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zu bewaffnen, so wuͤrde die von den neuen Republiken ausgeruͤstete Expedition nicht mehr viel Wahrscheinlich— keit des Erfolgs haben. . .
Der Courier meldet, daß der Direktor der Opera⸗ tionen der Vigo, Bay Compagnie (welche das Heraus— holen der, in den vor 120 Jahren dort versenkten Galio⸗ nen enthalten gewesenen Schaͤtzen uͤbernommen) in ei— nem an ihn gerichteten Schreiben den in offentlichen Blaͤttern verbreiteten Geruͤchten von einer Correspon⸗ denz des Magistrats zu Vigo und des spanischen Mi⸗
nisteriums widerspreche. Die der malige Reise des Di⸗
rectors geschehe blos in der Absicht, um neue Maschie⸗ nen zur Beschleunigung der Arbeiten zu beschaffen und die Anzahl der entdeckten Fahrzeuge sei betraͤchtlicher, als man erwartet habe. ***
Die Lage unserer Angelegenheiten in Ostindien (sagt der Advertiser) ist keineswegs befriedigend; der Krieg geht sehr laͤngsam vorwaͤrts und die Krankheiten richten unter unseren Truppen viel groͤßere Niederlagen an als das Schwerdt des Feindes. Die Virmanen waren unter sich entzweit, aber unsere Invasion wird sie vereinigen und so lange sie sich auf der Defensive halten, koͤnnen sie den Krieg zu unserem Nachtheil ver, laͤngern. Je mehr wir unsere Besitzungen in Indien ausdehnen, um so schwächer werden wir und um so mehr sind dieselben Gefahren ausgeseßte; Die indischen Angelegenheiten werden dem Parlament nach, dessen bevorstehender Versammlung einiges ü- thuen geben. Wie man sagt, beabsichtigen die Minister, gewisse fuͤr die Einwohner Indiens guͤnstige Maßregeln vorzuschla— gen, wodurch deren buͤrgerliche Rechte erweitert werden wuͤrden. Die Eingeborenen jener Länder sind im Zu stande tiefer Unwissenheit; dem soll durch die vorzu— schlagenden Maßregeln abgeholfen werden. Eine Zeit des Friedens wuͤrde fuͤr die Erreichung dieses Zwecks guͤnstiger gewesen sein, keineswegs aber, daß man sich in fortwährende Feindseligkeiten einlaͤßt. Das englische Vergroßerungs-System in Indien ist nie dazu geeignet
gewesen, den brittischen Charaeter in der Meinung der.
Freunde der Menschheit und der Bewohner des eivili— sirten Theils der Erde zu erheben. In allen Manufacturstaͤdten Englands und Schott lands herrscht jetzt als Folge der neuerlichen Geldkrisis eine große Stockung, und hundert Tausende von Arbei— tern find abgelohnt worden, die entweder mit ihren Fa— milien hungern oder sich zur Aufnahme in das Armen
haus des Kirchspiels melden. Die Morning-Chronicle,
welche die Ursache des Uebels in dem unsinnigen Actien⸗ schwindel sucht, ereifert sich bei dieser Gelegenheit heftig über die Parlamentsglieder, welche mit Actien gewuchert haben. Sie nennt London ein großes Nest von Spie, sern und Betrügern und zweifelt, daß jemals nur der zehnte Theil systematischen Betruges ins Werk gesetzt
sei, der jetzt veruͤbt werde. In dem Geschrei der strei⸗ tenden Uebelthaͤter gehe die Stimme der Presse verlo«
ren, denn die oͤffentliche Meinung werde machtlos, wenn ein großer Theil des Publikums in eine Sache verwik— kelt fei. Die Schwindler⸗Compagnien machten jetzt gar
kein Geheimniß aus ihrem Entschlusse, nachdem sie die
Taschen der Leichtglaäͤubigen ein wenig geleert haͤtten,
sich zur Befoͤrderung ihrer Absichten die Gesetze zu
Nutze machen zu wollen, und sie koͤnnten sich wahrlich zur Betreibung von betruͤgerischen Plaͤnen kein besseret Werkzeug wuͤnschen, als das englische Gesetz.
Dasselbe Blatt theilt einen sehr langen Brief von einem Englaͤnder aus Chilecito C(Famatina Bergwerke) vom 17. September mit, welcher der hiestgen La Plata Bergwerks- Compagnie den Todesstoß versetzt. Nach sei⸗
ner Beschreibung war das Hochland von Schettland vor
100 Jahren, verglichen mit der Wildniß der Anden, ein Paradies und ein hochlaͤndischer Häuptling, verglichen
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mit den Wilden, die daselbst abwechselnd die Oberhand haben, ein Muster von Civilisation.
