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Der hiesige Buchdrucker J der gruͤndlichsten und interessantesten Werke uber die Buchdruckerkunst, hat in einem malerischen Denkmal auf die Tppogtaphen Caxton, de Worde, Pynson, die Stifter der englischen Presse, einen neuen Beweis sei⸗ ner Geschicklichkeit abgelegt. Das Buch sieht ganz ge— nau so aus als wenn es ein Kupferstich von Meister hand wäre, so vortrefflich ist die Anordnung und Aus fuͤhrung. bis in das kleinste Detail. Und diese gluͤckliche Nach ahmung einer andern Kunst, wird dennoch ganz allein durch Typen hervorgebracht. Ueber 60,000 bewegliche Stuͤckchen Metall sind bei diesem erstaunlichen Werke mechanischen Talentes angewandt worden.
Ein Engländer Perring Thoms in Maccao hat sehr interessante ausfuͤhrliche Nachrichten uͤher die Finanzen, die Hälfsquellen und die Bevolkerung Chinas heraus⸗ gegeben. Die Finanzangaben sind aus einem Chinesi⸗ schen 1823 verfertigten Manuseripte gezogen; die uͤbri⸗ gen aus einer Bekanntmachung, die von Regierungs⸗ wegen alle drei Monate unter dem Titel: Tsin- Schin, erscheint. Es ergiebt sich daraus, daß die vornehmste Auflage in China eine Grundsteuer ist, die ungefähr 1Dollar fuͤr den Morgen beträgt; außerdem werden Abgaben von Salz, Steinkohlen und andern Gegen⸗ staͤnden bezahlt; die Zoͤlle und Schlagbaum bringen auch einiges ein; einen sehr betraͤchtlichen Theil der Einnahmen aber machen die Naturallieferungen an Ge— treide und Reiß aus, die uf beinahe 2 Millionen Ton⸗ nen angegeben werden. ie baaren Einnahmen der Regierung von- den Abgaben sind auf 33,327,506 Taels
oder ungefähr 80 Millionen Thaler berechnet und die M 7
baaren Ausgaben auf 27. 507, 935 Tae n it den Ueber,
schusse werden die Ausgaben des und der Unterhalt der Staatsministen Königlichen Rang haben und die War ; ihnen unmittelbar untergeordneten Beamten
sonal von 3525 Individuen ausmachen. Die saͤmmtꝝ lichen Einkuͤnfte mit Inbegriff der Naturallieferun gen an die Krone lassen sich auf 74,561,633 Taels oder auf 125 bis 130 Millionen Thaler schätzen. Der Sold der Truppen, deren Zahl hier auf 1,263,900 Mann ange, geben wird, nimmt beinahe zwei Drittheile aller haaren Einnahmen; er beträgt 20, 884, 200 Taels. Nach den letzten Bevolkerungslisten lebten: auf dem Lande, Pri, vatpersonen 143,000,000, auf dem Wasser 2,900,000, Civilbeamte 9611, Officiere 7552, Infanterie 822, 000, Kavallerie 410,000, Marine 31,000. Die ganze Be— völkerung betrug 146,280, 163. Aus einem angehängten merkwürdigen Documente ergiebt sich, daß ansehuliche Summen durch den Verkauf öffentlicher Aemter gehoben werden. Dieses Aktenstuͤck ist nämlich eine dem jetzigen Kaiser Taon-Kwang im Jahre 1522 von zwei seiner Minister uͤberreichte Adresse, in welcher sie mit großem Nachdrucke gegen diesen verderblichen Gebrauch eifern. Sie verbreiten sich uber die Nichtswuͤrdigkeit vieler sol
cher Beamten und uͤber die Erpressungen, die sie sich erlauben, um sich der Kauffumme wegen schadlos zu halten. Sie machen Erspatungs-Vorschlaͤge, woburch man den Abgang der auf eine so unwuͤrdige Weise ein, genommenen Summen reichlich ersetzen konnte, die aber, unter einer Regierung, wie die Chinesische, sehr gewagt scheinen muͤssen. Sie muthen nämlich dem Kaiser zu, die außerordentlichen Ausgaben des Pallastes der Koͤni—
ginnen einzuschraͤnken, den kostbaren Pallast Jung- Seaou aufzugeben, die Summen zu ersparen, die jährlich den Peiestern der Hauptstadt und der umliegenden Gegend geschenkt werden, die Ausgaben fuͤr die kostbare Unter
haltung der Gärten von Vuen- Ming und die damit verbundenen Besoldungen einzustellen, so wie die auf 250,009 Taels berechneten Kaiserlichen Geschenke an die
Damen, welche diese Gärten bewohnen. „Sollten
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ohnson, Verfasser eines verurtheilt werden, oder unser Leben in einem Kess
—
Schicksale muthig entgegen gehen.“
mit siedendem Oele zu verlieren, so wuͤrden wir unsern Weit entfernt ihnen ein so trauriges Schicksal zu bereiten, hat de Kaiser erklärt, daß diese beiden Minister treue Diener wären, die ihr Vaterland liebten, und daß sie durch ihr Betragen an die berüͤhmtesten Minister des Alterthum an Lun-Chwang Tor und Hung Leang-Kuh er innen ten. wirklich abgeschafft und die ErsparungsVorschlaͤge aut gefuͤhrt worden.
