K
sachlich in Russischen Producten, worunter 10,412 Cent⸗ ner Talg. Der Handel Stettins mit Heringen ist nicht unbedeutend gewesen, indem 37,224 Tonnen, mit hin 11,590 Tonnen mehr als im Jahre 1824, einge
gangen sind.
Vermischte Nachrichten.
Von dem franzoͤsischen Missionair Duͤbois, der sich langere Zeit in Missour aufgehalten hat, ist in Paris Ein Werk uͤber die Sitten und Gebräuche der Voͤlker, schaften Indiens herausgegeben worden. Er hat sein Werk nicht wie die meisten Schriftsteller, welche diesen
Gegenstand behandelt haben, nicht in irgend ö
Hafen nach den ungenauen Angaben anderer Veisenden verfaßt, sondern die Materialien dazu während eines langen Aufenthalts im Innern des Landes gesammelt, wo er in einer beinahe gaͤnzlichen Abgeschiedenheit meh— rere Jahre zubrachte. Die Indischen Fabeln, wonach die Welt 3,892, 926 Jahre alt waͤre, glaubt er um so weniger beruͤcksichtigsn zu muͤssen, als die Braminen selbst da⸗ von nur mit Lächeln Erwähnung thun; dagegen beweist er augenscheinlich, daß die eigentliche Era der Hindus ungefähr zur Zeit der Suͤndfluth beginnt, Dies Ereig⸗ niß wird in ihren heiligen Buͤchern sehr deutlich er— wähnt; sie sagsn, daß das ganze menschliche Geschlecht bei der Suͤndfluth ertrank, und daß nur ein wuͤrdiger
Manm sich mit Huͤlfe eines Schiffes rettete, in wel⸗
ches er seine Familie und allerlei Thiere gebracht hatte. Der Verfasser giebt ferner interessante und zum Theil neue Nachrichten uͤber die verschiedenen indischen Kasten und namentlich uͤber die Parias, welche bekanntlich in jeder Beziehung auf der untersten Stufe der Bildung stehen. Man hat, sagt der Verfasser, dieser Klasse von Menschen eine Theilnahme geschenkt, welche sie, da sie sich in ihrer Erniedrigung recht eigentlich gefallen, viel weniger verdienen, als eine andere Klasse von Wesen, welche hier aller Vorrechte entblößt sind, deren sie sich in allen andern eivilisirten Laͤndern erfreuen, naͤmlich die Frauen. Nichts ist geeigneter, die Grundsatze der Indier in dieser Beziehung darzuthun, als die Ver— haltungsregeln, welche dem schoͤnen Geschlechte in dem heiligen Buche Padma. Pourang gegeben werden, und deren hauptsaͤchlichsten folgende sind: 1) Fuͤr eine Frau giebt es auf Erden keinen andern Gott wie ihren Mann. I ö 2) Dieser Mann, sei er noch so alt, noch se ver— wachsen, noch so widerwartig und roh, mag er auch sein Vermoͤgen an eine Buhlerin verschwenden; immer muß die Frau Ulle ihre Bestrebungen dahin richten, ihn wie ihren Herrn, ihren Konig, ihren Gott zu behandeln. 3) Ein weibliches Wesen ist geschaffen, um in jedem Alter zu gehorchen. Als Tochter muß sie sich vor ihrem Vater, als Frau vor ihrem Mann, als Wittwe vor ihren Soͤhnen beugen. 4) Jede verheirathete Frau muß sorgfältig vermei— den, den mit koͤrperlichen oder geistigen Vorzügen be gabten Männern die geringste Aufmerksamkeit zu schenken. 5) Eine Frau darf sich nicht erlauben, in Gegen⸗ wart ihres Mannes zu essen; sie muß es sich zur Ehre 61 ihren Hunger mit dem, was er uͤbrig laͤßt, zu illen. 6) Wenn ihr Mann lacht, so wird sie lachen; wenn er weint, so muß auch sie weinen. 7) Jede Frau, was auch ihr Rang sei, muß taäg— lich das Haus auskehren, das Tisch- und Kuͤchengeraͤth
156
scheuern, und ihrem Mann die ihm angenehme Spes bereiten. .
s) Um ihrem Herrn zu gefallen, muß sie sich n lich in klarem Wasser, und dann in Safran⸗Wäs baden, das Haar kaͤmmen und parfuͤmiren, den Rn
der bloßen Erde schlafen und sich durchaus nicht schmuͤt
der . mit Antimonium und die Stirn ö . einem rothen Zeichen bemalen. U ß S t t 5 * 9) Wenn der Mann verreist, muß sie fasten, 1 — l s ch l 40 60 ? l ! t U n g.