Die Neu-Horker Zeitung enthalt folgende geheim, nißvolle Stelle: Nach dem, was seit der Ankunft des Schiffes Fabius verlautet, ware in der Nacht vom 22.
vorgefallen. Im Augenblicke des Ausbruchs seien 19 der Haupt-Revolutionaire verhaftet, und am folgenden Tage vermuthlich hingerichtet worden.
Die politische Stellung der Republik von Buenogt Ayres zu ihrem kaiserlichen Nachbar erweckt immer mehr das lebhafteste Interesse, und jede neu eintreffende Nach richt läßt größere und bedeutendere Folgen der vorgefah— lenen Feindseligkeiten erwarten. Auf beiden Seiten werden mit vermehrter Thätigkeit die Anstalten zue Fertsetzung des Kriegs getroffen.
Der Brasilische Minister der auswärtigen Angely genheilen hat seine Entlassung genommen. Folgen yz war die Veranlassung dazu: Sir Charles Stuart hach dem Minister seine Vorschlaͤge wegen eines neuen Va trags zwischen Brasilien und England zugesandt, worauf der Minister ziemlich kurz antwortete, daß dergleichn Bedingungen nicht angenommen werden konnten. Sit Charles erwiederte in einer kräftigen Note, daß eim solche Antwort der Brittischen Regierung zu spotte schteye, zum Danke fuͤr die erst neuerlich und mit sp
gätem, Erfolge geleisteten Dienste derselben, bei der Vun
miitesäng zwischen Brasilien und Portugall. Ditst Corréftendenz wurde dem Conseil vorgelegt, welche sofort entschied, daß eine in ganz anderem Tone abga faßte Note an den Brittischen Botschafter erlassen wen den sollte. Der Minister glaubte seiner Wurde etwun zu vergeben, wenn er in diesen Beschluß einstimmte und begehrte seine Entlassung, die er, unter Beilegung des Vicomte Titels, erhielt. Der neue Minister um das Conseil haben darauf die Anträge des Englischm Botschafters mit einigen geringen Modificationen anzp nommen. . ; 6 ; Durch einen Courier, der in Buenos-Aires auß Chile angekommen, hat es sich bestaͤtigt, daß große Um ruhen in Valparaiso und Santiago vorgefallen sind, die aber am Ende doch nicht zu einem Wechsel in der Regierungsform oder in der Person des Ober Direktors General Freyre, sondern bloß zu Ernennungen neltr Minister, der innern und aͤußeren Verhaäͤltnisse, der Finanzen und des Krieges gesuͤhrt haben sollen.
Die Nebel sind hier jetzt so dick und so anhaltend daß in den Kaufläden oft bis gegen Mittag Licht go brannt werden muß. Auch glatteißt es sehr hauf besonders Abends, wodurch viele Ungluͤcksfaͤlle gesch ehm.
an, da ihr Broderwerb ganzlich darnieder liegt. Schr steht die Themse bei der Londoner Bruͤcke ganzlich fest Dleser Winter uͤbertrifft noch den von 1814, der ba Menschengedenken fuͤr den haͤrtesten galt. Ein vor kurzem verstorbener Bewohner der Graf schaft Jork hat ein seltsames Testament hinterlassen; er vermacht darin sein ganzes Vermoͤgen denjenigen unter seinen Descendenten, die 6 Fuß 4 Zoll groß sind, einige Linien weniger schließen von allem Antheil an der reichen Erbschaft aus. Bruͤssel, 3. Februar. Die englischen Zeitungen beschreiben die Insurrektion der Eingebornen von Java auf eine ganz unrichtige Weise; sie suchen große Be sorqnisse deshalb zu erregen, wahrend die direkten Nach richten gluͤcklicherweise viel beruhigender sind. Das ein; zige, was Besorgnisse einfloͤßen kann, ist der uͤble 3*⸗ stand der Finanzen auf Batavia. 4 Am 8. Oktober ist zu Paramaribo ein K. Beschlu⸗ wegen der Maaßregeln zur Unterdrückung des Sklaven handels bekannt gemacht worden. Darin heißt es unter andern, daß diejenigen, welche sich in den Westindischen
November ein wichtiges Ereigniß in Havanna auf Cuba d
Am uͤbelsten sind die Wasser- und Schiffsarbeiter da
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Colonien und Niederlassungen der Niederlande der in
den 1, 2 und 3 Art. des Beschlusses vom 17. Sept. 18 angegebenen Vergehen schuldig machen, mit einer Strafe von 10,000 Niederl. Fl. und 15jaͤhrigem Ge⸗ singniß belegt und fuͤr infam erklart werden sollen. Schiffe, welche zu diesem unerlaubten Handel ge— scaucht werden, sollen confiscirt werden. ꝛ Stockholm, 27. Jan. Die Summe, welche die Regierung Schwedischen Buͤrgern als Entsché digung sir weggenommene Schiffe bezahlt hat, betrug im Jahre za, 233, 980 Rthlr. Banco. .