Bruͤssel, 10. Febr. Wie man versichert, haben Se. Maj. den Plan zu dem neuen Kanal, wohunrch
Bruͤssel zu einer See Hafenstadt gemacht werden sollte,
verworfen. Der bereits bestehende Kanal soll um 6 Fuß vertieft und verhältnißmäßig verbreitert werden.
Auf den Holländischen Fluͤssen ist der Eisgang he— reits großentheils erfolgt und am 7. d. hat das Dampf boot zwischen Dortrecht und Rorterdam seine gewoͤhn— tichen Fahrten schon- wieder begonnen.
Folgendes, nor kurzem statt gehabte Ereigniß, möoͤz als neuer Beweis dienen, wie heilsam und hoöͤͤchst wum, schenswerth zweckmäßige Leichenhaͤuser sind: ;
Ein junges einnehmen ves Mädchen von 19 Jahren, Elise Cave, lag au einem Fieber krank, das, heftig fort schreitend, nach 4 Tagen ihrem Leben ein Ende gemacht zu haben schien. Sie ward in den Serg gelegt, aber das Begraäͤbniß verschoben, weil ihre entfernte Matte sie noch einmal zu sehen wüunschte. Diese, verhindert, fruͤher als nach 6 Tagen zu kommen, begab sich in Ve— gleitung der Verwandten zu dem geliebten Leichnam. Als der Sargdeckel abgenommen war, bemerkte man,
„daß die Farbe des Gesichtes nicht die des Todes wat
Ce- wurde ein Arzt gerufen, der Koͤrper in ein warme Bad gebracht, die geeigneten Mittel angewendet, umd nach fuͤf Grunden hatte man die Freude eines vollkom menen Erfolges. Sie lebt nicht nur, sondern ist auch jetzt wieder ganz gesund.
Darm stadt, 9. Februar. Das gestern ersch ie nent Regierungsblatt Nr. 38. enthalt eine Bekanntmachutz
des Ministeriums der auswaͤrtigen Angelegenheiten, wor
nach dasselbe — um nach Aufhebung des Handelsvem trags mit dem Großherzogthum Baden vom 8. Sept. 1824 den täglichen Verkehr der an der Grenze des Geoß herzogthums Baden wohnenden großherzogl. Unterthanen so viel zu erleichtern, als es ohne Verletzung all gemei⸗ net gesetzlicher Bestimmungen möͤzlich ist, — mir den großherzogl. badischen Staatsministerium nachfolgende, sogleich in Wirkung tretende Verabredung getreffen hat. A5) Folgende Gegenstaͤnde, welche nach vorgenommener Vearbeitung aus dem einen Großherzogthum in des andere Großherzogthum wieder zurückgebracht werden namentlich: 1) Getreide, welches hessische Staats ang hoͤrige auf badische Muͤhlen dringen oder umgekehhh und das daraus gewonnene Mehl, welches sie zuruck, fuͤhren; 2) Holz, welches hessische Staatsangehörige au badische Sägemühlen bringen oder umgekehrt, und Lie daraus gefertigten Schnittwaaren, welche sie zu ruͤch fuͤhren; 3) Werkzeuge und Hausgeräthe, welche in un, verpacktem Zustande zur Reparation ein, und ausgehr — sollen, in sofern die vorgeschriebenen Controll tagt regeln befolgt worden sind, voͤllig abgabefrei ein um ausgehen. B) Zur besseren Benutzung eigenthuͤm licher oder gepachteter Guͤter, welche Bewohner des einen Großherzegthums im anderen besitzen, sollen Zoll um Verbrauchsteuer frei seyn: zur Feld- und Rebenkultur ersorderlichen Ge welche auf solche Grundstuͤcke gefuͤhrt werden;
genstaͤnd
* 2. 1
darauf gewonnenen Früchte, Trauben und Erzen gui aller Art, welche unmittelbar nach der Trennun« 9 Grundstuͤck eingebracht werden; 3) das Vieh, 2
wir auch, sagen sie am Schlusse, zur Enthauptung
Kein späteres Dokument sagt, ob der Mißbrauch
hen
1) Die Aussaat und andere
2 dit
ieder zurückkehrt. C) Von dem Transitzoll oder rchgangsgebuͤhr sind frei alle landwirthschaftlichen und Vieh, wenn diese Gegenstaͤnde, um
und der Du
Erzen gnisse
von einem Orte zum anderen desselben Großherzogthums. cht zu werden, nicht mehr als 3 Stunden Wegs
ebra . Gebiet des anderen Großherzogthuns passtren.
