1826 / 86 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sun, 02 Apr 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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damit das bei uns uͤbliche Verfahren und unsere Ren

glements genau mit den Gebräuchen in der Fremde und namentlich in Nordamerika, besonders hinsichtlich der Ausruͤstungs- und Schifffahrtskosten, verglichen wer— den. Die Untersachung soll sich auf die Form der Schiffe, auf die Schichtungsweise, auf den Arbeitslohn, den Preis der Materialien u. s. w. ausdehnen. Der Minister verlangt unter andern, daß nach der auffallen—

den Verschiedenheit in der Groͤße der Ladung eines

Nordamerikanischen und eines Franzoͤschen Schiffes von

gleichem Tonnengehalte geforscht werde; daß namentlich.

ermittelt werde, woher es komme, daß ein Franzoͤsisches Schiff in Louisiana nur 13 Ballen Baumwolle per Tonne und ein Amerikanisches beinahe 3 Ballen ein— nimmt u. s. f. . . 6 Rente 97 Fr. Dreiprocent. 65 Fr. London, . April. Die Nachrichten von dem Befinden des Koͤnigs lauten fortdäuernd erfreulich; wie 6 heißt, werden Se. Maj. binnen kurzem hierher ommen. . .

Se. Maj. haßen mite gewohnter Mildthaͤtigkeit abermals ein Geschenk von 1000 Pfd. Sterl. an den

Comitee zur Unterstuͤtzung der Spitalfiels Weber gelan⸗

gen lassen. Der franzoͤsische Gesandte, Fuͤrst von Polignac, hatte gestern Geschäste im auswärtigen Amte.

Am verwichenen Freitag ging Hr. Kirkpaätrik aus

dem Kolonial Amte mit Depeschen an den Lord Ober,

Commissair der Jonischen Inseln ab. . . Gestern hielten sich die Engl. Stocks den ganzen Tag sehr thäͤtig. Aus guter Quelle vernahm man, die Ostindische Compagnie habe die Bank um eine Anleihe von 2 Millionen auf zwei Jahre angegangen; woraus viel Wesens gemacht wurde, obgleich dergleichen Ge— schaͤfte unter beiden Behoͤrden nicht sehr selten sein mo gen, allein man findet des jetzt bemerkenswerth, da Bank und Regierung ohnehin genug auf Händen haben. Man glaubt, die Regierung unterstuͤtze Las Verlangen der Compagnie, wuͤnsche aber ihre eignen Funtirungs-Ope— rationen von Schakammerscheinen vorher beseitigt, da— —her man daruͤber jetzt wieder eine frühere Anzeige er— wartet. Es heißt, entweder heute oder morgen werde eine Zusammenkunft zwischen den BankGovernors und Hen. Robinson, der zur Stadt gekommen ist, statt finden. . 9 Man vernimmt, daß die Commissarien am Vorgeb. der guten Hoffnung endlich ihren Bericht eingesandt und daß von der Regierung in Folge neuer Thesachen, die nicht darin, sondern von anderen Beamtäg ; Lord Ch. Somerset einberichtet worden, ein Be Abberufung desselben mit dem Schiffe Spary uͤbersandt worden seeit. ; Folgendes Schreiben an Thos. Whit mo ne qr. Rc. wird so eben bekannte: Raths-Amt Wyitehall den 28. Marz 1826. „Ich bin angewiesen, Ihnen zur Neth, richt fuͤr die Commissarien der Ke Zoͤlle zu melde daß der am 30. d. M. ablaufende Geheimeraths⸗Befehl? vom 36. Septbr., durch welchen die Ausfuhr von Militaer— Bedarf verboten worden, in dem ersten von Sr. Maj. zu haltenden Conseil erneuert werden wird. Da in— zwischen ein solches Conseil vor Ablauf des gegenwaͤr— tigen Befehls nicht eintreten mochte, so soll ich ver— langen, daß die Commissarten ihren Untergebenen sofort Befehle ertheilen, das Verbot als noch in Kraft ste— hend anzusehen, wenn auch der Befehl vor dessen Ab⸗ lauf nicht erneuert wurde. Ich bin 2c. C. C. Cteville. N. S. Der Geheimerathsbefehl von demselben Tage, wodurch die Ausfuhr von Kanonen, Lafetten u. s. w. verboten ist, wird nicht erneuert werden.“ Das am 30. v. M. zu Deranpert angelangte K.

