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Copenhagen, 17. März. Se. Maj. der Konig haben den vormaligen Grossirer Klemme von Nyeborg, als K. Russischen General-Consulats-Agenten in Copen— hagen anerkannt. Auch haben Allerhoͤchstdieselben die Schiffer Uebersak und Calmar von Frederikshaon, welche im letzten Herbste mit Lebensgefahr mehrere schiffbruͤ— chige Seeleute gerettet haben, zu Dannebrogsmannern ernannt.
Der alte, Tode abgegangen.
Die Daͤnisch-Asiatische Compagnie sendet in be— vorstehendem Fruͤhjahr das Schiff Christianshavn nach China. *
Stockholm, 14. März. Die unter dem Praͤsidio Sr. K. H. des Kronprinzen niedergesetzte Commission zur Organisation der Flotten ist in voller Thätigkeit. So viel verlautet, duͤrfte die Mehrheit der Mitglieder nicht fuͤr Vermehrung der Scheerenflatte und Abschaf— fung der sogenannten Orlogs- oder großen Kriegs⸗Flotte stimmen. .
In der Gegend von Torneä hat man am 2lsten v. M. Abends zwei gleich auf einander folgende, ziem, lich starke Erdstöße verspuͤrt.
Wien, 19. Marz. Se. Majestaͤt der Kaiser machen mit jedem Tage die erwuͤnschtesten Fortschritte in der . Allerhoöchstdieselben haben die verflossene Nacht ohne Unterbrechung, ruhig geschlafen; der finden Sr. Maista
== Wie stets in Zeiten der sich auch. in den unn glücklich uͤberstandnen Ta m all gemeiner Sorge und Betruͤbniß, die kindliche Liebe und herzliche Anhänglichkeit des oͤsterreichischen Volkes an seinen Kai ser im glänzendsten Lichte. Gleich auf die erste Kunde von der Erkrankung Sr. Majestaͤt aͤußerte sich 4gllg mein unter den Bewohnern der Kaiserstadt die ruͤh— rendste Theilnahme. Alles suchte Trost und Beruhi— gung und eilte nach der kaiserlichen Burg, wo zu ver— schiedenen Zeiten des Tages, Berichte uͤber das Befin— den des Erlauchten Kranken ausgegeben wurden. Als sich dann am Montage Nachmittags beunruhigendere Nachrichten uͤber den Zustand Sr. Majestät im Publi— kum verbreiteten, saͤmmtlichen Kirchen der Stadt und -der Vorstädte oͤf. fentliche Gebete angeordnet sejar, stroͤmte Alles nach den Tempeln des Herrn, * deim Allmaͤchtigen die. Erhaltung und babig Genesung des ggliebten Landes— vaters zu erflehen. “ Angst und Kummer erreichten dem hoͤchsten Grad, als man am- folgenden M erfuhr, daß sich der Zustgnd Sr. He, ga In der Nacht ver—
verdiente Admiral Loͤwenörn ist mit
hindurch, Appetit ist sehr gut, und das Be
fortwährend das erfreulichste. 2 Gefahr, so zei
schlimmert habe, und Allerhoͤchstdieselben / guf Ihr eige
nes Verlangen, mit den heiligen Sacramenten versehen worden seien. Die ganze Stadt war in Trauer versenkt. Das kaiserliche Vorgemach, wohin Jedermann freien Zutritt hatte, die wetten Hofräume der Burg, und alle derselben zunaͤchst gelegenen Plätze und Straßen waren, ohne Unterlaß, von einer ängstlich forschenden, jedes Wort der Besorgniß oder der Hoffnung mit den in, nigsten Gefuͤhlen des Schmerzens oder der Freude auf— nehmenden Menge aus allen Standen erfuͤllt. Alles eilte in die Kirchen, aus den Kirchen in die Burg, und von da wieder an die Stufen der Altäre, um von dem Allmächtigen, in dessen Hand die Schicksale der Koͤnige und der Voͤlker liegen, die Rettung eines so kostbaren Lebens zu erbitten. Die Krisis war an diesem Tage ein— getreten, ünd ihr regelmäßiger, von den beruhigend sten Symptomen begleiteter, Verlauf, gewährte schon am Abend dieses, in Bangigkeit und Sorge verlebten, Tages die gegruͤndete Hoffnung einer glücklichen Wen,
dung der Dinge. Worte sind zu schwach, um du Wonne und das Entzuͤcken zu beschreiben, als am nach, sten Morgen, der in der Kammer Sr. Majestät aut gegebene Bericht verkuͤndigte, daß die Gefahr beseiti— get, und das Leben des Kaisers gerettet sei. Mit Blip zesschnelle verbreitete sich die frohe Botschaft durch di— ganze Stadt. Zufriedenheit strahlte von jedem Antlitz Alles war neu belebt; eine freudige Bewegung trat ay die Stelle des dumpfen Schmerzens, der sich am vor hergehenden Tage, wie laͤhmend, durch alle Glieder er— gossen hatte. Wer nicht Zeuge dieses ploͤtzlichen Ueber, ganges von hoͤchster Betruͤbniß zur hoͤchsten Freude ge wesen, kann sich unmoglich einen Begriff davon machen, Das Bild einer großen Familie, weicher, nach angsh vollen Stunden des Kummers, das Leben eines then ten Hauptes, eines zärtlich geliebten Vaters wieder ge schenkt wurde, ist die einzig treffende Schilderung die ses denkwürdigen Tages, dessen Jubel am Adende, durch die Bekanntmachung des letzten Berichtes uͤben das Befinden Sr. Masestaͤt, welcher die Beendigung der Krankheit des Kaisers ankuͤndigte, aufs hoͤchste ge steigert wurde.
