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Empoͤrung.
faͤnznissen des Hauses verbreitet war und ließ eine vor⸗
giesischen und brasilianischen Voͤlker widmen. — Der Unterz. ergreift diese Gelegenheit 2. Lissabonn, 20. Februar. (gez) Albert von Merona.
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Du sseldorf, 14. März. Seit einiger Zeit hatten sich in dem Zuchthause zu Werden, in welchem jetzt uͤber 500 Verbrecher aufbewahrt werden, Spuran einer Gaͤh—⸗ rung bemerklich gemacht, die in den letzten Tagen all⸗ gemeiner und drohend wurden und in offene Widersetz— lichkeit uͤbergingen. Die Beamten des Hauses wurden unter einem nichtigen Vorwande insultirt und am Ende sogar der Gehorsam verweigert.
Gegen mehrere Gefangene, die sich in dieser Weise gegen die Hausordnung vergangen hatten, ward in Folge der Untersuchung eine koͤrperliche Zuͤchtigung er— kannt.
Die Mitgefangenen weigerten sich, die Verurtheil⸗ ten zur Execution des Urtheils verabfolgen zu lassen, drohten Gewalt mit Gewalt zu vertreiben und steigerten so den Ungehorsam und die Frechheit bis zur foͤrmlichen
Bald aͤußerten sich Beweise, daß diese in allen Ge⸗=
bereitete Vereinigung fuͤrchten, die schnell und ernst un—
terdruͤckt werden mußte, sollte nicht die Sicherheit auf!
das äußerste gefährdet werden.
Es ward von der Regierung eine Commission nach Werden gesendet, mit der Vollmacht, Ruhe und Ord— nung, noͤthigenfalls mit Hülfe der militärischen Macht, wieder herzustellen. Die Commissarien versuchten am 9. d. M. mit Ausdauer gegen die Frechheit, Roheit und offenbare Widersetzlichkeit den Weg der Guͤte; — alle Vorstellungen waren fruchtlos, der Gehorsam ward foͤrmlich verweigert, die bewaffnete Macht geradezu her- ausgefordert; und die Verbrecher traten, mit ihrem Ar— beitsgeräthe und Webebaͤumen bewaffnet, in offenbare Empörung den Beamten und selbst dem Militair⸗Kom⸗ mando gegenuͤber. k 2 **
Letzteres war 50 Mann Infanterie stark, der bei weitem größte Theil aber zur Besetzung des Hauses im Innern und Aeußern erforderlich gewesen. .
Als der Ueberrest in das Gefaͤngniß trat, wo die Widersetzlichkeit am groͤßten war, brach der Aufruhr los; auf ein durch Pfeifen gegebenes Zeichen erscholl in dieser und den angraäͤnzenden Stuben, in welchen zu— sammen an 300 Verbrecher sich befanden, ein allgemei— nes Hurrahgeschrei, das sogleich in allen uͤbrigen Ge⸗ faͤngnissen wiederholt ward und dem auf der Stelle die,
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. man sah, vorbereiteten Arbeiten zum Ausbrechen lgten. ; . 2
Vier Stuben setzten sich die durch gemein same Durch— brechung der Wande und des Fußbodens in Verbindung und die Verbrecher versuchten nun den Ausbruch nach außen an mehrern Stellen. 2 — Jetzt blieb nur das aͤußerste uͤbrig; es ward auf die durchbrechenden Verbrecher gefeuert und der jetzt ruͤcksichtelose Ernst, welcher dem Aufruhr entgegengesetzt ward, stellte bald die Ruhe so weit wieder her, daß man ohne Gefahr die erbetene Verstäͤrkung abwarten konnte. Ein Verbrecher ward getoͤdtet, einer schwer, zwei leichter verwundet, — fammtlich Raͤdels fuͤhrer und im Augenblick, wo sie ihre Befreiung gewaltfam auszufuͤhren suchten. ;
Gegen Abend traf eine militaͤrische Verstaͤrkung von
Allg
1600 Mann Infanterie und 30 Mann Cavallerie n Duͤsseldorf ein; ihr vorausgeeilt, war der Regierun Chef Praͤsident Herr von Pestel schon Mittags geg waͤrtig und seiner persoͤnlichen Anordnung gemäß, wa es moͤglich, die Empoͤrer schon vor dem Eintreffen ja Nilitaͤrmacht in ihre Schlafkerker abzufuͤhren.