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Depeschen aus Veracruz mitgebracht, von wo es am; so wie von Havanna am 23. Februar absegelte. Unsq Seemacht hatte drei Spanische, nach Cuba bestimim Sklavenschiffe genommen. Der Spanische Commodo Laborde segelte ani 9. Februar mit 5 Fregatten un Truppen von Havanna ab, um solche im Norden Cy ba's zu landen und dann vor Cartagena zu kreuzen.“ Im Mex. Congressa⸗ war ein neuer Zolltarif mit Va mindernng der Einfuhrzoͤlle auf die Halfte durchgegm gen. Albgrado war fast ode F da fast alle Ein wohn nach Verqernz zuruͤckgekehrt waren. Das Fort Uln war von den Mexicanern in furchtbarem Vertheidigum stand gesetzt; der Handel sehr lebhaft, allein mit d Spekulationen der Brittischen Bergbau Compagnn sah es sehr unbefriedigend aus; große Maschiner waren gelandet und nach dem Innern befoͤrdert. Minen Obergufseher war Hr. Bullock (Direktor n Ezyptian-Hall, Museum) gerade in Veracruz angekoz men, allein die großen Wagen u. s. w., die er mitg bracht, wurden bei den boͤsen Wegen unbrauchbar gl funden. Der Vigilant soll den neuen, zwischen by mexicanischen Regierung und den brittischen Beyol, maͤchtigten abgeschlossenen Traktat mitgebracht haben. Briefe aus Rio bis zum 24. Januar melden, n Kaiser habe Montevideo zu einem Freihafen fuͤr d Handel aller Nationen unter dem Schutze Großbrit; niens erklärt, schweigen aber daruͤber, ob Sir Stuart darin eingewilligt. Als vorbareitenden Schit zur endlichen Versammlung eines Congresses wurde angesehen, daß der Kaiser 120 Personen zu Mitgliede des Senats oder Oderhauses desselben ernannt hatte. Den am Sonnabend hier eingelaufenen Nachricht: aus Mexico vom 2. Februar zufolge, hat (wie die Tim melden) die dasige Regierung wider alle Erwartun große Schwierigkeiten gemacht, den von Hrn. Cannin, gemachten Aendecungen in dem, durch Hrn. Mori dahin zuruͤckgebrachten Traktat zuzustimmen und zn so ernstlich, daß Herr Ward schon einen Theil seing Gepäcks abschickte, um mit dem Englischen Kriegsschif Vigilant heimzukehren. Jetzt indessen wuͤnschte die gierung, die Unterhandlung wieder aufzunehmen um man zweifelte wenig, daß Hr. Morier sein Stuͤck durt setzen werde. Der streitige Punkt soll das Durchsuchungt recht und die Bestimmung, welche Schiffe als Mexi nische anzusehen, sein. Hr. Canning, sagt man, hi im Anfange das Durchsuchungsrecht aufgegeben, all hernach nicht ohne solches die Ratifikation des Trakt gestatten wollen. Der Gesandte der Vereinigten Stu ten soll stark in die Regierung dringen, daß sie dit Recht nicht zugebe. ; Der, den beiden Haͤusern des Congresses vor gelen Finanzbericht des Ministers Hrn. Esteva fuͤllt 82 Feln Seiten und dennoch wird darin Klage gefuͤhrt, daß! nicht moglich gewesen, ihn so ausfuͤhrlich, als erford lich, zu liefern. Der Minister fuhrt auch bittre B schwerde, daß er seines Amts nicht längst eutlassen wo den. Er betrachtet die Ausarbeitung und Vorlegun solcher Berichte als eine der unerfreulichsten seinn Pflichten. Der Bericht ist in A Theilen verfaßt: 1) uͤhe das, was zur Verbesserung der National-Einnahme ge schechen; 2) uͤber den Einnahme-Ertrag der ersten acht Monate von 1825; 3) ein Anschlag der Ausgabe fur 1825; 4) das Budget fuͤr 1826; fuͤr den Schluß diestt

Einnahme von 992 500 Dollars heraus.

Die Berichte von den Bergwerks-Distrikten schei— nen guͤnstig zu sein.