Mit voller Ueberzeugung fuͤgen wir hinzu, de gewiß in allen Theilen dieses großen Reiches, gleich Empfindungen des Kummers uͤber den drohenden Ven lust, gleiche Gefuͤhle der Freude uͤber die gluͤckliche En haltung eines Monarchen geherrscht haben werden, da Sich in den vier und dreißig Jahren Seiner vaäͤterlt chen Regierung, in den Tagen des Mißgeschicks, wit in den Tagen des Gluͤcks, die Liebe allet, unter Sen
m milden Scepter lebenden Volker und die Bewun frung und Dankbarkeit der Welt erworben hat.
Aus der Schweiz, 18. Marz. Von Freibunn
und zugleich bekannt wurde, daß in
ging vm J1. März der erste neapolitanische Rekruten transpontt über Luzern nach Genua ab, und in diesa Woche ie ihm der zweite gefoigt seyn.
Der leine Rath ges Kantons Aargau hat untern 10. Marz, zur Sicherung der Benutzung der Rinde von Eichen und Rethtanhen fur Gerberlohe, an die Stell der fruͤheren Berorgsung vom 4. Mai 1804, eine nenn und etliche 3 Bestimmungen enthaltende Verordnung erkhssen, der zufolg Eichen und Rothtannen, deren Rihde zar Gerberlohe benutzt werden soll, ä Ende Matz gefällt werden durfen. Forstin spektoren un Gemein dermthe haben die intändischen Gerbereien, s wie die Besitzer won Lohstampfen besonders davon il Kenntniß zu fetzen und die Rinden an den Meistbiete den versteigétn zu lassen. Ohne dafur erhaltene B willizung der Finanzkommission darf Niemand Gerbep rinde außer den Kanton fuͤhren, bei Strafe des vollt Werths der Rinden. ;
Madrid, 6. März. Der sogenannte Oberst Bazan welcher an der Spitze der Rebellen stanb, die li
Guardamar ans Land gestiegen sind, ist an den Folgt der im Gefecht erhaltenen Wunden gestorben.
Eine Fregatte, 2 Briggs und 4 andere Fahrzeug saͤmmtlich unter Aigierischer Flagge, sind in der Gegem des Cap Gata gesehen worden. — . ee, ee. e ··ᷣ· T QQ¶ . , , . e.,
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König kiche Schau spiele.
Dien stag., 28. Marz. Im Schauspielhau se: „Alexa der und Dazius,“ Trauerspiel iu 5 Abtheilungen, vo Fr. v. Uechtritz.
In Potsdam. Zum Erstenmale: „Der Operationt plan,“ Vaudeville Posse in 1 Aufzug, nach dem FIrah zöͤsschen: Ie plan de campagne localisirt. Hierauf „Die beiden Tanten,“ koinisches Ballet in 2 Abthe
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Redacteur John.
Allgemeine
preußische Staats-⸗Zeitung.
7 73.
Berlin, Mittwoch, den 29sten März 1826.
Amtliche Nachrichten.
KR roni t des Tagging.
Die Anzeige im 60sten Stuͤck dieser Zeitung, daß Seine Königliche Majestäͤt den Regiernngs-Direktor Grafen von Flemming zum Regierungs-Praͤsidenten in Erfurth zu ernennen geruhet, muß dahin berichtigt werden, daß diese Ernennung fuͤr die Regierung zu Arneberg statt gefunden hat, und der Regierungs-Pra—
weise verkauft wurde?
ersetzt werden koͤnnen. Der Grundsatz der Unveraußer— lichkeit des Gebiets ist aber ganz besonders geeignet, einen solchen Geist hervorzubringen, solche Thatkraft zu beleben und solche Anstrengungen zu erzeugen. Ein jeder kennt die Verhaͤltnisse zwischen Ludwig XIV. und Karl II., ein jeder weiß, wie Duͤnkirchen verkauft wurde, um Subsidien zu erhalten, ohne das Parlament deshalb anzugehn. Will man sich der Gefahr aussetzen, daß in fünfzig oder hundert Jahren Frankreich stuͤck““ Umsonst werden die Minister
; ! 2 . * . 55 ö , n m. . . sdent Freiherr ᷣvοm Hagen aus Con jun Regierung entgegnen, däß ihre Verantwortlichkeit obigen Zu satzar⸗
Praͤsidenten in Erfurth ernannt worden ist.