16) Bei der Ruͤckkehr des Mannes muß sie im Teiümphzuge entgegeneilen, und ihm genaue Rech
Allgemein e
schaft uͤber ihre Handlungen, ihre Reden und ihres danken ablegen. 11) Schilt er sie, so muß sie sich fuͤr die gu Lehren bedanken. 12) Pruͤgelt er sie, so muß sie die Zuͤchtigung n Geduld ertragen, ihm sodann die Haͤnde ehrfurchttz
2
39.
kuͤssen und ihn um Verzeihung bitten, daß sie sein Zorn erregt hat.
Dieser Auszug des indischen Ehecodex braucht m nicht weiter ausgedehnt zu werden, um die obi ge d hauptung des Verfassers zu rechtfertigen. Die indisc Frauen sind aber, wie aus einem andern in einem tungsblatte nicht fuͤglich mitzutheilenden Kapitel jm Werks erhellt, noch viel groͤßerer Erniedrigungen Pu gegeben. Augustus sagte, er wollte lieber das Scha des Herodes sein, als sein Sohn; hier aber kann m mit Recht behaupten, es sei besser die Kuh als Frau eines Indiers zu sein.
Uebrigens gehoͤrt die schauderhafte Sitte, daß Wittwen mit der Leiche ihres Mannes verbrennen las zu den religioͤsen Lehren der Indier nicht, Die se i rigen Opfer werden zwar von den Braminen befoͤrn sie sind aber freiwillig. Die englische Regierung . bemüht, ihnen Einhalt zu thun; der unbesonnene C der euglischen Missionarien hat aber das Uebel vernn ßert, anstatt es zu vermindern. Von 1810 bis hat die Zahl dieser Opfer des Fanatismus jaͤh r lich st genommen, und waͤhrend des Jahres 1817 verbrannte sich allein in der bengalischen Praäͤsidentschaft 706 W wen. H. Dubois hat uͤbrigens Gelegenheit gehabt, s zu uͤberzeugen, welche schaͤndliche Gaukeleien die Pie des Brama anwenden, um die Wittwen zu veranlas sich durch diese Todesart beruͤhmt zu machen. Sie rauschen sie durch ein aus Safran gebrautes betaͤnß des Getraͤnk und entfernen sorgfaͤltig das Volk aus i Naͤhe im Augenblicke, wo das Opfer statt finden und ihr Angstgeschtei wird von dem Wirbeln der Tu meln und dem Klange der Trompeten und der Tams erstickt.
Der Verfasser hat sich auch viel mit der Littent
Amtliche Nachrichten.
Kir on ik dee Tages..
Abgereist. Se. Excellenz der Koͤni
E gl. Franzoͤsische
6 außerordentliche . 6
lnichtigte Minister am hiesigen Hof . e
6 , ; a, n,, m, re er Koͤnigl. Großbrittanische Kabi ie
, sche Kabinets⸗ en,
—
2
Zeitungs-Nachrichten. Ausland.
Paris, 8. Februar. Der großherzoglich Baden Minister der auswärtigen Angelegenheiten, H. von ett, hat eine Privataudienz dei dem Koͤnige gehabt. Die von der Deputirten- Kammer zur Abfassung Idresse niedergesetzte Commission desteht aus den h. Gr. von La Boissiere, Gr. v. Sesmaisons, Vi— nie v. Harcourt, Gautier, Descordes, Chifflet, von frignae, Ge. v. Blangy, und v. Cardonnel.
Der Herzog von San-Carlos, der sich, wie man ft, in Paris befindet, hat den Auftrag, sich als au—
und namentlich mit der Poesie der Hindus beschisi nrdentlicher Botschafter nach Rußland zu begeben, um
und unter andern eine gruͤndliche Abhandlung uͤbn ij * 3 Kaiser Gluͤck zu wuͤnschen. Sein Schwie⸗ Versification mit in sein Werk aufgenommen. E6 in . raf von Trostamare, und sein Sohn, der won der Königlichen Druckerei in Paris gedruckt hh Puerto, werden ihn begleiten. Diese Wahl
— ᷣ d allgemein gebilligt, obgleich d s . den erschienen, die 14 Fr. ki ein gebilligt, obgleich der durch seine Kennt— den und in 2 Oktavbaän sch / 8 st und seine Anhaͤnglichkeit an den Koͤnig so sehr
clazeich nete Herzog im Staatsrathe, wozu er kurzlich . worden ist, 9. vermißt werden wird. Fuͤnfprocentige Rente 99 Fr. A0 C. — Dreiproc i . 7 Dreiprocent. ondon, 4. Februar. Im Unterhaus ü n vo: n, ; e ergriff ge Mittwoch, 15. Februar. Im Schauspielhause ö in Hr. Whitmore die , ,, i. . Erstenmale; „Erste Liebe,“ Hierauf: „Die Zerst über auszudruͤcken, daß die Frage wegen der Korn— ten,“ Posse in 1 Aufzug, von Kotzebue, ö tk in dieser Sitzung von den Ministern nicht zur Ealif Sön Bagdad,“ Singspiel in 4 Aufiug. M Pache gebracht werden solle. Er habe, sagte er der von Boheldlen⸗ ttrauen zu der Aufrichtigkeit und den gu Ab ich . u ᷣ guten Absich Der fuͤr diesen Tag angekuͤndigte letz te 24 der Regierung; aber da er der Meinung 6. 3. tions Ball, wird erst am Montage den 20sten Ferit Frage die Grundlage alles freien Handels sostems statt finden. 2 . so ksͤnne er sich der Besorgniß nicht er, en, daß ein ungluͤcklicher Einfluß deren Verschiebung
Konig lich e Sch au spiele. Dienstag, 14. Februar. Im Opernhause: „o Vestalin,“ lyrisches Drama in 3 Abtheilungen, Tanz. Musik von Spontini. Ballets von Telle.