Die neuesten hier angekommenen Briefe aus Van— diemensland, so wie eine Beilage zur Hobartstown Zei— tung vom 22. April v. J. geben eine sehr unguͤnstige Schilderung von dem dortigen Zustande der Dinge, so—

Schiff Vigilant hat den Koͤnigsboten Tylecore nebst

wohl in moralischer als politischer Beziehung. Der der—

letzteren Jahrs rechnet Hr. Esteva einen Ueberschuß der

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malige Gouverneur ist wegen seiner furchtbaren Harte gen die dahin trausportitten Verbrecher, die er fur e geringsten Vergehen durch harte Leibesstrafen zuchti⸗ in läßt, selbst den freien Ansiedlern verhaßt. Viele r letztern, die mit einigem Vermsgen dahin gekommen,

d an den Bettelstab gesunken. ö Consols 793, h. ö. 3 Ehristiania, 28. März. Die Artillerie Inten⸗

antschaft macht bekannt, daß die dem Staat gehoͤrige

zusel Hoveds dem Land“ Militair, Etat zum Gebrauch herlassen und daß als Folge hiervon die Puwerthuͤrme aselbst mit Schießpulver gefuͤllt worden, nd warnt tchalb alle, nicht an diesir Jnsel zu landen, oder in

é Gewässern rund umher zu fischen, jagen oder

hießen.

* Ringerige klagt man daruͤber, daß der Winter

G wenig ordentlichen Frost gegeben hat und die Ge⸗

isser nicht gehoͤrig mit festem Eis belegte, so daß im

aufe desselben mehrere Menschen umgekommen sind.

Copenhagen, 4. April. Se. Majestaäͤt haben den

lommandeur Brown zum Contre⸗Admiral, den Com

andeur Wleugel zum Chef der vom Contre⸗ Admiral

Brown befehligten ersten Division, den Capitain Krie⸗

Ber zum Eommandeur⸗Capitain, den Capitain, Lien te-

ant Hedemann zum Capitain und Chef der fuͤnften

ompagnie der zweiten Division ernannt. Der Com jandeur Fabricius ist an die Stelle des verstorbenen vntre-⸗Admiral Loͤvenorn Ober Lootse im Distrikt See

ind geworden. . 2 6. Se. K. Hoheit der Prinz Friedrich Carl Christian,

ohn Sr. K. H. des Prinzen Christian Friedrich von dännemark, werden, dem Vernehmen nach, gleich nach hrer Confirmation eine Reise antreten und vorerst nach henf gehen. In der Begleitung des Prinzen werden ch befinden: der Herzog von Holstein⸗Beck, der Graf üanzau von Breitenburg und der Capitain v.— Ewald, ohn des verstorbenen Generals.

Am Freitage, den 31. v. M., versammelte sich die ö. Akademie der schönen Kuͤnste, unter Vorsitz Sr. K. d, des Prinzen Christian Friedrich von Daͤnnemark, r Feier ihres Stiftungstages. Se. K. H. durchgin— nödie Kunstschulen der Akademie und nahmen die von n Mitgliedern und Zöͤglingen ausgestellten Arbeiten Augenschein. Von Thorwaldsen bemerkte man bei 'ser Ausstellung manche herrliche Stuͤcke, in Allem Nummern, stheils in Mormor, theils in Gyps, sisten, Basreliefs und Statuen.

Hamburg, J. April. Der Kaiserl. Brasilianische sajer, Hr. G. A. Schaffer, hat sich durch ein Patent sKatserl. Brasiliantfchen Ministeriums der auswär— gen Angelegenheiten als Agent legitimirt.

Der von dem Gesundheitsrathe bekannt gemachten zortalitaͤts, Tabelle zufolge, belief sich die Zahl der zerstorbenen im vorigen Jahre auf 3487, worunter ne Frau von 101 Jahren war. Ferner befanden sich runter 92 unzeitige und fruͤhzeitige Todtgeborne, 158 itige Todtgeborne, 1101 unter 10 Jahren und 2136 ber 10 Jahre Verstorbene. Durch Unglücke fälle kamen hl ums Leben; doch ist zu bemerken, daß unter diesen ngluͤcksfällen auch diejenigen, die sich erschossen oder uf andre Weise ums Leben brachten, aufgeführt sind, ie wohl eine eigne Rubrik haben sollten. Die groͤßte zterblichkéit war im Monat Mey (329). Geboren urden 3505, unter denen 34 Zwillingspaare und Dril⸗ nge waren.

Rom, 25. Maͤrz. ner Woche Erdbeben.