preßbueg, 7. Februar: Nachdem die Staͤndischen Ferhendiungen uͤber die zeitherigen Belastungen des Gelstlichen Standes, womit die 47ste-Reichscagssitzung öffnet wurde, an die Magnatentafel abgesandt, die Antwort derselben aber über die vorhergehenden zwei punkte: Lag Salz und die gesetzliche Selbstständigkeit der Gerichte betreffend, vorgelesen und zur Dietatur ge— ren worden waren, degannen noch die Verhandlungen jber die gesetzmäßige Unabhaänzigkeit der köͤnigl. Unga— ichen Hofkammer und die Unterordnung des Bergwe— sens, so wie aller uͤbrigen königl. Regalien, unter die⸗
selbe. Am 2. d.
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M. war Tireularsitzung, in welcher nech
sendere uͤber die ungarische Sprach 2c. erwogen und zehoͤörig modificirt wurden.
In der am 3. gehaltenen 48sten Reichstagssitzung puürde der in der 47sten Sitzung angefangene Gegen, fand fortgesetzt, beendigt and an die Magnatentafel aꝑägesandt, welche die Staändetafel benachrichtigen ließ, aß sie mit den Verhandlungen uͤber den Punkt, der se zeitherigen Geldleistugsgen der Geistlichen betrifft, holkommen einverstanden sei. Hierauf kam die Erwaͤ— sung des königl. Muͤnzregals ut Verhantlung.
Ja der am 4. d. gehaltenen 49sten Sitzung wur— hen die Verhandlungen äber das Muͤnzregcte fortzesetzt
gesandt, dann aber der Punkt uͤber das Erziehun
sen aufgenommen. Am 5. war wieder eine Circularsitzung, worin eben
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Aus der Schweiz, 8. Februar. Der Repraäsen antenrath des Kantons Genf ist mit der Artikelweilen Berathung des Eutwurfs der neuen Militaͤr-Strafge— stze, wobei sich die zwei Systeme einer strengern und siher mildern Strafgesetzgebung einander bekaͤmpfen, haltend beschaäͤstigt.
Die im Jahre 1816 im Zuͤrcherschen Marktflecken Dädenfchweil von einer Privatgesellschaft errichtete Er, sparungskasse besitzt, laut der mit dem 1. Januar 1826 bgeschlossenen Rechnung, ein Kapital von 30,870 Gul— kin, welches 537 Theilzabern zugehört. Das Interesse *. von allen Kapitalien jährlich zu 4 vom 100 be— rechnet.
Als Kriminalgericht erster Instanz hat das Vezirks— zericht von Lausanne am 27. Januar einen merkwuͤrdigen Betrager und Gluͤcksritter beurtheilt. Louis Olivier R'“, us dem Fuͤrstenthum Neuenburg, lebte seit mehreren Jahren in Lausanne, wo er auch eine vortheilhafte Hei— 1th schleß. Beklagt und uͤberwiesen, falsche Urkunden Ine Sculdtitel verschiedener Art, uͤber 20,000 Fr. be— tagend, fabrizitt und damit verschiedene Personen be— logen und geschaͤdigt, auch uͤberhin sich faͤlschlich fuͤr igen Geistlichen (ministre du St. Evangile) ausge— heben zu haben, ward er zu sechsjähriger Kettenstrafe trurtheilt. Diese Sentenz muß ihrer Natur nach an— ch aas Appellationsgericht gebracht werden.
Italien. (Ein von der allgemeinen Zeitung mit— setheiltes Schreiben aus Rom enthalt folgende Betrach— ungen und Angaben uͤber die Zahl der Pilger, wel— tes das heilige Jahr nach Rom gefuhrt hat.) Dem Birnehmen nach hat die, unter den Umstanden wirklich hr b-rrächtliche Auzahl von Pilgrimmen, welche im perffestenen Jubehahre in Rom anwesend gewesen sind, him Pabste eine große Freude verursacht. Folgendes ist
einige ruckstaͤndige Eroͤrterungen des Nunciums, ins be
fils die noch uͤbrigen Eraeferentialia erwogen waßden.«
n.