Copenhagen, 31. Januar. Am 28sten wurde h ie ur Geburtstag Sr. Maj. unsers allverehrten Koͤnigs s Hofe und in der Stadt aufs herzlichste begangen. uch fanden alle die wohlthaͤtigen Spenden statt, die ütsen Tag verherrlichen, die Speisungen der Kinder in en verschiedenen militairischen Unterrichtsanstalten ꝛc.
Die hiesige Koͤnigl. Bibliothek zaͤhlt gegenwartig zagen 400, 000 Bande. 2
Man meldet aus Christiania: Das von Stavanger u Newyork angekommene Fahrzeug, welches mehr Pas⸗ sgziere uͤberbracht, als es zufolge seiner Trächtigkeit, säch den dort geltenden Gesetzen, am Bord haben durfte, ind deshalb confiscirt wurde, ist demungeachtet von der smerikantschen Regierung, und zwar ohne Unkosten,
seigegeben worden; ohne Zweifel, weil man sich her
sugt hat, daß die Befrachter aus Unkenntniß mit dim änctikanischen Gesetze gefehlt haben. 6 Zu Christiania herrschte eine sehr strenge K 4 Preßburg. 31. Jan. Das in den zei herigen (iteularsitzungen ausgearbeitete Nuncium uͤber die Fra- srentialia war der Gegenstand Staͤndischer Verhand— lungen in der 44ten, am 28. d. M. gehaltenen Reichs— kgssitzung, in welcher zugleich beschlossen wurde, das so nannichfaltige Gegenstände umfassende Nuncium, der shnellern Beförderung wegen, theilweise, je nachdem sn Gegenstand beendigt worden, an die Magnatentafel siusenden. Diesem Beschlusse zu Folge, wurde noch us derselben Sitzung der erste verhandelte Punkt: die Biedervereinigung der zur Krene Ungarns gehoͤrigen finder und Distrikte betreffend, an die Magnatentafel sgegeben, wo er zur Dietatur kam.
Türkei. Ein von pariser Blaͤttern mitgetheiltes Ehreiben aus Livorno vom 20. Januar enthaͤlt folgende sichrichten: Der hiesige mit dem Vau von Schiffen
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urch ein in 10 Tagen aus Zante gekommenes Schiff lie Nachricht erhalten, daß der Kapudan Pascha sich suf den Rath Ibrahim Pascha's entschlossen habe, das Beschwader von Miaoulis anzugreifen, welches nur aus b Briggs bestehen sollte. Auf diese Angaben umsegelte er Kapudan Pascha das Cap Papa und befand sich m inzwischen verstärkten Griechischen Geschwader ge— smuͤber, welches aus 76 Segeln bestand. Da aber das üehergewicht an der Zahl immer noch auf der Seite sr Tärken war, so entschloß sich der Kapudan Pascha, sch mit feinen 98 Schiffen in Schlachtordnung aufzu— selen. Am 8. Januar begann des Gefecht, welches sehr wrtnäckig war. Das Admiralschiff, auf welchem sich Diaoulis befand, wurde zertrümmert; er rettete sich aber fit seiner Mannschast auf ein anderes Schiff, und da sald darauf eine türkische Fregatte von den griechischen Ftandern vernichtet wurde, so entstand die größte Un— tönung in den tuͤrkischen Linien. Die Griechen haben ntiesem Gefechte, außer der Brigg des Miaoulis, ch 3 andere verloren. Drei türkische Fregatten sin d ürbrannt worden, ein großes Schiff in den Untiefen on Messolunghi gescheitert und 11 kleinere Schiffe in ie Hände der Griechen gekommen. Der Kapudan
PHascha hat sich nach der Schlacht unter den Schutz der ( Fanonen von Lepanto begeben.