In Ancona verspürt man seit Am 17.8. um 127 Uhr Nachts ge— hah ein sehr heftiger Stoß, nach 37 Uhr folgte ein ringerer nach; doch haben diese Erschuͤtterungen keinen schaben verursacht. Die Richtung war von 9Osten nach 'Besten, die Witterung heiter und schoͤn, und die Luft

gen

ruͤckgetrieben.

fuͤr Bataillon,

her rauh. Die Trockenheit des vorigen Jahres dauert,

dort fort. Auch zu Sinigaglia brachte man wegen oͤftere Erdbeben⸗Stoͤße 5 Naͤchte wachsam zu, obwohl selbe bis jetzt unschädlich gewesen sind.

Madrid, 23. März. Der Streit, welcher vor einiger Zeit zwischen einigen Schweizer Soldaten und einer Abtheilung der Garde-Kavallerie statt fand, hat weiter keine uͤbeln Folgen gehabt, namentlich ist die Eintracht zwischen den Einwohnern der Hauptstadt und den Schweizer⸗Regimentern, deren gute Disciplin und ausgezeichnetes Betragen nur Lob verdient, dadurch nicht gestoͤrt worden.

Turkei. Die allgemeine Zeitung giebt im neuesten Blatte in zwei Schreiben aus Triest vom 27. und 29. Maͤrz die (bereits vorgestern mitgetheilte) Nachricht von der Einnahme des Forts Vassiladi durch Ibrahim Pa— schas Truppen, zugleich aber auch im letzterem Schrei⸗ ben die Meldung, daß alle Privatbriefe aus Corfu und Zante bis zum 17. Maͤrz die (letzthin gemeldeten) früͤhe⸗ ren blutigen Ereignisse am 28. F bruar und 1. Maͤrz—, wo Ibrahim Pascha mit großem Verluste zuruͤckge schla⸗

worden, bestatigen? ö . Nach Briefen aus Sznta Maura vom 4. Maͤrz (in italienischen Blättern) hatte Ibrahim bei 15,000 reguläre und irreguläre Truppen um Mesalonghi ver⸗ sammelt, und seit Mitte Februar sein Artillerie Feuer Tag und Nacht verdoppelt. Endlich unternahm er einen General-Sturm, wurde aber mit großem Verluste zu— Der Angriff wurde unter Anfuͤhrung eurçpaäͤischer Offieiere mit vieler Ordnung, Bataillon erneuert, wobei immer frische Truppen nachtuͤckten. Das Gefecht war hartnaͤckig, allein auch diesesmal wurde der Sturm abgeichlagen. Nun ließ Ibrahim alle seine Relerven vorruͤcken, und fuͤhrte sie zum dritten Sturme an; sie fanden aber den nämlichen Widerstand, und mußten nach einem laͤngern Gefechte, als die vorigen waren, in Unordnung sich zuruͤckziehen, wobei die Griechen ausfielen, ihnen bis in iyre Position an den Bergabhaͤngen nachfolgten, und viele nieder— hieben. Nachdem sie Alles, was sie fanden, in Brand gesteckt, und die Kanonen einiger Batterien vernagelt hatten, kehrten sie in den Platz zurück. Die Tuͤrken verloren mehrere Tausend Mann; auch der Verlust der Griechen kann nicht gering gewesen sein.

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s8dam, 11. April. Nach dem betruͤben den des Kaisers Alexander hatte sein Erlauchter Een mehrsten -Russischen Garde Regimen ten, thvolles, Andenken, diejenigen Uniformen nen Üsergeben lassen, welche Der selbe von pen getrasen hatte. In aͤhnlicher Art be— der Kaiser Nicolaus dem Preußischen die Uniform und hatte dieselbe mit einem an des Königs Majestaͤt gesendet. Am 30. Maͤrz, dem den kwuͤrdigen Tage der Schlacht ven Paris, übergaben Se. Maj. diese Uni⸗ form einer Deputation des gedachten Regiments, indem Hoͤchstoieselben auf die aus gezeichneten Eigenschaften des Berewigten, auf die Huͤlfe, welche Er dem Vaterlande in bedrängter Zeit geleistet und auf die besondere Theil⸗ nahme, welche Er stets dem Preußischen Heere im All— gemeinen und dem Regiment insbesondere gewidmet hatte, aufmerksam machten und die Hoffnung ausspra— chen: das Regiment werde sich des Vorzugs, den Na⸗ men des Verewigten in allen Zeiten fuhren zu konnen, durch musterhaftes Verhalten wuͤrdig zeigen.

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* des V die sen

stimmte auch 9 Grenadier-Regiment Kaiser Alexander

D

seines verewigten Chefs, verbindlichen Schreiben