Am andern Morgen wurden die Raͤdelsfuͤhrer m
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preußische Staats Zeitung.
vorgangiger summarischen Untersuchung bestraft, nähere Untersuchung aber wird fortgesetzt. t ͤ ; Jetzt ist die Ruhe im ganzen Hause wieder het
ellt.
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70.
. . Berlin, Donnerstag, Vermischte Nachrichten. .
Einfluß des Mondes auf Thiere und Pffülanzen.
Dieser Gegenstand (heißt es in oͤffentlichen Bl tern) hat bis jetzt die Aufmerksamkeit der Gelehr nur in einem geringen Grade beschäftigt. Durch“ Kr ontf dre s Ta ges. einstimmige Zeugniß aller See-Offteiere wird indes — 13 ; ä bestétigt, daß, wenn man in gewissen Jahrszeiten ml Seine Majestaͤt der König haben dem Majorats— an gewissen Orten ein eben geschlachtetes Thier in nBesitzer Ferdinand A n ton Franz Johan n von helle Licht des Vollmondes stellt, und es nur ein Stangen zu Haynrode im Eichsselde, die Kammer Stunden lang demselben ausgesetzt seyn laßt, es errn⸗Wuͤrde zu ertheilen geruhet. ganz verdorbene Masse bildet, während ein ande . Thier, das nur einige Fuß vom erstern entfernt, a den Mondstrahlen nicht preisgegeben ist, sich im bes Zustande besindet. Eben so weiß man, daß der Mo einen großen Einfluß auf die Vegetation ausuͤbt, m man bemerks hat, daß die seinem Lichte ausgesetzn Fruͤchte viel schlechter reifen, als die, welche dam nicht beruͤhrt werden. Sie bekommen sogleich lebhafte Farben, wenn man sie in den Mondschein bringt. Edmonstone, der 30 Jahre lang die Verwaltung Walder von Demerary besorgte, sammelte in dieser 3 . eine Menge von Beobachtungen uͤber diesen Gegensta ꝛ; Ich habe mich sehr viel mit dem Einflusse des Mont Angekommen. Der Großherzog. Hessen⸗Darm,— auf die Bäume beschaͤftigt, sagt er, denn er ist so sihzdtsche Oberst und außerordentliche Gefandte am Kaiserl. bar und groß, daß. es ganz unmoͤglich ist, ihn nicht ussischen Hofe, Prinz August zu Wittgenste in bemerken. Wenn man einen Baum waͤhrend des V Berleburg, von St. Petersburg. 2
mondes faͤllt, so zerspaltet er sogleich, wie wenn er n 6 ich nowskr 1 2 ungehetzern Keulen auf jeder Seite von einander H. Der Fuͤrst von L ch nem 2 c)
trieben worden wäre. Deshalb sind solche Bäume du r Koͤniglich Franzoͤsische Kabtinets / Kt urter St. aus nicht als Bauholz zu brauchen. Kurze Zeit H fia 1 . , .
ihrer Fällung werden sie von einem Wurme befall' ali ᷣ n t ⸗ e der dem K Mehle befindlichen aͤhn ga 3 ö . . . ist. Sie verfaulen bei weitem schneller, als wenn gut⸗ sie zu einer andern Zeit faͤllt. Diese Bemerkung = auf alle Bäume anwendbar, die in Ostindien und mr, allen englischen Colonieen Suͤd, Amerikas wachsen,! die von verschiedenen Gattungen, so wie immer, g sind. Darum faͤllt man sie immer auch nur im en und letzten Mondsviertel, wenn man sie zu Bath verwenden will. Der Saft steigt, wahrend des V mondes immer bis zum Gipfel, und sinkt wieder, bald dieser Planet verschwindet.
Amtliche Nachrichten.
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Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog von Meck⸗ enburg-Strelitz sind nach Neu-Strelitz abgereist.