Der Justiz Commissarins Ludwig Wenner ist zugleich zum Notarius im NMyartement des Oberlan— desgerichts zu Muͤnster bestellt worden⸗=⸗— * 3
Abgereist. Der Großherzoglich Qessan⸗Darmstädt, sche Oberst und außerordentliche Gefaßdte am Kaiser lich Ru sischen Hofe, Prinz August zu Wettgenste kn, Dderleburg, nach Darmstadt. * z
Der General-Major, diesseitige auß droenliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Koͤnigl. Sardinischen Hofe, Graf zu Waldburg-Truchses, nach Turin.
*
Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Paris, 22. März. Nachdem saͤmmtliche Artikel des Gesetzes wegen der Entschaͤdigung fuͤr Verluste auf St. Domingo in der Deputirten⸗Kammer ange— genommen worden waren, schlug H. B. Con stant vor— gestern folgenden Zusatzartikel vor: „Das gegenwartige Gesetz soll in Zukunft in keinem Fall dem Grundprin— zip der Unveraͤußerlichkeit des franzoͤsischen Gebiets ohne Theilnabme der Kammern derogiren.“ Es giebt, sagte. dieser Redner, allerdings Falle, wo einem Volke alle Vertheidigungsmittel genommen sind und wo die Exi— stenz desselben nur durch Abtretungen des Gebiets ge— rettet werden kann. Diese Falle sind aber selten. Die Unmoͤglichkeit einer Vertheidigung liegt uͤbrigens we, nigstens eben so viel in dem Geiste eines Volks, als in den materiellen Huͤlfsmitteln, worauf er beschraͤnkt zu sein scheint; und welche im Augenblick der Gefahr durch
plötzliche Thatkraft und heldenmuͤthige Anstrengungen
tikel ersetzt; ich halte diese Verantwortlichkeit nicht für ein. Scheinbild, sie wird es nur mit einer schwachen unfreien Kammer sein. Aber sie reicht darum hier Kicht hin, weil die Bestrafung eines Ministers uns das abgetretene Gebiet nicht wieder verschaffen wuͤrde; der von? mir vorgeschlagene Zusatzartikel wird eine bessere Gewähr sein. — Hr. v. Frenilly ergriff hierauf das Wort dagegen; der Anfang seiner Rede wurde aber nicht gehort, weil von vielen Mitgliedern die vorläufige Frage verlangt wurde. Es ist, sagte er, allerdings er— müdend, mich anzuhoͤren . . . es thut mir leid . . . .; aber wir sind gerade hier, um uns zu langweilen (Gelächter). Der Redner erinnerte an eine große Anzahl von Ver— trägen, wodurch Gedfetstheile abgetreten worden sind, und welche weder von den Generalstaaten rattfieirt, noch in die Registegz des Paalaments eingzrazen worden sind, und zog hieraus die Folgerung, daß die Koͤnige Frank— reichs vnrejeher das Recht gehabt« haben, auf solche Weise zu verfahren. Unsere Rag itkangsform hat, sagte er, am Sch üß seiner Rede, eine unverkennbare Ten— denz, die Rechte der Krone zu schmälern; es ist also durchaus nothwendig, sich dagegen zu stemmen. Das vorgeschlagene Amendement selbst ist geeignet, eine foͤrm— liche Anerkennung jener Vorrechte der Krone herbeizu— süuͤhren und einen Damm gegen den unklugen Eifer der Anhaͤnger von Neuerungen zu erzeugen. Ich stimme fuͤr dessen Verwerfung. — Nachdem Hr. v. Labourdon— naye, der Finanzminister und H. B. Constant zum zweiten Male gehört worden waren, wurde der Vor— schlag des letztern durch die vorläufige Frage beseitigt und schließlich das Gesetz durch 245 Stimmen gegen 70 angenommen; wonach sich die Kammer auf Sonn— abend vertagte. Die Etoile widerspricht dem auf der Boͤrse ver— breitet gewesenen Geruͤcht von einem Volksaufstande in Madrid und meldet, daß nach den gestern daher gekom⸗ menen Briefen vom 15. dieses um diese Zeit die voll— kommenste Ruhe daselbst herrschte.
Fuͤnfprocentige Rente 96 Fr. — Dreiprocent. 64 Fr. 55 C.
London, 18. Maͤrz. Im Unterhause erwies sich gestern Hr. Hume wieder gewaltig eifrig, so daß die