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
4 Vermeidung einer Discussion uͤber dieselbe verw . velstan dig überzeugt, daß ohne ge— i 3
tung eines freien Handelssystems unwirksam sein
Nedacteur Jo hij
Berlin, Mittwoch, den 15 ten ðFöebruar 1826.
muͤßten, daß er, bei der von Seiten d ini schehenen Erklärung, ihrerseits den e n, * regen zu wollen, sich seinerseits verpflichtet fuͤhlen werde denselben ,, zu bringen. ; 4
Im Jahr 1792 hatte Großbrittanni . Kolonieen: Ober- und i n, h i ,, NVeubraunschweig, Cap Breton, Prinz Edwards Insel, Terre Neuve, die Bermudas Inseln, Jamaika, Varba⸗ does, St. Vincent, Granada, Antigua, St. Ehristoph Tortola, Montserrat, Nevis, Bahama, Dominica Hon⸗ duras, Gibraltar, Neu⸗SuͤdWaleg. Im Jahr 1625 be⸗ saß England nicht allein diese sammtlichen Kolonieen noch, sondern hatte ihnen noch folgende zugefügt; Tri⸗ nidad, Tabago, Sta. Lucia, Demerari, Effeguebo Ber⸗ bice, Maltha, Isle de France, das Vorgebirg der guten Hoffnung, Sierra Leone und Van Diemens Land.
Hamburg, 19. Februar. Gestern Nachmittag loste sich die Eisdecke, mit der die Elbe belegt war. . Eis ist im Treiben und es sind bereits Fischer— Ever nt Heringen zu Altona angekommen. Auch sind e diesen Morgen schon E . = gen schon Ever aus Harburg hier angelangt, jedoch nur durch den Koͤhlbrans; das eigentliche Fahr⸗ n,, 9 voll Treibeis.
Luͤb eck, 8. Februar. Folgendes ist eine der im Jahr 1825 hieselbst , . gangenen Schiffe. Unter Luͤbecker Flagge sind ange— kommen 125 und abgegangen 118; unter Amerikanischer 1 angekommen und 1 abgegangen; unter Daͤnischer 394 angekommen und 3858 abgegangen; unter Englischer 19 angekommen und 19 abgegangen; unter Hamburger 1 angekommen und 3 abgegangen; unter Hannoͤverscher 10 angekommen und 11 abgegangen; unter Mecklen— burger 12 angekommen und 12 abgegangen; unter Nie⸗ derlaͤndischer 19 angekommen und 19 abgegangen; unter Norwegischer B angekommen und 2 abgegaugen; unter Oldenburger 11 angekommen und 11 abgegangen; unter Preußischer 34 angekommen und 34 abgegangen; unter Russischer 104 angekommen und 162 abgegangen; unter Schwedischer 1468 angekommen und 145 abgegangen. In allem 880 angekommen und 5868 abgegangen.
Wien, 8. Februar. Der Oesterreichische Beobachter enthält folgende Mittheilung:
Kon stantinopel, 10. Jan. ). Am 26. Dec. erhielt die Pforte durch mehrere von dem Kapudan Pascha aus dem Lager vor Messolongi abgefertigte Tatarn die Nach— richt von einem bedeutenden uber die Insurgenten in der Gegend von Salona, zu Wasser und zu Lande, er—
6 a . ö 2 d , , re, ö
) Der tiefe, im Balkan gefallene Schnee, und das Aus⸗ treten mehrerer Gebirgsstroͤme haben die Ankunst der Post aus Konstantinopel, diesmal um einige Tage ver⸗ spaͤtet. (Anmerk. des Oesterr. Beob.)