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Der Dr. Eduard Gans ist zum außerordentlichen hrofessor in der juristischen Fakultat der hiestgen Uni— bersitaͤt ernannt worden. *
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Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Paris, 16. Maͤrz. Das Gesetz, betreffend die Bestrafung der von Franzosen in der Levante begange— nen Verbrechen ist vorgestern in der Pairs-Kammer Kön ig tiche Sich au spiele. mit einigen Amendements, denen die Minister ihre Zu— stiimmnng gaben, genehmigt worden. Das von Herrn
Mittwoch, 22. März. Im Schauspielhause: „Mö. Chateaubriand vorgeschlagene Amendement ist von Wildfang,“ Posse in 3 Abtheilungen, von Kotzehs dem edlen Pair (wie schon gemeldet) in einer glaͤnzen— (Anfang 7 Uhr.) den Rede vertheidigt worden, wovon Folgendes ein Donnerstag, 23. Maͤrz. Im Opernhause. 3 Auszug ist: „Wenn das gegen den Negerhandel er—
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Erstenmale wiederhelt: „Der Maurer,“ Oper in 3! gangene Gesetz sich allgemeiner ausgedruͤckt hatte, wenn
theilungen. Musik von Auber. darin vom Sklavenhandel und von Theilnahme an
demselben die Rede gewesen und nicht der Ausdruck
Gedruckt bei Feister
Neger gebraucht worden waͤre, so wuͤrde mein Amen—
und Eisersdorff. Redacteur John.
den 23 sten März 1826.
dement unnuͤtz sein. Ich setze aber den Fall, daß ein mit Negern beladenes franzosisches Schiff aus Tunis oder Algier in Alexandrien ankoͤmmt; sogleich wird der franzöͤsische Consul nach den Bestimmungen des Ihnen vorliegenden Gesetzes eine Untersuchung gegen den Schiffspatron einleiten. Im naͤmlichen Augenblick, wo das Negerschiff die Anker wirft, lauft ein anderes fran— zoͤstsches Fahrzeug in den Hafen ein, welches mit un— gluͤcklichen Griechischen Sklaven beladen ist. Gegen
den Fuͤhrer dieses Schiffs und gegen die ubrigen Theil
nehmer an diesem Verbrechen kann aber nichts geschehn. Am nämlichen Ort, zur selben Stunde werden Ihre Gesetze den Schiffspatron strafen, der einen schwarzen Menschen verkauft hat, und den verschonen, der seine Bruͤder weißer Farbe ausgehökert haben wird. Es ist eine bekannte Thatsache, daß Schiffe verschiedener eivi— lisirter Nationen Kinder, Weiber und Greise aus Geie— chenland nach den europaͤischen, asiatischen und afrika⸗ nischen Bazars zu Markte geschleppt haben. Ich will gern glauben, daß kein Abkömmling der Unterthanen jenes heiligen Königs, der fuͤr die Sache des Kreuzes in Tunis sein Leben gelassen hat, sich in jenen schänd— lichen Handel eingelassen und die weiße Flagge so be— sudelt hat. Wenn das Verdrechen nicht statt findet, so wird die Bestimmung, die ich vorschlage, nicht ange— wendet zu werden brauchen; immer wird sie aber als eine Drohung Ihrer Gerechtigkeit, als ein Zeugniß Ihres Ruhms, Ihrer Religion, Ihrer Menschlichkeit Fastehn und als ein Denkmal Ihrer Erkennilichkeit ge— gen das Vaterland der Wissenschaften. Aus den poli— tischen Beziehungen der Welt kann man auch kein Ar— gument gegen mein Amendement schoͤpfen; denn der all— gemeine Ausdruck, den ich gebraucht habe, bezeichnet kein besonderes Volk; ich habe den Griechen mit dem Man— tel des Sklaven bedeckt, damit er nicht erkannt werde und damit die Zeichon seines Elends seine Person der Barmherzigkeit des Christen unverletzlich machen.“
In der Deputirten⸗Kammer wurden die Ver— handlungen uͤber das Gesetz, wegen Entschaͤdigung fuͤr ehemalige Besitzungen auf St. Domingo, fortgesetzt und die ersten 5 Artikel ohne erheblichen Widerspruch ange— nommen.
Das hiesige Griechen Comité hat von Hrn. Ey⸗ nard aus Genf, der schon 50,000 Fr. fuͤr die Unter— stuͤtzung der Griechen beigesteuert hat, neuerdings 12,000 Fr. und das Versprechen erhalten, eine gleiche Summe durch seine Freunde zusammen zu bringen, um sie zum Ankauf von Lebensmitteln fuͤr die Garnison von Missolunghi zu verwenden. Das Comité hat zum naͤm—
lichen Zwecke 60, 000 Fr. votirt. Aus Amsterdam war bei denselben eine Summe von 30,000 Fr. fuͤr die Grie—
chen eingegangen, und mehrere Damen haben es uͤber⸗
nommen, in Paris Collekten fuͤr sie zu sammeln. Die