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sir Aegypten beauftragte Agent ldes Mehemed Ali hat
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Berichte uͤber den Gesundheitszustand aus dem Innern des Reichs, vom Ende December.
I. Ostpreußen. — Königsberg. Der Gesund⸗ heitszustand unter den Menschen hat im Monat De— cember nichts Abweichendes gezeigt — Gumbinnen. Die Sterblichkeit hat im Monat December in keinem ungewöhnlichen Maaße statt gefunden. Die herrschend gewesenen Krankheiten waren katarrhalisch⸗rheumatisch und besonders im Anfange des Monats mit entzuͤndli— cher Grundlage. Scharlach und Keichhusten fangen au sich zu mindern, dagegen sind Husten, Schnupfen und Halsweh haͤufig geworden.
II. Westpreuß en. — Marienwerder. Der anhaltend feuchten und truͤben Witterung ungeachtet, ist im Allgemeinen in dem Gesundheitszustande der Menschen keine nachtheilige Veränderung vorgegangen und die Sterblichkeit sehr maͤßig geblieben. — Tit Ausnahme des Scharlachfiebers und der Pocken, welche Krankheiten in einzelnen Orten des Schlochauer, Ko⸗ nitzer und Kulmer Kreises noch fortwährend herrschen, und wovon namentlich die letztern, so wie fruͤher, gut⸗ artig sind, ist eine Krankheit von Bedeulung wahrend des December, Monats v. J. nicht vorgekommen.
III. Brangenbdurg. = Potsdam. Die Krank— heits alle waren ähch im Monat December v. IJ. acht unbedeutend. Unter, den Erwachsenen litten vorzuͤglich Gichtkranke, außerdem herrschten besonders Friesel, Masern, Scharlach, und Nervenfieber, so wie Brust⸗ unt Unterleibsentzuͤndungen. Namentlich ist das Schar— lachfieber in mehreren Ottschaften des Juͤterbogk⸗Lucken⸗ waldeschen Kreises und der Ukermark von neuem zum Ausbruch gekommen und in der Stadt Liebenwalde hat es mehr wie fruͤher um sich gegriffen, In dieser Stadt sind seit dem 10. October v. J., 123 Kinder daran er— krankt, jedoch deren nur 7 gestorben. Uebrigens war der Hauptcharakter aller Krankheiten katarrhalischrheu— matifch und rheumatisch, gastrisch. — Frankfurt. Un—⸗ ter den Menschen hat die stete nasse Witterung eine Menge Krankheiten erzeugt, unter denen gichtische, rheumatische und katarrhalische am häufigsten, das Ner⸗ venfieber und Schleimkrankheiten aber als vorherrschend wahrgenommen worden sind. Das Scharlachfieber hat sich bei erwachsenen Personen hin und wieder, bei Kindern haͤufiger, gezeigt; natuͤrliche Pocken sind ebenfalls bemerkt vorden, derartige Sterbefälle kamen aber nur wenige vor.
IV. Pommern. — Köslin. So ungesund die Witterung während des December“ Monats auch war, welche besonders viele katarthalische Uebel erzeugte, so ist die Sterblichkeit unter den Menschen doch nicht un— gewohnlich gewesen. Das Scharlachfieber herrscht noch in den Städten Köslin, abnehmend, Stolp, Schlawe und Falkenburg, so wie mit Roͤtheln in Gemetnschaft in mehreren Ortschaften des Fuͤrstenthumschen, Dram⸗ burgschen, Neustettinschen, Belgardschen, Schierelbein⸗ schen, Rummel tburgschen und Stolpschen Kreises. — In Gramenz, Neustettinschen Kreises, ist bas Nerven⸗ fieber ausgebrochen. — Stralsund. Die vorherr— schende Krankheits- Konstitution blieb auch im Decem⸗ ber die katarrhalische, theumatische und gastrische. Halsentzuͤndungen und Hämorrhoital Uebel waren haͤu⸗ fig, besonders Anschwellungen der Mandeln, Drůsen am Halse und der Speicheldrüsen. Das Sch arlachsieber wurde, außer in Greisswald, woselbst es jetz anfängt sich auszubretten, seltener bemerkt; dagegen zeigten sich die Roͤthelu häufiger, hauxptsächlich bei mehr erwach fe⸗ nen Kindern. Die Ferm derselben war, uberhaupt ge—
nommen, gutartig zu nennen.
formen, welche im Mengt December am hausigsten hier
V. Schlestèn. — Vpxeslau. Die Krankheit
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