Ind nach ihrer Beendigung an die Magnatentafel ab, genes
kleine Irrthuͤmer, fuͤr vollkommen genau erklären. Aus dem Roͤmischen 19,857; Neapel 44,973; Toskana 974 Piemont 6782; Lacca A156; Modena 3109; Oestreich 20 Frankreich 122; Preußen 130; Rußland 8; Spa— nien 15; Portugal 1; Holland 196; Flandern 149; Polen 25; Irland 2; Schweiz 1135; Bayern 1021; Dänemark 8; Sachsen 106; Chaldäa 3; Griechenland 3; Schweden 39; Hannover 12, und aus der Levante 2. Daraus ergeben sich folgende einzelne Vergleiche. Neh— men wir die Bevslkerung beider Sieilien aaf 6, SC, 000 und die des roͤmischen Staates zu 2,500,000 Einwohner an, so zeigt sich freilich, daß die Anzahl der roͤmischen, in Vergleich mit den neapolitanischen um ein Geringes großer gewesen ist, (der Romer, von 200 Individuen mehr deun 17, und der Neapolitaner nicht ganz 1), wozu noch die Stadt Rom, welche in der Angabe nicht mit degriffen ist, weil natuͤrlich kein Roͤmer im Pil— grimm, Hospiz aufgenommen wird, gerechnet werden muß, wodurch sich das Verhaͤltniß auf Seite der Röͤ— mer noch vermehrt. Bringt man aber dagegen die wei— tere Reise der Neapolitaner in Anschlag, besonders aber den Umstand, daß unter ger oben angegebenen Anzahl wahrscheinlich keine, oder hoͤchst wenige Sieilianer be— griffen sind, so neigt sich die Wage der Devotion den— noch auf die Seite der letztern. Ferner zeigt sich, daß Lucca unter allen Staaten die meisten (nämlich van 200 Individuen beinahe br), daneben Bayern und die Schweiz in Verhaͤltniß ihrer Kntfernung mehr Pil— grimme als die uͤbrigen Lan GE zesandt haben. Toscang. steht zwischen Neapel und Rom in der Mitte. Während des ganzen Jäbeljahrs soll sich die tagliche Ausgahe im
Pilgrimhoaßpitium einm Durchschnitte auf 1000 Scudbt be⸗ fen haben. wurde für das ganze Jahr die Sim ne hoo Seudi machen. Diese Angabe
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eint e a, oder man muß annehmen, daß ßsich in der FRn angegebenen Zahl der sämmtlich dort gespeisten Pilgrimme ein Fehler eingeschlichen hahe. Letztere beträgt etwa 90 000. Diese (weil jeder Pilgrim due Tage beherbergt worden ist) mit drei maltiplieirt, giebt 270,000. Mittagsessen und Nachtlager eines jeden Pilgers hatte also täglich 11 Sceudi gekostet. Selbst, wenn Medizin und Verpfiegung der zuruͤckgebliebenen Kranken mit in Anschlag gebracht wird, duͤrfte die se Summe uͤbertrieben erscheinen. Uebrigens steht zu wun⸗ schen, daß das heilige Jahr den Ausländern bessere Frächte tragen möge, als man bis jetzt davon in Rom gesehen hat. Nicht allein sind im verflossenen Jahre hier mehr Mordthaten begangen worden, als je fruͤher, sondern ihre Zahl scheint sich mit dem Anfange des jetzigen auf eine furchtbare Weise vermehren zu wollen. — Nicht minder truͤbe, als die Moralität, ist auch das Wetter in den letzten drei Monaten gewesen; es hat fast unaufhörlich geregnet. Daß wir bis jetzt nichts von Ueberschwemmungen gelitten haben, daran ist allein der Umstand Schuld, daß bisher die Gebirge noch frei von Schnee gewesen sind. Nichts destoweniger haben die Regenfluthen auf dem Pincioberge eine der en e: richteten. Mauern untergraben, welche eingestuͤrzt ist/ und einen Menschen und zwei Pserde erschlagen hat. Gluͤcklicherweise hat dies Ereigniß in einem Augenblicke statt gefunden, wo der Berg fast ler von Spaziergan⸗ gern und Spazterfahrenden warz sonst wären wahrschein— lich noch mehr Personen verunglückt. Madrid, 26. Januar. Die Königlich staatswirth⸗ schaftliche Gesellschaft der Freunde des Landes in Cadix, welche sich besonders auch damit beschaftigt, exotische Pflanzen in Spanien einheimisch zu machen, hat etzt einen Versuch gethan, der, wenn er gelingt, für dies
Land von der größten Wichtigkeit sein kaun. Don ; on Manilla,
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zum Arbeiten oder zum Waiden darauf gefuhrt vir, s Verzeichniß der selbn; ich darf es, bis auf ganz
Manuel Bernaldes, Assessor der Canzlei v
ud ein correspendirendes Mitglied der obenerwaͤhnten 2 I. — ) 2 . .
Gesellschast, hat ihr den Scamen von 14 Sorten trock⸗