern möt Sammt und Dammast uͤberzogen sin Hinter des Praäͤsidenten Stuhl ist ein Balkon fuͤr n Damen und ihm gegenuͤber eine Gallerie fuͤr die uͤbrigi

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Zuhorer. . Königliche Schau spiele.

Donnerstag, 2. Februar. Im Schauspielhause; „D

Braͤutigam aus Mexico,“ Lustspiel in 5 Adtheilunge

don H. Clauren.

Nedacteur John

von Alvensleben, nach Erxleben.

Allgemeine

preußasche Staats Zeitung.

Berlin, Freitag, den 3ten Februar 1826.

. wit. der Religion im Widerspruch ste— end.

Amtliche Nachrichten. Die Koͤnigliche Gesellschaft zur Verbesserung der

Kronit des Tages. Gefaͤngnisse hat sich unter ihrem Präsioenten, dem

Angekommen. Der Großherzogl. Sachsen⸗Wei⸗ Dauphin, vorgestern versammelt. Zuerst hat der Mini— . . . augerordentlich⸗ Gesandte n . , . im Kaiserl. Russischen Hofe reiherr von Eglo 2 . der Daron er einen tein, ven Weimar. n, rt 3loff Bericht über die von ihm im suͤdlichen Frankreich

Der Oberlandes - Gerichts⸗-Chef⸗Praͤsident, Freihern

pon Gärtner, von Naumburg. Asgereist. Se. Exe. der Staats⸗Min

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F hat, daß es dringend nothwendig ist, in den meisten 0 derselben Reformen zu veranstalten. Der Berichter— is r Graf statter hat besonders auf den Mißbrauch aufmerksam . gemacht, Arrestanten und Geisteskranke in einen Ker⸗ 4 ker sperren. Herr von Pasquier hat unter anderm in einem Gefängniß zwei Wahnsnnige gefunden, die gänzlich nackend mit schweren etten an Händen und ö. uh n gefesselt waren und alle mögliche Entbehrungen

; = erleiden mußten. * 3 eitu ngs N ach richten. Fuͤnfprocentige Rente 95 Fr. 860 C. Dreiprocent. . b7 Fr. b0 C. . London, 23. Jan. (uͤber Paris). Aus Rio Ja⸗

Au s lan d. t

neiro sind Zeitungen bis zum 14. Novbr. eingegangen;

Paris, 27. Januar. Der Vice⸗Admiral Duperreè es findet sich darin der (euglischer Seits noch nicht ra—

st an der Spitze eines Geschwaders von 6 Fregatten ] tificirte) Handelstractat zwischen Brasilten und England und 1 Goelctte nach den Antillen abgesegelt, um den ingleichen der kurze Inhalt des Tractats mit England,

Defehl der dort liegenden franzssischen Station zu wegen Abschaffung des Sklavenhandels. Diesem zu—⸗ übernehmen. Die Hastischen Abgeordneten befinden sich folge soll, nach Ablauf von vier Jahren von dem Zeit—

am Bord der einen Fregatte, welche sie nach ihrem punkte der Ratification abgerechnet, der Sklavenhandel Vaterlande bringen soll. den brasilischen Unterthanen unter keinem Vorwande

Unter dem Namen einer allgemeinen Uebetsicht der mehr gestattet sein. Der zweite Artikel erklart den Geschichte von Voltaire ist ein Auszug der Schriften Sklavenhandel fuͤr Seeräuberei in den Fällen: 1) wenn diess Verfassers uber Geschichte im Allgemeinen er⸗ er von brittischen Schiffen oder fuͤr Rechnung englischer schienen. Die hier benutzten Quellen sind: 1) das phi, Unterthanen unter was immer für Flagge geschieht; sosexhische Wörterbuch, beim Worte Geschichte; 2) der 2) wenn er von brasilischen Fahrzeugen oder fuͤr Rech— Ber uch über den Geist uns die Sitten der Völker, nung brasilischer Unterthanen, nach Ablauf der oßge— Then J. Art. Philosophie der Geschichte; ) kie histo. dachten A Jahre betrieben wird; 3) wenn er unter bra⸗ tischin Miscellen, Art. Fragmente über die Geschichte silischer Flagge für Rechnung von Unterthanen einer und die Verschwörungen gegen die Völker. anderen Macht geschieht; endlich 4) wenn von bra sili⸗

Die far die Aögebrannten in Salins gesammelten schen Fahrzeugen, die nach einem außerhalb des btasili—⸗ Beiträge sind gegenwärtig vertheilt worden. Sie be schen Gebiets liegenden Hafen bestimmt sind, betrieden laufen sich auf mehr als 1,109,000 Fr., die von der wird. Der Zte Artikel bestimmt die Theile der afrika⸗ Regierung gegebene 399,000 Fe. nicht mitgerechnet. nischen Küste, wo den Brasiliern noch vier Jahre lang

Der Paizs von Frankreich, Marquis v. Juigus, der Sklavenhandel gestattet sein soll. Es sind dies die ist auf seinen Gütern dei Amiens vor kurzem gestorben. poringiestschen Länder auf der Ostküste von Afrika, süd—

Die Akademie der Medizin ist noch immer wit lich vom Aequator zwischen dem Cap Delgado und der Berathungen uber den Bericht, rücksichtlich des thieri⸗ Lorenjo Marque sas-⸗ Bay und auf der West vam Stan schen Magnetismus beschäftigt. Der Doktor Mark hat dis 18ten Grade südl. Breite. Demnächst auch das

z 6 e n. 4 * 26 J . 2 ö 1 4 2 x 41 4 81641 in seinem Vertrage mehrere höchst merkwürdige That. Gebiet, auf welches Porto l Recht zu haben, erklärt H 9 7 *. * 9 2 / 2. . 662m 1 5 2 J 87 1 ö 2 ö 9 1 ö R GCE IMMNA * . sachin angefütztt, welche bewiesen sind, auch wies er hat, nämlich das von Malemba und Cabinda, vom 2ten mehrere Verfüzungen der Regierung nach, welche den Grad 15 Min, bis zum Sten Grade süßl. Br. Die * auch des thierischen Magnetismus autorisiren. Der übrigen Artikel bezwecken die leichtere Ausführung der Doltor Rcemier verwirft den thierischen Magnetis, vorheigehenzen Bestimmungen, 51st darin fest t, mus, nicht als gefährlich oder als eine Thorhest, aber zaß die den Sklavenhantel (binnen der 4 Jahr / de⸗ 2 1, ͤ nn * 5 .

besuchten Gefängnisse gelesen, wo es sich denn ergeben